10 Jahre Messersammeln - Erfahrungsbericht

mactheknife

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10 Jahre Messersammeln
Ein persönlicher Erfahrungsbericht.

Meine Ausführungen beziehen sich nur auf Messer, mit denen ich persönliche Erfahrung habe.
Mein Sammelgebiet sind Klappmesser.

Thema: CUSTOM
Custom oder handgefertigte sind nicht besser als Fabrikmesser.
Der Messermacher muss sich heute mit CNC gefertigten Toleranzen messen und kommt dabei leicht ins Hintertreffen.
Messer von "renomierten" Machern sind kein Garant für Qualität.
Ich habe Messer von u.a. Pat Crawford, Bob Terzuola, Darrel Ralph, Greg Lightfoot, Rob Davidson, Jeff Harkins, Tom Mayo, Bob Dozier, Allen Elishewitz besessen oder gehandelt, die in Funktion oder Fit und Finish absolut unakzeptabel waren. Ich will damit nicht sagen, dass diese Maker es nicht besser können, aber sie produzieren auch absolute "Gurken".
Mein Rat daher: kein Messer nur wegen des Namens unbesehen kaufen und sich bei Käufen übers Internet und im Ausland immer über das Risiko der Rücksendung/Umtausch und der damit verbundenen Unbill wie Porto, Zoll, Telefonate und Wartezeiten im Klaren sein.

Was für mich an handgemachten inzwischen eigentlich interessant ist, ist der persönliche Kontakt zum Macher, das Entwerfen oder Mitgestalten "des eigenen Messers" und die Befriedigung ein wirkliches Unikat in meiner Sammlung zu haben, selbst dann, wenn es mit kleinen Fehlern behaftet ist. Der Macher muss mir sympathisch sein. Messer, die teilweise noch so perfekt und clean sind, mit denen ich aber persönlichen keinen Bezug hatte, wurden nach kurzer zeit wieder verkauft, weil sie langweilig für mich waren.
Mit ganz wenigen Ausnahmen habe ich bei Weiterverkäufen meiner Customs immer Verlust gemacht. Als Wertanlage kann man dieses Sammelgebiet wirklich nicht betrachten.

Thema: PRODUCTION
Aufrgrund der heutigen Fertigungsstandards und dem Einbeziehen interessanter Custom Makers hat man heute wirklich eine enorme Auswahl an hochwertigen Fabrikmessern zu vergleichsweise erschwinglichen Preisen. Trotzdem nach Möglichkeit nicht blind kaufen, sonder vorher genau befingern.
Die Marken, die in den vergangene 10 Jahren den "test of time" für mich bestehen sind:
1.CRK Chris Reeve mit seinen hervorragend verarbeiteten Messern und einem nach eigener Erfahrung herausragendem Customerservice.
2. Microtech, zwar nur tactical aber trotz aller Unkenrufe mit toller Fertigungs- und Designqualität.
3.Benchmade, gute Designs und Verarbeitung bei inzwischen grösserer Preisvielfalt.
4.Klötzli, der einzige europäische Hersteller hochwertiger Folder.
5.Spyderco, immer am Ball mit frischen Ideen.
6.CRKT Columbia River: tolle Meser bei sehr gutem Preis-Leistungsverhältnis.
7. Moki, die "cleansten" und schönsten Lockbacks.

Andere Firmen fallen gelegentlich durch das eine oder andere "Ausnahmemodel" auf, weisen IMHO aber weder den kontinuierlichen Qualitätsstandard auf oder sind was die Modelpolitik angeht so nahe am Markt wie die oben genannten.

