Zu schade zum Kochen?!

Markus Endres

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Mir ist letzte Woche etwas, wie ich finde, komisches passiert und da würde mich mal eure Meinung interessieren:

Ich war bei nem Freund zum Kochen der ein nagelneues Hattori KD sein eigen nennt und mächtig stolz drauf war.
Als es dann tatsächlich ans kochen ging, war ich schon einigermaßen erstaunt als wieder sein Tojiro zum Vorschein kam. Auf Nachfrage erklärte er mir, sein neues Hattori sei doch viel zu schade zum benutzen?!
Seht ihr das auch so? Habt ihr Messer, die ihr so toll und wertvoll findet, dass ihr sie nur anschaut??

Ich meine ich kann mir vorstellen tausend Euro für ein Koch(!)messer auszugeben aber tausend Euro für ein Messer, das ich nicht mal benutze, das verstehe ich nicht...

Was meint ihr? Bin ich da auf dem Holzweg und das wird nsich noch ändern, wenn ich mal ein richtig teures Stück mein eigen nenne???

Gruß
Markus
 
ne, du liegst richtig. ein messer bleibt ein werkzeug, gerade in der küche.
klar, es gibt sammler, die wollen ihre messer nib, aber gerade bei küchenmessern steht der nutzen im vordergund. Für die Vitrine sind folder oder schöne fixed besser geeignet. Handmades sowieso. ein kochmesser, egal welches, ist ein werkzeug. wer es nicht benutzt ist imho selber schuld.

das wäre ja so, als hätte ich mir einen iMac nur zum Ansehen gekauft, zum arbeiten nehm ich aber einen 386. Werkzeug darf schön sein, aber nicht nutzlos.

lg woz
 
Hallo,

kürzlich habe ich heftigst Dresche dafür bezogen, weil ich die Behauptung aufgestellt habe es handle sich bei besonders teuren "EDC" in machen Fällen um Prestigeobjekte.

Ganz genau so ein Prestigeobjekt ist ein sündhaft teures Küchenmesser, das mehr dazu dient es zu zeigen, als es zu benutzen! :rolleyes:

Gruß,
Dirk
 
:eek: :eek: :eek:

hattori K D ?? nice...

mal davon abgesehen dass mir das doch etwas zu teuer wäre (kauf ich mir lieber einen neuen high-end pc dafür ;) ) fällt dieses messer imho in die kategorie, die mein vorredner gerade erwähnt hat ;)
 
Ich bin wirklich froh, dass wir das schon alle ähnlich sehen. Natürlich ist ein tolles Messer und es ist auch wirklich wunderschön (Ich kannte nur Bilder von Jck und fand es da schon super aber inj echt...) Nein ist schon echt fein und was man damit wohl erst einem unschuldigen Korb voller Gemüse antun könnte wenn man sich denn trauen würde.
Gut ich habe nichts in der Preisklasse aber meine Messer tragen ihre Gebrauchsspuren mit Stolz und ich hoffe, dass das so bleibt

Gruß
Markus
 
Ist ein Prestigeobjekt grundsätzlich schlecht? Nein!

Ich denke mal, das er in einiger Zeit das Teil schon benutzen wird, du bekommst deine Chance es auch mal zu nehmen schon noch....
 
... kürzlich habe ich heftigst Dresche dafür bezogen, weil ich die Behauptung aufgestellt habe es handle sich bei besonders teuren "EDC" in machen Fällen um Prestigeobjekte ...

Tja da haben wohl die sprichwoertlichen getretenen Hunde am lautesten gebellt. Erst wenn diese EDC dann auch als EDU fungieren, erfuellen sie meines Erachtens ihren Zweck, nicht nur den [...zensiert...] zu verlaengern.

Ich habe aber auch keine teuren EDC/EDU im Einsatz (oder gehabt, fuers Benutzen nie was, was teurer als 100 Taler war), obwohl ich teureres im Schrank habe - aber an meinen EDUs bastele ich eben auch herum, um ihren Gebrauchswert fuer mich zu erhoehen, was ich bei Customs (=Sonntagsmesser) nicht täte.

-zili-
 
Moin,

ich neige auch z.T. dazu, meine wunderschönen Kai Shun Messer zu schonen. Das liegt daran, dass mir so manches Billigmesser, was ich schon lange vorher hatte, ans Herz gewachsen ist, insbesondere deswegen, dass ich es geschafft habe, solche 'Gurken' scharfzukriegen.

Unabhängig davon würde es mir trotzem schwerfallen, ein japanisches Damast-Messer zum Hacken von Petersilie zu verwenden. Dazu nehme ich, wie seit eh und jeh, mein großes Kochmesser mit 20 cm Klinge aus Edelstahl, was, nachdem ich es vor dem Schnitt, ein paarmal über meinen guten alten Wetzstahl gezogen habe, fast rasierscharf ist.

--roro

Gezogener Stahl, Heft mit Ölpolitur:
schleifen08.jpg
 
Zu schade zum Kochen ist für mich keine Frage.
Wichtiger ist doch, ob es Spass macht damit zu schneiden,
oder gar das Essen veredelt, durch feineres Werkzeug.

Hab mir kürzlich ein recht kostspieliges Gyuto gekauft, lange überlegt
und mich vorher eher gefragt: "Werde ich dem Messer gerecht mit meinen Kochkünsten und kann ich es entsprechend pflegen (schärfen etcpp.)?"
 
Hallo zusammen,

es würde mir das Herz brechen, die Dinger im Schrank zu lassen.

