zwei verschiedene Schneidenwinkel sinnvoll?

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Michabbb

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Hallochen,
ich brauch mal ne kurze Fachberatung.
Auf der suche nach einem robusten universellen Outdormesser, bin ich auf dieses Marttiini WinCut gestossen.
http://www.toolshop.de/product_info.php?products_id=4136&XTCsid=3604a735d21fc9aeb32d6fc8420a1bcf

Sind diese zwei verschiedenen Schneidwinkel sinnvoll, oder ist es eher spielerei?
Warum ist es nicht öfter bei Outdoormessern zu finden?

Hier mal die Beschreibung
..............Doppelt praktisch ist das Outdoormesser WinCut des finnischen Herstellers Marttiini. Die Klinge aus rostfreiem Hochleistungsstahl 440C ist mit zwei verschiedenen Schneidenwinkel versehen. Der hintere, mit 22 Grad angeschliffene Bereich eignet sich hervorragend zum Schneiden, der vordere, mit 28 Grad angeschliffene Bereich ist für robustere Arbeiten wie Schnitzen ausgelegt.........


Micha
 
Der Winkel gibt die Schärfe und die Schnitthaltigkeit an. Damit ist also der Einsatz der jewiligen Klingen"hälfte" genauer definiert.
kurz:
Je stumper der Winkel, desto robuster die Schnitthaltigkeit.
Je spitzer der Winkel, desto schärfer die Klinge und filigraner die arbeiten.

/edit: Sinnvoll ist es meiner Meinung nach erst bei größeren Klingen, da man da genauer zwischen Hackarbeiten und rest unterscheiden kann.
 
Sind diese zwei verschiedenen Schneidwinkel sinnvoll, oder ist es eher spielerei?
Hm...
Ist eine "Radio-Eriwan" Frage, die man trotz eines konkreten Messerbeispiels eigentlich nur mit "im Prinzip..." beantworten kann...
- grundsätzlich bestimmt kein Fehler mit zwei Winkeln
- grundsätzliche Frage an die Schärffähigkeiten des Benutzers, sonst ist der "zwei Winkel-Vorteil" irgendwann buchstäblich verschliffen
- grundsätzliche Frage an die Geeignetheit des C440 für diese recht kleinen Winkel

Das Messer sieht gut aus, und die Beschreibung klingt verlockend, aber vllt. solltest Du dich vor einer Entscheidung noch etwas mit dem Stahl und der Verwendung deines Wunschmessers befassen. Beim C440 und den angegebenen Winkeln wirst Du die Sache nach etwas Lektüre zu Schneidwinkeln in Abhängigkeit von Klingenstahl und Verwendung ggf. anders bewerten.

Wäre die Klinge aus einem Stahl wie dem Sandvik 12C26/ 13C27 oder dem 1.4034 mit genaueren Angaben zur Wärmebehandlung, dann wären möglicherweise schon einige Kaufempfehlungen gekommen.

Scheint ein schwieriger Fall zu sein, mit diesem Messer ;)

Gruß Andreas
 
- grundsätzliche Frage an die Schärffähigkeiten des Benutzers, sonst ist der "zwei Winkel-Vorteil" irgendwann buchstäblich verschliffen

So sieht das nämlich aus. Bei dem Messer würde ich mir weniger Gedanken um unterschiedliche Schneidenwinkel machen, als eher darum, ob ich diese Schneidenform überhaupt angemessen schärfen kann und will. Das ist eine ziemlich extreme Recurve mit allen Nachteilen und Vorteilen - gibts überhaupt Vorteile in der Praxis? :p

Ich möchte bei dieser Klinge keinen definierten Schneidenwinkel einhalten müssen, zwei schon gar nicht. Mir wäre das allerdings auch egal, wenn mir das Messer gefällt. Mit dem Sharpmaker geht (wenn man Pech hat mit viel Geduld) auch Recurve, der Winkel ist dann eben irgendwas, aber es wird schneiden.

Pitter
 
Im Prinzip ist die Idee mit 2 Schneidenwinkeln gut, in diesem konkreten Fall hätte ich die Frage,wie nutzbar die Bereiche sind: fürs Beispiel Schnitzen würde ich wohl eher den Bereich in Griffnähe nutzen, um mehr Kontrolle zu haben, und überhaupt wäre mir die Klinge dafür zu lang. Mit der längeren Version käme man ganz langsam in den Bereich, in dem auch Hacken in Frage käme, dafür wäre die Lage grob/feiner Winkel wieder sinnvoller gewählt. Wenn schon zwei Winkel eingesetzt werden, kann man auch fragen, ob es nicht mit extremerem Unterschied sogar sinnvoller wäre, wie z.B. beim Tracker/WSK, oder dem Simonich-Messer mit 'Beilschneide' am Rücken speziell zum Kampf gegen Spannbänder. An meinem aktuellen EDC möchte ich die Tanto-Klinge nicht mehr missen, die Hauptschneide ist fein, der 1 cm Schneide an der Spitze recht derb und verzeiht Mißbrauch-also funktioniert das Konzept auch bei sehr kleinen Klingen, siehe auch das 'Razel'-Konzept.
Munter bleiben,
Tobse!
 
/edit: Sinnvoll ist es meiner Meinung nach erst bei größeren Klingen, da man da genauer zwischen Hackarbeiten und rest unterscheiden kann.

Ich habe eines meiner Haumesser (Linder Crocodile Hunter) mit 2 Schleifwinkeln versehen, bei 25cm Klingenlänge dann durchaus sinnvoll, mit der griffnahen kleinen Winkel (20°), ca. 9cm lang, kann ich alle kleineren Schnitzaufgaben bewältigen, Feathersticks machen, Zwiebeln schälen, etc.
Den vordernen Anteil der Klinge benutze ich dann mit einem 35° Winkel als Haumesser (wenn ich es denn überhaupt mal mitnehme, ist halt doch schon sehr lang ;) ).
 
Hallochen,
schon mal vielen Dank für die Infos. Allein der Hinweis zum nachschärfen, ist jetzt ein Ausschlusskriterium für mich.

Micha
 
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