Reliefätzen in Stahlblech,aber wie ?

Theudebald

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Hallo beisammen ,

Kann mir jemand sagen ,mit welcher Säure und mit welcher Abdeckschicht ich vorgehen soll.
Ich möchte das Abzugsblech dieser Armbrust mit einem tiefen
Relief verzieren !

http://mitglied.lycos.de/arm666/em1.JPG

erfolglos war bisher :

-Ätzgrund geritzt mit 96 % Schwefelsäure-Ätzgrund löst sich !
-Ätzgrund geritzt mit Gold-Prüfsäure 14 karat(Salpeters.)
Ätzgrund löst sich !
-Ätzgrund geritzt mit 50 % Schwefelsäure-Ätzgrund löst sich auch!

In jedem Fall war der Stahl nicht angegriffen obwohl es kein Niroblech ist.

Der Ätzgrund enthält Bitumen .

Vielleicht kann jemand helfen ?
 
asphaltlack

wir verwenden für radierungen in cu und zn aber auch stahl in der uni asphaltlack.
der punkt ist aber, dass es bei tiefätzen immer dann auch, wenn die säure zu stark ist, der Lack "unterspült" wird.
- oder das metall heiss wird, und der Lack zerstört wird.
also würde ich sagen lange ätzen mit schwächerer säure und vielleicht nochmal die reliefkanten nachzeichnen.
habe ich aber auch noch nicht ausprobiert, weil ich so tief nie geätzt habe.
 
thermische Ablösung des Asphaltlacks ?

Da kannst du verdammt nochmal recht haben.

Der Lack verabschiedet sich nicht infolge chemischer Zersetzung
sondern wegen der Wärmeentwicklung.

Also die Säure wesentlich schwächer machen.

Das probier ich noch aus !

Danke
 
Ich habe nicht viel Erfahrung mit dem Ätzen von Stahl, mehr mit Buntmetallen und Silber. Aber mir scheint deine Säure deutlich zu konzentriert. Wie doppelkopp schon geschrieben hat, ist langes Ätzen mit einer schwächeren Säure besser. Ich habe auch den Eindruck, dass das Unterätzen dann viel geringer ist (warum auch immer...).
Zum Ätzmittel: Schwefelsäure sollte schon gut sein, FeCl(III) wird wohl auch gehen.
Der genannte Asphaltlack ist auch sowas wie Standard und sollte eigentlich funktionieren. Hast du die Oberfläche vorher etwas angeschliffen?

Gruß, Jan.
 
Wenn du stark konzentrierte Schwefelsäure nimmst, wird das Eisen passiviert und es passiert nix mehr. Deshalb kann man halbkonz. bis konz. Schwefelsäure in Eisentanks transportieren und die Bahn macht das auch.

Verdünn das Zeug auf mindestens 20%ig, dann sollte das funktionieren.

PS: Tiefschwarze Rückstände in wertvollen Glasgeräten, also "Asphalt" lösen wir im Labor seit Alters her mit konz Schwefelsäure, notfalls wird sie warmgemacht.
 
Zuletzt bearbeitet:
fotolack

Es gibt zum Ätzen von Leiterplatten einen Photolack.
Dieser wird nach entsprechneder Belichtung mittels Entwickler stabilisiert und dann kann man Ätzen. z.B. mit eisen3chlorid.
Meine Erfahrung beim ätzen von Platinen ist, dass man schnell ätzen muss weil sonst die Unterwanderung stärker wird. Also ich würde starke Säure nehmen, diese Erwärmen und vor allen Dingen eine größere Menge. Denn im Laufe des Ätzvorgangs wird sie ja schwächer.
 
Hallo Theudebald.
Für Ätzbeschriftungen benutze ich 52%-Salpetersäure die mit 1 Teil Wasser angesetzt wird.
Der Ätzvorgang dauert nur wenige Sekunden bei niedrig-legierten Stählen.
Auch ist die Temperaturentwicklung gering, wodurch die Abdeckungen sehr gut halten.
Gruß aus der Schmiede,
Peter
 
JO,
da kann ich "PeterJS" nur beistimmen. Zum Ätzen verwendet man in der Metallografischen Praxis NITAL: 2% Salpetersäure in Alkohol. Da will man aber gerade nur die Struktur Ätzen. Zum Gravieren 20-30% Lösung, nicht mehr (wäre u.U. gefährlich), und ich empfehle Alkohol statt Wasser. Aus zwei Gründen:
a) Salpetersäure + Wasser = heftige Dämpfe => nichts gesundes
b) Alkohol nimmt Wärme auf beim verflüchtigen.