Mein Rat: nicht hastig und Suchtgetrieben kaufen. Das in den Medien oder der Werbung "gehypete" Tei entpuppt sich in den eigene Händen oft als der letze unergonomische "Mist" mit -gerade bei Anfangsmodellen mit neuem "Superverschluss" oder "spaceage new material Mix" - technischen Mängeln, die erst bei der 2. oder 3. Generation beseitgt sind. Oft folgen auf das Erstmodell eines Designs Nachfolgemodelle mit einem interessanteren Material-Mix und man ärgert sich, weil man "nass" so schnell zugeschlagen hat und das jetzige Model mit dem XYZ Griff und der XYZ Optik einem viel besser gefällt und das Geld jetzt schon verpulvert ist..
Also lieber etwas Geduld, warten bis das neueste Model besprochen und vor allem befingert werden konnte und der Marktpreis -oft bereits ein halbes Jahr nach Erscheinen- auf ein manchmal erfrischend "gesundes" Niveau gefallen ist oder das gute Stück bereits second hand in mehreren Varianten zu erstehen ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
mactheknife schrieb:
10 Jahre Messersammeln
Ein persönlicher Erfahrungsbericht.
Na, der Bericht kommt jetzt in der Vorweihnachtszeit genau richtig.
(Am schmeichlerichsten fand ich natürlich: "Moki, die "cleansten" und schönsten Lockbacks" - Da kann ich nur zustimmen!)

Möge jeder neue Messerfreund deine Erfahrungen berücksichtigen und vor einem Fehlkauf erstmal selbst das Objekt der Begierde in die Hände nehmen.
 
mactheknife schrieb:
Andere Firmen fallen gelegentlich durch das eine oder andere "Ausnahmemodel" auf, weisen IMHO aber weder den kontinuierlichen Qualitätsstandard auf oder sind was die Modelpolitik angeht so nahe am Markt wie die oben genannten.

Sehe ich genau so, spontan fallen mir ein Kershaw Bump, SOG Vision und Gerber Airframe, beide als Titanversionen
 
Hallo mactheknife,

ich habe ein paar Frage zu Deinen Ausführungen.

Anfangs sagst Du, dass sich Deine Aussagen nur auf Messer beziehen, mit denen Du persönlich Kontakt hattest. Dann folgerst Du allerdings einen allgemeingültig formulierten Schluss, dass sich das Sammeln von Customknives als Wertanlage nicht lohnt. Wolltest Du sagen, dass sich das Sammeln von Customknives für DICH nicht gelohnt hat, weil DU bei Deinen Verkäufen nur Verlust gemacht hattest?

Warum bemängelst Du, wenn ein Customknife eines namhaften Machers nicht Deinen Vorstellungen von Qualität entspricht, auf der anderen Seite Du es aber mit Qualitätsmängeln nicht so genaunimmst, wenn Du den Macher persönlich kennengelernt hast.? Was ist das für eine Logik?

Wieviele andere Lockbacks ausser Moki hast Du getestet, um sagen zu können, das Moki die besten LB's macht? Waren da auch alle Buck, Gerber, Puma, Hubertus, Remington, Winchester und 'tausend' andere Hersteller Lockbacks dabei?

Zu dem 'sehr guten' Preis-Leistungsverhältnis irgendwelcher Massenprodukte will ich mich nicht äussern, aber als letzte Frage:
Wen willst Du mit Deinem ganz engen persönlichen Erfahrungsbericht (ich deute das so aufgrund Deiner Einführung) eigentlich erreichen?
Warum stellst Du Dich zur Debatte?
Warum betrachtest Du Dich persönlich als 'Sammler' von Messern?
Was ist Dein spezielles Sammelgebiet, auf dem Du die letzten 10 Jahre wertvolles Wissen erlangt hast, um es jetzt weiterzugeben?

Eigentlich gehört Dein Thread nicht in das TEST-Forum, sondern irgendwoanders hin, aber er ist allemal interessant unter dem Aspekt 'Sammler oder nur Anhäufer'.

Danke und Gruss,

________ Uli Zerdick ____________
contact Uli at: zerdick@t-online.de
 
@ del ray: sehr nett............................

ich bezeichne mich auch als sammler (seit 1989), und zwar hab ich mich auf framelocks und einige andere maker spezialisiert. ich stimme mit mac (wir hatten am anfang auch einige dispute) überein, dass auch TOP maker teilweise gurken produzieren (hab da mal einige loveless messer gesehen, deren schliff unter jedem hund waren, und das bei preisen von über 4000 USD), als reine USER sind production knives derzeit vom preis leistungsverhältniss NICHT zu schlagen, obwohl custom knives (custom ist für mich ein für mich speziell hergestelltes messer(und wenn es per cnc gemacht wurde!!!!) wie schon der name sagt: made to the CUSTOMERs specifications, alles andere ist handmade) mehr flair für MICH haben!

ich habe NIE im hinblick auf wertanlage oder wertsteigerung gesammelt, sondern wegen meiner liebe zu messern.

so und jetzt zieh mal über mich her..........
 
