1.2842 verbrannt?- normal?

HerrBinder

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Guten Abend allerseits.

Ich hab die Tage meinen ersten Rohling aus 1.2842 vom Härten zurück bekommen und muss nun die frage stellen, ob das bei diesem Stahl normal ist, dass der nach dem Härten so aussieht?
Hab leider kein Bild zur veranschaulichung parat, aber unter der schwarz verzunderten Oberfläche sind imo relativ viele Krater und "tropfen" (ähnlich ie beim schweissen entstehende "Punkte" wenn der Funkenflug mit Oberflächen verschmilzt) diese allerdings nur ganz leicht zum Vorschein gekommen.
Es ist das erste mal, dass ich einen C-Stahl beim Härten hatte (bisher nur rostfrei und die kamen alle pikobello zurück)
Hatte die Klingenflanken auf 320er Körnung geschliffen und nun darf ich mit 80er und erheblichem Arbeitsaufwand wieder anfangen, ein wenigstens halbwegs ansehnliches Bild herzustellen.
 
Servus,
sieht es etwa wie Orangenhaut aus? Ein Bild wäre natürlich sehr hilfreich, auch ein paar Angaben über die Voraussetzungen beim Härten wären gut, aber wohl nicht vorhanden, da die Härtung außerhalb erledigt wurde.

Gruß Christian
 
Hallo HerrBinder!

Diese Oberflächenbeschaffenheit würde ich noch als normal einstufen. Liegt im Rahmen der Verzunderungserscheinungen.
Um's Abschleifen kommt man leider nicht herum. Es sei denn man ergreift Schutzmaßnahmen um dem Verzundern beim Härtungsprozess vorzubeugen. Das Abschleifen sollte aber recht fix gehen.
Habe auch schon ein Messer in meiner Sammlung bei dem ich die Verzunderung nur mild angeschliffen habe, weil's so klasse aussah.

Das Deine Rostfreien picobello aussahen liegt daran, daß die ja gemeinhin im Vakuum erwärmt werden oder eine Schutzfolie um sich tragen. (Ist bei den entsprechenden Härtetemperaturen und Haltezeiten auch nötig!) Obendrein sind's auch noch Lufthärter. Da gibt's natürlich keine Rückstände oder Oberflächenveränderungen. Weder durch Sauerstoffeinwirkung noch durch verbrennendes Öl.


Beste Grüße...
 
Zuletzt bearbeitet:
Besten Dank an Stahlophil,

das beruhigt mich als Laien ungemein. Ich war echt verunsichert. Dann werd ich mir das gute Stück nochmal genauer ansehen und die nötigen Schritte ergreiffen, sprich Schleifenschleifenschleifen.
 
...
Hatte die Klingenflanken auf 320er Körnung geschliffen und nun darf ich mit 80er und erheblichem Arbeitsaufwand wieder anfangen,
Dann solltest Du beim nächsten Mal vor dem Härten evtl. etwas feiner werden bis 600 ungefähr, damit liesse sich das Bild etwas anders gestalten. Ich habe neulich einige Klingen aus 1.2842 gehärtet, da sahen die rauhen Bereiche am Erl ebenfalls so aus. Die fein vorgefinishten Klingen jedoch sind fast blank geblieben, trotz Ölhärtung und Ölkohle. Am Erl sieht gröber aus, als bis 320er geschliffen.

Man muss auch nicht unbedingt wieder bei 80er Körnung anfangen, evtl. reicht ein anderes, bissigeres Schleifpapier von gleicher Körnung...

Gruß Andreas
 
Servus,

bei Messern, die nicht mehr ausgedünnt werden sollen und somit schon verhältnismäßig fein geschliffen sind, benutze ich Härteschutzlack, mit guten Ergebnissen. Vielleicht kannst Du ja mit deiner Härterei sprechen, dass diese in Zukunft ebenfalls auf Zunderschutzmaßnahmen zurückgreifen, was bei einer großen Firma wahrscheinlich schwierig werden dürfte.

Gruß Christian
 
Ich denke da du extern hast härten lassen und du wenig oder keine Information über Temperatur und Haltezeit hast, wird eine Diagnose eher schwierig.
Ich habe so ein Problem beim Härten von 1.2519 in Rapsöl, dabei entstehen feine Vertiefungen, die sich zwar ausschleifen lassen aber als Struktur im Stahl verbleiben. Ich werde daher auf industrielles Härteöl umsteigen, weil ich vermute, dass es sich um Luftblasenbildung beim Eintauchen in das Öl handelt. Aber nix Genaues weiss man (noch) nicht.
 
Ich habe so ein Problem beim Härten von 1.2519 in Rapsöl, ...

Servus,

das Problem kenne ich auch. Und zwar bei allen Stählen, die ich verarbeite. Mal war es ausgeprägter, mal gar nicht vorhanden. Ich benutze auch Rapsöl. Ich kann aber nicht sagen, ob es wirklich am Rapsöl, oder vielleicht an meinem Härteofen liegt, der nicht 100% luftdicht ist, was evtl. zu einer Oxidation führt. Härteschutzlack brachte auch hier Abhilfe.

Gruß Christian
 
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