Will Moon - Mark 7 Framelock Technical Discussion (YT Video)

Hmm, jaa. Gute Idee. Allerdings frage ich mich, schon seit ich zum ersten Mal einen Framelock mit recht weich gefedertem Lockbar erwarb, warum man den Längsschnitt nicht einfach im 45° Winkel zur Oberfläche fräst/sägt, dann ist Überdehnen von vornherein kein Thema.
 
[...] warum man den Längsschnitt nicht einfach im 45° Winkel zur Oberfläche fräst/sägt, dann ist Überdehnen von vornherein kein Thema.

Gibt IIRC mindestens ein Modell von Kershaw/ZT, wo das genau so gemacht wird.

Gruss, Keno
 
Hmm, jaa. Gute Idee. Allerdings frage ich mich, schon seit ich zum ersten Mal einen Framelock mit recht weich gefedertem Lockbar erwarb, warum man den Längsschnitt nicht einfach im 45° Winkel zur Oberfläche fräst/sägt, dann ist Überdehnen von vornherein kein Thema.

Danke, dass das mal jemand anspricht. Diese tief ausgefrästen frames am Ende der Feder, wo nur noch weniger als 1mm steht und die einen Überdehnschutz benötigen, weil die Feder durch die geringe Materialstärke so "labberig" ist, gehen mir schon lange auf den Senkel.

yaammoo
 
Das sind aber Kompromisse die man eingehen muss wenn man einen extrem leichten Klingengang haben möchte. (Wenig Reibung durch den Detentball)
Wie sicher oder unsicher das letztendlich ist interessiert ja eigentlich auch 90% nicht, mich eingeschlossen.
Hält der Verschluss leichten Spine whack stand, reicht mir das vollkommen.
Ebenfalls kann ich den Drang nach dem Überdehn-Schutz nicht nachvollziehen. Neben einem Marketing Nutzen sehe ich wenig praktische Notwendigkeit.
Leider verfolgt man in letzter Zeit immer öfters wie sich Vorlieben und "Notwendigkeiten", von den Verlangen einiger Opinionleader vorgegeben, in der Messer Szene durchsetzen.
Der Hype bei bestimmten Stählen, gefräste Clips oder eben der Überdehnschutz sind nur einige Beispiele.


gruß
 
Hmm, jaa. Gute Idee. Allerdings frage ich mich, schon seit ich zum ersten Mal einen Framelock mit recht weich gefedertem Lockbar erwarb, warum man den Längsschnitt nicht einfach im 45° Winkel zur Oberfläche fräst/sägt, dann ist Überdehnen von vornherein kein Thema.

Ob man einen Überdehnschutz "braucht" und ob Überdehnen ein Thema ist - da kannst lang streiten, frag mal Chris Reeve.
Ist halt "in" und ein nettes Gimmick.

Zum schräg fräsen: So wie Moon das macht, spannt der ein, schluppischluppi, fertig. Schräg heisst umspannen oder ne bewegliche Werkzeugaufnahme. Außerdem wird der Schlitz sehr dünn sein müssen. Und was machst vorne am Lock, wieder umspannen usw. Wird halt doch nicht so einfach sein.

Danke, dass das mal jemand anspricht.

Mal? Wo warst Du die letzen zehn Jahre? Den Dauerjammersong hat Keno gepachtet. Du bist zu spät :D

Pitter
 
Ebenfalls kann ich den Drang nach dem Überdehn-Schutz nicht nachvollziehen. Neben einem Marketing Nutzen sehe ich wenig praktische Notwendigkeit.

Die praktische Notwendigkeit ist:

- ist cool
- verkauft sich

Leider verfolgt man in letzter Zeit immer öfters wie sich Vorlieben und "Notwendigkeiten", von den Verlangen einiger Opinionleader vorgegeben, in der Messer Szene durchsetzen. Der Hype bei bestimmten Stählen, gefräste Clips oder eben der Überdehnschutz sind nur einige Beispiele.

Warum leider? Gimmicks sind das Salz in der Suppe. Neues Material, neues Finish, noch mal ein neuer Verschluss, mahrlagige Klingen mit PM und und und. Braucht zum Schneiden kein Mensch. Die "Opinionleader" sind in aller Regel die, die die Messer kaufen. Und den Messermachern das Messermachen ermöglichen. Was ist daran "leider".

