Zero Edge, Chisel Grind (Klingengeometrie)?

Messerboerse

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Hallo,

gibt es einen Unterschied zw. Zero Edge und Chisel Grind?
Worin seht ihr den Vorteil gegenüber eines "normalen" (beidseitige) Anschliffs?
Welche Erfahrungen habt ihr damit?
Welche Folder - ausser Emerson - gibt es?

Danke
jens
 
Chisel ist wie Du schon schriebst der einseitige Klingenanschliff.
Zero Grind ist er nur dann, wenn er komplett ohne Sekundärschneide auskommt.
 
@ messerboerse,
ist doch eigentlich klar...
ein chisel ist nur von der einen seite angeschliffen. trotzdem habe die meisten an der schneide noch eine mehr oder weniger starke fase angeschliffen. wenn keine fase vorhanden ist - also der grundschliff auf 0 ausläuft dann ists eine zeroedge. - hilft das?
 
Schau mal in die FAQ!
Klingenschliff und -geometrie
Die nordischen Vertreter Ihrer Art haben Zero Grind.
 
@ Juergen
Yo, jetzt hab ich's geschnallt (is wirklich einfach :super: ).
Danke!
Aber jetzt noch die Frage: Welche Folder - ausser Emerson - gibt es da?
Und was haltet ihr von dieser "Klingenart"?
Warum haben die Emersons diesen Anschliff eigentl auf der linken Klingenseite?
Ich würde ihn eher rechts erwarten?

jens
 
Ich glaube nicht, dass Emerson Messer einen Zero Grind im Sinne des Erfinders haben. Der Chisel ist zwar einseitig, hat aber eine Schneidfase.

Keno
 
genau das ist das problem mit dem emersons, dass der schliff auf der falschen seite ist. zumindestens für rechtshänder :rolleyes: für die linkspatschen ist er genau auf der richtigen seite.
generell ist ein chiselgrind nicht ganz so vielseitig, wie ein normaler schliff, aber ich glabe das wurde hier auch schon diskutiert => forensuche wird dir mehr sagen.

die meisten folder, die ich kenne haben einen chisel grind mit sekundärschneide. zb die tantos der ersten böker H&K serie.

Ookami
 
interessant ist chiselgrind wohl fuer kopuliermesser und veredelungsmesser fuer gaertner, auch einige kochmesser haben diesen schliff, der schliff fuer linkshaender macht sich wohl besser aus fotos.
 
Hallo Messerboerse,

warum Emerson den Chisel Grind auf der "falschen Seite" hat beantwortet er selbst in der FAQ auf seinen Seiten:
Why do you put the chisel on the front or left side of the blade?
This is an Emerson signature. Being the knifemaker who brought the chisel grind to worldwide recognition, we are often asked; Why do you put the grind on the opposite side of a traditional Japanese Chef's knife? The answer is simple....We are not making chef's knives. Our knives are hard knives meant for hard users. We do not cut many tomatoes. Our tests and those of a major government agency determined that there was no difference between right and left side grinds for use as a tool or weapon. The left side was chosen for purposes of visual cue and reference.

Kurz auf Deutsch:
Weil mit seinen Messern keine Tomaten geschnitten werden kann er auf der "falschen Seite" sein, desweiteren weil es optisch besser aussieht und um einen Wiedererkennungswert zu haben
Chisel Grind auf der "falschen Seite" == Emerson knife

Also wenn du nicht gerade feine, genaue Schneidarbeiten machen mußt stört der Chisel Grind auf der "falschen Seite" nicht, ist mir zumindest noch nicht negativ aufgefallen....

Tschau
Tokee
 
@Messerboerse: Also wenn ich unsere Fachleute jetzt richtig verstanden habe, dann ist auch das CRKT Lightfoot M-1 ein klassischer Vertreter dieser Sorte.

@teachdair: "Kopuliermesser" ?
Bisher ist es mir zwar stets gelungen, die Kopulation auch ohne Klingeneinsatz durchzuführen, aber die Dinger scheint`s tatsächlich zu geben... ;)
 
von Microtech gibt es einige Sonderauflagen mit Chisel Grind, wie Vector, Socom Elite, L-UDT, HALO III. Hier bei microholics.org, Verkaufssektion, gleich drei Exemplare, das dritte von oben ist ein HALO III mit Chisel Grind für Rechtshänder.
 
Zuletzt bearbeitet:
Na Ihr Kopulenten....

Die Frage ist ja garnicht so uninteressant.

