Wie wenig Licht ist genug?

Non Sequitur

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Wenn man hier im Forum mitliest, faellt immer wieder auf, dass moeglichst helle Lampen hoch im Kurs stehen, oder doch zumindest Lampen, die eine moeglichst helle Stufe haben. Gleichzeitig wird aber auch immer wieder mal der Wunsch geaeussert, Hersteller XYZ moege doch bitte seine Lampen mit einer niedrigeren niedrigen Stufe ausliefern. Gruende dafuer gibt es viele, sei es, dass man nachts, wenn man mal wohin muss, mit dunkeladaptierten Augen auch mit wenig Licht auskommt und viel Licht einen nur unnoetig wacher machen wuerde, als man moechte, sei es, weil man nur irgendetwas schnell nachschauen will und nicht durch eine sehr helle Lampe unnoetig die Aufmerksamkeit auf sich lenken moechte, z.B. wenn man im Theater irgendetwas hat fallen lassen und es sucht.

Womit sich die interessante Frage stellt, wie niedrig eine niedrige Stufe denn sein sollte. Ich habe mal ueberprueft, welche Einstellungen ich bei meinen HDS 42 benutze. Ich habe drei dieser Lampen, saemtlich noch im Originalzustand mit einer Luxeon-LED. Wie viele hier wissen werden, sind diese Lampen (a) programierbar, d.h. man kann fuer vier Helligkeitsstufen festlegen, wie hell sie sind, und zwar kann man jeweils zwischen 20 definierten Helligkeitsstufen waehlen, ausserdem sind sie (b) kalibriert, d.h. jeder Helligkeitsstufe ist eine definierte Lumenzahl zugeordnet.

Ich verwende bei meinen HDS folgende Einstellungen:

Minimum: 0,12 Lumen
Primaer: 2,6 Lumen
Sekundaer: 21 Lumen
Maximum: 42 Lumen

Von diesen vier Stufen benutze ich die primaere und die sekundaere Stufe am haeufigsten, gefolgt von Minimum, am seltensten benutze ich die Lampen auf der maximalen Stufe. Zum Vergleich, da die Herstellerangaben gerade bei den fernoestlichen Herstellern ja ein wenig, sagen wir mal "kreativ" gestaltet sind, um nicht zu sagen frisiert: Die originale Fenix LOD CE (mit P4-Emitter) ist auf der niedrigsten Stufe etwas heller als die HDS auf Primaer, die L1D CE und die L2D (mit Q5-Emitter) deutlich heller. Das ist mir in vielen Situationen erheblich zu hell.

Nun muss ich zugeben, dass meine Anforderungen wahrscheinlich ziemlich extrem sind, ausserdem gehoere ich offenbar zu den Leuten, die mit sehr wenig Licht auskommen, aber fuer mich sollte eine Lampe mit drei Helligkeitsstufen auf der niedrigsten hoechstens 3 Lumen haben - damit waere sie uebrigens deutlich weniger hell als die Arc. Die mittlere Stufe sollte dann zwischen 20 und 30 Lumen liegen, das reicht mir, wenn ich mal mehr Licht brauche, fast immer aus.

Hermann
 
Nun, ich beantworte die Frage: "Wie wenig Licht ist genug?" folgendermaßen.

Um dunkel adaptierte Augen nicht zu stören, sollte die Helligkeit des Lichts für meine Augen in einem Bereich liegen, in dem ich mich fast anstrengen muß, Einzelheiten erkennen zu können.

Dabei kann ich keinen Lumenoutput festlegen, da dieser durch Entfernungen zum Objekt und örtliche Umstände wie Nässe, Regen, Nebel usw. schwanken kann.

Das trifft auf den "berühmten" nächtlichen Gang zum WC, aber ebenso auf eine Nachtwanderung zu.

Natürlich ist es sinnvoll und zweckmäßig, eine sehr helle Lampe zur Verfügung zu haben, wenn auch deren max. Helligkeit selten genutzt wird (wenn auch gedimmte Stufen zur verfügung stehen).

Somit sind wir wieder mal beim Einsatzzweck einer Lampe angekommen.

Die "EDC" für den nächtlichen Gang zum "Bad" muß nicht sonderlich hell sein, während eine enorme Helligkeit vom Suchscheinwerfer erwartet wird.

Müssen besondere Aufgaben unter erschwerten Bedingungen erfüllt werden (Müdigkeit, Schlechtwetter,......), kann eine Lampe nicht hell genug sein (vom Eigenblendeffekt mal abgesehen).
Sie kann Zeit und Schäden (bei Reparaturen) ersparen, obgleich es "ganz" früher auch mit Öllampe und Fackel gehen mußte.;)

Grüße

____
Tom
 
Habe gestern erst gelesen, (als hätte ich nicht schon selbst bemerkt,)
daß ein 50jähriger Mensch zum Lesen ca 50% mehr Licht braucht als ein 25jähriger.
Das kommt also noch dazu. :rolleyes:
 
Habe gestern erst gelesen, (als hätte ich nicht schon selbst bemerkt,)
daß ein 50jähriger Mensch zum Lesen ca 50% mehr Licht braucht als ein 25jähriger.
Das kommt also noch dazu. :rolleyes:

Hallo,

demnach reichen dir 18 Lumen wo ein 25 jähriger 12 braucht. Warum dann 150 Lumen ?:teuflisch

Grundsätzlich sehe ich das so wie Non Sequitur, weniger ist manchmal mehr.
Aber es macht ja auch kein Autohersteller mit seinem 45 PS Modell Werbung.

