1.2210 Silberstahl

fschott

Mitglied
Beiträge
59
Hallo,

ich habe die Möglichkeit günstig an etwas Silberstahl, also 1.2210, ranzukommen. Dass der Stahl generell recht gut geeignet ist für klingen hab ich schon in Erfahrung gebracht.... Weiss evtl auch jemand wie der Stahl nach dem Ätzen aussieht? Ich würde evtl gerne ein MEsser aus 1.2842 und 1.2210 machen...

MfG Florian
 
Hi,

der 1.2210 zeichnet ähnlich dunkelgrau-schwarz wie der 1.2842, bei dieser kombination wird das muster nur sehr schwer erkennbar sein. Als siberzeinenden Kobinationspartner nimmst du am besten einen nickellegierten Stahl wie den 1.2764 oder eine ähnlichen.


Schöne Grüße, David
 
Hm...
schade.... naja, dann werd ich evtl 1.2210 und 1.2363 machen.. das Dürfte ja ganz gut aussehen... und der mittlere Kohlenstoffgehalt bei 2:1 1.2363 :1.2210 spricht dann ja auch für eine gute Härte.....
Hat jemand noch Tippst in Sachen Klingen- und Schneidengeometrie beim 1.2210?
 
fschott schrieb:
.....Hat jemand noch Tippst in Sachen Klingen- und Schneidengeometrie beim 1.2210?

Er ist relativ feinkörnig und wenn du daraus "normale Messer" und keine Busch- Hau- oder Aufbrechmessser machen willst, kannst du den mit dem Stahl schöne Messer mit einem relativ kleinen Schneidwinkel machen, weil die Gefahr von Schneidkantenausbrüchen nicht so hoch ist, wie bei anderen Stählen (z.B. 1.2379; ATS34 etc.) Ich nehme den immer für Küchenmesser in ca. 12,5-15 Grad und für "normale" Messer bis max 25 Grad Schneidwinkel.

Aber lies einfach das schöne Buch von Roman (Messerklingen&Stahl)und du bist im Bilde. Hat mir auch damals "auf's Fahrrad" geholfen :ahaa:
 
Ja das mit dem Buch überleg ich mir auch schon seitdem ich hier im Forum lese.... Hab bisher nur die Bücher von Havard Bergmann und "Der Schmied am Amboß".... ich liebe dieses Buch :)
12-15 Grad Schneidenwinkel klingt ja sehr gut...

Hmm.. das Material ist ja quasi nur in Rund lieferbar.... Würde sich evtl jemand mit einem Federhammer bereiterklären mal eine größere Menge flach zu schmieden und diese dann zu verkaufen?
 
Silberstahl 1.2210

Vielleicht könnt Ihr mir helfen,

ich hab einen Härteofen aber dennoch sind nach meinem Wissenstand ein paar Fragen offen. Wie kann ich die Qualität meiner Messer noch überprüfen denn ich wills genau wissen habe aber mit Tabellen und Kurven so meine Probleme.

So nun hab ich das zweite Messer mit 1.2210 fertig. Geschmiedet weichgeglüht geschliffen eingeformt gehärtet. Dieses hier meine ich.

http://www.messerforum.net/showthread.php?t=38437

Bei 800 Grad in den Ofen dann in warmen Öl von Aldi gehärtet innerhalb von 3 Minuten in den Ofen bei genau 190 Grad ich habs mit nem Termomehter überprüft je 1 Stunde mit abschrecken dazwischen.

Der Flextest hat mir gezeigt und auch mein Hobbymikroskop dass es keine Ausbrüche an der Schneide gibt. Laut Tabelle sollte das Messer so zwischen 60 und 62 HRC haben. Hat es aber nicht es sind jetzt 64 bis 65 HRC. OK wenn nix bricht find ich es in Ordnung und es liegt sicherlich auch an der dünneren Geometrie.

Denkt Ihr dass dieser Stahl mit einem Schneidwinkel von 20° für diverse Einsätze in im Hobbybereich geeignet ist? Hiermit meine ich Fische zerteilen Wild zerlegen Stecken schnitzen Kartons zerteilen. Natürlich keine Schockbelastungen.
Wie kann ich die Qualität noch überprüfen auf Verschleissbeständigkeit und Stabilen Schneidwinkel ausser der Erfahrung im Gerauch und dem Flextest. Wie ist eure Erfahrung mit diesem Stahl.

Ich finds ja richtig dass Messer für bestimmte Einsatzzwecke gebaut werden und versuche hier Erfahrung zu sammeln aber wenn ich mit diesen ganzen Einflussgrössen so daneben liege wie hier? Wie soll ich dann die Stahlauswahl treffen können?
Ach man ist das kompliziert.

