§42a konformen EDC Gentleman Folder

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Alatar

Mitglied
Beiträge
4
Hallo zusammen,

ich bin auf der Suche nach einem §42a konformen EDC Gentleman Folder.

Zum Fragenkatalog:


* Hast Du Dich über die aktuelle Gesetzgebung zu Messern informiert?
Hinweis: Keine Diskussionen über das Waffengesetz in der Kaufberatung!
Wer ein Messer kauft, sollte das aktuelle WaffG kennen. Wer es nicht kennt, kann im Recht-Forum nachfragen (nachdem er die IMSW (www.messer-werkzeuge.de) Seite gelesen hat).

Ja

* Geht es um ein feststehendes Messer oder ein Klappmesser?
Beides hat seine Vor- und Nachteile. Feststehende Messer sind robust und es kann keine Mechanik versagen, dafür sind sie größer und nicht überall zu führen.
Bei Klappmessern: Soll es sich einhändig oder nur beidhändig öffnen lassen?

Klappmesser §42a konform: Sprich Einhand-Slipjoint oder Zweihand "beliebiger" Verschluss (inkl. Slipjoint)

* Wofür soll das Messer verwendet werden?
Zwischen Apfelschälen, Brieföffnen und Feuerholz hacken ist ein Unterschied. Soll das Messer eher im Büro- oder Outdoorumfeld zum Einsatz kommen? Ist es als Rettungsmesser geplant? Als Zweitmesser?

EDC im Büroumfeld (Im Endeffekt will ich mein Victorinox Compact durch ein hochwertiges Klappmesser + Victorinox Signature ersetzen)

* Von welcher Preisspanne reden wir?
Bei Messern ist die Preisspanne sehr groß. Ein Opinel bekommt man ab 6 Euro, für handgemachte Messer kann man durchaus auch mehrere Tausend Euro ausgeben. Die gängigen Gebrauchsmesser liegen in etwa im Preisbereich von 80 bis 200 Euro.

300-1000€

* Wie groß soll das Messer sein? (Klingen-/Gesamtlänge)
Im Büro reicht sicher eine 6 cm lange Klinge an einem 80 Gramm Messer. Im Wald sollte es natürlich etwas heftiger sein, z.B. eine 12 cm Klinge. Klassische Camp- oder Bowie-Knives sind noch deutlich größer.

6-9 cm Klinge, Gesamtlänge: normales Klappmesser mit der angegebenen Klingenlänge, möglichst nicht zu dick und zu schwer (<100g), da es in der Hosentasche getragen werden soll.

* Welche Materialien und welchen Stil soll das Messer aufweisen?
Während manchen ein Griff aus Hirschhorn wunderbar gefällt, muss es für andere Holz oder Carbon sein. "Taktisch" in all seinen Spielarten gegen klassische Formen wie Laguiole oder Taschenveitl. Welches Finish soll die Klinge haben? Beschichtet, poliert, satiniert, Acid washed oder etwas ganz anderes?

Halbwegs robust (da EDC in der Hosentasche) aber trotzdem halbwegs edel (Gentleman Knive): Hartes "schönes" Holz (Wüsteneisenholz, ...), Titan.

* Welcher Stahl darf es sein?
Grundsätzlich stellt sich die Frage nach rostendem oder rostträgem Stahl. Rostender Stahl kann schärfer ausgeschliffen werden und bleibt dabei zäher als rostträger Stahl. Dafür rostet er eben auch schneller. Bei den rostträgen Stählen muss man (vereinfacht gesagt) Schärfbarkeit gegen Schnitthaltigkeit abwägen. Je schnitthaltiger, desto härter und desto schwieriger nachzuschärfen - wieder stark vereinfacht gesagt. Wenn der Stahl eine große Rolle spielt, bitte vorher die Forensuche bemühen!