Wenn es wirklich dunkel ist, und ich nicht gerade in die ferne leuchte reicht die PD auf low.
Weil es aber schön ist mehr zu haben als man braucht sehe ich den Trend zum 3 Stufen Licht.
Low für Nachtadaptierte Augen, Medium zum normalen Gebrauch, und Max zum kurzzeitigen ausleuchten.

Mit steigender Leistungsfähigkeit der modernen LED´s hoffe ich auf vermehrten Einsatz von AA Zellen anstelle von CR123.

Bei jüngeren kann es auch auf einen .......vergleich rauslaufen, meine leuchtet weiter als deine:hehe:


Grüsse, Alex
 
Bei Vergleichen unterschätzen viele Leute m.E. die Einfluss der Nachtadaption der Augen.
Ich habe die Erfahrung gemacht, wenn man aus dem Hellen kommt (Autoscheinwerfer, Wohnungsbeleuchtung usw.) ist irgendwas im einstelligen Lumenbereich optimal, wenn das Auge aber vollkommen an die Dunkelheit gewöhnt ist, reichen für den Nahberich auch locker 0,irgendwas Lumen (auch bei mir ist die HDS da immer noch das Optimum, in dem Bereich leider seit dem SSC-Upgrade nicht her ganz so optimal).

Sehr angenehm mach sich in einer solchen Situation auch Rotlich bemerkbar, am Bett habe ich immer noch eine Inova 24/7 liegen, ansonsten beim Nachtwandern auch L1 + Rotfilter.

Grüße
Jens
 
Bei Vergleichen unterschätzen viele Leute m.E. die Einfluss der Nachtadaption der Augen.
Ich habe die Erfahrung gemacht, wenn man aus dem Hellen kommt (Autoscheinwerfer, Wohnungsbeleuchtung usw.) ist irgendwas im einstelligen Lumenbereich optimal, wenn das Auge aber vollkommen an die Dunkelheit gewöhnt ist, reichen für den Nahberich auch locker 0,irgendwas Lumen (auch bei mir ist die HDS da immer noch das Optimum, in dem Bereich leider seit dem SSC-Upgrade nicht her ganz so optimal).

Genau aus dem Grunde habe ich meine HDS bisher im Originalzustand gelassen. Der Reiz der HDS ist fuer mich gerade, dass sie sehr niedrige Stufen haben ... :glgl: Was mir noch fehlt, ist eine Lampe mit den Moeglichkeiten der "alten" HDS, in gleicher Bauqualitaet, aber mit 1xAA oder, besser noch, mit 2xAA nebeneinander, wie bei einigen Lampen von UK, z.B. der UK eLED 2AAA, um die Laenge nicht zu gross werden zu lassen.

Ansonsten stimme ich dir voellig zu. Ich benutze meine Lampen oft draussen, d.h. ausserhalb der Stadt, und in dunklen Umgebungen sind 2,5 Lumen schon eine ganze Menge Licht. Nachts im Haus, mit dunkeladaptierten Augen, ebenso. Und, wenn ich ehrlich sein soll, habe ich draussen bisher nie das Gefuehl gehabt, dass die 42 Lumen meiner HDS nicht ausreichen. Wenn man mal mehr Throw braucht, braucht man ohnehin eine Lampe mit groesserem und tieferem Reflektor.

Hermann
 
Wenn man mal mehr Throw braucht, braucht man ohnehin eine Lampe mit groesserem und tieferem Reflektor.

Nicht unbedingt.

Verdoppelt sich z.B. die Helligkeit einer Lampe durch einen Ermitterwechsel, bleiben aber die übrigen Merkmale wie Reflektor, Regelung usw. identisch, nimmt automatisch auch der Throw zu.

Es kann also durchaus ausreichend sein, diese entscheidenden 10 Meter z.B. weiter sehen zu können.

Grüße

____
Tom
 

Am morgen, um alle Klammoten zu finden und meine Freudin nicht zu wecken sind 0,03 Lumen mehr als genug fuer mich.
Im laufe des tages sind 5-10 genug.
Spaziergang mit Hund - ca. 60.

Seit dem ich nach Klopapier um 2 Uhr morgens in meinen Rucksack in kompletten dunkelheit mit hilfe von ARC AAA-P gesucht habe, ist mir klar dass richtige Low weniger als 0,5 Lumen hat (diese 7 lumen von ARC von 50cm entferung haben meine Augen wirklich weh getan). Alles zwischen 0,5 bis 10 Lumen finde ich medium.

 
Nachts unter freiem Himmel nehme ich meist gar nichts, da man durch die natürlich vorhandene Helligkeit eh fast alles zumindest schemenhaft erkennt, selbst wenn nicht Vollmond ist - besonders in der Nähe großer Städte bei tief hängender Bewölkung, da wird enorm viel Licht von der Atmosphäre wieder runter reflektiert. Besonders krass ist es, wenn Schnee liegt, da strahlt die ganze Umgebung förmlich. Nur für den Nahbereich, wenn man etwas viel genauer betrachten will, ist zusätzliches Licht nötig, dann nehme ich aber nur schwaches Rotlicht, da es sonst wieder einige Sekunden dauern würde, bis ich zurück auf die natürlicher Helligkeit adaptiert habe.

Deshalb finde ich Straßenbeleuchtung oftmals störend, da hierdurch erst dunkle Ecken entstehen, wo man nichts mehr erkennen kann, weil das Auge zwangsläufig an die hellen Lampen adaptiert ist.
Meine Taschenlampe brauche ich deshalb vor allem in bewohnten, also beleuchteten Gebieten, um diese Schlupfwinkel auszuleuchten..
 
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