1084/1095 stahl

dcjs

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hi experten <IMG SRC="smilies/smile.gif" border="0"> ,
wo, wenn überhaut, kriege ich in .de einen dieser stähle?
ich kann nur flachmaterial gebrauchen, da ich leider weder möglichkeit noch die fähigkeit zum schmieden hab, nur "stock removal" mit einem gurkigen minibandschleifer...
wie einfach ist der stahl im vergleich zu ats34/rwl (sind die einzigen stähle, die ich bis jetzt gequält habe) zu bearbeiten? müsste doch eigentlich recht angenehm sein, oder?
und: wie sieht's mit dem härten aus? ich denke selber machen mit so primitivem zeugs wie gasbrenner scheidet aus, da es kein "kleinkram" werden sollte (das mach ich dann mit rostfreiem), gibt es eine billige (!) möglichkeit des selberhärtens?

so, ich mäßige mich jetzt mal mit dem frageschwall und warte gespannt auf antworten <IMG SRC="smilies/smile.gif" border="0">

mfg,

dcjs

[ 31-03-2001: Nachricht editiert von: dcjs ]
 
was willst denn für ein messer damit machen? was soll es leisten und wer wirds benutzen.
sollte eher am anfang der frage stehen. das zeug das du suchst findest du im stahlschlüssel wieder dort gibt es auch die fabrikanten die das zeug machen . aber schlauer ist es sich ein einfaches deutsches gegenstück zu suchen und sich den zu besorgen das was du beschreubst sind einfach niedrig legierte kaltarbeitsstähle mit einen c gehalt von 0,85 bis 0,95 und da schaust mal unter stahlnummer 1.2004 ff. und suchst dir die hersteller raus bzw die verwendungszwecke und gehst mal auf den schrottplatz
 
hi roman,
stellt man hier ne harmlose frage und wird geich auf den schrottplatz geschickt... <IMG SRC="smilies/wink.gif" border="0">
also, es soll ein insgesamt 30cm langes messer mit einer 17cm-klinge werden, so leicht im japanischen stil (aber keine moderne "eckige" tantoklinge, mehr wie die traditionellen), benutzen werd' ich's selber, aber wofür? das wird sich noch zeigen...
es sollte auf jeden fall stabil/flexibel werden und eine "bissige" schneide haben. <IMG SRC="smilies/cwm42.gif" border="0">
nach 10XX stahl habe ich deshalb gefragt, weil er von den amis viel gerade für diese kategorie von messer verwendet wird und sich mit einfachen mitteln härten lässt (wenn ich eine möglichkeit zum erhitzen auf 900° kriege, kann ich's auch selber machen).
in kleinen mengen für endverbraucher wird der also in .de nicht angeboten? ich hab nämlich keine lust, mir bei admiralsteel ne halbe tonne zu bestellen...


mfg,

dcjs
 
Hallo,
ich denke mal, man muß keine halbe Tonne kaufen. Die deutschen Entsprechungen sind in etwa
für den 1084: 1.1830 (C 85W) oder auch der 1.0647 (C 85).
für den 1095 am ehesten 1.1274 (c 100s bzw. ck 101). Weitere Entsprechungen sind 1.0618, 1.1282, 1.1291, 1.1545 und 1.1645). Aber der 1.1274 wohl am ehesten, wenns denn der sein soll. Vielleicht solltest Du auf Roman hören. Der weiß wovon er redet. Aber die Sorte 1.1274 kriegst Du bei einer Reihe von Stahlherstellern und Händlern, ist ein Federstahl, den liefert eigentlich jeder, von Buderus bis Uddeholm. Der Stahlschlüssel ist da eine gute Hilfe. Ich habe die Analysen und Eigenschaften der beiden US-Stähle und der deutschen Entsprechungen mal in einer Excel-Tabelle zusammengestellt. Bei Interesse maile ich die tab gerne zu.
War ne Sauarbeit, wäre eigentlich nicht verkehrt, sie irgendwie formatiert ins Forum zu kriegen.
Mal sehen, vielleicht erbarmt sich ja jemand und gibt mir nen Tip wie.
Herbert
 
Danke, Andreas, hast Du prima hingekriegt mit der Tabelle. Ist vielleicht für eine Reihe von Leuten interessant, die sich mit solchen und ähnlichen Stählen befassen wollen.
 
nun das was der herbert sagt ist so ganz gut und hilfreich und würde ich auch bei der auswahl beachten. nun wie du das messer benutztn wirst ist schon sehr wichtig sich darüber klar zu sein sonst kann man durchaus böse überaschungen erleben. wenn das messer mehr zum schlagen und hauen eingesetzt werden soll ist ein niedrigerer Cgehalt anzustreben wenn es aggressiv undviel schneiden soll kannst du durchaus mit dem c gehalt hochgehen so bis ca 1,1% kohlenstoff schau mal in meinem postin über damast nach da hab ich die leistungskategorien erklärt. finde raus was du damit machem willst grenze es soweit ein wie möglich und wähle dann den stahl das bekommen dürfte dann relativ leicht sein
 