Vielleicht mal noch eine Fragestellung die man auch hier stellen kann.


Warum haben es manche Messer oder Stähle nötig eine zusätzliche Phase unten anzuschleifen neben dem normalen Schliff?
Persönlich mach ich den einseitigen Schliff gerne für messer die präzisionsschnitte verlangen. Dann aber auf 0 runter bei gut 7-12°einseitigem Schliff wie bei meinen Sashimi Messern.

Ich hab auch ein kleines jap. mit gut 6mm Rücken und einseitigem anschliff auf 0 das ganz wunderbar Salamischeiben im 1/10 mm bereich von den Luftgetrockneten kleinen Salamis schneidet. Keines meiner anderen auch noch so scharfen Messer mit Doppelschliff macht diesen schnitt so gut wie diese Klingen und schneidenform.
Eimal angesetzt und der Schnitt kommt da raus wo er angesetzt wurde also eine echte kosntruktive Maßnahme zu Erhöhung der Schnittquaität.

Wenn ich da jetzt eine weitere Phase unten ranmache ist schluss mit Präzisionsschnitt.
Das ist auch bei Industriemesser aus der Gummi und Papierindustrie so!
 
Bei einphasigen Klingen steigt die Klingendicke doch im weiteren Verlauf in Richtung Klingenrücken ziemlich schnell an.

Die zweite Klingenphase beim "normalen" Schliff hat ja nur noch einen sehr spitzen Winkel.

ich habe den subjektiven Eindruck dass einphasige Klingen sich wegen dieses schnellen "Dickeanstiegs" in bestimmtem Schnittgut (gelbe Rüben, Kartoffeln, Melonenschale, überhaupt viele Gemüse) eher zum Spalten als zum Schneide neigen, der "Schnitt" im Schnittgut reißt noch vor der Schneide auf und läuft dann irgendwohin.

Gruß Michael
 
Zuletzt bearbeitet:
mit sekundärfase ist es doch viel billiger.
soweit ich weiß, muß man die schneide zum härten bei 1/2 - 1 mm belassen. will man das messer jetzt nach dem härten ohne langwieriges schleifen scheidfähig zu machen, geht man einfach einmal kurz in einem größeren winkel über den bandschleier, poliert die rückseite und *voilá* schneidet das messer.

Ookami
 
so, ihr erotomanen, kopuliermesser werden wohl zum veredeln von gehoelzen genutzt, der chisel hat da wohl den sinn, das der schnitt praeziser u8nd glatter ist, damit der traeger und der aufgepfropfte astteil schneller zusammenwachsen. aber das kann wohl besser ein gaertner erklaeren.

irgendwie ne lustige vorstellung: ein kleiner, weisshaariger aelterer herr mit nem emerson kerambit beim rosenveredeln.
 
kopuliermesser *löl* wieder was gelernt.

kleine anmerkung zu den chiselgrinds von emerson:
diese haben ja auch noch ne zweite schneidphase angebracht.
ich vermute dass der hauptgrund dafür einfach die klingenbeschichtung ist, welche man bei nem zerogrind chisel abtragen würde.
 
keyplus88 schrieb:
@Messerboerse: Also wenn ich unsere Fachleute jetzt richtig verstanden habe, dann ist auch das CRKT Lightfoot M-1 ein klassischer Vertreter dieser Sorte.

Also zumindest das M1, dass ich mal hatte, war weder chisel ground noch mit einer zero edge versehen.
 
TimM. schrieb:
Also zumindest das M1, dass ich mal hatte, war weder chisel ground noch mit einer zero edge versehen.

@TimM. : Tja, da scheinst Du nicht der Einzige zu sein.

Komischerweise finde ich bei bladeforums immer wieder posts über das Lightfoot M1-03 mit einseitigem Anschliff. Das scheint aber eher Fehler als Feature zu sein. :rolleyes:

Mir scheint, CRKT nahm es bei diesem Modell nicht gar so genau.

Insofern nehme ich alles zurück und behaupte fortan das genaue Gegenteil! :D

Wie auch immer: Mein M1-03 ist nur einseitig angeschliffen.
Und das steht ihm nicht mal schlecht. Daß der Anschliff einem Linkshänder mehr Freude bereitet hätte als meiner Wenigkeit, ist zwar ärgerlich, aber verkraftbar. Da ich es eher als "Heavy-duty-Folder" einstufe, dem ich keine Präzisions-Schnitte abverlange, erfüllt es meine Anforderungen voll und ganz.
 
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