Zuletzt bearbeitet:
Del Ray schrieb:
Anfangs sagst Du, dass sich Deine Aussagen nur auf Messer beziehen, mit denen Du persönlich Kontakt hattest. Dann folgerst Du allerdings einen allgemeingültig formulierten Schluss, dass sich das Sammeln von Customknives als Wertanlage nicht lohnt. Wolltest Du sagen, dass sich das Sammeln von Customknives für DICH nicht gelohnt hat, weil DU bei Deinen Verkäufen nur Verlust gemacht hattest?

Dann schreib halt bitte dazu, was Du dazu meinst ;) Es ist bei Customs das gleiche wir bei allen anderen Luxusgütern. Wer nicht gezielt mir sehr viel Fachwissen um Produkt und Markt sammelt, für den werden customs keine Wertananlage sein und werden, egal woe toll das einzelne Stück ist. Weil eben neben dem Produkt an sich, auch das Image, die Stückzahlen, die gesellschaftliche Geschmackslage ;) und was weiss ich noch alles für den Marktpreis eine Rolle spielt.
Was die "Anhäufer" angeht - und da zähle ich mich dazu, ich kaufe einfach, was mir gefällt, alles andere interessiert mich nicht - hat er recht, das taugt nicht als Wertanalage und einzelne Ausnahmen sind Glücksache.

Was die schwankende Qualität von Messermachern angeht, da wird jeder so seine Erfahrungen gemacht haben. Aber auch da zeigt mactheknifes Beitrag woraufs ankommt. Schaff Dir Deine eigene Erfahrungen, schaff Dir Deine eigenen Kriterien und achte nicht nur auf das, was irgendwer in irgendwelchen Foren über irgendwelche angeblichen Top Messermacher schreibt. Dazu gehört, dass man bereit sein muss, Lehrgeld zu bezahlen ;)

@Hersir: hör bloss mit dem User Argument auf. Ein Kuli ist von keinem Füllfederhalter zu schlagen, ne 200m Billigquarzuhr von keiner Rolex, ein Opinel von keinem Custom, und ein Golf nicht von ner Gulietta.

Grüße
Pitter
 
Also ich finde mactheknifes Ausführungen sehr interessant und kann ihnen teilweise zustimmen!

Gruß Neo
 
wer hat das mit den anhäufern und echten sammlern und wertvollen erkentnissen daraus ziehen eigentlich verbrochen?
ein Kunstsammler des hamburger galerie verbandes kann diese logik nicht nachvollziehen, ich auch nicht.
einzige aussage die ich aus mactheknife text entnehmen kann ist:
Augen AUF beim Messerkauf! Besser ist das!
Ich sammle auch messer und benutzen tu ich sie seit ich sie halten kann,
meine erste eigene klinge schmiedete ich mit 6.
sammeln heist für mich: schöne messer zusammentragen,
ob handgemacht, vom messermacher oder production, alles was mir gefällt.
Für normalsterbliche sind wir ( jeder mit mehr als 2 fix oder klappmesser) sowieso total be....., zumindest suspekt.
wer also wagt es uns randgruppe noch weiter zu unterteilen und wer stellt sich auf den olymp?
also mactheknife deine stellungnahme trifft voll den punkt und freu dich an deinen messern.
Ob production oder knifemaker, alle kochen nur mit wasser!
 
@DelRay:

Ich denke, daß mit dem Untertitel "persönliche Erfahrung" die meisten deiner Fragen beantwortet werden können.
Keine meiner Ansichten oder Schlußfolgeringen erheben Anspruch auf Allgemeingültigkeit oder darauf "der Weisheit letzter Schluss" zu sein.

