Da habe ich doch gerade zufällig gesehen das ich einen Bericht hier hienen stellen wollte, wenn keine Wiedersprüche der anderen Betieligten mit bekannt würde also:
Rennofenversuch 23.-25. 8. 2007 2.9.2007
Am Sensenhammer in Leverkusen
Andreas Nohl und Mirco Gillmann, Karl-Heinz Übler als fleißiger Helfer
Am 23. wurden nur die untersten 5 Steinlagen aufgerichtet. (siehe Bild 1)
Am 24. wurde der Bau beendet und abends, bis 3 Uhr in der Früh des 25., mit Holzfeuer getrocknet. Am 25. wurde der Ofen Beschickt wobei der versuch nach rund 6 Stunden abgebrochen werden musste.
-Ofenform:
Unten ein 15cm hoher quadratischer Raum mit 20 cm Seitenlängen, an den schräg nach unten, außen die zwei, sich gegenüberliegenden Schlackenöffnungen (120mm Durchmesser) anschließen. Diese gehen nach vorn und hinten ab. Darauf ein umgekehrter Stumpf einer gleichseitigen Pyramide deren unteres, kleineres Ende 20 cm Seitenlänge aufweist, oben 50 cm. Der Pyramidenstumpf ist 70 cm hoch. Darauf folgt der Innenraum mit 50 cm Seitenlänge der den oberen Abschluss bildet.
Die Außenmaße sind 1x1m auf der Grundfläche und 1,8m Höhe. Die Höhe des innen Raumes beträgt 1,46m. Die Lufteinlass Löcher (5,65cm Durchmesser) sitzen nahe das Übergangs des kleinen Quadratischen Raumes zum Pyramidenstumpf, links und Rechts, nämlich im Mittelpunkt 7,5 von einer Seite entfernt und 5cm zum Übergang, schräg gegenüber. Die Neigung der Löcher beträgt ca. 12° nach innen.
Es gab seitlich über den Lufteinlässen mit Glas versehene Beobachtungslöcher und weitere weiter oben.
-Bau:
Der Bau erfolgte mit Lehm der Firma CLAYTEC mit der Bezeichnung „Unterputzgrob“ und Ziegelsteinen im Normalformat aus einem Abbruch.
Die Negativform wurde Vorher aus Sperrholz bzw. beschichteter Spanplatte und einer Innen Aussteifung aus verschiedenen Latten hergestellt.
Die Steine wurden mit dem Lehm als Mörtel gesetzt, im Bereich, bis zum Beginn der Innenraumvergrößerung, so, das möglichst wenige Räume mit Lehm zu verfüllen waren. Die Verfüllungen mit Lehm erfolgte um die Kunststoffrohre die als Platzhalter für den Schlackenabfluss dienten. Die Rohre waren, mit etwas Klopfen zum lockern, am Abend des 24. gut zu entfernen, ein eindringen des Lehms am Anschluss der schräg laufenden Rohre zum senkrechten Innenraum war durch etwas zerknüllte Zeitung gut zu verhindern.
Die Holräume für die Beobachtungslöcher wurden auch mit Kunststoffrohren hergestellt, die gut heraus gezogen werden konnten.
Die Lufteinlässe wurden durch Schräg abgeschnittene, 25cm lange, glatt an der Negativform des Innenraums anliegende Papprohre, die in der Ofenwand verbleiben und verbrennen, gebildet; der äußere Teil der Lufteinlässe wird mit dem Hals einer (Wein-) Flasche glatt geformt, so das der Anschluss zum Gebläse ohne größere Unebenheiten erfolgt.
Ab dem Bereich der Innenraumvergrößerung wies die Außenwand von Ziegeln nur noch die Dicke von einem Vollstein auf und der Zwischenraum bis zum Innern wurde mit recht trockenem Lehm (der selbige) dicht aufgefüllt. Ab der ersten Lage über dem oberen Ende des Pyramidenstumpfes wurde die Außenmauer um einen Halben Stein eingezogen und innen nicht mehr mit Lehm versehen.
Um in der Forderseite einen Teil gut heraus Lösen zu können wurden Pappstücke als Trennmittel mit eingebaut (siehe Bilder 2 und 3). Der „Sturz“ wurde mit zwei Stahlstangen hergestellt die 80cm lang sind und so auch noch auf den Seiten, neben der Vorgesehenen Öffnung aufliegen konnten. Damit das Herausbrechen der Steine keine Schwierigkeiten bereite, wurden 3mm starke Drahtstücke zu Krampen gebogen die an ihrem Offenen ende noch mal um 90° umgebogen wurden um sich hinter jeweils einem Stein zu verkrallen und diesen damit leicht herauslösbar zu machen.
-Betrieb:
Die Beschickung erfolgte mit Holzkohle nicht näher bestimmter art, ab 12:00 am 25.8.2007.
Um 16:13 wurde der Versuch aufgegeben.
Die Beschickung wurde Dokumentiert, hat aber mit den Problemen die den Abbruch veranlassten anscheinend kaum etwas zu tun.
12:00 bis 13:15 wurden unter Schwachem Wind 5 Säcke Holzkohle vom Nenngewicht von 15 kg eingefüllt (vermutlich um 14,7 Kg da mit mehreren Wägungen auf einer halbwegs genauen Wage bis 10kg erfasst, wobei der Eimer für das austarieren zu schwer war und abgerechnet werden musste).
Ab 13:00 wurde der Luftzustrom erhöht, erste Tropfenbildung im Sichtbereich der Lufteinlässe.