Gruß Peter
 
Ein Mizuno Hontanren gyuto in 24cm.
Hat einen recht starken "single bevel" im Auslieferungszustand,
ist aber sehr schön ausgeschliffen (Geometrie); allerdings nicht sehr scharf direkt aus der Kiste. Musste die Tage viel arbeiten und bin noch nicht dazu gekommen es scharf zu machen, aber es ist sehr vielversprechend.
Genau das, was ich wollte: Sehr leicht (160g) und ausbalanciert (mit "pinch grip"). Mein erstes Blaustahlmesser.
Der Stahl speziell dieses Mizunos soll ja sehr gut sein; ich lass mich überraschen...
Fotos und Bericht kommen.

Grüsse
Jens (kannst mich auch weiterhin so nennen ;-))
 

Foto ist nur "geliehen".
Hat ~300$ gekostet mit achteckigem Griff, Holzscheide und Porto aus Japan.
 
Also Jaydee,
mal ganz ehrlich:
Was gibt´s schöneres als sein Traummesser zu finden und dann endlich damit loszuschnippseln? Mich jedenfalls macht es froh und das Essen schmeckt gleich doppelt so gut auch wenn es mal ein wenig daneben geht!
Also ich finde es so, dass du es dir geleistete hast::super: :super: :super:

Gruß
Markus
 
Hallo ,
warum sollte man die schönen Dinge des Lebens denn nicht benutzen?Wenn man eine gewisse Zeit auf ein Teil gespart hat,empfindet man in der Zeit des Sparens doch eine gewisse Vorfreude. Ist das Teil dann endlich gekauft, in Deinem Fall das jap. Kuechenmesser, sollte man es auch benutzen ,um die Freude im täglichen Umgang mit dem Messer zu vertiefen. Ein neues Auto möchtest Du doch auch gerne fahren,oder stellst Du es nur in die Garage und schaust zu wie es über die Jahre vor sich hin rostet?Ich persönlich empfinde nur eine Art von Befriedigung an dem gekauften Teil, wenn ich es auch benutzen kann.Ich spare im Moment auf eine Leica R9 Spiegelreflexkamera mit digitalen Modul und einem apochromatisch korrigiertem180 er R Summicronobjektiv. Es wird noch etwas dauern, bis ich das Geld auf der Seite habe, freue mich allerdings jetzt schon wie ein kleiner Schuljunge darauf , die Kamera zu benutzen, wenn sie denn mal mein Eigen sein werden wird.Deshalb: Benutz das Messer und habe Freude im Umgang damit!!:super:

Dizzy
 
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@jaydee

wow das messer ist ja wunderschön

kannst du mir den link zum händler schicken? die klinge schaut schön simpel ohne schnörksel etc aus, richtig klasse.

viel spaß damit!

(sry, offtopic ;) )
 
Nachdem ich hier im Forum Wochenlang gelesen habe hatte ich mich für das Shiki SKC-4 von Hiro entschieden (vielen Dank an alle hier im Forum)http://japanesechefsknife.com/SHIKI.html
Mit der Bestellung ist auch eine Entscheidung gefallen : Es wird benutzt und geschliffen und zwar sofort !!!
Nachdem das Messer bei mir angekommen ist zweifelte ich dann wieder an meiner Entscheidung es gleich zu schleifen, das Messer sieht viel besser aus wie auf dem Bild, doch die Wende kam mit dem ersten Glas Whisky/Cola, also ab zum Gemüsehändler und den Korb vollgemacht. Beim schnippeln sind die Berührungsängste dann gefallen und ich legte schon mall den Stein ins Wasser (King 1000/6000). Stein aus dem Wasser, Messer auf den Stein und gleich der erste Fehler: meine Einschätzung von 15° lag wohl bei 5° und die gesamte Seite war hin, das Messer auf halber Klingenbreite incl. Damastmaserung war zerkratzt.
Ich mochte es gar nicht mehr ansehen, könnt heulen.
Als ich versucht habe den Wasserstein wieder plan zu bekommen kam dann die Idee, nimm den Schlamm und polier es wieder matt (die 1000er Seite).
Also Stein auf das Schleifpapier, Wasser ins Waschbecken und den Stein immer schön auf dem Schleifpapier reiben, ab und zu das Schleifpapier im Waschbecken vom Schlamm befreien. Ein stück Papier in den Abflusssieb und dann das Wasser abgelassen, den Schleim aus dem Waschbecken rausgekratzt und getrocknet.
Dann habe ich einen Lappen genommen etwas angefeuchtet und ins Pulver getupft und poliert poliert poliert.
Ergebnis: die gesamte Klinge sieht aus wie am ersten Tag, schön mattiert mit einem leichten Glanz das hätte ich nicht gedacht.
Jetzt habe ich auch keine Angst mehr das meine Klinge beim benutzen/schleifen zerkratzen könnte.
Da ihr mich angesteckt habt werden wohl noch einige Messer dazu kommen und egal wie teuer sie sein werden sie werden benutzt benutzt benutzt und geschliffen geschliffen geschliffen. Als nächstes wirds wohl ein Mizuno Santoku, das werde ich aber erst eine Woche benutzen bevor ich es schleife. Aber auch hier gilt - keine Gnade !!!
Gruß
Konrad
 
Bravo Konrad, so muß das sein!!

Ich hab mein erstes Damast auch so ruiniert (und dann einfach so gelassen, denn scharf ist es natürlich),

Jetzt versuch ich mal Deinen Tip mit dem Schlamm !

grüße
mart
 
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