Zu scharfe Messer?

zenas

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Da ich eben gerade wieder ein "AHA"-Erlebnis hatte, möchte ich dazu gerne mal eure Erfahrungen und Meinungen hören.

Überall im Forum kann man immer lesen: Messer müssen rasieren können, Haare spalten, etc. Im Grunde genommen kann es vielen hier (ich zähle mich auch dazu) gar nicht scharf genug sein. Mit Schärfe meine ich hier nur die reine Schärfe an der Schneide - Klingengeometrie und die Schneideigenschaften auf bestimmtes Schnittgut bezogen möchte ich gerne aussen vor lassen.

Die Frage ist: War euch ein Messer schonmal zu scharf - oder habt ihr im Nachhinein bereut eure Messer so geschärft zu haben?

Mir ist es nun schon einige Male passiert, dass ich mich wirklich darüber geärgert habe...
Beispiel: Kennt ihr diese 6er-Wasserflaschen-Päckchen, die in dünne Plastikfolie eingeschweißt sind? Gerade eben kurz das Messer gezückt um diese "Verpackung" zu entfernen und wirklich vorsichtig und leicht geschnitten. *ZACK* spritzte überall Wasser durch die Gegend und hat sich im Umkreis von 2 Metern verteilt (na klar, Flaschen wurden durch den Transport gut geschüttelt) - und das nur, weil das Messer zu scharf war. Es hat gleich noch eine Flasche mit angeschnitten...

Ich spiele auch gerne mal mit meinen Messern rum (auf - zu - auf - zu...). Beim Spielen hab ich mich ablenken lassen und irgendetwas vollkommen Anderes nebenbei gemacht. Dabei hab ich mit der anderen Hand (Fingerrückseite) die Schneide berührt - und schon floss die rote Soße. Auch hier habe ich mich wieder darüber geärgert, dass mein Messer zu scharf war...

Neben diesen eigenen Erfahrungen sind es natürlich aber auch oft andere Personen, die dieses Leid erfahren müssen, weil sie die Worte "mein Messer ist scharf - pass auf, wenn du es benutzt" nicht ernst nehmen.

Kleine Anmerkung noch in eigener Sache: Ich bin weder ein Grobmotoriker noch ein Tollpatsch (auch, wenn sich die zwei Erfahrungen so anhören) - passiert eben manchmal einfach...

Wie sind eure Erfahrungen damit?
 
Beispiel: Kennt ihr diese 6er-Wasserflaschen-Päckchen, die in dünne Plastikfolie eingeschweißt sind? Gerade eben kurz das Messer gezückt um diese "Verpackung" zu entfernen und wirklich vorsichtig und leicht geschnitten. *ZACK* spritzte überall Wasser durch die Gegend und hat sich im Umkreis von 2 Metern verteilt (na klar, Flaschen wurden durch den Transport gut geschüttelt) - und das nur, weil das Messer zu scharf war

Nö, weil Du nicht richtig geschnitten hast. Zu scharf gibts nicht. Falsche Schliffwinkel dagegen schon. Ärgern tu ich mich über Messer, die ich scharf geschliffen haben, und die nach drei Minuten Stöckchenschnitzen stumpf sind. Dann lieber gleich nen stumpferen Schneidenwinkel, der dann auch seine Grundschärfe hält, auch wenn die am Anfang geringer ist.

Pitter
 
Über ein zu scharfes oder zu spitzes Messer habe ich mich noch nie geärgert. Höchstens über mich selbst, wenn ich mit dem scharfen Schneidwerkzeug gedankenlos und leichtsinnig umgegangen bin.

Ein richtig scharfes Messer verlangt, dass man mit Bedacht und Respekt damit umgeht. Tut man das, schneidet man sich weniger oft als mit einem stumpfen Messer. Denn mit einem stumpfen Messer muß man mit wesentlich mehr Kraftaufwand arbeiten, man beginnt, am Schnittgut "rumzureissen", wenn man dann richtig abrutscht - Prost Malzeit.

Und wer sich mit einem richtig scharfen Messer spielt, und dabei auch noch wegschaut, dem kann man nicht helfen. Auch nicht mit einem stumpfen Messer ;)
Aber das weisst Du sicher selber :)
 
Zu scharf gibts nicht.