Genau, Roman, das ist der Punkt. Wie heißt es so schön, Form follows function, das gilt beim Messer noch viel weiter: Material follows function. Man muß sich entscheiden, für was man das Messer verwendet (ein Universalmesser ein Messer, das universell Kompromisse erfordert), dann legt man die Klingengeometrie fest und dann den Stahl, prüft nochmal ob Stahl und Geometrie zusammengehen, und ob diese Kombination auch noch funktionell ist.
Dann noch Rückfallpositionen. Man weiß ja nie. Auch die Klingendicke und Breite sind nicht egal. Willst Du einen Apfel schneiden, bist Du mit einer dicken Klinge gelackmeiert, egal wie super der Stahl ist.
Na ja, eigentlich trivial. Aber immer wieder beachtenswert.
 
hiho,
danke erst mal für die antworten, besonders an herbert für die mühe mit der tabelle!!! <IMG SRC="smilies/cwm12.gif" border="0">
ich hab schon ein fertiges alumodell von dem messer, weiss also ganz genau, wie es aussehen soll.
über die klingenstärke bin ich mir noch nicht hundertprozentig im klaren, 4-5mm, je nachdem, ob es mehr zum schneiden oder universell werden soll (die klinge ist 17cm lang und 3cm breit).
die angesprochenen stahlsorten hab ich deshalb gewählt, weil viele messer, die von dem einsatzgebiet und der form her ähnlich sind, aus diesen stählen gemacht werden, was doch schon einen anhaltspunkt für die eignung gibt.
nach konfuzius ist die einfachste form des handelns ja das nachmachen... <IMG SRC="smilies/wink.gif" border="0">
ausserdem gibt es für diese stähle detaillierte anleitungen zum härten, v.a. lassen sie sich auch selektiv härten.
da ich das härten evtl. irgendwann auch selber machen werde, halte ich es für ganz sinnvoll, eine einzige stahlsorte zu nehemen, bei der ich erst mal bleibe.
wenn ich allerdings von einem europ. stahl weiss, dass er sich in gleicher weise bearbeiten lässt und ähnliche eigenschaften hat, wäre das natürlich völlig ok, diesen stahl zu verwenden, vorausgesetzt es gibt ihn in entsprechnden abmessungen zu kaufen.

werde evtl. bald ein pic des modells posten können.

so, hier ein bild des guten stücks. die griffwicklung besteht aus fahhrradschlauch, todschick aber praktisch! <IMG SRC="smilies/cwm50.gif" border="0">

tanto.jpg


so long,

dcjs

PS: ups, eeeetwas gross das bild, ich versuch's kleiner noch mal reinzustellen. ein bisserl geduld bitte <IMG SRC="smilies/zwinker.gif" border="0">

[ 03-04-2001: Nachricht editiert von: dcjs ]
 
Habe zwar keinen blassen Schimmer von der Metallurgie, aber 1084 wird z.B. von Howard Clark für Schwerter im japanischen Stil verwendet, kann also nicht so falsch sein für größere Klingen, die Streß verdauen müssen. Allerdings ist Howard Clark, was man so hört, einer der besten Härter in seiner Sparte.
 
Original erstellt von judge:
<STRONG>Habe zwar keinen blassen Schimmer von der Metallurgie, aber 1084 wird z.B. von Howard Clark für Schwerter im japanischen Stil verwendet, kann also nicht so falsch sein für größere Klingen, die Streß verdauen müssen. Allerdings ist Howard Clark, was man so hört, einer der besten Härter in seiner Sparte.</STRONG>

hi judge,
ebend...
die 10XX-stähle werden von vielen messermachern/schmieden für so was verwendet, und das sollte doch schon ein zeichen sein, dass es so verkehrt nicht sein kann <IMG SRC="smilies/wink.gif" border="0">

mfg,

dcjs
 
salve roman,
ich weiss nicht genau, was du auf dem bild zu erkennen glaubst, aber geschliffen hab ich da noch rein gar nichts, dat iss doch bloss ein alumodell... <IMG SRC="smilies/cwm3.gif" border="0"> <IMG SRC="smilies/cwm50.gif" border="0"> ???
rein zweidimensional, zumindest die klinge.
die schwarzen eddinglinien sollen ganz sachte die lage des schliffes auf der klinge andeuten, und der griff besteht aus mittlerweile gut dreckigem bienenwachs mit besagter fahradschlauchwicklung.
aber es muss ja schon einen guten eindruck machen <IMG SRC="smilies/biggrin.gif" border="0"> <IMG SRC="smilies/biggrin.gif" border="0"> <IMG SRC="smilies/biggrin.gif" border="0">

mfg,

dcjs

feile rulzt zum feilen <IMG SRC="smilies/biggrin.gif" border="0">
 
ich kann auch einen hamon auf ne aluklinge zaubern, patentiertes verfahren... soll ich mal?? <IMG SRC="smilies/cwm11.gif" border="0">

dcjs

[ 04-04-2001: Nachricht editiert von: dcjs ]
 
Der Schneidenwinkel scheint mir recht steil zu sein wie stark hast du den ausgeschliffen. Wenn er so steil ist wie er scheint dann wirst warscheinlich ne menge an gutem Potential was der stahl kann nicht nutzten. Hier wäre ein ausschliff auf null gut und in leicht ballig auslaufender schneidenform. winkel zum Schneiden ca. 25° bis 5°mehr bei derber belastung und ca. 3°weniger wenns mit verstand und liebe benutzt wird Härte bei einem solchen Cstahl ca.60 -63HRC
 
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