[§42a-Konformität von] Bastinelli Cal Persane

Grindelwald

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Guten Tag,

im aktuellen MM verkauft jemand ein gebrauchtes "Bastinelli Cal Persane". Gefällt mir sehr gut, aber beim recherchieren im Netz stand da was von "small combat knife" und allgemein sehen die meisten Sachen von Bastinelli für mich ziemlich martialisch aus. Was meint ihr - könnte man mit dem guten Stück Probleme bekommen? Rein gesetzlich nach 42a kann ich jetzt zwar nichts kritisches entdecken (stinknormaler Skinner?), aber ich kenne Bastinelli nicht und falls die bei den Behörden einen ähnlichen Ruf haben wie Extrema Ratio, kann ich mir das Geld auch sparen...

Vielen Dank & herzliche Grüße
-G-
 
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AW: Bastinelli Cal Persane

Was meint ihr - könnte man mit dem guten Stück Probleme bekommen? Rein gesetzlich nach 42a kann ich jetzt zwar nichts kritisches entdecken (stinknormaler Skinner?), aber ich kenne Bastinelli nicht und falls die bei den Behörden einen ähnlichen Ruf haben wie Extrema Ratio, kann ich mir das Geld auch sparen...

Hast du unter Politik & Recht schon gesucht ?

Du meinst, die Behörden untersuchen ein zu prüfendes Messermodell erst auf den Namen der Herstellerfirma - wenn der schon auf ersten Blick nicht ins Auge springt ? Also bei dem kleinen Logo auf dem genannten Modell müsste das schon sehr kundige Messerexperten sein. O.k. sobald sie die Herstellerseite aufrufen, dürfte unbestritten ein Geschmäckle aufkommen, aufgrund der obenstehenden Grafik.

Helfen könnte sich hinsichtlich Hersteller auszuschweigen, niemand ist ja verpflichtet alle Daten eines mitgeführten Gegenstandes zu kennen, die dann im Zweifelsfalle zu Ungunsten ausgelegt werden könnten, hat man eben gekauft, weil es gefallen hat etc., objektiv sehe ich deiner Einschätzung folgend keinen Anlaß, feststehend ca. 7 cm Klingenlänge, ohne "Stoßgriffhaltung" o.ä., einfach ein kleines Necker = neck knife.

Schwerter zu Pfl... neckies wäre dann ein zeitgemäßer Wesenszug der Friedensarbeit. :p
 
AW: Bastinelli Cal Persane

Aus meiner Sicht ein ganz normales Messerchen.
Aber es wurde unlängst ein noch harmloseres, ähnlich aussehendes Fingermesserchen wider jegliche Vernunft als Stoßdolch eingeordnet, konfisziert und mit einer hohen Geldstrafe bewehrt - Vorsicht ist also angebracht.
Ich schiebe das mal ins Politikforum.
 
AW: Bastinelli Cal Persane

Du meinst, die Behörden untersuchen ein zu prüfendes Messermodell erst auf den Namen der Herstellerfirma - wenn der schon auf ersten Blick nicht ins Auge springt ?

Ich hatte da die Antwort der Redaktion des Messer Magazins Ausgabe 3/2014 auf den Leserbrief v. Herrn H. Weiß (Seite 39) im Hinterkopf, ich zitiere Teile davon:

"Es ist sehr wohl wichtig, wie Staatsanwälte Messer einschätzen: Sie entscheiden nämlich darüber, ob überhaupt ein Bußgeldverfahren wegen § 42a eingeleitet wird. Bei dieser Entscheidung und auch bei einem evtl. folgenden Gerichtsverfahren wird ein vorhandener BKA-Bescheid meist berücksichtigt - aber das ist nicht immer und schon gar nicht zwangsläufig der Fall."

"Letztlich entscheidet immer das Gericht - und das auch oft genug gegen das BKA."