Stainless steel Damast oder hochwertiger rostfreier / rostträger Stahl (CPM S35VN oder ähnlich)

* Klinge und Schliff?
Die FAQ enthält Artikel zur Klingencharakteristik, Klingenformen und Schliffarten, die euch helfen zu entscheiden was für euer Messer sinnvoll ist.

Drop-Point

* Linkshänder?
Soll das Messer mit der linken Hand bedienbar sein, weise darauf hin.

Rechtshänder oder neutral

* Bei Klappmessern: Welche Verschlusssysteme kommen in Frage?
Die gängigen Verschlüsse ("Locks") sind: Liner Lock, Framelock, Backlock (oder Lockback) und Axis Lock. Wenn ein Messer keinen Verschluss hat, spricht man oft von "Slipjoint". Bitte im Zweifel die Forensuche bemühen.
Springmesser sind ein weiterer Sonderfall, bei dem auch besondere rechtliche Aspekte zu beachten sind.

Klappmesser §42a konform: Sprich Einhand-Slipjoint oder Zweihand "beliebiger" Verschluss (inkl. Slipjoint)

* Bezugsquelle?
Soll in einen Ladengeschäft, oder im Versandhandel gekauft werden? Inland, EU oder Ausland?

Versandhandel oder Ladengeschäft München (Umgebung)

* Verschiedenes?
Alles, was oben nicht abgedeckt wurde: Gibt es bevorzugte Hersteller oder evtl. sogar ein Messer, das als Anhaltspunkt dienen kann?

Zuerst hatte ich an ein Chris Reeve Impinda gedacht, aber dass ist irgendwie ja nie lieferbar.
Dann hatte ich mir ein Chris Reeve Mnandi Damast überlegt, aber da mache ich mir Sorgen bezüglich der 42a-Konformität (zu viele Einhand-Öffnungsvideos auf YouTube).
Jetzt ist mir noch das Böker Mokume Imbuia Damast aufgefallen, ist aber halt etwas schwer.

Gibt es andere Vorschläge? Hat jemand Erfahrung mit den genannten Messern?
Anmerkung: Es muss auch nicht unbedingt eine Serienmesser sein, solange es meinen Anforderungen entspricht.

Besten Dank!
 
Für Dein Budget kannst Du Dir gut ein Custom anfertigen lassen. Beispielsweise von Attila Kovács. Einen schönen Backlock als Beispiel findest Du hier im Forum

Der verwendete 1.2442 ist ein fabelhafter, schnitthaltiger Wolframstahl (nicht rostträge). Attilas Klingengeometrien sind erstklassig. Seine Messer schneiden!! Hochwertig rostträge wäre beispielsweise Niolox aka SB1.

Du kannst Dir das Griffmaterial aussuchen, den Stahl, die Klingendicke und Geometrie. Als Hausnummer solltest Du eine Zahl um 300,- € ins Auge fassen. Attila versteht deutsch. Erreichbar über email. Die kann ich Dir im Bedarfsfall zukommen lassen …


EDIT

Per Zufall habe ich gerade in Schicksers Messerscheune einen wahren Gentleman gefunden. Fritz Schneider ist bekannt für seine absolut erstklassigen Taschenmesser. Der Damast ist rostträge und von ihm selbst produziert. Fritz Schneider ist mit Richard Hehn einer der beiden „Erfinder“. Sie haben 1982 ein Verfahren vorgestellt, das es ermöglicht, rostfreien Damast zu schmieden. 2014 hat Fritz Schneider die Produktion nebst gesammeltem Wissen an Jürgen Schanz übergeben.

Das Messerchen ist eine Rarität und könnte Dir zusagen. Der aktuelle Preis liegt im Budget. Ganz runterscrollen. Es ist das vierte Messer von unten.

R’n‘R
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,

als sehr gut und hochwertig verabeitete Slipjoint mit Titan und teilweise Hol/Carbon/Mammut Inlays kann ich Dir die JE Made Knives empfehlen.