Grüsse Roland
 
AW: Silberstahl 1.2210

Der Flextest hat mir gezeigt und auch mein Hobbymikroskop dass es keine Ausbrüche an der Schneide gibt. Laut Tabelle sollte das Messer so zwischen 60 und 62 HRC haben. Hat es aber nicht es sind jetzt 64 bis 65 HRC. OK wenn nix bricht find ich es in Ordnung und es liegt sicherlich auch an der dünneren Geometrie.
Die Gebrauchshärte von Silberstahl hast Du damit jedenfalls überschritten. Kann Dir nur empfehlen die Klinge nochmal höher anzulassen (225°C).
 
Zu dem Thema Gebrauchshärte und möglich Härte bei sehr dünnen Geometrieen sind die Posts von U Gerfin sehr zu empfehlen. Da die Literaturwerte für Härteangaben alle bei genormten Werkstückkgrößen (Rundmaterial mit 25mm Durchmesser wenn ich mich recht erinnere) ermittelt werden, sind höhere Härten bei den dünnen Klingengeometrien durchaus möglich. Wenn die Klinge den Flextest ohne Schaden übersteht und auch keine Ausbrüche beim Benutzen aufweist, spricht imho nichts gegen so eine Härte.

Gruß Tobi
 
Ich sehe das genauso wie Moppekopp. Deine Anlassbehandlung ist ja nicht schlecht, und bei einem nicht zu großen Messer ist das in Ordnung. Ich habe mal vor ein paar Jahren ein Messer aus 2510 gemacht, war auch härter als ich eigentlich wollte. Ist aber noch nie was schlimmes mit passiert.
Abweichungen von den Tabellenwerten sind durchaus möglich bei diesen dünnen Geometrien, oder wenn z.B. Legierungselemente an der oberen Grenze liegen.
Ich würd mir keine Sorgen machen.
 
Danke Ihr habt mir meine Zweifel genommen. Da die Restliche Wärmebehandlung und die Wärme beim Schmieden auch ordentlich war denke ich dass ich alles richtig gemacht habe. Hab mir das schon gedacht, dass die doch ziemliech hohe Härte an der dünnen Geometrie liegt wie oben beschrieben ich wollte aber eure Meinung hören. Das Messer war auch schon ordentlich im Einsatz und ich bin jetzt davon überzeugt dass es von der Qualität des Stahls und des Schneidwinkels zusammenpasst.

Tja da zeigt sich die Erfahrung beim Messermachen. Auf jeden Fall hab ich wieder was an Erfahrung gewonnen.

Vielleicht schreibt ja noch jemand ob er Erfahrung mit diesem Stahl hat und sich dessen sicher ist die WB richtig gemacht zu haben und auch auf eine solche Härte mit selben o.ä. guten Ergebnissen gekommen ist.

Grüsse Roland
 
Hallo skorpionk,

....Vielleicht schreibt ja noch jemand ob er Erfahrung mit diesem Stahl hat und sich dessen sicher ist die WB richtig gemacht zu haben und auch auf eine solche Härte mit selben o.ä. guten Ergebnissen gekommen ist....

Ich schmiede selbst sehr viel mit diesem Stahl, da ich einmal das Glück hatte eine größere Menge in brauchbaren Durchmessern zu einem vernünftigen Preis zu bekommen.
Die Härtewerte, die Du erreichst liegen im absolut normalen Bereich. Herbert hat Dir das ja auch schon geschrieben.
Durch die bei einem Messer doch sehr dünnen Querschnitte ist es dem Material möglich problemlos möglich sehr hohe Ansprunghärten zu erreichen und ist dann auch in der Lage, nach normalen Anlasszeiten immer noch jenseits der 60° HRC zu bleiben. Wenn der Rest Deiner Wärmebehandlung auch gelungen ist und Du ein sehr feines Gefüge erhalten hast, kannst Du diese Messer auch problemlos einsetzen und wirst keine Ausfälle haben!
Die Härteangaben der Hersteller in den Werkstofftabellen beziehen sich meist auf Querschnitte mit 25 mm Kantenlänge.
Mit einfachen Worten: diese Stärken verhalten sich mit der Härteannahme deutlich anders: die dünne bzw. feine Klingengeometrie kühlt viel schneller durch als es ein 25 mm Vierkant kann! Die Geschwindigkeit des Abkühlens ist hier der entscheidende Punkt, je schneller, desto hart.
Um die Feinkörnigkeit Deiner Klingen mit Deiner Wärmebehandlung zu beurteilen, kannst Du ja mal eine Klinge schmieden, komplett (!) wärmebehandeln, wenn sie fertig ist zerbrechen und Dir dann das erreichte Gefüge ansehen! Gut, eine gute Klinge zu zerbrechen ist vielleicht nicht jedermanns Sache, aber so siehst Du dann auch mal in natura wie und ob Deine Wärmebehandlung funktioniert hat! Wenn ich ein neues Material ausprobiere habe ich meistens ein Stück zum Testen mit im Feuer um es zu Schmieden, Härten und Zerbrechen. Vielleicht nicht als fertige Klinge ausgeschmiedet aber zumindest sehr nahe an den reellen Abmessungen.

Badger
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück