1.2842 Verwendung

Michael13

Mitglied
Beiträge
62
Hallo zusammen,
ich heiße Michael ( Michl😉 ) und komm aus dem schönen Allgäu. Werkstatt mit Bergblick.😜
Ich bin schon seit viiielen Jahren begeisterter Mitleser im Forum und hab mir nun endlich meinen Traum vom Messer machen als Hobby erfüllt.
Nach 4 San Mai Klingen zum starten ( wovon auch 2 ganz ansehnlich wurden ) hab ich mir nun nen neuen Stahl bestellt zum experimentieren. Ursprünglich hab ich nen 1.2419 bestellt zum Kochmesser machen. Aber irgendwie lief da was falsch. Gelandet sind bei mir 2 Stangen 1000 x 50 x 3,8 vom 1.2842.
Was könnt ihr mir empfehlen? Ich möchte keine Outdoormesser machen, sondern ausschließlich Küchenmesser. Gibts nen Tipp für diesen Stahl bezüglich der Geometrie? Wie dick hinter der Wate? Wie hart härten? Eher für Zug oder Druckschnitt geeignet….
Vielen Dank schon mal. Gruß Michl
 
Guten Abend,

generell finde ich den Stahl in der Küche besser aufgehoben als draußen, da er weniger verschleißfest ist als der eigentlich bestellte Stahl (und noch viel mehr noch höher verschleißfeste Stähle). Wenn Dreck im Spiel ist, wird die Schneide eher rund als offen mit Restschärfe.
Das gilt auch insgesamt bzgl. Verschleißverhalten, daher eher die Empfehlung in Richtung Druckschnitt statt Zugschnitt (wo eine gewisse Rauigkeit durchaus auch von Vorteil sein kann).

Maximale Härteannahme geht in Ordnung, das kann der Stahl.

Im Vergleich zu Spezialisten für ausgereizte Lasergeometrien ist etwas Aufmaß keine schlechte Idee.
Von daher eher die Empfehlung, in Richtung Workhorse zu gehen - wobei mein Verständnis des Begriffes für viele andere immer noch eine feine Klinge deutlich jenseits des solinger Standardküchemessers bedeutet.
Ich sehe keine Probleme, z.B. etwas im Bereich Herder 1922 Chefmesser nachzubauen - nur feinste Laser wie bei einigen asiatisch orientierten Messern würde ich nicht unbedingt machen.

Wichtig ist aus meiner Sicht nicht nur die Stärke direkt hinter der Wate, sondern was im ersten cm darüber passiert. Hier kann man nicht ganz so fein und dünn bleiben wie mit noch höher härtbaren Stählen - aber das sind eher feine Abstufungen, die man auch erst einmal wirklich schleifen können muss.

Unterm Strich kann man da sehr gut feine Schneiden für die Küche bauen und sollte bei guter Härtung viel Freude dran haben.

Viele Grüße und viel Erfolg,
Torsten
 
Hallo Torsten,

wie immer eine tolle detaillierte Auskunft. Vielen Dank. Ich werd berichten was dabei rauskommt.

Gruß Michl
 
Dankeschön. Ist Ahorn, schwarzes Vulkanfiber, Palisander und wieder Ahorn. Nass \ Trockenschliff bis 1000 er Körnung.
 
Zurück