Ebenfalls recht neu auf dem Markt sind die MKM Messer. Unter diesem Namen produzieren vier Hersteller aus Maniago in Zusammenarbeit verschiedene Designs, auch das Modell FARA als Slipjoint.

Gruß,

Nick
 
Zuletzt bearbeitet:
Schon mal besten Dank an alle für die tollen Vorschläge.

@Rock'n'Roll: Das Fritz Schneider würde prinzipiell ins Beuteschema passen. Second Hand ist aber bei der Preisklasse nicht meins und als EDC ist es ja eigentlich auch zu schade. Du hast mich aber mit dem Custom auf eine Idee gebracht: Bei meinen Recherchen habe ich festgestellt, dass bei mir in der Nähe ein Messermacher der Messermacher Gilde ist (Manfred Rieger). Er hat in seiner Gallery ein paar schöne Backlock-Folder. Ich glaube, da werde ich mal Kontakt aufnehmen.

@bemymonkey: Das Böker Urban Trapper 42 ist schön leicht. An den "stark perforierten" Griff müsste ich mich erst noch gewöhnen.

@teelicht: Viper hatte ich noch gar nicht auf dem Radar. Das Key in Titan oder dem "braunen Carbon" könnte durchaus einen zweiten Blick wert sein.

@[Nick]: Bei den JE Made Knives bin ich nicht so der Fan der Griffform und der Bohrung für den Finger. Beim MKM Fara gefällt mir die Klingenform nicht. Das MKM Arvenis FX01-D Titanium gefällt mir super, ist aber halt nicht 42a-konform.

@UglyKid: Das Böker Merlin Titan ist nicht mehr so einfach zu bekommen. Das ähnliche Special Run Merlin Damast Meisterwerk könnte aber durchaus ein Kandidat sein. Inzwischen habe ich über die Qualität bei Böker aber unterschiedliches gelesen.

@Marwick: Bei den Lannier ist mir die Form zu modern. Von Cheburkov hatte ich mir schon mal das Russki M390 angesehen. Gibt es Erfahrungen zu Cheburkov?

Wie man sieht, jetzt wird die Entscheidung immer schwerer...
 
Schon mal besten Dank an alle für die tollen Vorschläge.

.....

@Marwick: Bei den Lannier ist mir die Form zu modern. Von Cheburkov hatte ich mir schon mal das Russki M390 angesehen. Gibt es Erfahrungen zu Cheburkov?

Wie man sieht, jetzt wird die Entscheidung immer schwerer...

Ich habe persönlich leider keine Erfahrung mit Cheburkov (dafür reicht mein Taschengeld nicht), aber alles was ich gelesen oder gehört habe war positiv.
 
Ich habe persönlich leider keine Erfahrung mit Cheburkov (dafür reicht mein Taschengeld nicht), aber alles was ich gelesen oder gehört habe war positiv.
Das Cheburkov Russki M390 hat sich erledigt, da ich inzwischen festgestellt habe, dass es einen Flipper hat. Mit Flipper und Framelock kommt es leider aufgrund der Gesetzeslage nicht mehr in Frage.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Spezifikationen sprechen u.a. für das Sacha Thiel Byrdie. Mit der Schneidenlänge ist es sogar UK-friendly, was mir persönlich wichtig ist. Hierzulande natürlich völlig 42a-konform. High-End-Stahl M390, gerade äußerst angesagt.
Erfahrungsberichte gibts dazu noch nicht... ist ja ganz neu. Wenn ich es habe, kommt wohl einer;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo ,
hier 3 messer , die vielleicht gefallen ....

Oben ein Messer von Pius Lang ... Griff - Micarta/Perlmutt , Klinge Chirurgenstahl 1.4034
Darunter 2 Le Thiers von Chambriard ... Griffe - Kamelknochen und Thuja , Klinge 13C26
Die Le Thiers kommen mit einem schicken Lederetui ... für die Hosentasche .

Die Messer kommen rasiermesserscharf aus der Schachtel und sind m.M.n. hervorragend verarbeitet .
Preis a' Messer um die 100 Euro .

