wie wird holzgriff Kratzfest

brr

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Hallo zusammen,
wie besteht ein Holzgriff der Fingernagelprobe?#
D.h. Ich habe meine holzgriffe mit Wachs(Möbelwachs aus dem Baumarkt) oder leinölfirnis (mit Terpentin gemischt) oder Danish oil behandelt. Die Oberfächen ansich waren ok. nur absolut nicht kratzfest.
Wenn man leicht mit dem fingernagel drüber ging gab es sofort Kratzer auf der Oberfläche oder mit mehr Kraft gab es sogar Eindrücke.

Ist eine widerstandfähige Oberfläche überhaubt möglich?

Die Griffe sind mehrer Wochen getrocknet, poliert,mit stahlwolle 000 behandelt um letzte Faserreste zu entfernen (angfeuchtet stellen sich diese auf).

Oder wäre Hartöl eine Idee?

Habt ihr eure Griffe mal darauf untersucht?
Was gibts noch für lösungen?
 
Es wäre möglich, die Holzgriffe mit sehr flüssigem Sekundenkleber einzustreichen, und den Kleber tief eindringen zu lassen. Poren werden ausgefüllt und der Griff sollte doch recht Kratzfest sein. Jedoch sehen solche Griffe manchmal "tot" aus, als wäre die schöne Maßerung des Holzes nicht real :eek: . Ausprobiert habe ich es noch nicht, aber ich habe schon oft gehört, dass es funktionieren soll...
 
schellack ist aber meines Wissens nicht Hautschweiß- und Trinkalkoholfest... Sagt mir bitte wenn ich mich irre !
 
Ich habs !!!!

Moinsen
Da ich ja experimentierfreudig bin und mich daran erinnert habe das ich vor 5 Jahren meinen Korkboden mit einen Mittelchen versigelt habe , dachte ich das muß doch auch mit Holz gehen .
Gesagt getan.
Und was soll ich Euch sagen geiles Zeug das .
Besteht die Kratzprobe ohne Probleme.

Daten :
Manolo basico Grundschutz
Es bietet einen Langzeitschutz für stark beanspruchte Böden ( DIN 18356 )
selbstglänzend, geruchsneutral, rutschhemmend, strapazierfähig, auch für Objektbereiche .

Gibts bei jedem guten Holzhändler der Holzböden verkauft.
Oder www.kwg-kork.de

Viel Spass bein testen.


Grüße Andy
 
brr schrieb:
Was gibts noch für lösungen?
Nimm härteres Holz. Sowas wie trockenes Ebenholz kannst Du nicht mehr mit 'nem Fingernagel eindrücken. Von Pockholz und Schlangenholz fang ich mal lieber nicht an.
Wenn Du weichere Hölzer nimmst: Lass sie stabilisieren.
 
lazedress schrieb:
schellack ist aber meines Wissens nicht Hautschweiß- und Trinkalkoholfest... Sagt mir bitte wenn ich mich irre !

wer noch partys mit diesen dingern gefeiert hat weiß dass das nicht stimmen kann. :D :D

alkohol lößt natürlich schellack, aber erst bei hochhochprozentigen.
zum auflösen von schellackplättchen nimmt man zB 98% Aklc.

im übrigen kann man weiches holz gänzlich in SL (durch)tränken, nach aushärten ist das holz kristallhart.

nachteil: schellack ist sauteuer - aber es wirkt. und der umgang ist nicht ganz einfach.

leinöl oder hartöl ist natürlich auch nicht schlecht. wegen der langen trocknungszeiten muss man etwas geduldig sein.

schöne zeit!

bert
 
Ich kann Bert's Erfahrungen nur bestätigen!
Maser-Birke ist ja nun nicht gerade ein Hartholz aber nach eingehender CCL-ÖL Behandlung ist die Oberfläche schon ziemlich hart.
Je nach Holz 2 - 6 mal Oberfläche versiegeln und dann 3 - 4 mal polieren gibt schon ein gutes Ergebnis - jedenfalls bei den Hölzern, die ich bisher verarbeitet habe.

Im täglichen Gebrauch ist die "Empfindlichkeit" eines Schellack-Finish aus meiner Erfahrung auch nicht wirklich ein Problem. Klar muß man nach längerem Gebrauch da vielleicht nochmal wieder ran aber das muß man bei einem polierten Hartholz auch, wenn's wieder top aussehen soll.

Grüße,
rfindigo
 
Schellack

bert schrieb:
schellack!

grußbert



An Schellack habe ich auch schon gedacht.
Tuts der aus dem Baumarkt oder muß das Original her?
Wie trägt man Schellack auf?

Was mir noch einfällt ist,es könnte sein das daß Leinöl vielleicht über die Jahre im Keller (Winter saukalt) verbracht hat und seine Eigenschaften verloren hat.


M.f.G.
 
Sehr gute Erfahrungen hab ich bisher mit dem Original CCL-Öl Kit gemacht. Das Kit besteht aus Öl und einem Härter. Gibt's bei den einschlägigien Messerbedarfshändlern.
Funzt eigentlich bei allen Hölzern, die nicht zu viel Öl enthalten (Cocobolo geht noch) und die nicht stabilisiert sind. Bei stab. Hölzern ist es a) nutzlos, da schon hart genug, b) das Epoxy aus der Stabilisierung sich nicht mit dem CCL-Öl verträgt (Reaktion oder Lösung). Unstabilisiertes Horn oder Knochen geht auch recht gut aber je nach Porenanzahl/größe verändert sich evtl. die Farbe leicht.

