Surefire E1e, zweifarbig

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In meinem E1 Fundus fehlte noch eine "Outdoor" Version mit weißer Led für den Normalbetrieb und roten Leds zur Erhaltung der Nachtsichtfähigkeit.

Die Umschaltung sollte durch eine Drehung des Lampenkopfes funktionieren, was einen zweiten Strompfad vom Lampenkörper zum Kopf erfordert.
Eigentlich nicht weiter schwierig, wenn nicht die Gewinde bei der schwarzen Version eloxiert gewesen wären.
Ein Entfernen der Eloxierung mit Abflußreiniger (!) kam nicht in Frage. Somit blieb nur der Austausch der Gewinde, was aber ganz gut funktioniert hat.

Ergebnis:

Seoul Led
drei rote 3mm Leds
McR20 Reflektor, 1,5 mm gekürzt, 3 zus. Bohrungen
GD500 Treiber für die Seoul
einfacher Konstantstromregler für die drei roten Leds (insgesamt ca. 60 mA)
Betrieb mit Batterie oder 3,7 V Akku möglich
Ein/Aus über den Endschalter
Weiß --> Kopf festgedreht
Rot ---> Kopf etwa 30° losgedreht (der Dichtring funktioniert dann noch)
Es ist jeweils nur eine Lichtfarbe in Betrieb


Gewinde: Kopfseite 20 tpi, zum Lampenkörper metrisch 0,4 mm
E1L (oben) nur zum Vergleich
E1L-1.jpg

E1L-2.jpg


Die Bohrungen für die drei Leds sind etwas gerader als sie aussehen :)
E1L-3.jpg
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E1L-4.jpg



Surefire E1e, zweifarbig
E1L-5.jpg
 
Auch wenn's inzwischen fast langweilig klingt, ich bin bei deinen Mods ja sonst schon immer baff, aber das setzt dem ganzen die Krone auf :super:.

Ein Bild von der Elektronikseite würde mich noch interessieren, weil ich zugeben muss, dass ich die Art der Stromführung nicht ganz kapiert habe :D.

Grüße
Jens
 
Der GD500 sitzt ganz normal im Treibergehäuse. Der umlaufende Minus-Pol der Platine ist allerdings durch einen dünnen Kunststoffring vom Gehäuse isoliert.

Der Treiber für die roten Leds besteht aus zwei Transistoren und etwas Kleinkram, verteilt rund um den Reflektor oberhalb der Seoul und aus Stabilitätsgründen vergossen (weil frei verdrahtet).

Batterie-Plus liegt über den Mittenkontakt des GD500 dauernd an.

Batterie-Minus läuft über den Endschalter, wird über die (Messing-) Gewindeflanken zum Kopf geleitet und ist dort ständig mit dem Treiber für die roten Leds verbunden, unabhängig davon, ob der Kopf fest- oder losgeschraubt ist.

Der GD500 bekommt nur dann Batterie-Minus, wenn der Kopf festgeschraubt ist und das (Messing-) Gewinde den vom Lampenkopf isolierten Teil des Treibergehäuses berührt. Also genau so, wie die E1e im Originalzustand mit dem Brenner funktioniert.

Eigentlich würden dann alle Leds in Betrieb sein.
Allerdings sperrt der durchgeschaltete Strompfad des GD500 den Transitor für die roten Leds, die dann ausgehen.

Einfach zu bauen aber etwas schwieriger zu beschreiben.
 
Ein Mann,
seine Drehbank und geniale Ideen,
das fällt mir bei diesem Mod ein...

SF hätte es nicht besser machen können. :super:

Von mir: ein summa cum laude.

Und gut aussehen tut es auch noch...



Heinz
 
Ist echt der Wahnsinnn, was du hier immer wieder zauberst. :super:

Eine Frage habe ich noch: Wie beeinflussen die 3mm LEDs den Beam der SSC-LED? Sieht man hier Artefakte, oder ist das gut verträglich?
 
Die drei Leds beeinflussen den weißen Strahl nicht erkennbar.

Durch die enge Bündelung der roten Leds nutzen diese natürlich nicht den Reflektor. Der rote Strahl enthält daher Ringe. Man könnte die roten Leds auch etwas mattieren (anschleifen). Der Strahl ist dann gleichmäßiger und die Reichweite erkennbar geringer.


Noch ein Detail zum Bau:

Eine kleine Hürde ist das Einspannen des Lampenkörpers, wenn die Stirnseite bearbeitet werden soll.
Da die Mindestmaterialstärke bei etwa einem Millimeter liegen sollte, mußte ein Gewinde mit 0,4 mm Steigung geschnitten werden.
Hierbei kommt es schon auf einen guten Rundlauf an.

Außerdem drückt der Gewindestahl quer zur Rohrachse, weswegen die Einspannung stabil sein muß.

Problematisch beim E1e Lampenkörper sind die verschiedenen Durchmesser (Pfeile).
Ein Spannring über der Rändelung hilft auch nicht weiter, da diese nicht exakt zentrisch ist.
E1L-6.jpg


Daher wurde ein genau passender Aufnahmedorn gedreht. Vor der Stufe befindet sich ein O-Ring.
E1L-7.jpg


E1L-8.jpg


Der Aufnahmedorn wird ins Drehbankfutter eingespannt, dieses aber noch nicht festgezogen.
Im Futter des Reitstocks befindet sich ein Stahlstift passender Größe (Pfeil)
E1L-9.jpg


Mit dem Reitstock wird der Aufnahmedorn ins Drehbankfutter gedrückt. Dann wird das Drehbankfutter angezogen.
Der zusammengedrückte O-Ring des Aufnahmedorns fixiert den Lampenkörper sicher gegen Verdrehung.
Gemessener Rundlauf an der Stirnseite des Lampenkörpers (nach einigen Versuchen): etwa 0,06 mm, was ausreichte.
E1L-10.jpg
 
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