"Gefallen" tut mir da auch nicht alles, die Messer von Moon zB eher nicht. Oder dass jetzt auf einmal alle ihre Fräsen 24/7 laufen lassen, um auf jeder Ecke eines Messers noch irgendne Frässtruktur reinzubringen. Was mal ein Versuch von RJ Martin war, ist offenbar Mode. Ok, vergeht auch wieder.

Aber gefallen hin oder her:

http://willmooncustomknives.blogspot.de/2011/02/february-26-2011-online-and-fully.html

"February 26, 2011: Online and fully operational!
Hey Ladies and Gentlemen, I'm pleased to announce the launch of my new site. I am a part time knife maker dedicated to the production of custom, handmade knives as well as customizing factory produced knives, improving them both mechanically and aesthetically. Here you can view all of my work, get information about my services and hopefully see what I'm all about.

A little about me: I'm 20 years of age and have been into knives for about 4 years. I started working on making knives in May of 2010 as a hobby.
"

Der Mann hat also 2011 angefangen (primär mit pimpen von Serienmessern). Der ist heute 23, hat ne CNC rumstehen, rödelt Messer raus, ist ausgebucht.
*Ich* halte das für eine Leistung, vor der man Respekt haben kann. Und da kommste halt nur hin, wenn andere auf Dich aufmerksam werden. Konstruktive, technische usw Gimmicks müssen nicht sein, können dabei aber helfen.


Pitter
 
Ich hab nicht gegen Gimmicks, ganz im Gegenteil. Ich habe aber was gegen Leute die ohne wirkliche Ahnung Sachen für Notwendig halten und sich Meinungen anschließen die oft von Leuten kommen die genauso wenig Ahnung haben.
Dass in einem gut gemachten gebogenen Clip ähnlich viel Arbeit steckt wie in einem gefrästen, verstehen nun mal die Wenigsten.

Gutes Beispiel das mit gerade einfällt:
Todd Begg Bodega. Hervorragendes Midtech, sehr gute Qualität zum gehobenen Preis.
Jetzt Bringt Begg ein dickeres Modell heraus (Beggatti) zum doppelten Preis ohne, aufwendig zu fertigende, Inlays auf dem Markt.
Keiner fragt sich wie der Preis entsteht, weil viele die Fertigung nicht nachvoll ziehen können. Ohne mich jetzt weit aus dem Fenster zu lehnen wage ich zu behaupten, dass die Fertigungszeit der beiden Modelle etwa gleich lang ist.
Dass Begg ein Geschäftsmann ist und natürlich das verlangt was der Markt hergibt steht außer Frage.

Gruß
 
Gutes Beispiel das mit gerade einfällt:

Neee eher schlechtes Beispiel. Weil:

Todd Begg Bodega. Hervorragendes Midtech, sehr gute Qualität zum gehobenen Preis.
Jetzt Bringt Begg ein dickeres Modell heraus (Beggatti) zum doppelten Preis ohne, aufwendig zu fertigende, Inlays auf dem Markt.
Keiner fragt sich wie der Preis entsteht, weil viele die Fertigung nicht nachvoll ziehen können. Ohne mich jetzt weit aus dem Fenster zu lehnen wage ich zu behaupten, dass die Fertigungszeit der beiden Modelle etwa gleich lang ist.

Vermutlich. Dein Thema bei Begg sind aber nicht die Features sondern der Markt. Und was Begg probiert, ist nochmal ne spezielle Nummer. Kann klappen, kann nicht klappen, ich würde auf ne Blase wetten (Preise auf dem Sekundärmarkt sind schon fürs Bodega nicht prickelnd, und das was ja noch ein Schnäppchen). Aber wie gesagt, das ist ne Diskussion über Preise.

Wenn Du schreibst:

"Leider verfolgt man in letzter Zeit immer öfters wie sich Vorlieben und "Notwendigkeiten", von den Verlangen einiger Opinionleader vorgegeben, in der Messer Szene durchsetzen. Der Hype bei bestimmten Stählen, gefräste Clips oder eben der Überdehnschutz sind nur einige Beispiele."

Hat das erstmal nichts mit Preisen zu tun. Sondern mit irgendwelchen Gimmicks. Und das ist ja auch nicht neu, Vorlieben und "Notwendigkeiten" gibts ja auch hier: Zwinge, egal ob echt oder nicht, konturierte Griffe, Mammutelfenbein, Einlegearbeiten, Spiegelpolitur und und und. Selbst ein gutes Finish hat sich einigermassen durchgesetzt. Brauchen tut das keiner.