Verarbeitung: Grob gesagt:
- Holz feinschleifen
- anfeuchten, damit sich die Fasern aufrichten
- trocknen lassen
- feinschleifen um Fasern zu entfernen
- (evtl. mehrmals wiederholen)
- Härter auftragen
- trocknen
- feinschleifen um überschüssigen Härter zu entfernen
- (mehrfach wiederholen)
- Fusselfreies Tuch mit Härter und wenig Öl benetzen und kreisförmig mit schnellen Bewegungen polieren, bis man kein "kleben" mehr spürt
(mehrfach wiederholen bis zum gewünschten Ergebnis)

Da aber leider Härter und Öl im Kit mit jeweils 50ml vorhanden sind, geht zwangsläufig der Härter schneller zur Neige. Alternative: Selbermischen!
Siehe auch meine Erfahrungen in diesem Thread:
http://www.messerforum.net/showthread.php?t=24064&highlight=schellack

Gerade, wenn Du tauchen willst, wie von Bert angesprochen, kommst Du mit einem kleinen CCL-ÖL Kit nicht weit...
(Hab ich selbst auch noch nicht probiert... Klingt wie "stabilisieren für den Hausgebrauch" und hört sich sehr interessant an!!!)

Mit dem Schellack aus dem Baumarkt kenne ich mich gar nicht aus...

Grüße,
rfindigo
 
Ich hab mal Parkettlack von Clou (den wasserbasierten) für ein Paar Lautsprecher verwendet und kann sagen, dass der eine ziemlich beständige Schutzschicht bildet. Aufzutragen in mehreren dünnen Schichten (bspw.3).
Ist leicht milchig und gibt einen sehr transparenten Überzug, der im Gegensatz zu Öl (erstmal) nicht nachdunkelt. (da er nicht UV-beständig ist, dunkelt das Holz irgendwann trotzdem)

Zum Grundieren kann man den leicht mit Wasser verdünnen, damit die erste Fuhre besser einzieht.

Gruss
Jens
 
Hi,

mit dem Auskochen den Holzgriffs in Leinölfirnis hab ich auch recht gute Erfahrungen gesammelt.

Funktioniert wie folgt:
Einmachglas mit Leinölfirnis gefüllt im Wasserbad erhitzt, Messer rein (bzw. Griff), zwei-drei Stunden köcheln lassen, polieren
 
möglichkeiten gibt es viele, ausprobieren sollte man sie alle einmal!
schellack und leinölfirnis haben sich seit jahrhunderten bewährt.
beides kann auch kombiniert werden.
leinöl wird durch oxidation zu linoxid darüber eine schellackpolitur - besser gehts gar nicht. nicht einmal gefräßige termiten bringen da noch einen zahn rein. :D

schöne zeit!

bert

ps: ich glaube nicht das es SL beim baumarkt gibt??? würde mich wundern.
 
bert schrieb:
ps: ich glaube nicht das es SL beim baumarkt gibt??? würde mich wundern.
Bert, such mal bei Google nach Liberon Schellack, bzw geh mal auf die Homepage: http://www.liberon.de/

Die Liberon Produkte bekommst Du zumindest in Deutschland in fast jedem Baumarkt. Die haben auch Schellack - oder zumindest ein Produkt, das sich so nennt. 250 ml für ca. 8 Euro.

-Walter
 
Clou Lumberjack: Schelllack-Plättchen, Verdünnung, fertige Schelllackpolitur u.s.w. gibt es z.B. bei Obi.
Ich habe auch gute Erfahrungen mit Clou Hartöl gemacht (Ich denke, das ist auch Leinölfirnis).

Viel Spaß im Baumarkt

Willy
 
Holz hart machen...

Manchmal schon interessant, wieviel verschiedene Ratschläge es zum Thema Holzoberflächenbehandlung gibt.

Ich bin gelernter Restaurator und hab mich mit dem Thema eingehend beschäftigt. Hier ein paar Erkenntnisse:

Die Eindringtiefe von Lacken, Ölen etc - eigentlich dringt nichts freiwillig tiefer als ca 0.2 mm in Holz ein - auch nicht wenn man es einlegt. Abgesehen natürlich von Lösungsmitteln, aber die verdampfen ja auch wieder. Rein physikalisch gesehen sind fast alle Feststoffe molekular zu gross, als dass diese in die Holzstruktur eindringen können. Eine harte Oberfläche ist eben nur eine harte Oberfläche - drunter bleibt es weich.
Es gibt Hölzer, die mehr Material aufnehmen können, das sind meist die nicht-ölhaltigen und die offenporigen.
Nur chemisch gelöste, wasserflüssige Acryle haben die Fähigkeit unter hilfe von Vakuum und Druck tiefer einzudringen bzw. ganz zu durchdringen. Alles andere bleibt oberflächlich. Um Sicherzugehen empfehle ich folgenden Test:
Das getränkte oder behandelte Material aufschneiden und mit scharfer Klinge eine glatte Oberfläche schaffen - dann kann man meist die Eindringtiefe anhand der Verfärbung sehen.

Es gibt sehr gute und widerstandsfähige Lacke im Profischreinerbereich, das sind meist Polyurethan - lacke oder auch DD - Lacke. Oberflächen von hochglänzend bis Matt und sogar Natureffekt - da sieht man nicht, das es lackiert ist (Clou).

Hoffe, das hilft ein wenig....


Christopher
 
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