1.2842 - welche Härte ?

GeHaWe

Mitglied
Beiträge
804
Hallo allerseits,

Bitte nehmt mir nicht übel, wenn ich diesen Stahl noch weiter aufwärme. Mir geht es darum, von Euch zu erfahren, wie hart Ihr den 1.2842 macht. Da gibt die Suchfunktion bisher scheinbar nicht genug her.

Meine konkrete Anwendung:

Kleines Jagdmesser, 90 bis 125mm Klingenlänge, Ausgangsmaterial ist Präziflach, 3,3mm stark, 35mm breit.

Gehärtet wird in einer professionellen Härterei (Härtetechnik Fellbach) unter Vakuum, da bringen wir unsere Sachen aus der Firma auch hin.

Jetzt will ich auf der einen Seite genug Zähigkeit haben, so dass das Messer weder abbricht noch ausbricht. Auf der anderen Seite soll natürlich kein Potenzial verschenkt werden, die Schneidhaltigkeit soll möglichst hoch sein.

Also noch einmal: Ich will keine theoretischen Angaben, wie hoch man diesen Stahl härten kann, sondern Angaben wie hoch Ihr ihn tatsächlich härten tut.

Vielen Dank schon mal. ;)

Gerhard
 
Also, so ein Messer würde ich auf 59 Rockwell härten, meiner Meinung nach ist das der beste Kompromiss zwischen Härte und Zähigkeit bei einem Jagdmesser, da das ja auch mal zum im Wald buddeln benutzt wird...

Hast du das Messer schon gefeilt, weil für ein Jagdmesser (Blut, Tau, Regen, nasse Erde, usw.) wäre wohl Rwl34 um einiges besser.
Das kanst du hier
nachlesen.
 
Normalisieren nicht vergessen

GeHaWe schrieb:
...Jetzt will ich auf der einen Seite genug Zähigkeit haben, so dass das Messer weder abbricht noch ausbricht. Auf der anderen Seite soll natürlich kein Potenzial verschenkt werden, die Schneidhaltigkeit soll möglichst hoch sein.
...
Ich bin nicht sehr erfahren mit Härten, aber was enorm wichtig sein dürfte um das Potenzial der Bruchfestigkeit nicht zu verschenken: vor dem Härten grobes Korn beseitigen durch Normalisieren! (Wird - liest man die Threads - sehr oft übersehen)

Grüße

Äiler
 
Rohling ( es sind eigentlich 3 ) ist fertig und soll morgen zum Härten abgegeben werde. Es werden hoffentlich noch viele Rohlinge follgen. Ich habe noch mehr als 2m Material und finde den Stahl eigentlich prima, daher bin ich über jeden Hinweis dankbar.

Grüße aus dem Schwabenland
Gerhard
 
Hallo Gerhard !
Bei der sinnvoll einsetzbaren Härte beim 1.2842 kommt es- wie bei jedem Stahl- auf die Verwendung, die Schneidengeometrie und die Vernunft des Benutzers an. Soll die Klinge für feines Schneiden, zB als Skinner verwendet werden, spricht nichts gegen eine hohe Härte von ca. 64 HRC.Sollen damit auch Knochen durchschlagen werden, sollte man lieber bei ca 58 HRC bleiben. Viel hängt auch von der Schneidengeometrie ab. Ein leicht ballig geschliffener Schneidenwinkel von ca 3o Grad ist schon sehr stabil, eine schlanke Schneide mit 2o Grad oder weniger verlangt Feingefühl.
Wichtig ist auch der Ausgangszustand vor der Härtung. Nach den Angaben zur Abmessung handelte es sich um Material, das Du nicht umgeformt hast. Dann kann man davon ausgehen, daß es ordnungsgemäß normalisiert und weichgeglüht war. Übertrieben heisses Schleifen kann aber auch da schon zu Gefügeveränderungen geführt haben.
Das Vakuumhärten macht mir schon ein bißchen Sorgen. Wie wird dabei abgeschreckt ?. Abschrecken im Stickstoffstrom wird bei den geringen Dimensionen ausreichen, Ölhärtung wäre mir lieber. Zur Leistungsoptimierung könnte man auch an ein unterschiedliches Anlassen der verschiedenen Zonen denken, um einen zäh-elastischen Rücken mit einer harten Schneide zu kombinieren.
Gruß Ulrich
 
Wnn du´s optimal haben willst, härte selber (wenn Du die Möglichkeit und Erfahrung hast) oder gies´s zu einem Schmied, der die Klingen diefferentiell härten kann.
Das ist die optimale Verbindung zwischen Zähigkeit und Härte. :steirer:

Ich härte die meisten nicht rostfreien im Lemmantel. :super:

Ich an deiner Stelle würde mich mit Peter Abel (um nur einen zu nennen) in Verbindung setzen.
Auch wenn du möglciherweise über deinen Arbeitgeber günstiger härten lassen kannst, das wäre bestimmt das Optimum.

Wenn du in einer Härterei härten lässt werden die Klingen mit anderen zum Teil groben Werkstücken gehärtet, was nciht besonders gut für das Ergebnis diener Messer ist.Auch auf Verzug kann nicht reagiert werden.
Ein Schnied wird eine verzogene Klinge bestmöglich richten.
 
Zurück