Aber spätestens dann, wenn man Messer eben nicht als Schneidwerkzeuge sondern als Spielzeuge kauft (und davon leben Messermacher, von Kunden, die was "brauchen" eher nicht) werden die Gimmicks eben das Entscheidende. Das ist bei Messern nicht anders, als bei allen anderen Dingen, die man sich kauft, nicht weil mans braucht, sondern weil mans will.

Pitter
 
Danke, dass das mal jemand anspricht. Diese tief ausgefrästen frames am Ende der Feder, wo nur noch weniger als 1mm steht und die einen Überdehnschutz benötigen, weil die Feder durch die geringe Materialstärke so "labberig" ist, gehen mir schon lange auf den Senkel.

Na ja, das Problem ist halt, einen guten Kompromiss zwischen sicherer Verriegelung und leichter Bedienbarkeit zu realisieren. Ist die Feder sehr dick und damit starr, brauchst Du keinen Überdehnungsschutz, aber die Klinge ist auch extrem fest verriegelt und braucht viel Kraft für die Entriegelung.
Ich habe schon öfter in meine Linerlocks nachträglich eine Fräsung in die Platine zur leichteren Entriegelung gefräst, da ist Überdehnungsschutz meist kein Thema, weil ich idR Griffschalen verbaue.

Da aber viele Messer den Schutz haben, denke ich es ist dem Kundenwusch nach besserer Bedienbarkeit geschuldet. Ich finde die außen eingelassenen Überdehnverhinderer auch sehr unschön!

PP
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist die Feder sehr dick und damit starr, brauchst Du keinen Überdehnungsschutz, aber die Klinge ist auch extrem fest verriegelt und braucht viel Kraft für die Entriegelung.

Oh, die armen Typen, die sich einen tactical hardcore user mit 5mm dicker Klinge für die Befreiung aus einem Luftschutzbunker gekauft haben, und dann, wenn sie mit dem Messer mal ein Stöckchen geschnitzt haben, eine Feder öffnen müssen, die etwas strammer sitzt. :D Ts, ts, ts, ts Das geht wirklich gar nicht. Da könnten ja Schwielen an der Daumenkuppe entstehen.

Nein, also mal weg von der Polemik. Natürlich braucht es einen Kompromiss, zwischen Stabilität und Bedienbarkeit. Ich fordere ja keinen 6mm dicken Titanframe, der ohne Fräsung an der Feder auskommen soll. Nur, jemand, der so abgefahrene Überdehnschutz-Nippel fräsen kann, könnte sicherlich auch was cooles fräsen, was den Nippel überflüssig machen würde.
Wie wäre es z.B. mit einem stehen gelassenen, aber unterfrästen Steg über der Fräsung für die Feder? Oder der Fräsung im 45 Grad Winkel oder was den Leuten halt so einfällt.
Wollte Moon bei dem Messer ja gar nicht machen, ist auch völlig ok, der Überdehn-Nippel ist echt geil gemacht. Tolle Arbeit. Die Messer kommen eh alle in die Vitrine oder werden höchstens mal zum showmäßigen Bratwurstschneiden benutzt, da ist es völlig egal, wieviel Fleisch die Feder an der dünnsten Stelle noch hat.
Aber hoffentlich setzt sich sowas nicht auchmal im Hausbau durch. 30 cm Doppel-T-Träger einbauen und den dann ausdünnen, damit die Hausfrau an der Stelle den 3 Meter hohen Kosmetikspiegel aufstellen kann.
Also was ich sagen will: Man nimmt extra das als besonders stabil geltende Titan in 4mm Dicke für den frame, dünnt das dann aber soweit aus, dass von der Stabilität nichts mehr übrig bleibt und man schließlich noch was anbauen muss, um diese selbstgemachte Schwachstelle abzusichern. Das ist eigentlich hirnrissig. Aber, die Leute wollen es, weil´s ein cooles gadget ist.
Sollen sie es kriegen.

Um es nochmal klar zu sagen, ich finde die Idee und die Ausführung des Überdehn-Nippels, ziemlich klasse. Und auch ich würde so ein Messer, wenn ich denn dran käme, natürlich meinen Spezis mit den Worten präsentieren, dass der Macher hier eine kleine versteckte Spezialität eingefräst hat.
Im Grunde genommen müsste man das Messer im Auseinandergebauten Zustand in der Vitrine lagern, dass jeder sofort sieht, was die Spezialität ist, dann braucht die Klinge auch nicht mehr scharf zu sein.

yaammoo
 
Mahlzeit
Ob und warum man einen Überdehnschutz braucht ist doch erst einmal vollkommen Schnuppe.Ich persönlich bin auch kein großer Fan von...ist auch egal.Die Idee wie er es gelöst hat finde ich aber absolut cool.
Danke für´s zeigen pitter,hab wieder was gelernt.