Ja, bei den meistenVerkäufen meiner Custums habe ICH Verlust gemacht.

Ich akzeptiere von keinem Macher Messer, die in Ihrer Funktion manhelhaft sind. Kleine verzeihbare Fehler sind für mich z.B. ein nicht ganz symetrischer Schliff, nicht 100 prozentig angepasste Overlays/Inlays etc.. Ist aber die Funktion mangelhaft = verbogene Liner, schiefe Achsen, fehlerhafter Verschluss, mangelnder Detent, schlecht angepasste oder durchschlagende Liner etc. , dann ist dieses Messer, egal von wem gemacht, für mich unakzeptabel. Und ein Maker , der dieses nicht beherrscht oder berücksichtigt, kommt so oder so für mich nicht in Frage.

Ich habe natürlich einige Lockbacks von Buck, Remington, Hartkopf etc gehandelt. Nur sind mir in ihrer Verarbeitung eben die Mokis immer als besonders clean und konsitent aufgefallen.

Wen will ich mit meinen Ausführungen erreichen? Quite simply put:
to whom it may concern oder wer sich dafür interessiert.
Wie übrigens auch jeder Beitrag, der hier im Forum erscheint.

Ich weiss nicht, welche speziellen Anforderungen ,man erfüllen muss, um als Sammler zu gelten. Falls es da klar umrissene oder allgemein gültige Qualifikationsmerkmale gibt, so lass es mich bitte wissen.
Mein Werdegang als Sammler führte vom Anhäufen zu einer klaren Linie.
Klappmesser bis 3,5klingenlänge, modern= post Walker, Liner- und Framelocks mit klaren Materialvorgaben, i.e. ich weiss, was an meinen Messern nichts verloren hat. Dabei haben sowohl Custom/handmades als auch hochwertige Productionmesser in meiner Sammlung Platz.
Trotz dieses klar umrissenen Feldes, nutze ich als Messerfreak jede Gelegenheit -sei es Austellung, im Laden, privat - andere Messer zu handeln, mir neue Verschlüsse anzuschauen und die Entwicklung im Messerbau fasziniert zu verfolgen.






M
 
Na da schaukeln sich die Gemüter aber ganz schön auf. Aber als jemand der die "modernen" amerikanischen Klappmesser, die sich in den letzten Jahren so durchgesetzt haben, bestenfalls häßlich findet, bin ich da wohl irgendwie neutral und denke weder Del Ray noch Mactheknife haben hier was grunsätzlich falsches von sich gegeben. Trotzdem tendiere ich bei Messern eher zu Individualität also Customs wobei die Qualität bei Herstellern ( Puma ) wie bei Machern schwanken kann.
Was Anhäufen oder Sammeln angeht bin ich wie die meisten wohl eher ein Anhäufer. Ich denke die wenigsten sind finanziell so gut betucht um Aussicht auf eine vollständige Sammlung irgendeiner Spezifikation zu haben, es sei denn sie ist sehr eng umrissen. Außerdem wird sich der Messergeschmack wohl bei den meisten entwickeln, das hat Geschmack so an sich. Ich kaufe was gefällt und taugt und meistens überlege ich sogar vorher ;) . Und ich schätze das wird bei den meisten so sein und zum Glück ist Geschmack sehr unterschiedlich.
 
Sammler oder Anhäufer

Hallo Leute
Ich finde Costoms sind wie gemalde Bilder, einmalig mit scharm und ausdruck. Serienmesser sind wie Fotos, technisch perfekt. Naja über alles lässt sich Streiten, ich mache auch lieber Fotos und würde nie auf die Idee kommen zu malen. Darum ist vielleicht nicht ganz verständlich warum für ein Custom mehr ausgeben.
Ich muss sagen ich gehöre auch zu den Anhäufern, aber was zeichnet eine Sammlung aus??? Der Wert??? Die Einzigartigkeit??? Oder definiert man nur die eingeschlagene Richtung, bei uns Messer, wenns reicht.
Ich habe mir überlegt ob das sammeln von selbstgemachten Messern von Forumsmitglieder was witziges währe :super:

Ihr merkt ja wenn euch alles abkaufe :cool:

Gruess Feldmaus
 
pitter schrieb:
@Hersir: hör bloss mit dem User Argument auf. Ein Kuli ist von keinem Füllfederhalter zu schlagen, ne 200m Billigquarzuhr von keiner Rolex, ein Opinel von keinem Custom, und ein Golf nicht von ner Gulietta.

