Wie schärft man eine Keramikklinge?

McMordigan

Mitglied
Beiträge
62
Hallo, Forumiten,

ich habe einen Klingenrohling aus Keramik (Zirkonoxid) in Küchenmesserform erhalten und möchte daraus natürlich ein schönes Messer machen. Es ist mir gelungen mit einer Diamantscheibe und durch Ruinieren mehrerer Schleifbänder einen Anschliff an die Klinge zu schleifen. Allerdings bekomme ich es nicht so scharf wie eine vergleichbare Stahlklinge. Ich habe den Eindruck als würde die Scheidkannte abbrechen...

Wer hat Erfahrung mit diesem Material und kann mir sagen, wie und womit womit ich es am Besten bearbeiten kann, bzw. eine vernünftige Schärfe an die Schneidkante bekomme.

Vielen Dank schonmal...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi McMordigan,

Freihandschleifen mit Maschinen ist bei keramischem Material nicht! Da wird es immer den einen oder anderen Ausbruch an der Schneide geben! Professionelle Werkzeugschleifereien spannen die zu schleifenden Stücke ein und gehen dann mit einem Kreuztisch ähnlichem Vorschub an die Diamantscheibe.


Badger
 
Hab mein Keramikmesser bislang immer auf der Tormek an einem Wassergekülten Aluminiumoxyd-Stein geschliffen und anschließend mit Diamantpolierpaste poliert.

Haarespalten habe ich jedoch nie damit geschafft. Keramikklingen sind für Messertechnische Anwendung aus meiner Sicht ungeignet.


Schöne Grüße, David
 
Keramikmesser lassen sich mit jeder Art von Dia-Schleifmitteln bearbeiten. Wichtig ist dabei die Kühlung, geringer Druck und keine schlagenden Scheiben. Der Schneidwinkel muß deutlich größer sein. Die Körnung der Schleifmittel sollte etwa 120-240 entsprechen. Ein "Nachpolieren" der Schneidkante ergibt kein besseres Schnittergebnis. Eine Schneidkante mit etwas Riß ergibt ein dauerhaft geichmäßiges Schneidergebnis.
Ein feine Schneide wie bei einer C-Stahlklinge ist nicht erreichbar.

Gruß
Ralf
 
Ich habe mir bei Westfalia mal interessehalber ein kleines Küchenmesser mit Keramikklinge gekauft. Von der Lieferschärfe war ich äußerst enttäuscht - man konnte sich nicht mal in den Finger schneiden. Versuche mit einer feinen Diamantplatte führten zu keiner Verbesserung. Erst auf einer feinen Diamantscheibe konnte eine gewisse Schärfe erzeugt werden. Diese führe ich aber auf Mikroausbrüche an der Schneide zurück. Ich verwende das Messer nur noch zum Aufschneiden von Kuststoffverpackungen, Tetrapacks u. ä.. Einfach für all die Dinge, die ich meinen anderen Messern nicht zumuten will. Aber dazu ist es echt klasse.

Gruß
Novum64
 
Als Fazit aus Euren Antworten muss ich ersteinmal davon ausgehen das sich aufgrund des Materials (brüchig) und des zu wählenden, stumpferen Winkels keine, einer Stahlklinge vergleichbare Schärfe erzielen lässt. Und wenn doch, so ist sie nicht von langer Dauer (Ausbrüche).

Ich denke ich werde das Messer mit der bisher erreichten Schärfe fertigstellen und dann unter "Lehrstücke" abheften.

Vielen Dank an Euch alle für die schnellen Antworten; wieder was gelernt!

McMordigan
 
Zurück