Eine 30-50 % HCl, also Chlorhydrische Säure Lösung in Wasser ist sehr effektiv, funktioniert aber am besten bei 60-80°C, was sich wieder mit dem Bitumen nicht verträgt.

Der von Bärtram empfohlene Photolack hält nur der HCl Lösung stand. Habs schon mal probiert.

Um das nacharbeiten der Reliefkanten kommt jedenfalls nicht herum.

Ubi
 
Bei meinen Foldern muss ich bei Damastklingen ja die Gleitflächen der Klinge vor der Säure schützen.

Seit ich mit Fe3Cl3 ätze, komm ich selbst bei zuvor erhitzter Ätzlösung super mit handelsüblichem Nagellack zurecht. Schwefelsäure hat mir die Schutzschicht immer schnell zerstört, bei Fe3Cl3 überhaupt nicht.

freagle
 
Danke Euch allen für die schnelle Hilfe !!

@jafi
FeCl(III) wird wohl auch gehen.

Wenn Cr im Blech sein sollte probierich das auch noch !

@Havor

Wenn du stark konzentrierte Schwefelsäure nimmst, wird das Eisen passiviert und es passiert nix mehr. Deshalb kann man halbkonz. bis konz. Schwefelsäure in Eisentanks transportieren und die Bahn macht das auch.

Verdünn das Zeug auf mindestens 20%ig, dann sollte das funktionieren.

Wird probiert –das mir den passivieren ist bei mir eingetreten und das mit dem Asphaltlösen auch.


@Bärtram

Es gibt zum Ätzen von Leiterplatten einen Photolack.

Also brauch ich einen anderen Abdecklack ?

@PeterJS

Für Ätzbeschriftungen benutze ich 52%-Salpetersäure die mit 1 Teil Wasser angesetzt .

Ich brauche mind. 0,2 mm Tiefe ,geht das mit der Mischung ?

@ubisacco

Der von Bärtram empfohlene Photolack hält nur der HCl Lösung stand. Habs schon mal probiert.
Ein Salzsäureversuch läuft soeben 31-33% -ob der Asphaltlack hält ?

@freagle

hab ich noch nicht probiert – kommt aber noch !Ob sich das auch mit Asphaltlack verträgt?

Gruß und Dank

Theudebald
 
Versuch mit Salzsäure abgebrochen !

Der vor 1 Std begonnene Versuch mit 31-33% Salzsäure
ergab folgendes.

Der Ätzgrund löst sich wieder ab-doch in der kurzen Zeit seiner
Haftung ,wurden die ungeschützten Partien um 0,07 mm tiefer
geätzt.

Fazit:

Mit dem richtigen Lack könnte 31-33% Salzsäure oder schwächer funktionieren.
Diesem Ätzgrund traue ich im Hinblick auf Stahlätzen nichts mehr zu !

Gruß Theudebald
 
Versuch es doch wirklich mal mit dem Photolack, der verträgt auch Temperatur beim Ätzen. Und las Säure kannst du Eisen3chlorid nehmen.

Aber mal eine andere Frage wie gut läßt sich dein Stahl den ohne was ätzen ?

Und beim anreißen hebst du den Lack unter umständen ja an und löst ihn damit schon an.

Kann man das Tiefätzen nicht duch Anlegen einer Spannung beschleunigen und gerichteter machen ?

Als letztes 0,2 mm sind für randgenaue Ätzverfahren sicherlich recht viel. Da wirst du dich vom Verfahren her rantasten müssen.
 
verehrter Bärtram,

ein sehr schöne Webseite betreibst Du da,mit wunderschönen
Produkten.
Ein Meister Deines Fachs ,mit prima Werkstatt.

Ich meine mit einem anderen Lack werde ich klar kommen .
Das Zeug hat mich 19 Euro gekostet.

Es wird auch noch die Mischung Holzessig zu Weingeist zu Salpetersäure wie 4:1:1 probiert.

mein Zeugs kannst Du unter www.Theudebald.de anschauen

und unter Fletchers Corner "Armbrust Eigenbau"

Gruß Theudebald
 
31-33 % Salzsäure und einem pattexähnlichen Abecklack.-Dauer 1 std.

Der Lackfilm löst sich auch -aber vorher ist im ungeschützten
Bereich schon einiges gätzt.



http://mitglied.lycos.de/arm666/aetzvers.jpg

Als nächstes wurde die Säure 1:1 mit Wasser verdünnt.
Einzweiter versuch läuft mit Holzessig/Weingeist/Salpetersäure (4:1:1)

Irgenwann klappt das !

Gruß Theudebald
 
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