Moin.

Wollte ich auch erst schreiben, - wäre aber gelogen:steirer:

Ich gehe nun fast täglich einer Tätigkeit nach, bei der ein zu scharfes Messer eher schädlich als nützlich ist.
Nämlich dem Auftrennen von Nähten an eben meist verklebten Lederteilen.
Handtaschen sind da so meine Lieblinge.
Ein zu scharfes Messer drückt die Verklebung nicht auseinander und schneidet dann mehr schlecht als recht den Faden, sondern schlitzt permanent ins Material.
Und nein! Ein Nahttrenner funktioniert bei verklebten Teilen nicht:D

Vielleicht melden sich ja auch noch die Waidmänner. Denn mir ist bei meinen paar Schwarzwild-aus-der-Decke-schlagen-Erlebnissen auch das nicht ganz auf Endschärfe gebrachte Messer lieber gewesen, da man dann einfach nicht so oft in die Haut geschnitten hat. Der Jäger, dem ich da zur Hand ging, hielt es ähnlich und nahm lieber ein "stumpfes" Messer.

Gruß
chamenos
 
Die Nummer mit den Wasserflaschen habe ich auch schon durch.:steirer:

Selbst geschnitten habe ich mich noch nicht.

Aber meine Freundin, die darf sich dann immer den Satz anhören: "Du weißt doch, dass meine Messer scharf sind."

Wo ich es bereue, ist, wenn man das Messer kurz an jemanden ausleiht, um etwas zu schneiden, und "Klapp" wurde es schnappend geschlossen.:irre:
 
...Ich gehe nun fast täglich einer Tätigkeit nach, bei der ein zu scharfes Messer eher schädlich als nützlich ist.
Nämlich dem Auftrennen von Nähten an eben meist verklebten Lederteilen.
Handtaschen sind da so meine Lieblinge.
Ein zu scharfes Messer drückt die Verklebung nicht auseinander und schneidet dann mehr schlecht als recht den Faden, sondern schlitzt permanent ins Material.
Und nein! Ein Nahttrenner funktioniert bei verklebten Teilen nicht:D
Das ist auch bei mir der einzigste Grund für ein nicht ganz so scharfes Messer, wenn man da überhaupt noch Messer sagen kann, vielleicht trifft es die Bezeichnung "keilförmiges Blech" besser!

...Schwarzwild-aus-der-Decke-schlagen...
Klugscheissermodus on
Sollte das nicht besser heißen: "Schwarzwild abschwarten" so ein Schwarzkittel hat doch keine Decke, oder?
Klugscheissermodus off
:D:D:D:D:D

...das nicht ganz auf Endschärfe gebrachte Messer lieber gewesen, da man dann einfach nicht so oft in die Haut geschnitten hat. Der Jäger, dem ich da zur Hand ging, hielt es ähnlich und nahm lieber ein "stumpfes" Messer....
Die gibt es genug, aber mir ist da was scharfes lieber. Der Dreck in der Schwarte bedingt zwar schon gutes Material und den passenden Schleifwinkel, aber scharf ist IMHO wirklich besser. Wenn Du dann mal wirklich was abtrennen musst, musst du dann ja auch ein schärferes Messer nehmen.

Freddie
 
Wasserflaschen,schön wärs. Waren natürlich Sprite Flaschen....

Ansonsten hab ich schon so manches Kabel neu Absetzen dürfen da ich es ausversehen eingeschnitten habe durch zu scharfe messer die gleich die haupt und einzelader isolierung schon bei geringsten druck durchschnitten.

Das selbige gilt für zeitungen in denen ich nur ein bild oder artikel ausschneiden wolte und gleich die ganze zeitung in streifen war :hehe:

Bei meinen Arbeitskolgenen habe ich stricktes schleif verbot bei ihren messern. Auch bei ihnen gilt das sie lieber ihr stumpfes messer nutzen und wissen was sie in der hand haben als so ein doofes scharfes :glgl:
 
Vielleicht melden sich ja auch noch die Waidmänner. Denn mir ist bei meinen paar Schwarzwild-aus-der-Decke-schlagen-Erlebnissen auch das nicht ganz auf Endschärfe gebrachte Messer lieber gewesen, da man dann einfach nicht so oft in die Haut geschnitten hat.

