1095 oder N690

ONE

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Hi, ich bin zwischen Ka-Bar BK9, -BK7 (1095CroVan) oder Nieto Chaman XXL (N690) hin & hergerissen. Mit Pflege von rostendem Stahl habe ich keine Probleme. Welcher der beiden Stähle hält länger die Schneide, kann schärfer geschliffen werden & kann so richtig was ab? Das hängt auch vom Winkel ab aber beim Nieto finde ich keine Angaben. Sind 20° pro Seite beim 1095 nicht viel? Welchen Winkel würdet ihr bei 1095 empfehlen?
Hat jemand Erfahrungen mit den o.g. Messern? Zu Nieto Chaman (Macro) habe ich HIER ein Test, aber der Tester erzählt was von top Qualität obwohl das neue Messer mittig offensichtlich einen Schmiss hat, den er versucht weg zu wischen... (bei 8:02min). Danke & Grüße
 
Ich versuche mich mal, also grundsätzlich ist der 1095 zäher als der N690, ABER man kann die fehlende Zähigkeit mit entsprechender Überdimensionierung der Klinge ausgleichen. Du könntest also eine 1095 Klinge mit 3mm Stärke haben, die diesselbe Zähigkeit aufweist wie 5mm N690 (die Werte habe ich einfach so gewählt und stimmen so nicht!)

Jetzt sind alle von dir genannten Messer mit einer Klingenstärke um die 5mm gesegnet, daher würde ich mir keine Gedanken machen, ob mich eines davon vielleicht im Stich lässt. Dass der 1095 ein hervorragender Stahl für solche Messer ist, ist ja allgemein bekannt, aber auch der N690 macht da eine sehr gute Figur (Stichwort Extrema Ratio)

Schnitthaltigkeit kann ich nciht wirklich beurteilen, da kommt es dann doch wieder auf die Wärmebehandlung an und was genau man unter schneiden versteht. Der N690 wird einen Mikrosägeneffekt entwickeln, damit kannst du wahrscheinlich länger schneiden (oder eben "sägen"), was die Schärfe an sich betrifft wird der 1095 gewinnen, einfach weil er ein feineres Gefüge hat.

Ich selbst besitze kein Becker, aber habe viel Gutes darüber gehört. Von Nieto besitze ich einige Messer, auch in N690, aber nicht dass Chaman XXL, mein Nieto SG1 hat aber bisher alles weggesteckt was ich ihm entgegengeworfen habe, die Wärmebehandlung durch Nieto scheint also zu passen.

Den Gesamtschneidenwinkel von Nieto kann ich dir auch nicht sagen, aber generell sind 40° für schwere Outdoormesser durchaus angebracht, da ein größerer Winkel zur Stabilität beiträgt, sind eben keine Schnitzmesser.

Der Kratzer auf der Klinge kann viele Gründe haben, ich selbst habe mit Nieto bisher sehr gute Erfahrungen gemacht und kann die Firma bedenkenlos empfehlen, besonders die Chaman Reihe, die sich zu ihrer Hauptlinie entwickelt hat ist sehr gut und sie haben ein gutes Preis/Leistungsverhältnis.
 
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Generell sind das beides keine sonderlich zähen Stähle, wenn man sich die Werte dafür im Testverfahren anschaut, wie es hier bei Knifesteelnerds gemacht wurde:
https://i0.wp.com/knifesteelnerds.c...alloy-toughness-linear-5-7-19.jpg?w=752&ssl=1
https://i0.wp.com/knifesteelnerds.c...5/low-alloy-toughness-5-15-19.jpg?w=752&ssl=1
https://i2.wp.com/knifesteelnerds.c...nless-steel-toughness-5-15-19.jpg?w=754&ssl=1

Es gibt also Stähle, die sich weitaus besser eigenen für ein Messer mit Schockbelastung (Macheten, Haumesser etc.).

Sicher kann man konstruktiv mit Aufmaß als Reserve arbeiten (was ja in der Praxis durchaus funktioniert, sonst gäbe es viel mehr Berichte über gebrochene Klingen).
Anders herum kann man aus einem zäheren Stahl dann mit weniger Klingenstärke arbeiten und leichter und besser schneiden.

Was die Schnitthaltigkeit angeht, so gehe ich davon aus, dass der N690 im Lauf der Nutzung eine Rauigkeit entwickelt, die länger hält als beim 1095. Dieser wiederum dürfte weniger zum Chipping an der vorderen Schneidkante neigen und sich zudem leichter nachschärfen lassen. Mir wäre das lieber, aber das muss jeder für sich entscheiden.

Ich würde mich nochmal umschauen, ob es nicht was aus 80Crv2 (1.2235) oder 52100 oder rostträge aus AEB-L, 14c28n oder so gibt. Für ein Haumesser finde ich das Skrama
sehr spannend:
Terävä Skrama 240, Carbon Steel (https://www.varusteleka.com/en/product/terava-skrama-240-carbon-steel/30189)

Viele Grüße,
Torsten
 
Also wenn wir auch Alternativen empfehlen, würde ich noch den sleipner Stahl mit einwerfen wollen, wäre dann quasi zwischen den bisher genannten Carbonstählen und den rostbeständigen. lionsteel m7 wäre ein Beispiel dafür, aber der stahl wird eigentlich Recht viel verwendet, ich benutze gerne mein Bastardo von Kizlyar Supreme aus diesem Stahl. Aber mit dem skrama wirst du auch absolut glücklich sein
 
Sleipner ist eine sehr gute Idee - nach meinen Erfahrungen mit dem ANV Z200 bin ich sowas wie ein bekennender Fan des Sleipner!
 
Hi, habe das Cold Steel 52100er DF Survivalist bestellt. Optisch waren die Kabars & Nieto schöner aber der Stahl ist toll. Ich hoffe nur die Spitze bleibt heil. Danke Euch.
 
Hi, sollte der Anschliff beim Droppoint genau in der Klingenspitze enden oder ist das egal? Beim Nieto Chaman XXL endet er knapp über der Spitze.

Das Cold Steel 52100er DF Survivalist ist ne Enttäuschung. Hab bischen rumgeschnitzt und hab schon einen Ausbruch in der Schneide, ca. 4mm lang & 0,5mm tief :(
 
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