Ersterer schreibt, zweitere zeigt die Zeit an, drittes schneidet und viertes fährt.

Ein User soll schneiden.

Punkt.
 
Hallo mactheknife,

Ich will damit nicht sagen, dass diese Maker es nicht besser können, aber sie produzieren auch absolute "Gurken".

diese Aussage revidierst Du gleich im nächsten Absatz:

Was für mich an handgemachten inzwischen eigentlich interessant ist, ist der persönliche Kontakt zum Macher, das Entwerfen oder Mitgestalten "des eigenen Messers" und die Befriedigung ein wirkliches Unikat in meiner Sammlung zu haben, selbst dann, wenn es mit kleinen Fehlern behaftet ist.

Wie begründest Du diesen Widerspuch?

Mein Rat daher: kein Messer nur wegen des Namens unbesehen kaufen und sich bei Käufen übers Internet und im Ausland immer über das Risiko der Rücksendung/Umtausch und der damit verbundenen Unbill wie Porto, Zoll, Telefonate und Wartezeiten im Klaren sein.

ich bezeichne mich auch als Messersammler und ich würde es auch in Kauf nehmen, ein eventuell fehlerhaftes Messer von einem der großen Messermacher (Scagel, Loveless, Moran, Richtig, Cooper, Ruana, Cronk um nur einige zu nennen) zu besitzen, schlicht, weil der Einfluss dieser Messermacher nicht hoch genug für die Messerszene, wie sie sich heute darstellt, eingeschätzt werden kann. Die geschichtliche Bedeutung dieser Messermacher sollte gewürdigt werden.

4.Klötzli, der einzige europäische Hersteller hochwertiger Folder.

Dazu kann ich nur sagen, dass ich zwei davon hatte, die Deiner Wertung absolut nicht entsprechen.

@hesir

als reine USER sind production knives derzeit vom preis leistungsverhältniss NICHT zu schlagen, obwohl custom knives (custom ist für mich ein für mich speziell hergestelltes messer(und wenn es per cnc gemacht wurde!!!!) wie schon der name sagt: made to the CUSTOMERs specifications, alles andere ist handmade) mehr flair für MICH haben!

Kleine Frage, wo wären die heutigen Production Messer ohne die innovativen Messermacher, auch wenn sie mal schlechte Tage haben?

ich habe NIE im hinblick auf wertanlage oder wertsteigerung gesammelt, sondern wegen meiner liebe zu messern.

Wenn Du eine Liebe zu Messern hegst, dann solltest Du Dich auch mal mit der Geschichte der Messermacherei beschäftigen. Du würdest eventuell Deinen Standpunkt überdenken.

@pitter

Was die "Anhäufer" angeht - und da zähle ich mich dazu, ich kaufe einfach, was mir gefällt, alles andere interessiert mich nicht - hat er recht, das taugt nicht als Wertanalage und einzelne Ausnahmen sind Glücksache.

An sich eine Ansicht, die ich schade finde. Wenn mich etwas interessiert, dann informiere ich mich, wo etwas seinen Ursprung hat. Auf diese Weise hat sich in den letzten vier Jahren mein Sammelgebiet komplet verändert. Noch vor vier Jahren hätte man mich sicherlich als Anhäufer von Messern aller Art bezeichnen können. Mittlerweile hat sich als Sammelgebiet für mich das 19. Jh. herauskristallisiert. Trotzdem horte ich alles mögliche an Wissen, dass sich mit Messern beschäftigt - meine persönliche Bibliothek umfasst zur Zeit über 90 Bücher und ungezählte Zeirschriften. Demnächst kommen och einmal 53 Magazine der NKCA aus den Jahren '77 - '83 dazu.