13:42 2 Kg Erz das bei einem vorherigen Versuch nur Geröstet aber nicht geschmolzen wurde
13:44 1/3 Sack Holzkohle
13:46 2 Kg Erz (obiges mit ca. 50% SiO2 + 50% FeO bzw. Fe2O3)
13:56 2 Kg Erz weil die Erzmenge etwas mickerich erschien.
14:19 ½ Sack Holzkohle; Ab hier etwa, Verstopften sich die Schlackenlöcher die kurz zuvor erstmalig geöffnet wurden.
Hektik verbreitet sich, Aufzeichnungen nicht mehr ausführlich.
14:21 2 Kg Erz
14:29 2 Kg Erz
15:08 ¼ Sack Kohle und 4Kg Schmiedezunder (feine Plättchen) von Mirco Gillmann, da das vorherige Erz alle war.
15:21 ¼ Sack Kohle und 4Kg Schmiedezunder
15:22 ½ Sack Kohle
15:31 7Kg rohes Erz, wie Erstes (Stücke bis 5mm) da Schlacke sehr zäh und auf den Stangen zum Freihalten der Löcher fädenziehend
15:33 1/3 Sack Kohle -- Bei mir machte sich etwa ab hier ein Sonnenstich bemerkbar.
15:40 1/3 Sack Kohle und 7Kg Silikat Erz
15:49 1/3 Sack Kohle und 6Kg Silikat Erz
15:50 1/3 Sack Kohle und 7Kg Schmiedezunder
16:08 1,2 Kg Amapa Erz aus Südamerika (sehr Rein)
16:13 1/3 Sack Kohle
Die Belüftung wurde noch fortgesetzt da es aber immer wieder zum Verstopfen der Lufteinlässe kam, aufgegeben.
-Ergebnis:
Die gesamte Innenraumhöhe des Pyramidenstumpfes war angegriffen und im unteren Bereich auf allen Seiten um etwa 4cm abgeschmolzen. Das abgeschmolzene Material war so zähflüssig nach unten gerutscht das der untere Quadratische Bereich aufgefüllt war und einen nun sanften Übergang zu den, nun im Untersten Bereich etwa senkrecht stehenden, Wänden bildete.
Der pyramidenstumpfförmige Teil war bis auf die ca.3 obersten cm Verändert. Diese gesamte Innenfläche die leicht rissig und sich schwarz verfärbt sich zeigte, war, unterschiedlich stark, Magnetisch. Einiger Verästelte Luppenstückchen mit hohem Schlacken Anteil waren zu finden. Die gesamte Schlacke die zum größten Teil aus der Abgeschmolzenen Ofenwand bestand und darin überging, wies kleine Eiserne Kügelchen auf, deren Durchmesser bis zu ca.6mm betrug.
-Schlussfolgerung:
Es fand eine Reduktion des Erzes statt und die Temperaturen waren die meiste Zeit in der richtigen Höhe.
Das zähe abschmelzen und damit zusetzen der Schlackenabstichöffnungen, was sich dann bis zu den Lufteinlässen fortsetzte, lag höchstwahrscheinlich in dem sehr hohen Kalkanteil der Ofenwandung, beziehungsweise in dem dafür verwendeten Lehm begründet.
Die Versuche mit erhöhter Luftzuführung die Temperatur zu erhöhen um die Ofenwand dünnflüssiger werden zu lassen misslangen, weil bei dieser Bauform nicht genügend Kohle von oben nachrutschen konnte und auch direkt an der Luftöffnung die Temperatur durch den kalten Luftstrom soweit sank das nur noch etwa 950°C zu sehen waren. Von weiter innen drangen Sternfunken in das Blickfeld, so dass sicher ist, das ein Teil des schon gebildeten Eisens wieder verbrannte.
Schirmhalter, in der Mitte der Negativform, sind nicht schlecht
-Verbesserungen:
Unbedingt auf geringen Kalkanteil des Lehmes achten, eventuell mit Sand magern.
Einen Größeren Innenraum herstellen damit das Verhältnis des Innenraums zur Ofenwandung (Oberfläche) besser wird und höhere Temperaturen leichter zu halten sind. Den Wind zu beginn langsamer gehen lassen. Die Schlackenabstichöffnungen vielleicht etwas nach oben verlagern.
Die Schlackenöffnungen vielleicht nicht verschließen, damit sie Wärmer sind und weniger leicht verstopfen.
-Bilder:
Bild 1
Bau am 23.8.2007
Um das untere, Hohlformteil auf das, das Pyramidenstumpfteil aufgesteckt ist, ist etwas Zeitungspapier gewickelt, damit man es später herausziehen kann.
Bild 2
Bau am 24.8.2007
Einbau der Pappe
Bild 3
Vorderseite mit Schlackenabstichöffnung, Beobachtungsloch, mit Pappe Vorgeformte Öffnung und einige Eisen zum herausziehen einiger Steine.
Die Negativform besitzt auch eine Aufnahme als Schirmständer.
Bild 4 Innenansicht nach herausziehen des Pyramidenstumpfverschalungteils
Bild 5
Außenansicht des Unteren Teils mit den Miterbauern
Bild 6
Innenansicht, Karl-Heinz greift durch eins der Belüftungslöcher um die hingefallenen Brösel zu entfernen und damit ich Euch zeigen kann wo die Öffnung ist. Die andere liegr auch so, außermittig einer Längsseite, gegenüber.
Weitere Bilder sind noch irgendwo unterwegs. Ich muß nur noch herausfinden wie ich die in den Text einbinden kann
Es gibt noch Bilder vom Abbruch.
Die Innenform habe ich übrigens noch. Fals die einer haben will, ich brauch Platz.