Hallo skorpionk,
....Vielleicht schreibt ja noch jemand ob er Erfahrung mit diesem Stahl hat und sich dessen sicher ist die WB richtig gemacht zu haben und auch auf eine solche Härte mit selben o.ä. guten Ergebnissen gekommen ist....
Ich schmiede selbst sehr viel mit diesem Stahl, da ich einmal das Glück hatte eine größere Menge in brauchbaren Durchmessern zu einem vernünftigen Preis zu bekommen.
Die Härtewerte, die Du erreichst liegen im absolut normalen Bereich. Herbert hat Dir das ja auch schon geschrieben.
Durch die bei einem Messer doch sehr dünnen Querschnitte ist es dem Material möglich problemlos möglich sehr hohe Ansprunghärten zu erreichen und ist dann auch in der Lage, nach normalen Anlasszeiten immer noch jenseits der 60° HRC zu bleiben. Wenn der Rest Deiner Wärmebehandlung auch gelungen ist und Du ein sehr feines Gefüge erhalten hast, kannst Du diese Messer auch problemlos einsetzen und wirst keine Ausfälle haben!
Die Härteangaben der Hersteller in den Werkstofftabellen beziehen sich meist auf Querschnitte mit 25 mm Kantenlänge.
Mit einfachen Worten: diese Stärken verhalten sich mit der Härteannahme deutlich anders: die dünne bzw. feine Klingengeometrie kühlt viel schneller durch als es ein 25 mm Vierkant kann! Die Geschwindigkeit des Abkühlens ist hier der entscheidende Punkt, je schneller, desto hart.
Um die Feinkörnigkeit Deiner Klingen mit Deiner Wärmebehandlung zu beurteilen, kannst Du ja mal eine Klinge schmieden, komplett (!) wärmebehandeln, wenn sie fertig ist zerbrechen und Dir dann das erreichte Gefüge ansehen! Gut, eine gute Klinge zu zerbrechen ist vielleicht nicht jedermanns Sache, aber so siehst Du dann auch mal in natura wie und ob Deine Wärmebehandlung funktioniert hat! Wenn ich ein neues Material ausprobiere habe ich meistens ein Stück zum Testen mit im Feuer um es zu Schmieden, Härten und Zerbrechen. Vielleicht nicht als fertige Klinge ausgeschmiedet aber zumindest sehr nahe an den reellen Abmessungen.
Badger