@bigthing6

ob handgemacht, vom messermacher oder production, alles was mir gefällt. Für normalsterbliche sind wir ( jeder mit mehr als 2 fix oder klappmesser) sowieso total be....., zumindest suspekt.

Stimmt, diese Erfahrung mache ich auch andauernd, stört mich aber nicht :D

nochmal mactheknife

Ich habe natürlich einige Lockbacks von Buck, Remington, Hartkopf etc gehandelt. Nur sind mir in ihrer Verarbeitung eben die Mokis immer als besonders clean und konsitent aufgefallen.

Kleine Frage, aus welchem Jahr kommen die Mokis und aus welchen Jahren die Remingtons, Pumas, Hartkopfs etc. ?
Wenn Moki heute vollautomatisiert und mit Computern und Robotern fertigt, dann kann ich Perfektion erwarten. Wenn aber, wie selbst heute ncoh bei Hartkopf, da Handarbeit am Werktisch durchgeführt wird, dann ist das immer noch ein HANDMADE und das hat für mich viel mehr Flair als ein herzloses Massenprodukt, egal wie perfekt es ist.

@wolfnorbert

Ich denke die wenigsten sind finanziell so gut betucht um Aussicht auf eine vollständige Sammlung irgendeiner Spezifikation zu haben, es sei denn sie ist sehr eng umrissen.

Für mich macht gerade das eine gute sammlung aus, insbesondere, wenn sich das Sammelgebiet mit viel Fachwissen darum paart. dann wird es auch interessant, wenn dieser Sammler sein Wissen weitergibt.

@feldmaus

Ich finde Costoms sind wie gemalde Bilder, einmalig mit scharm und ausdruck. Serienmesser sind wie Fotos, technisch perfekt. Naja über alles lässt sich Streiten,

Dem stimme ich zu! Allerdings kann ich diese Aussage nicht nachvollziehen:

ich mache auch lieber Fotos und würde nie auf die Idee kommen zu malen. Darum ist vielleicht nicht ganz verständlich warum für ein Custom mehr ausgeben.

Ich persönlich würde viel lieber malen können. Fotos machen kann jeder. Aber ein echtes gutgemachtes Gemälde zeigt zum einen Individualität und zum anderen kann der Maler seine ganz persönliche Sichtweise der Welt einbringen und damit damit die Sichtweise der Welt erweitern, siehe z.B. Impressionismus oder Expressionismus. Gleiches gilt für Messermacher. Wenn diese nicht neue Dinge, egal, ob es sich um ein KLingen- oder Griffmaterial oder einen Verschlussmechanismus handelt, ausprobiert hätten, würden wir heute noch nicht einmal Steinmesser haben.

Jetzt habe ich viel geschrieben, viel Stoff zum diskutieren produziert. Jetzt warte ich mal auf die Reaktionen.

Gruß, Helge
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde die Beiträge hier angenehm Abwechslungsreich,
und kann im Vergleich zu anderen Hobbys/Beschäftigungstherapien nur sagen, dass es sich hierbei um
a) ein recht kostengünstiges Hobby handelt (HiFi-Jünger zahlen gerne zehntausende für zweifelhafte Konstruktionen)
b) die Antwort auf die Fragen aller Fragen nur "Fachwissen aneignen" und "Selbstbau" lauten kann.

Geld auf den Tisch legen und einkaufen kann nämlich wirklich jeder.
 
Eine inhaltliche Bewertung der Beiträge aus meiner Sicht möchte und kann ich aus meiner Sicht hier nicht abgeben. Insgesamt regen aber diese Diskussionen dazu an, sich intensiver mit der eigenen Sammlung oder "Anhäufung" und Ihrer Systematik oder vielleicht auch Chaotik zu beschäftigen.

Was die Productions anbelangt deckt sich manches mit den Erfahrungen des ersten Beitrages.

