Auch ich möchte mich in die Linie der Vorstellungen von netten Franzosen einreihen.
Ich wollte schon lange ein französisches Taschenmesser haben, aber konnte mich nie ( aus welchen Gründen auch immer) mit Laguioles anfreunden.
Also bin ich im grossen Netz stöbern gegangen und fündig geworden.
Es ist ein Yatagan basque von Au sabot geworden.
Erst mal ein paar nackte Daten nach eigenen Messungen:
Länge geöffnet: 22,3 cm, geschlossen: 12,5 cm
Gewicht lt. Küchenwaage 99 gr
Dicke insges. max. 1,5 cm
Klinge 10 cm, scharf 9,5 cm; Höhe max: 2,04 cm, Dicke: 0,27 cm, Sandvik 12C27
Griff Horn
Das Messer kam von hier: http://www.brandners-homestyle.de/
Dabei muss ich auch dringend mal die gute und prompte Abwicklung erwähnen. Montag bestellt und bezahlt, Mittwoch war das Messer da, der Kontakt war vorbildlich, nett und freundlich. Auch wenn ich mit dem shop nix zu tun hab, sollte das ruhig mal erwähnt werden (dürfen).
Aber nun zum Messer selbst:
Das Messer kam in einer unspektakulären Pappschachtel , deren Foto ich mir spare, ich denke, ihr habt alle so was schon mal gesehen .
Der Hauptunterschied zu den Laguiole liegt u.a. in der vorstehenden Klingenwurzel, die ein Anschlagen der Klinge auf die Feder beim Zuklappen verhindern soll. Leider tut sie das nicht, denn die Rückenfeder ist so stark, dass die Klinge beim einfachen Zuklappen ohne Festhalten dennoch mit der Spitze gegen die Feder schlägt. Aber wenn man das weiss, kann man ja drauf Rücksicht nehmen und nach der alten Regel handeln: „Ressort silencieux vivra vieux“, d. h. „Leise Feder wird lange leben“.
Der Klingenstahl ist der bekannte sandvik 12C27, über den ich nichts mehr schreiben muss. Das Messer kam in für Normalbürger ausreichend scharfem Zustand, mir hats (natürlich) nicht gereicht und ich habs über den Arkansit gezogen, was zur Rasierschärfe geführt hat. Die Klinge ist quer satiniert und verfügt auf der einen Seite über eine Prägung mit Modellname und Hersteller
Auch ein baskisches Symbol ist eingeprägt, was ich aber nicht kenne.
Auf der andere Seite ist die Klinge nur an der Wurzel mit der Stahlbezeichnung geprägt.
Verwundert hat mich, dass der Klingenrücken nur auf der Seite mit der Modelprägung angeschliffen wurde, auf der anderen Seite nicht, was zu einem asymetrischen Klingenrücken führt
Sieht seltsam aus, stört aber nicht.
Die Klinge sitzt mittig im Griff und wackelt nirgends
Die Feder ist, wie bereits erwähnt, sehr stramm und stark. Sowohl beim Öffnen als auch beim Schliessen muss man echt Kraft aufwenden und ich bin über den Nagelhau auf der Klinge wirklich froh, das vereinfacht die Sache ungemein. Beim Schliessen bin ich froh, dass es einen 90° stop hat. Die Feder ist, wie auch Teile des Klingenrückens auf der Aussenseite handgefeilt. Nach meinen Recherchen soll die Verzierung die Wellen an der baskischen Küste symbolisieren
Ok, gleichmässig ist auch anders, aber ich mag es so. Warum sag ich später.
Im Griff ist die Feder komplett unbehandelt, also nur die groben Schmiedespuren beseitigt, schon gar nicht poliert. Die Funktion ist aber nicht beeinträchtigt, die Klinge liegt bei sachgemäßer Handhabung weit von der Feder weg.
Der Griff selbst ist, wie bereits gesagt aus Hornspitze und mit den für den Messertyp typischen 10 Pins verziert, die ein Kreuz bilden
Ursprünglich sind diese Pins erhaben ausgeführt und sollen so die Griffigkeit erhöhen. Bei moderneren Ausführungen wie meinem sind sie dagegen plan mit dem Griff. Das Griffmaterial ist sorgfältig ausgewählt und angebracht und zeigt auf der einen Seite eine schöne Hornmaserung, auf der anderen Seite ist es fast durchgehend schwarz.
An der Seite zur Klinge sind satinierte Edelstahlbacken angebracht.
Ich hab mal einen Grössenvergleich zu meinem Bertram Herrenmesser und meinem Herbertz 207713 gemacht
Es ist ganz schön viel Messer
Warum also dies Messer?
Weil es ehrlich ist.
Es ist ein Bauernmesser und verleugnet seine Herkunft nicht. Es ist nicht auf schön getrimmt worden und in den Jahren mehr Schmuckstück als Messer geworden wie m.M.n. viele Laguioles. Darum stören mich die Ungenauigkeiten z. B. bei dem filework der Feder auch nicht, genausowenig wie die Tatsache, dass die Feder im Griff nicht behandelt wurde. Sie machen nach meinem Empfinden sogar einen Grossteil des Charmes des Messers aus. Gleichzeitig hat es aber die Schönheit des Althergebrachten und Bewährten. Und es ist schmucker als z. B. ein Hippekniep, was einen vergleichbaren backround hat, mir aber zu archaisch ist. Es ist funktional und tut seinen Dienst (so zumindest gestern beim Gemüseschnippeln fürs Chilli). Es ist unaufgeregt und vermittelt dennoch den Eindruck, sich darauf verlassen zu können. Es ist also ein guter Kumpel.