Die Le Thiers sind erhältlich bei Brandners Homestyle .
http://abload.de/image.php?img=img_0930jujt4.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Bisher hatte ich unter französischen Messern v.a. Laguiole und Opinel verstanden und die gefallen mir "beide" nicht. Bei den französischen Vorschlägen sind aber sehr interessante Vertreter dabei. Man lernt nie aus. Aber der Reihe nach:

@Rock'n'Roll und @Wrangler: Von den beiden vorgeschlagenen Fällkniven (U1 und TK3) gefällt mir das TK3 besser. Insbesondere das TK3 mit Wüsteneisenholz ist in die engere Wahl gerutscht.

@Apache: Frontflipper / "Schwenkerl" sind nicht so meins

@Onguma: Die Le Thiers kannte ich noch gar nicht. Da sind einige wirklich sehr schön (z.B. PERCEVAL Le Thiers Wüsteneisenholz). Nur sagen mir die Stähle nicht zu.

@porcupine: Das Birdy Titan ist ein echt heißer Kandidat. Ich glaube, man kann es gut mit meiner ursprünglichen Idee (Chris Reeve Impinda) vergleichen:
Beide haben einen super Stahl.
Die Klingenform des Impinda gefällt mir eine Spur besser als die Sheepfoot-Klinge des Birdy.
Die Qualität von Chris Reeve ist bekannt. Sacha Thiel sagt mir nicht viel.
Die Oberfläche der Schalen hat beim Birdy auf manchen Fotos fast einen "used"-look. Dies kann von Vor- und Nachteil sein. Die Oberfläche des Impinda soll ja auch einigermaßen empfindlich sein und weißt als EDC vermulich auch bald diesen Look auf ;-)
Beim Preis / Lieferbarkeit hat das Birdy natürlich einen klaren Vorteil!
 
Das Birdy Titan ist ein echt heißer Kandidat. Ich glaube, man kann es gut mit meiner ursprünglichen Idee (Chris Reeve Impinda) vergleichen
Die Qualität von Chris Reeve ist bekannt. Sacha Thiel sagt mir nicht viel.
Die Oberfläche der Schalen hat beim Birdy auf manchen Fotos fast einen "used"-look. Dies kann von Vor- und Nachteil sein. Die Oberfläche des Impinda soll ja auch einigermaßen empfindlich sein und weißt als EDC vermulich auch bald diesen Look auf ;-)
Beim Preis / Lieferbarkeit hat das Birdy natürlich einen klaren Vorteil!

Das Byrdie ist mein zweites von Sacha Thiel, dazu habe ich einige CR-Messer; die sind qualitativ auf Augenhöhe.
Das durchgehende Stonewashfinish des Byrdie ist ein guter optischer Schutz bei kleineren Kratzern. Es findet sich in gleicher Intensität auf Klinge wie Griff - optisch aus einem Guß. Beim Impinda hast du ein nur leichtes Stonewash auf der Klinge und die stumpfe Glasstrahloberfläche am Griff.
Mir ist der samtige Stonewashgriff des Byrdie im normalen Alltagsgebrauch deutlich angenehmer als die der CR-Messer (was ich auf Bildern so sehen kann, ist es beim Impinda auch das typische CR-Finish). Meine User-Sebenzas habe ich seinerzeit erst mal geglättet, damit ich sie halbwegs angenehm empfand.
Klingenform ist natürlich Geschmackssache, ich persönlich mag Wharncliffe und Sheepfoot sehr gerne zum Benutzen, und hier ist es ja keine reine Wharncliffe-Form, sondern eine Modifikation mit leichtem Bauch in der Schneide.
 
Ist zwar schon etwas länger her, das Ausgangsthema, aber ich würde da noch in den Ring werfen:

SPYDERCO PITS mit N690-Stahl und Titan Griff, wenn es etwas technischer sein darf. Klein, handlich und §42 -konform durch Slipjoint
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück