Wie verhindere ich das Zusetzen des Schleifsteines ?

Werner48

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Hallo,
zunächst möchte ich mich kurz vorstellen, bevor ich euch mit meinen Fragen auf den "Senkel" gehe-

Ich heiße Werner und interessiere mich seit vielen Jahren für Messer. In meinem Besitz befinden sich einige feststehende Messer aus -meistens- 440C und eine nach meinen Vorgaben von einem Messermacher hergestellte Damaszenerklinge.
So intensiv habe ich das Hobby eigentlich nie betrieben, weil ich auch noch "Fliegenfischer" bin.
Nun habe ich aber beschlossen, mehr Zeit und Energie in die "Messerangelegenheit" zu investieren und in diesem Zusammenhang dem bisher mehr schlecht als recht benutzten Lansky- Schärfset Ade zu sagen.
Seit einigen Tagen bin ich Besitzer eines 120er Shapton Wassersreines, eines 1000er Cerax und eines 5000er Naniwa.
Mein erster Schleifversuch mit dem Cerax endete mit einem relativ scharfen Messer ( meinen laienhaften Vorstellungen entsprechend), aber der Stein setzt sich etwas mit Schleifschlamm zu (trotz 10 min. wässern und ständiger Wasserzugabe).

Nun meine Frage : Mache ich etwas falsch oder ist dieses Zusetzen bis zu einem gewissen Grad normal ?

Ich würde mich freuen auf diese- den Experten sicher dumm erscheinende- Frage eine Antwort zu bekommen.

Viele Grüße
Werner
 
Wie verhindere ich das Zusetzen des Schleifsteins ?

....Seit einigen Tagen bin ich Besitzer eines 120er Shapton-Wassersteins, eines 1000er Cerax und eines 5000er Naniwa.
Mein erster Schleifversuch mit dem Cerax endete mit einem relativ scharfen Messer (meinen laienhaften Vorstellungen entsprechend), aber der Stein setzt sich etwas mit Schleifschlamm zu (trotz 10 min. Wässern und ständiger Wasserzugabe).

Nun meine Frage : Mache ich etwas falsch oder ist dieses Zusetzen bis zu einem gewissen Grad normal?.....
Guten Tag, Werner,

und willkommen im Messerforum!

Hier wirst Du sicher geholfen, wobei ich damit nicht meine bescheidenen Beiträge meine.

Alle synthetischen Schleifsteine werden in einer Form mit Bindemittel gepresst, bevor sie chemisch aushärten oder (keramische gebundene Steine) gebrannt werden. Wenn sie in den Verkauf kommen, haben sie eine Oberfläche, die - durch diesen Herstellungsprozess bedingt - etwas verdichtet ist. Manchmal findet man zusätzlich eine inhomogene Verteilung der Schleifpartikel, so dass z.B. mehr feine Körner an einer Fläche auftreten. Auch das kann wie eine Verdichtung wirken.

Die Folge ist, dass man - anders als bei vielen Natursteinen* - die Kunststeine zunächst vor dem ersten Gebrauch "öffnen" muss; man nennt das auch "Anreiben".

Dazu nimmt man nicht nur bei japanischen Banksteinen einen NAGURATO oder ersatzweise einen mittelfeinen, schön planen SiC-Stein (Siliciumcarbid) und reibt den Stein unter großzügiger Wasserzugabe sorgfältig ab, bis sich eine gleichmäßig griffige Oberfläche zeigt.

Nach meiner Erfahrung setzen sich solcherart behandelte Steine nicht mehr so schnell zu, obschon das von Fabrikat und Typ abhängig ist.

Diese Behandlung muss man von Zeit zu Zeit wiederholen, damit die Steine richtig "ziehen", also "Biss" haben.

Der beim Schleifen entstehende Schlamm wirkt im Sinne einer Kornverkleinerung; der Stein arbeitet dann also weniger aggressiv. Das kann auch eine wünschenswerte Eigenschaft sein, je nach dem, was man gerade erreichen möchte.

*Anzumerken bleibt, dass auch viele Natursteine - und hier vor allem die harten, feinen Typen wie Arkansas und Washita - von einer solchen Behandlung profitieren. Meist kann man auch zwei gleiche Steine zum Anreiben nehmen. Sehr dichte Steine wie die genannten, die KEINE Flüssigkeit aufnehmen können, werden mit Petroleum benutzt.

Wenn Schleifsteine durch intensiven Gebrauch ihre plane Oberfläche verloren haben, müssen sie natürlich auf die gleiche Weise wieder abgerichtet werden, wofür es besondere Steine gibt.

Viel Spaß beim Schärfen wünscht

sanjuro
 
....aber der Stein setzt sich etwas mit Schleifschlamm zu (trotz 10 min. wässern und ständiger Wasserzugabe).

Nun meine Frage : Mache ich etwas falsch oder ist dieses Zusetzen bis zu einem gewissen Grad normal ?....

Hallo Werner,

willkommen im Forum.

der "Schlamm", der sich auf Deinen Wasserschleifsteinen bildet, ist völlig normal. Er ist sogar erwünscht, da er den eigentlichen Schleif-Vorgang bewirkt. Du Schleifst also nicht mit dem Stein, sondern mit dem "Schleifschlamm".