Ähnlich ist es in der Küche z.B. beim Parieren eines Filets (Schwein, Rind,...). Das Abschneiden der dünnen Muskelhäute und Sehnenreste geht mit einem nicht zu scharfen Messer besser: Das Messer soll zwischen Muskelgewebe und den anhaftenden hautähnlichen Bindegewebe durchgleiten und es trennen, ohne ständig die Häute durchzuschneiden. Also scharf genug für das Muskelgewebe aber zu 'stumpf' für die zäheren Häutchen.
 
... ich hantiere hin und wieder mit einem Vergoldermesser- auch das sollte nicht zu scharf sein, sonst schädigt man das Lederkissen, auf dem man das Blattgold portioniert. Und die Dinger sind relativ teuer ;-)
Mein Ziel ist hier, eine möglichst sauber polierte Schneide zu erhalten, die eher durchreibt als durchschneidet.

mfg
Tct II
 
Zuletzt bearbeitet:
Da kann ich nur mit einem entschiedenen "das kommt ganz darauf an" antworten.

Die Kombination von Metall-/Materialart Schneiden -art/ -winkel und der Art des Schärfens kann immer nur ein Kompromiss sein. Entweder sauscharf, langanhaltend oder leicht scharf. Alles auf einmal geht nicht. Punkt

So und jetzt zur Ausgangsfrage: Ich persönlich habe immer ein scharfes (nicht rasiermesserscharf) EDC am Man; bei der Jagd immer ein moderat scharfes Mora (ein "zu" scharfes wäre nach dem öffnen des Schlossknochens stumpf); und zum "aus der Decke schlagen" ein relativ ballig geschliffenen stumpfen Skinner. In der Küche unter anderen ein rasiermesserscharfes Filetiermesser, ein scharfes japanisches Gemüsemesser und ein einen Tick stumpferes Chefmesser.

Ausser ein paar Löcher in den Einweghandschuhen bei der "roten Arbeit" hatte ich noch nie das Gefühl, dass ich mit diesem Konzept falsch fahre.

Gruß, Werner
 
Das mit den Wasserflaschen "aus der Decke schlagen" ist mir auch schon passiert (ärgerlich), aber seitdem bin ich halt vorsichtiger. Übrigens eine regelmäßige Tätigkeit für mein EDC.

Wobei ich mir allerdings schon manchmal ein etwas stumpferes Messer gewünscht habe, ist, wenn man mal etwas "über dem Daumen" abschneiden will. Das passiert mir öfter mal im Garten, wenn ich einen Trieb abschneiden oder ein Kraut mit holzigem Stengel, durch den die Klinge erst mit etwas Druck sausen würde, ernten will. Ist dann nur ein ganz frisch geschärftes Messer dabei und die andere Hand belegt oder bietet sich normales Schneiden ohne Auflage nicht so gut an, hole ich doch schon manchmal die Schere.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir geht's in gewisser Weise wie Pitter, zu scharf gibt's nicht, falsche Geometrie schon.

Hatte mal mein Ajikiri auf <10 Grad ausgeschliffen und wurde trotz Aogami mit winzigen Ausbrüchen "belohnt". Ich habe dann eine leicht knovexe Fase angeschliffen - schneidet immer noch gut, ist jetzt aber viel stabiler.


Ookami
 
Zitat :

"Vielleicht melden sich ja auch noch die Waidmänner. Denn mir ist bei meinen paar Schwarzwild-aus-der-Decke-schlagen-Erlebnissen auch das nicht ganz auf Endschärfe gebrachte Messer lieber gewesen, da man dann einfach nicht so oft in die Haut geschnitten hat. Der Jäger, dem ich da zur Hand ging, hielt es ähnlich und nahm lieber ein "stumpfes" Messer."


