1.2552 mit was kombinieren?

Gandi

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Servus!

Mal eine Frage an die Leistungsdamastspezialisten:

Mit welcher zweiten Komponente kombiniere ich 1.2552 am besten?

Was passt vom Kohlenstoffgehalt, von der Wärmebehandlung denn gut dazu?

Beim 2842 hat sich ja, wenn ich das hier richtig gelesen habe, der 75Ni8 als gern genommene, bewährte und sinnvolle Komponente bewiesen, aber beim 2552? Genauso?

Die Sache ist die, das ich von den Monostahlklingen, die ich bis jetzt immer StockRemoval gebaut habe, viele Abschnitte habe. Für kleine Klingen sind die zu klein aber als Teile im Damastpaket wäre da schon noch was machbar. Wegschmeissen will ich das Zeug sowieso nicht.

Also, was am idealsten nehmen?


Danke schon mal und schönen Gruß,


Gandi
 
Aufgrund des hohen Wolfram-Gehaltes, zusammen mit dem 1 % Chrom, wird der nicht gerade toll zu verschweißen sein.

Aufgrund der Zusammensetzung der Legierung schätze ich, das der Stahl vom Kontrast her wohl ähnlich wie der 1.2519 "mittelgrau" sein wird. Da ich 1.2519 als dritte Schattierung gerne mit 1.2842 und 75Ni8 kombiniere, wird das hiermit wohl auch gehen. Die WB-Seite ist nicht so einfach weil der Stahl etwas höhere Härte-Temperaturen benötigt. Muss man versuchen.
 
Danke dir.
Das mit dem Schweißen stimmt. Geht aber.
Ausprobiert haben wir (der Huafei und ich) es nämlich schon in Verbindung mit 1.2842 und etwas Gattersäge, die so verloren in der Werkstatt lag.

Und prompt beim Schleifen einen sauberern Schweißfehler gefunden... :mad:
War auch äußerst zäh und widerspenstig zum Schmieden.



Interessant wäre es jetzt halt gewesen, ob es denn einen Traumpartner für den Stahl gibt, weniger für die Optik (der wird tatsächlich, wie du schon sagst, recht grau) als vielmehr für die Eigenschaften der Klinge.
 
1.2552 kannst Du mit allem kombinieren, das einen guten Schuß Mangan oder Nickel hat.
Je nach dem gedachten Einsatz bieten sich an:
1. Für besonders robuste Klingen alle Vergütungsstähle auf Manganbasis oder Einsatzstähle auf Mangan- oder Nickelbasis. Bei letzteren muß man allerdings auf möglichst niedrigen Chromgehalt achten.
2. Für etwas höhere Ansprüche an Schneidhaltigkeit Federstähle -unlegiert oder auf Manganbasis.
3. Für die Koch- und Rasiermesserklasse Werkzeugstähle mit Nickel oder Mangan.
Die Verwendung von mehr als zwei Stählen führt zu zarter abgestuften Mustern, weil die Differenz in der Ätzempfindlichkeit geringer wird.
Man kann auch nicht sagen, dieser oder jener Stahl ätzt sich hell, schwarz oder grau. Das kommt auf die Kombination an-Reiner C-Stahl mit hohem C-Gehalt wird in Kombination mit niedrig C-haltigem Stahl dunkel, in Kombination mit 1.2842 bleibt er hell.
Das habe ich an anderer stelle auch schon recht ausführlich angesprochen.
1.2552 wird in Kombination mit Manganstählen hell bleiben in Kombination mit Nickelstählen eher dunkel.
MfG U. Gerfin
 
Die Zähigkeit beim Schmieden ist auch eine Eigenschaft, die der hohe Wolfram-Anteil verursacht. Kann bei Kombination mit leicht zu verformenden Stählen und nicht wirklich stabilen Verschweißungen im Damast auch zum partiellen Abscheren (Schweißfehler) führen.

Als zweites Material böte sich also ein Stahl an, der auch nur zäh verformbar ist, einen großen Kontrast bringt. Dazu hätte ich eine Idee.

Ansonsten bleibt die Frage, welche Eigenschaften der Klinge Du denn gerne hättest. Denn wenn Du alle Eigenschaften einschließlich der WB auch in dem anderen Stahl abbilden willst, bleibt wohl nichts Anderes, als ihn mit sich selbst zu verschweißen.

Man kann auch nicht sagen, dieser oder jener Stahl ätzt sich hell, schwarz oder grau. Das kommt auf die Kombination an-Reiner C-Stahl mit hohem C-Gehalt wird in Kombination mit niedrig C-haltigem Stahl dunkel, in Kombination mit 1.2842 bleibt er hell.
Das habe ich an anderer stelle auch schon recht ausführlich angesprochen.
1.2552 wird in Kombination mit Manganstählen hell bleiben in Kombination mit Nickelstählen eher dunkel.