Ich glaub, wir bleiben Freunde
Ich wollte schon lange ein französisches Taschenmesser haben, aber konnte mich nie ( aus welchen Gründen auch immer) mit Laguioles anfreunden.
Also bin ich im grossen Netz stöbern gegangen und fündig geworden.
Es ist ein Yatagan basque von Au sabot geworden.
Erst mal ein paar nackte Daten nach eigenen Messungen:
Länge geöffnet: 22,3 cm, geschlossen: 12,5 cm
Gewicht lt. Küchenwaage 99 gr
Dicke insges. max. 1,5 cm
Klinge 10 cm, scharf 9,5 cm; Höhe max: 2,04 cm, Dicke: 0,27 cm, Sandvik 12C27
Griff Horn
Das Messer kam von hier: http://www.brandners-homestyle.de/
Dabei muss ich auch dringend mal die gute und prompte Abwicklung erwähnen. Montag bestellt und bezahlt, Mittwoch war das Messer da, der Kontakt war vorbildlich, nett und freundlich. Auch wenn ich mit dem shop nix zu tun hab, sollte das ruhig mal erwähnt werden (dürfen).
Aber nun zum Messer selbst:
Das Messer kam in einer unspektakulären Pappschachtel , deren Foto ich mir spare, ich denke, ihr habt alle so was schon mal gesehen .
Der Hauptunterschied zu den Laguiole liegt u.a. in der vorstehenden Klingenwurzel, die ein Anschlagen der Klinge auf die Feder beim Zuklappen verhindern soll. Leider tut sie das nicht, denn die Rückenfeder ist so stark, dass die Klinge beim einfachen Zuklappen ohne Festhalten dennoch mit der Spitze gegen die Feder schlägt. Aber wenn man das weiss, kann man ja drauf Rücksicht nehmen und nach der alten Regel handeln: „Ressort silencieux vivra vieux“, d. h. „Leise Feder wird lange leben“.
Der Klingenstahl ist der bekannte sandvik 12C27, über den ich nichts mehr schreiben muss. Das Messer kam in für Normalbürger ausreichend scharfem Zustand, mir hats (natürlich) nicht gereicht und ich habs über den Arkansit gezogen, was zur Rasierschärfe geführt hat. Die Klinge ist quer satiniert und verfügt auf der einen Seite über eine Prägung mit Modellname und Hersteller
Auch ein baskisches Symbol ist eingeprägt, was ich aber nicht kenne.
Auf der andere Seite ist die Klinge nur an der Wurzel mit der Stahlbezeichnung geprägt.
Verwundert hat mich, dass der Klingenrücken nur auf der Seite mit der Modelprägung angeschliffen wurde, auf der anderen Seite nicht, was zu einem asymetrischen Klingenrücken führt
Sieht seltsam aus, stört aber nicht.
Die Klinge sitzt mittig im Griff und wackelt nirgends
Die Feder ist, wie bereits erwähnt, sehr stramm und stark. Sowohl beim Öffnen als auch beim Schliessen muss man echt Kraft aufwenden und ich bin über den Nagelhau auf der Klinge wirklich froh, das vereinfacht die Sache ungemein. Beim Schliessen bin ich froh, dass es einen 90° stop hat. Die Feder ist, wie auch Teile des Klingenrückens auf der Aussenseite handgefeilt. Nach meinen Recherchen soll die Verzierung die Wellen an der baskischen Küste symbolisieren
Ok, gleichmässig ist auch anders, aber ich mag es so. Warum sag ich später.
Im Griff ist die Feder komplett unbehandelt, also nur die groben Schmiedespuren beseitigt, schon gar nicht poliert. Die Funktion ist aber nicht beeinträchtigt, die Klinge liegt bei sachgemäßer Handhabung weit von der Feder weg.
Der Griff selbst ist, wie bereits gesagt aus Hornspitze und mit den für den Messertyp typischen 10 Pins verziert, die ein Kreuz bilden
Ursprünglich sind diese Pins erhaben ausgeführt und sollen so die Griffigkeit erhöhen. Bei moderneren Ausführungen wie meinem sind sie dagegen plan mit dem Griff. Das Griffmaterial ist sorgfältig ausgewählt und angebracht und zeigt auf der einen Seite eine schöne Hornmaserung, auf der anderen Seite ist es fast durchgehend schwarz.
An der Seite zur Klinge sind satinierte Edelstahlbacken angebracht.
Ich hab mal einen Grössenvergleich zu meinem Bertram Herrenmesser und meinem Herbertz 207713 gemacht
Es ist ganz schön viel Messer
Warum also dies Messer?
Weil es ehrlich ist.
Es ist ein Bauernmesser und verleugnet seine Herkunft nicht. Es ist nicht auf schön getrimmt worden und in den Jahren mehr Schmuckstück als Messer geworden wie m.M.n. viele Laguioles. Darum stören mich die Ungenauigkeiten z. B. bei dem filework der Feder auch nicht, genausowenig wie die Tatsache, dass die Feder im Griff nicht behandelt wurde. Sie machen nach meinem Empfinden sogar einen Grossteil des Charmes des Messers aus. Gleichzeitig hat es aber die Schönheit des Althergebrachten und Bewährten. Und es ist schmucker als z. B. ein Hippekniep, was einen vergleichbaren backround hat, mir aber zu archaisch ist. Es ist funktional und tut seinen Dienst (so zumindest gestern beim Gemüseschnippeln fürs Chilli). Es ist unaufgeregt und vermittelt dennoch den Eindruck, sich darauf verlassen zu können. Es ist also ein guter Kumpel.
Ich glaub, wir bleiben Freunde
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