Hallo Miteinander,

sorry - dem kann ich leider aus meiner Erfahrung absolut nicht zustimmen. Wenn möglich wird in der Aufbruch -und Zerwirkkammer bei uns sogar Metzgerwerkzeug genutzt . Die Messer werden immer so scharf wie möglich gehalten und dann - auch während der Arbeit - nachgeschliffen. Wer ein stumpfes Messer beim abschwarten nutzt macht sich m.E. selbst das Leben schwer, weil gerade bei älteren Stücken jeder Teil verwachsen ist und mit dem Messer gelöst werden muss - ein Abziehen wie bei einer Rehdecke ist hier ja nicht möglich ( dort würde ich eine Warnung vor einem zu scharfen Messer bei einem Anfänger evtl. noch einsehen ).

Und wer schon mal einen Keiler in einer Suhle geschossen hat und den dann mit einem " nicht so scharfen" Messer aufbrechen mußte , dem wird diese Erfahrung noch lange im Gedächtnis bleiben( wegen der Dreckkruste) ;)

Viele Grüße
Jack
 
Ich hab ja so das dumpfe Gefühl, hier wird Schärfe und Klingengeometrie durcheinandergeschmissen.

Natürlich gibts ein "zu scharf", wenn ich ein Messer mit einer scharfen, spitzwinkligen Schneide, zum Stutzen der Gartenhecke verwende. Und zwar ist das deswegen zu scharf, weils nach zweimal Schnippeln die Schneide umlegt, und das Messer dann tatsächlich stumpf ist ;)

Das gleiche gilt natürlich auch, wenn man Knochen schneidet, usw.

Dafür wäre eben ein robustere Klingengeometrie besser, die zwar grundsätzlich - auch wenn sie gut geschliffen ist - nicht so leicht schneidet, das dann aber länger ;)

Die Nummer mit den Plastikflaschen ist mir natürlich auch schon passiert, ich glaub das war mit dem Spyderco Stretch. Das ist bei mir zwar immer geschliffen, aber der Stahl mit dem Sharpmaker (und was anderes nehme ich für EDCs nicht) geschliffen, ist ja jetzt nicht wirklich scharf. Aber das, was das Ding kann und was ich mit meiner Methode erreichen kann, hätte ich schon gerne.

Pitter
 
Ja, ich finde auch, dass Messer zu scharf sein können.
Z.B. Küchenknippchen, mit denen ich vorrangig gegen den Daumen schneide (Äpfel zerteilen, Kernhaus raus etc.) sollten einfach nicht ultrascharf sein.

Mein Großvater, der gelernter Schreiner und Zimmermann war, auch ein sehr guter Holzschnitzer (er hat natürlich auch seine Messer selbst auf dem Stein geschliffen), sagte, dass ein Taschenmesser eben nicht zu scharf sein solle. Damit meinte er übrigens nicht stumpf.
Ich finde, dass er (siehe auch erster Absatz), recht hat.


Und ich halte mich nicht dran. Es macht mich unglücklich, wenn eins meiner Koch- oder Taschenmesser nicht mehr in den Haaren "einhakt".
Außer eben die Küchenknippchen mit dem Plastikgriff, 6 Stück zu 1,99.
 
Komischer Zufall.....
Ich habs vor ca. 5 Minuten bereut....hab mir bem Schärfen mit nem Skalpell in den Finger geschnitten:(

Naja auf der einen Seite bereu ichs jetzt...aber auf der anderen weis ich jetzt wenigstens das es scharf ist^^

mfg
 
Ich hatte das mit den Flaschen auch schon. Es war Cola und es war im vollbesetzten Aldi... :glgl: Beim rumspielen geblutet hab ich auch schon.:steirer:
Meiner bescheidenen Meinung nach lag das aber weder an "zu scharf", noch an einer falschen Geometrie, sondern einfach nur an meiner eigenen Blödheit!
Und wer sich,trotz Warnung, mit einem meiner Messer verletzt, ist selbst schuld! Auch meiner bescheidenen Meinung nach.
 
Kartoffelschälen mache ich mit einem stumpfen Ikea (jaja) Schälmesser.

Grund: bei den heissen Kartoffeln wird die Haut noch weicher und mit scharfen Messern sieht mein Daumen danach aus wie ein Schneidbrett.
 
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