Nach dem Schärfen einfach abspülen oder den "Schlamm" auf Dein Abziehleder (falls vorhanden) streichen.

Gruß
Olli
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Sanjuro, Hallo Olli,
zunächst einmal herzlichen Dank für eure Antworten, aber ich habe da noch zwei Fragen zur Präzisierung :
1. Muss ich den jetzt ein wenig zugesetzten Cerax Stein abrichten oder kann ich weiter schleifen damit ?

2. Kann ich durch vermehrte Wasserzugabe das Zusetzen verhindern, wenn ich jetzt z.B. den Stein umdrehe und auf der anderen Seite schleife ?

3. Welche Konsistenz sollte der Schleifschlamm (Wasserzugabe) haben ?

Gruß
Werner
 
.....1. Muss ich den jetzt ein wenig zugesetzten Cerax-Stein abrichten oder kann ich weiter schleifen damit?

2. Kann ich durch vermehrte Wasserzugabe das Zusetzen verhindern, wenn ich jetzt z.B. den Stein umdrehe und auf der anderen Seite schleife?

3. Welche Konsistenz sollte der Schleifschlamm (Wasserzugabe) haben?
.....
Wie in meinem Post angemerkt, ist das von Stein zu Stein unterschiedlich. Es gibt Steine, die viel "Paste" machen, und andere, bei denen wenig passiert. Das hängt von der Partikelgröße, von der Art der Partikel und von deren Bindung im Stein ab. Natürlich hat auch die Wasserzugabe einen Einfluss. Japanische Kunststeine arbeiten in aller Regel mit viel Wasser, weil die Japaner das von ihren Natursteinen so gewohnt sind.

Das Abrichten dient der Wiederherstellung der ursprünglichen Form (in Japan gibt es auch andere Formen, z.B. beim KATANA-Schleifen). Wenn Du ein paar Mal mit einem anderen, ähnlich groben/feinen Stein über den Cerax gehst, sollte er wieder ziehen, ohne dass Du ihn umdrehen musst. Diese Steine setzen sich eigentlich nur zu, wenn man zu trocken gearbeitet hat. Es sollte immer ein Wasserfilm zu sehen sein.

Für die Konsistenz des Schleifschlamms gibt es keine Norm; sie hängt von der Wassermenge ebenso ab wie vom Stein. Die Geschwindigkeit, mit der er sich bildet, kann auch vom Druck abhängen, den Du mit der Klinge ausübst.

Wie ich schon schrieb: der Schlamm hat einen mildere Schleifwirkung als die Steinoberfläche. Wenn Du mit viel Wasser spülst, dann hast Du eine aggressivere Schleifwirkung.

Viel Schleifen ergibt viel Erfahrung!

Gruß

sanjuro
 
Hallo,

ich habe den Cerax auch und finde ihn aussergewöhnlich gut.

Aber, ich habe ihn - genau wie sanjuro schreibt - vor dem ersten Benutzen 'geöffnet', d. h. ein paar Minuten gewässert und dann auf einem nassen, plan aufliegenden Blatt Nassschleifpapier (Klingspor Auto Paper, 60er Korn) kurz plangeschliffen.
Das solltest Du - für beide Seiten - zunächst tun.

Der Stein braucht übrigens nicht allzu lange gewässert zu werden; wenn nach 1 - 2 Minuten keine kleinen Bläschen mehr aufsteigen, reichts.

Beim Schleifen selbst verwende ich so eine kleine Drucksprühflasche mit Wasser, wie man sie für Topfpflanzen gerne nimmt. Damit ab und zu wieder eine Wasserschicht auf den Stein sprühen reicht völlig aus.

Der beim Cerax entstehende Schleifschlamm ist m. E. von der Konsistenz her feiner und es entsteht auch etwas weniger, als bei weicheren jap. Wassersteinen wie King oder Chroma. Ich lasse ihn meistens die ganze Zeit drauf, ziehe ihn höchstens kurz mit der Hand wieder nach unten, um ihn möglichst gleichmässig auf dem Stein zu verteilen, denn zwangsläufig sammelt sich das meiste weit oben am Stein.

Was mich von Dir interessiert: wie ist / verhält sich eigentlich der Naniwa im Vergleich zum Cerax?

MfG
Norbert
 
Hallo Norbert,
"Was mich von Dir interessiert: wie ist / verhält sich eigentlich der Naniwa im Vergleich zum Cerax?"

danke für die Hinweise, sie helfen mir weiter, aber auf deine Frage kann ich dir als absoluter Neuling in dieser Art des Schleifens keine befriedigende Antwort geben. Er fühlt sich anders an ( ist ja auch 5000er Körnung), aber wie ich das jetzt in Worte fassen soll, weiß ich nicht.

Gruß
Werner
 
Wie verhindere ich das Zusetzen des Schleifsteins ?

Kleiner Tip: ein wenig Spülmittel zum Schleifwasser geben; reinigt wunderbar......
Geht wohl, man muss aber darauf achten, dass es ein "reines" Spülmittel (Detergentien-Mix ohne weitere Zusätze wie Hautpflegemittel, "rückfettende Substanzen" usw.) ist.

Gruß

sanjuro
 
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