Das hört sich so an, als würden die Stähle je nach Kombination ihre jeweilige Graustufe verändern. Das ist natürlich nicht der Fall. Ich würde daher eher beispielsweise so formulieren:

1.2552 wirkt in Kombination mit Manganstählen hell, in Kombination mit Nickelstählen eher dunkel.

Das ist im Übrigen beim 1.2519, wie schon oben erwähnt, genauso. Kann man hier auch gut sehen:

http://www.7knifedwarfs.com/aw/uploaded_images/monster079-742465.JPG
 
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Hallo Achim !
Ich weiß nicht, ob ich Dich richtig verstanden habe.
Willst Du zum Ausdruck bringen, daß der Stahl X-hier also 1.2552- in einem bestimmten Ätzmedium grau wird und nur in Kombination mit einem von Natur aus dunkler zeichnenden Stahl heller wirkt und in Kombination mit einem heller zeichnenden dunkler ?.
Das wäre-natürlich- so nicht richtig. Der- vereinfacht ausgedrückt- chemisch weniger edle Stahl wird vom Ätzmedium stärker angegriffen. Neben einem sehr "unedlen" Stahl, der quasi als Opferelektrode dient, kann ein Stahl, der in anderer Gesellschaft dunkel wird, ganz hell bleiben.
Vielleicht reden wir aber auch nur aneinander vorbei. Auch der im Ergebnis hell zeichnende Stahl ist nach der Entnahme aus dem Ätzbad grau angelaufen, wird aber im Unterschied zu dem stärker angegriffenen Stahl nach ein paar Wischern mit feinem Schleifpapier hell, eben weil die angegriffene Schicht nur ganz dünn ist.
Vielleicht liegen unsere unterschiedlichen Vorstellungen auch daran, daß ich nur ganz kurz und keinesfalls auf Relief ätze.
MfG U. Gerfin
 
Willst Du zum Ausdruck bringen, daß der Stahl X-hier also 1.2552- in einem bestimmten Ätzmedium grau wird und nur in Kombination mit einem von Natur aus dunkler zeichnenden Stahl heller wirkt und in Kombination mit einem heller zeichnenden dunkler?

Genau das spiegelt meine Erfahrung wieder. Und genau so habe ich mir meine Stähle für's Damastschmieden, insbesondere für Mosaikdamaste, bei denen man diese Effekte öfter mal braucht, sortiert. Bisher hat das immer funktioniert. Ein Gegenbeweis wäre allerdings interessant zu sehen.
 
Hallo Achim !
Meine Erfahrung ist exakt entgegengesetzt. Von der Theorie her habe ich sicher auch die einleuchtenderen Argumente. Am überzeugensten ist aber der praktische Versuch. Ich werde in nächster Zeit mal 1.1545 mit 75 Ni 8 kombinieren. Meine Voraussage ist, daß ein deutliches Muster entsteht, bei dem der 1.1545, der in Kombination mit 1.2842 hell bleibt, in der Kombination mit 75 Ni 8 dunkel zeichnet.
MfG U. Gerfin
 
Eh, und warum sollte das dem, was ich sage, widersprechen? Das würde ich nämlich genauso sehen.

Zu versuchen brauchst Du das nicht. Die Kombination habe ich schon gemacht und natürlich ergibt sie ein gutes Muster.

Der 1.2842 wird aufgrund seines hohen Mangangehaltes sehr dunkel, fast schwarz, egal womit man ihn zusammenmischt. Der 1.1545 wird grau, ebenfalls egal, womit man ihn verschweißt. Und der 75Ni8 ist relativ hell, was sich ebenfalls nicht ändert. Und dass Grau gegenüber schwarz heller und gegenüber weiß dunkler wirkt, das erscheint logisch.

Ich dachte eher, Du zeigst mir eine Kombination, in der z.B. durch die Beimischung eines anderen, vielleicht unedleeren Stahles, der 1.2842 heller ist als der 1.1545. So hatte ich das nämlich verstanden.

Mir scheint auch, wir reden hier aneinander vorbei. Müssen wir mal ausdiskutieren, vielleicht ein interessantes Thema für Solingen.
 
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Ui, da hab ich ja was ausgelöst... :steirer:

Also, was ich damit vorhabe, jetzt gezeichnet habe ich eine Klinge für den allgemeinen Draußeneinsatz, kräftiger Rücken, rund 12 bis 13cm Länge, Feuerholzmachen, Brot schneiden und schmieren, von den Kids gesammelte Stecken wandertauglich machen (ihr glaubt gar nicht, was die für Baumstämme anschleppen!), etc....

Prinzipiell eine Mischung aus 1. und 2., von den Punkten, die du, Uli, aufgeschrieben hast.
Also was auf Manganbasis, 1.2842? Oder was gibts da sonst so?

Achim, was wäre denn dann deine Idee für die zweite Komponente?
 
Ach mach Dir mal keine Sorgen. Der Ulrich und ich lieben eine sachliche Diskussion und kommen da schon klar. :D
 
Denke ich mir doch!
Und wenn nicht, würde ich euch beide auf ein Beruhigungsbier einladen! :D
 
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