Allerdings können bei Handmades gerade die kleinen Macken den Reiz ausmachen. Schlechte Liner, wackelnde Klingen oder übermäßig große Spaltmaße akzeptiere ich werder bei Serienmessern noch bei Handmades.

Was die Kosten des Hobbies angeht, gibt es ja einen anderen interessanten Thread. Meine kleine Anhäufung hat sicher keinen übermäßigen Anlagecharakter, gleichwohl für mich aber einen Wert:

Ich freue mich an den unterschiedlichen Messern, die ich im Laufe der Zeit zusammengetragen habe.

Gruß

Paco

P.S. Eine konstruktiver Erfahrungsaustausch hier ist echt spannend!

P.S. PS.: Selbstbau wäre für mich auch der nächste Wunsch, sobald Räumlichkeiten und mehr Zeit vorhanden sind, werde ich mein Hobby in diese Richtung erweitern. (Dann haben die Messer sicher richtig große Macken!!!)
 
mactheknife schrieb:
10 Jahre Messersammeln
Was für mich an handgemachten inzwischen eigentlich interessant ist, ist der persönliche Kontakt zum Macher, das Entwerfen oder Mitgestalten "des eigenen Messers" und die Befriedigung ein wirkliches Unikat in meiner Sammlung zu haben, selbst dann, wenn es mit kleinen Fehlern behaftet ist. Der Macher muss mir sympathisch sein. Messer, die teilweise noch so perfekt und clean sind, mit denen ich aber persönlichen keinen Bezug hatte, wurden nach kurzer zeit wieder verkauft, weil sie langweilig für mich waren.
Mit ganz wenigen Ausnahmen habe ich bei Weiterverkäufen meiner Customs immer Verlust gemacht. Als Wertanlage kann man dieses Sammelgebiet wirklich nicht betrachten.

Dieser Meinung kann ich mich teilweise anschließen.
Ich "sammle" oder "interessiere" mich seit 1984 für Messer und bin Anfang der neunziger Jahre auch zu den Customs (Messermacher aus Deutschland) gekommen. In dem Zeitraum von 1984 bis heute hat sich das Thema Messer in Deutschland extrem weiterentwickelt - wieviel Messermacher gab es damals und wieviele gibt es heute? Wieviel Literatur gab es damals oder gibt es heute? (lange Zeit war das Buch von Wolfgang Rausch eines der wenigen "guten" Bücher zu diesem Thema) Man kann sich heute allein durch das Internet zu diesem Thema extrem viel Wissen aneignen (und dies sollte man auch tun).
In diesem Zeitraum habe ich mehrmals meine "Sammlung" umgestellt, Messer (Customs und andere) z.T. mit heftigen Verlusten verkauft, weil mein Wissen sich erweitert hat aber vor allem mein Geschmack sich geändert hat...
Sammlen tue ich aus Leidenschaft und nicht um Geld zu verdienen oder ein möglichst vollständiges Sammelgebiet zu besitzen. Ein neues Messer - vor allem ein Custom - das der Macher (der mir sympathisch ist) für mich gemacht hat und das meinen Vorstellungen entspricht, bereitet mir Befriedigung, Motivation, Freude... wie lange das anhält, weiß ich nie - deswegen habe ich mittlerweile auch eine Messersammlung.
Und ein gutes Custom, kann eine "Seele" besitzen, die ein Industrieprodukt, das auf modernsten Maschinen perfekt verarbeitet wurde, niemals haben wird.
 
TPO...ein gutes Custom schrieb:
Vollste Zustimmung meinerseits, und ich würde Custom gerne auch erweitern um Handmades wie z.B. die angesprochenen Hartkopf Messer oder handgemachte Laguioles. An deren Charakter kommt kein Sebenza oder Strider heran.

Was das Sammeln angeht, ich habe lange auch einfach angeschafft, was gefiel, tue es z.T. noch, vom Kampf-und Mehrzweckmesser über Hi-Tech-Folder bis hin zu Customs vom Messermacher. Derzeit reduziere ich, und die Idee, von jedem im Forum vertetenen Maker ein Stück zu erwerben, reizt mich schon länger. Aber, aua, das wird teuer :p
arno
 
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