1. selbstgemachter Messergriff

Möchte das Thema noch mal wieder hochholen.

Habe mich gestern durch diesen Thread auch endlich daran begeben, für die "geschenkte" Klinge einen Griff zu bauen.

Dank eurer Tipps, habe ich es sogar hinbekommen, und wollte mich bei euch auf diesem Weg noch mal herzlich bedanken.

Das Messer ist noch nicht ganz fertig, möchte euch aber die ersten Bilder davon nicht vorenthalten, weil ich das ohne euch ja gar nicht hinbekommen hätte.
Kurz Vorweg, Klingenrohling wiegt 173gr, und mit dem Griff liege ich jetzt bei 208gr.

Als Ausgangsmaterial für den Griff wurde Eiche und für die Zwinge geräucherte Eiche genutzt (Hatte ein Kumpel noch Reststücke liegen, kam mir ganz gelegen:rolleyes::super:)
Das hellere Holz war leider von vielen kleinen Rissen durchzogen... Und das dunkle passt eh besser zu meinen anderen Messern :hehe:
WEdtL96.jpg


Für die Größe habe ich mich an dem Griff meines Ashi Gyutos orientiert. Damit es etwas einfacher wurde, habe ich mir erfreulicherweise auch gleichzeitig einen lange ersehnten Bandschleifer gegönnt :glgl::haemisch:
Der große Abstand zwischen Klinge und Griffstück ist gewollt, weil ich es so von meinen anderen Messern gewohnt bin.
Sieht halt leider an dem Messer etwas "komisch platziert" aus
ULmzEBO.jpg


So ist die Form vom Griffende aus gesehen.
gEBwa6w.jpg


Und das Loch für den Erl musste ich mit nem 3,5er Bohrer machen, da der Erl eine Dicke zwischen 2,5 und 3,5mm hatte (Abschleifen wollte ich nicht, weil der Erl sowieso nur knappe 4,5cm im Griff sitzt)
Anschließend wurde die Klinge mit "irgendeinem" vom Klingenspender mitgegebenen 2K Kleber eingesetzt.
Das Bild sieht mit dem Blitzlicht irgendwie schlimmer aus, als in Wirklichkeit :staun::rolleyes:
dRDeWJH.jpg


Bin heute damit angefangen, die Klinge zu schleifen, und werde, wenn das erledigt wurde, den Griff nochmal schön ölen, damit die Maserungen auch schön herauskommen.

Besten Dank nochmal an alle, die mit Tipps und Tricks dazu beigetragen haben.

Gruß
Christian
 
Benutzer hat den Inhalt dieses Beitrags gelöscht.
Grund:
--------------
Inhaltslose Füllbeiträge, spamartige Antworten, Chatähnliche Beiträge
 
Zuletzt bearbeitet:
Tja Christian,
ich sehe aber nicht wie die Zwinge etwas "zwingt".
Wurden Zwinge und Griffstück wirklich ineinander montiert und nicht aufeinander geklebt?

Grüße Peter
 
Vielen Dank Daniel,

Ja ich muss sagen, dass ich auch so extrem zufrieden mit dem Ergebnis bin, dass ich wohl bald den Griff von meinem Tosa Hocho Bunka auch gegen so einen tauschen werde. Hat richtig Spaß gemacht, und hätte ich vorher gewusst, wie man so etwas macht, hätte ich mir den Wechsel bei meinem Zakuri Bunka sparen können, und selbst durchgeführt :p

@Peter
Naja, wusste nicht, wie ich den Namen für den vorderen Teil sonst nennen sollte, tut mir Leid für mein Unwissen *g*
Es ist natürlich keine "Zwinge" sondern ein angeklebter vorderer Griffteil.

War aber auch in den anderen Bildern mit den 3 Varianten so dargestellt. Habe es aber nur mit ein paar kleinen Löchern gemacht, und nicht so ein Riesenloch.

Gruß
Christian
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja man muss ja nicht hinhauen beim Schneiden und moderne Kleber bringen gute Unterstützung die einen von herkömmlicher Gestaltung abweichen lassen können!