Gruß Ralf
 
Also was ich sagen will: Man nimmt extra das als besonders stabil geltende Titan in 4mm Dicke für den frame, dünnt das dann aber soweit aus, dass von der Stabilität nichts mehr übrig bleibt und man schließlich noch was anbauen muss, um diese selbstgemachte Schwachstelle abzusichern. Das ist eigentlich hirnrissig.

Läufst dich gerade warm, weil Du so überdrehst? :D Du schmeißt Sachen in einen Topf, die nichts miteinander zu tun haben.
Aber dafür sind wir ja hier, damit wir mal drüber sprechen :steirer:

Bei einem Framelock sind die Platinen auch der Griff. Will man eine gewisse Griffdicke, ist die Platinenstärke vorgegeben. Die von Dir genannten 4mm hat die Platine nicht zwingend wegen des Locks, sondern weil sich 1,5mm Platinen plus Klinge Scheisse anfühlen. Baust Du vorne ein Kugellager oder sonst einen Kladderedadsch rein, brauchts eventuell auch mehr Fleisch. Jetzt biegen sich 4mm Titan halt schlecht. Kannst jetzt die gängigen Taschen reinmachen, Löcher bohren, was auch immer. Jeder Messermacher findet einen anderen Kompromiss, der eine hats gern fester, der andere halt luschiger.

Ok, ausgedünnt werden ja auch Linerlocks. Ich nehm mal den als Beispiel:

DSC_4191.jpg

Da bleiben von den (keine Ahnung nie gemessen) 2,5mm auch nur noch (keine Ahnung nie gemessen) 1,5mm übrig.

Und? Ich muss jemanden, der seit 20 Jahren Messer baut, ein paar Hundert, wenns nicht schon tausende sind, Folder gebaut hat und der vorher bei Sikorski Flugzeugzellen entwickelt hat, einfach mal zugestehen, dass er vermutlich weiß, was er da macht. Ich glaub ihm das glatt.

Also über welche Verdünnung reden wir? Ich fand 1.5mm Liner auch mal Scheiße. Aber man lernt ja dazu. Denn gebrochen ist mir bisher keiner.

Was den Überdehnschutz angeht - persönlich halte ich das Ding für überflüssig wie einen Kropf, wenn der Framelock sauber gebaut ist und man das Ding so bedient, wie man ein Messer halt bedient. Ok, die Feuerwehrmannstory von Hinderer außen vor, werte ich das mal als Gadget. Kann man anders werten.

Aber der Überdehnschutz ergibt sich halt nicht zwingend aus ausgedünnten Linern. Gibt dünne Liner ohne und dicke mit Überdehnschutz, vice versa. Das ist ein Gadget, ob man das jetzt braucht oder nicht, ist ziemlich gepfiffen.

Im Grunde genommen müsste man das Messer im Auseinandergebauten Zustand in der Vitrine lagern, dass jeder sofort sieht, was die Spezialität ist, dann braucht die Klinge auch nicht mehr scharf zu sein

Ach yaammoo, das Thema :D (Insider) ist doch das: Egal in welcher Form Du coole Messer in der Vitrine lagerst. Irgendeiner findet immer was zu meckern. Und das sind - da kannste ein Jahresgehalt drauf wetten - die, die solche Messer nicht haben. Die hier zB http://www.knifelegends.com/Appleton Ray Push Dagger Rosewood.html gabs (soweit ich das weiß) nur stumpf :D

Pitter

Edit

Ich scheue ja keine Kosten und Mühe, um Thesen wissenschaftlich zu untermauern. Hier ausgedünnter Framelock, keine Bratwurst, aber Zwiebeln.

zwiebel.jpg

Ergebnis am Ende des Testlaufs:

hat_gehalten.jpg

Lock hält, trotz fehlendes Overtravelbendingdings kein Schaden feststellbar :ahaa:
 
Zuletzt bearbeitet:
ich finde alles was unter der Rubrik ,,integral" läuft kuhl.Auch diesen Überdehnungsschutz.Wie man so etwas ausfräst verschließt sich mir genauso wie das einbringen eines Detendballs in einen Integrallock.
 
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