"Um auf Extrema Ratio einzugehen: Die Firma bezeichnet sich sogar selbst explizit als Hersteller von "Combat Knives" und fast die gesamte Markenwerbung beruht auf Kampfeinsätzen - auf der Webseite des Unternehmens wimmelt es von entsprechenden Bildern. So etwas beeinflusst natürlich auch die Einschätzung der Behörden."
(Messer Magazin 3/2014)

Und wie Du schon richtig bemerktest, sieht die Homepage von Bastinelli jetzt nicht unbedingt besonders friedfertig aus...
 
BKA Feststellungsbescheid

... Antwort der Redaktion des Messer Magazins Ausgabe 3/2014 ...
"Letztlich entscheidet immer das Gericht - und das auch oft genug gegen das BKA."...

Das Zitat solch einer Aussage des MesserMagazin ist nicht zielführend und ich halte diese Aussage des MesserMagazin für nicht belastbar bis sie durch Fakten belegt werden.
Es handelte sich offenbar im Vorfeld einer Gerichtsentscheidung um unterschiedliche Auffassungen bei der Bewertung der Geschossenergie einer Schusswaffe. Nachprüfbare Fakten zum Ausgang der möglichen Gerichtsentscheidung sind sind bisher nicht veröffentlicht worden und wohl auch dem MesserMagazin nicht bekannt.

Gerichtsverfahren in Hinblick auf ein Messer, für das ein BKA-Feststellungsbescheid die "Nichtwaffeneigenschaft" festgestellt hat, sind nicht bekannt, erst recht keine Gerichtsentscheidung gegen ein vom BKA als legal eingestuftes Messer.

Grüße
cut
 
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Da ich damals der Leserbrief Schreiber war ;) kann ich nur Cut zustimmen letztlich muss ein Messer immer individuell vom BKA bewertet werden, wenn ein Hersteller 100 "Kampfmesser" produziert und dann ein "Küchenmesser" macht es das Küchenmesser nicht zum Kampfmesser. Und unabhängig vom BKA müssen Gerichte auch so agieren, alles andere wäre absurd
 
Ich weiß nicht, ob es (noch) hilft, aber ICH habe von dem Bastinelli schon diverse Messer gekauft. - Direkt von ihm und/ oder über französische Zwischenhändler - Ich hatte nie irgendwelche Probleme und erwarte auch keine. Die Polizisten, denen ich diese Schätzchen mal gezeigt hatte, fanden die zwar ziemlich bedenklich (z. B. das Rancunier), aber für alle Fälle absolut legal! Mit dem Cal Persane sehe ich aus meiner Erfahrung GAR keine Probleme...
 
Die Polizisten, denen ich diese Schätzchen mal gezeigt hatte, fanden die zwar ziemlich bedenklich (z. B. das Rancunier), aber für alle Fälle absolut legal!
"Legal" i.S.v. keine Hieb- und Stichwaffeneigenschaft oder "legal" i.S.d. erlaubten Führens einer Hieb- und Stichwaffe aus einem berechtigtem Interesse?!

Und unabhängig vom BKA müssen Gerichte auch so agieren, alles andere wäre absurd
Müssen sie hierzulande gar nicht, das nennt sich freie richterliche Beweiswürdigung.
 
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AW: Bastinelli Cal Persane

"Um auf Extrema Ratio einzugehen: Die Firma bezeichnet sich sogar selbst explizit als Hersteller von "Combat Knives" und fast die gesamte Markenwerbung beruht auf Kampfeinsätzen - auf der Webseite des Unternehmens wimmelt es von entsprechenden Bildern. So etwas beeinflusst natürlich auch die Einschätzung der Behörden."
(Messer Magazin 3/2014)

Dann bleibt nur zu hoffen, dass die Behörden nicht auch Victorinox in den selben Topf werfen. Nur weil die auch die Bundeswehr mit einem ihrer Taschenmesser beliefern. Oder die Fa. Walther, die neben Schußwaffen auch ein BW-Taschenmesser im Programm haben.

Gruß
Gerhard
 
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