Ergänzung zu Zwingen:
Zwingen könnte man günstig aus Resten von Kupferheizungsrohren herstellen. Messingzwingen habe ich bei Versendern von Drechslerwerkzeug gefunden. Um Zwingen bündig in freier Form ohne Übergang herzustellen kann man Hornmaterial verschiedenster Art verwenden, z.B. günstige Büffelhornspitzen. Weiter gibt es verschiedene Kunststoffmaterialien, ich habe Juma mit mineralischen Zuschlagsstoffen verwendet das Horn in den Eigenschaften sehr nahe kommt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist das ne Kerbe unten am Erl? Der Abstand zum Griff ist eigentlich o.k. Die Ecke in Verlängerung des Kehl ist merkwürdig. Bei der Klingenhöhe könnte man diese 2-3 mm komplett abschleifen. Die sichtbare Kerbe(?) am Erl würde ich auch rausschleifen. Dafür würde ich einen kleinen Radius zwischen Erl und Klinge vorsehen also nicht ganz so scharf rechtwinklig. Der Griff ist schön.
 
Die Klinge besteht aus einem Wälzlager Stahl, und die 3 dunklen Stellen in der Klinge sind noch kleine Überbleibsel dieser pickeligen Struktur. Deswegen habe ich die noch drin gelassen, hält so als Erinnerung :glgl:.

Werde die Kanten aber noch etwas mit nem 600er Schmirgel brechen.
Viel werde ich da nicht dran machen, über den Rest der Klinge weiß ich sonst nicht viel, nur schleife ich mir mit der Diamant Platte schon nen kleinen Wolf, aber damit es etwas dünner wird, schleife ich erstmal ne 10 Grad Fase dran, und dann ne 20 Grad Schneidfase.

Gruß Christian
 
Das Holz des Griffes dürfte mit großer Wahrscheinlichkeit Edelkastanie sein, sieht Eiche, vom Holzbild, zum verwechseln ähnlich. Aber auf keinen Fall ist es ein Obst- oder Nadelholz.
 
Am Erl und am Rücken könntest du ja mit deinem neuen Bandschleifer ran. Da wäre es ja egal, wenn die Härte ein bisschen runter geht. Dann bleibt der Wolf bleibt im Wald, wo er hingehört. ;)
 
Na die Klinge ist jetzt eingeklebt, und bevor ich da noch irgendwo randitsche, lass ich es, habe die Kante wenigstens etwas "abgemildert".
Oberfläche habe ich leicht matiert, und die Klinge ist jetzt auch fertig geschliffen.
Hab den Wolf jetzt wieder in den Wald zurückgebracht, der hat aber ganz schön gelitten :lach::lach:

Habe ne 10° Fase drangesetzt, und dann aber nur ne 15° Mikrofase. Mal sehen, wie sich der Stahl dann so schlägt :hehe::argw:
Man sieht jedenfalls sehr gut, dass das Messer vorne leider etwas dicker ist, deswegen ist die 10° Fase auch ziemlich ausgeprägt (ca. 5-6mm)

Das Holz habe ich jetzt auch die erste Runde eingeölt (die Klinge auch gleich, weil die doch sehr reaktiv ist)
Die Maserung kommt jedenfalls schon gut zur Geltung, ich mache gleich mal ein paar Bilder, und update dann hier.

@Smio,
also wenn du meine Hölzer meinst, ist das zu 100% Eiche. Habe es ja vom Kumpel, und das Holz kommt von seinen Bäumen, da sollte sich nix anderes Zwischgesellt haben :glgl::p

:Edith sagt:
So, hier mal ein Bild mit der geschliffenen Klingenoberfläche, Eingebranntes Logo *g*, und dem Endanschliff.
WirIYAE.jpg


Kanten habe ich nur ganz sanft abgerundet, der Rest wird evtl noch mal gemacht, liegt aber schon ganz gut in der Hand.
Auf die Schnelle eben ne alte halbe Zwiebel zerlegt, aber da muss ich einfach sagen, ist es einfach zu dick für, wenn man die Ashis oder das Kotetsu gewohnt ist. Aber es schneidet recht ordentlich. Es gefällt mir, dass die ersten knapp 14cm komplett gerade sind ( ich liebe ja Nakiris).
zUdWiX9.jpg

Noch ein paar Streifen einer Paprika mit der Hautseite nach oben geschnitten, und naja, wie eigentlich zu erwarten fällt das Teil durch sein Eigengewicht mit einer gaaaanz kurzen Bewegung von alleine durch. Also alles in allem eine ordentliche Arbeit.

Was bei der Zwiebel halt auffiel, dass das Messer wirklich nach kurzer Zeit schon anfing kleine gelbliche Flecken zu zeigen, also es ist wirklich ziemlich reaktiv, also muss ich mir mal löslichen Kaffee kaufen *G* (Muss der eigentlich heiß sein dafür ?!)

Hier nochmal ein Detailbild der vorderen Schneide (Ganz vorne ist die Schneide nicht verschliffen, das spiegelt nur so)
TLMcFgJ.jpg


Die Maserung vom Griff nochmal etwas näher (Ich liebe diese "geschwungenen" Streifen in der Seite
rBobHGz.jpg


Gruß
Christian
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Griff ist wirklich schön geworden. Gut, dass das Öl die Eiche nicht gelb gemacht hat.
Die abgemilderte Ecke ist schon besser, ganz weg wäre aber noch besser. Wie ist denn das Logo angebracht? Das Logo kenne ich von "Charmed" Zauberhafte Hexen. Die Reaktivität könnte auch an der relativ groben Oberfläche im Vergleich zu 10° Anschliff liegen. Aber wenn die so bleiben soll, ist vielleicht Kaffee oder Tee wirklich eine Lösung. Wie gut das funktioniert hängt auch vom Stahl ab. Je heißer der Kaffee desto schneller ätzt es. Irgendwo habe ich gelesen alle 10 Grad eine Verdoppelung der Ätzgeschwindigkeit. Am besten man stellt das Ätzgefäß in einen großen Topf mit heißem/warmem Wasser, damit die Temperatur eine Weile gehalten wird.
35° gehen zur Zeit ja auch im Freien. 8-10 Esslöffel Kaffeepulver pro Liter Wasser.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja die Oberfläche ist wirklich etwas grob geworden, hatte sie erst auf dem Bandschleifer mit nem 180er Korn (Habe noch nix feineres).
Dann habe ich noch kurz mit nem 600 von Hand wenigstens die großen Unebenheiten abgeschliffen. So richtig rau fühlt es sich gar nicht mal an.

Das Logo ist mit nem "Signiergerät" und Elektrolyt reingeäzt. Das Symbol nennt sich Triqueta, und fand es recht hübsch, hatte mir beim Schablonen-bestellen dann direkt eine damit fertig machen lassen.

Meine Initialen habe ich diesmal extra nicht reingemacht, falls es doch mal einen anderen Besitzer in der Familie finden sollte. Bekomme nächste Woche wohl noch eine Klinge in Bunka-Form, die den Bildern nach schon recht vielversprechend aussieht. Da kommen definitiv meine Initialen wieder rein ;-)

Kann man eigentlich so eine gehärtete Klinge auf dem Bandschleifer auch ausdünnen, wenn man immer nur kurz drübergeht, und die Klinge thermisch nicht zu stark belastet? Oder leidet die Härte da so schnell drunter, dass man es nicht machen sollte?

Gruß
Christian
 
@ einencool: Nein, Deinen Griff meinte ich nicht, ich meinte den Griff aus dem Eingangspost.
 
Danke smio, macht den griff in meinen Augen noch interessanter :) ist nicht so weit verbreitet als griffmaterial nehme ich an. Bisher schlägt sich der griff sehr gut. Das Messer ist jeden Tag im Einsatz, auch mit feuchten Händen und es zeigt sich noch keine Veränderung. Rohlinge für weitere griffe habe ich schon zurecht gesägt, dauert aber noch bis ich weitermachen kann.

Einencool, dein griff gefällt mir auch gut, vor allem auch, dass er konisch zuläuft. So wird mein nächster wohl auch werden.

Fände auch einen sammelthread mit selbst gemachten wa-griffen schön. Scheint in den englischsprachigen Foren verbreiteter zu sein, dort findet man viel Material. Der Stil gefällt mir persönlich aber meist nicht, zu viele Komponenten, spacer, unterschiedliche Materialien gemischt..
 
@Brawler,

durch deinen Beitrag bin ich ja erst ermutigt worden, mich überhaupt an so eine Sache zu trauen, und im Endeffekt muss man hinterher sagen, dass es gar nicht mal so kompliziert ist.
Die konische Form gefiel mir von den Ashi Messern schon so gut, dass ich sie unbedingt übernehmen wollte. Deiner gefällt mir auch sehr gut, sieht aber für mein empfinden etwas zu riesig aus. Aber ich habe ja auch kleine Hände *G*

Gruß
Christian
 
"Das Symbol nennt sich Triqueta"
Das merk ich mir. Gefällt mir auch gut. Ich dünne immer von Hand aus und mach bloß das Finish mit dem Bandschleifer. Wenn der Bandschleifer nicht wassergekühlt ist, würde ich nicht mit dem Bandschleifer ausdünnen, man kann die Hitzeentwicklung einfach nicht kontrollieren. Rostender Werkzeugstahl ist für Temperaturen besonders empfindlich, deshalb heißt er auch Kaltarbeit-Werkzeugstahl: "Bei Kaltarbeitsstahl handelt es sich um Werkzeugstahl, der für Bearbeitungstemperaturen auf der Schneidenoberfläche bis 200 °C eingesetzt werden kann. (wiki Kaltarbeitsstahl) Allerdings sind unlegierte Werkzeugstähle nicht durchhärtbar (große kritische Abkühlgeschwindigkeit) und auch nicht für hohe Betriebstemperaturen geeignet, da schon bei ca. 200 °C der temperaturbedingte Härteabfall eintritt. Deswegen fallen die unlegierten Werkzeugstähle in die Kategorie Kaltarbeitsstahl."(Wiki Werkzeugstahl) 200° werden ziemlich schnell erreicht. Bis die Wärme an deine Finger weitergeleitet wurde und du es merkst, sind die 200° längst überschritten.
 
Recht wirst du schon haben mit dem Bandschleifer, dachte nur, wenn ich bald endlich mein 600er Schleifband bekomme, könnte ich ja immer recht zügig und ohne viel Druck drüberziehen, und dann die Klinge in Wasser tauchen. Das würde denke ich immernoch bedeutend schneller gehen, als mit meinen kleinen DMT Platten auf meiner Vorrichtung.

Da habe ich vorgestern und gestern insg. 3-4 Stunden für ne 10 Grad Fase bis zum Endanschliff (5000er) gebraucht, und das Messer hatte an der Kante max. ca. 0,8mm

Wollte eh noch mein Eden Kanso Santoku ausdünnen, und da hatte ich nach knapp 5 Std, verteilt über mehrere Tage, aufgegeben. Weil man nicht mehr wirklich einen Fortschritt sehen konnte.:irre:

Oder meint ihr dann doch lieber "Schanzen" lassen? :p

Ist das eigentlich richtig, dass bei nem Bandschleifer das Band immer "zu der Klinge" läuft, anstatt davon weg? Hätte Angst, das Band direkt durchzuschneiden :lach: :argw:

Gruß
Christian
 
Mit nem 600 Band kannst du eh nicht ausdünnen, weil die Körnung viel zu fein ist.
Das Band läuft immer zur Klinge egal, wie du es drehst und wendest. Es muss aber weg von der Schneide laufen. Gegen den Rücken. Nicht gegen die Schneide.
 
Na ein bißchen Klinge wollte ich ja auch noch stehen lassen *g*

Na dann evtl mit nem 280er Band.

Ja habe mich mal wieder falsch ausgedrückt, meinte natürlich, dass das Band vom Rücken zur Schneide laufen müsste, aber in vielen Videos sieht man, dass das Band von der Schneide zum Rücken läuft.

Gruß Christian
 
So, hier jetzt mein 3. Griff, diesmal an einem Messer mit Flacherl.
Der 2. ist nicht sehenswert geworden, hat irgendwie ganz merkwürdige Proportionen bekommen :D

Bin recht zufrieden, war ja auch wieder das erste Probestück. Das Messer ist auch ein ganz einfaches, das nur für grobe Dinge im Haushalt bleibt.
Den Griff an die Erlkontur anpassen hat länger gedauert als ich gedacht habe.. Auf der Unterseite bin ich leider ein wenig ungeduldig geworden und hab ein Stück mit der Flex geschliffen und mir prompt den Erl verhunzt..
Aber zumindest an einer Stelle, die ich nur selten zu Gesicht bekomme :rolleyes:
Holz ist diesmal ziemlich sicher Marille :lechz:

22975856tk.jpg


22975858ky.jpg


22975860wz.jpg


22975862de.jpg
 
Zurück