42CrMo4

kuhmra

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Hallo Forumianer,
hab im Internet leider nicht finden können, auf welche Härte HRC man diesen Stahl bekommen kann. Es ist ja ein Vergütungsstahl. Kann man den auch im Backofen bei ca. 200 Grad anlassen, oder braucht der höhere Temperaturen? Ist der Stahl überhaupt zum Messerschmieden geeignet?
 
Dürfte doch wohl dem 1.3563 gleichen.
Wälzlagerstahl
830°-860° in Öl
540°-680° Anlassen
also so 53-61 HRC
 
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Dürfte doch wohl dem 1.3563 gleichen.
Wälzlagerstahl, 830°-860° in Öl, 540°-680° anlassen, also so 53-61 HRC
Der Stahlschlüssel meint, der Vergütungsstahl 42CrMo4 sei 1.772; ca. 0,4 C, 0,4 Si, 0,6 - 0,9 Mn, Cr 0,9 - 1,2, 0,15 - 0,30 Mo.

Die von Dir genannte Anlasstemperatur erscheint mir recht hoch. Ich würde - ohne gesicherte Kenntnisse zu haben - diesen Stahl gefühlsmäßig bei etwa 800°C härten und bei etwa 200°C anlassen. Aber für fundierte Infos bin ich dankbar!

Gruß

sanjuro
 
Treffen wir uns doch bei 1.7225! ;)
Bleibt aber zumindest lt. Stahlschlüssel bei den Härtedaten.

Der 43CrMo4 ist dann der 1.3563.

Herbert? ;)
 
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Vergütungsstahl. Deshalb ist da eine so hohe Anlasstemperatur angegeben. Mit 200° liegst du schon richtig für ein Messer. Mit 0,38% -0,45% C ist allerdings nicht sehr viel Staat zu machen.

Grüße Willy
 
Ist ja wirklich klasse, wie schnell man hier mit Infos versorgt wird.

Auch wenn der Stahl wohl leider nicht so brauchbar ist. Danke an alle!
 
Mehr als 53 HRc wird man nach dem Anlassen bei 200°C aus dem 42CrMo4 nicht rausholen können.
Ist nicht korrosionsbeständig.

Gruß Klaus
 
Moin
Ich habe diesen Stahl häufig zur Verfügung,sind z.B.Achsschenkel oder Traggelenke von KFZ.Für ein Campknife oder ähnlichem reicht mir das.
Man kann eine recht gute Schärfe und Feinkörnigkeit der Klingen erreichen.
Es muss halt öfter nachgeschärft werden .
Grüsse
 
Lass das mit dem Wasserabschrecken einfach weg kababear, das ist nur was für große Bauteile mit Abmessungen über 200mm Wandstärke!!!

Gilt für jeden Stahl ausser die ganz nidrig legierten in unserer Diskussion.

Grüße Roman
 
keine angst roman.. wasserhärten würde ich persönlich auf keinen fall machen (bei den normalen geo's)

das war durch meine kollegen im "versuchstechnischen praktikum" so festgelegt worden und 1 gegen 5. . . da muss ich noch etwas kaba trinken bis ich das kampfgewicht habe ;)

... die nasen wollten auch nen va mit aufkohlen zwecks einhärtetiefe :hmpf: ^^
 
Ich hänge hier mal eine Frage an .
Kann ich diesen Stahl als Gesenk nehmen?
Oder ist das auf Grund der recht geringen Härte nicht so anzuraten?
Ist bei einem Gesenk ein Anlassen umbedingt von Nöten?
 
Der Stahl sollte wohl problemlos als Gesenk verwendet werden können. Aber wenn du auf das Anlassen verzichtest, dann kann es gut sein, das dir das ganze Gensenk in schönen kleinen Stahlsplittern um die Ohren fliegt:teuflisch.
Ich würde den Stahl, wenn du ihn als Gesenk verwenden möchtest bei etwa 250°C anlassen, um eine gute Härte/Standfestigkeit zu erzielen.
 
Das hatte ich ursprünglich auch vor, nur als ich die Härtewerte gesehen hatte dachte ich durch das anlassen wird zuviel Härte weggenommen. ABer dann werde ich das härten und bei 250 Grad eine Std anlassen.
Danke für die Auskunft.
 
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Hi Mekki, ich würde den Temperaturbereich von 250 Grad meiden. Da bist du genau im Bereich der Blausprödigkeit. Die Zähigkeit kann bei dieser Temperatur sogar unter den Werten direkt nach dem Härten ohne Anlassen liegen. Also besser bei Temperaturen bis 200 und über 300 Grad anlassen. Anschließend in Wasser bzw. Öl abschrecken.

Das Molybdän im Stahl hilft zwar gegen Anlassversprödung, resistent gegen Blausprödigkeit macht allerdings Silizium. Und das ist in diesem Stahl nur in geringen Mengen vorhanden...

Gruß Jannis

Für sehr hohe Zähigkeit kannst du den Stahl auch ohne Bedenken auf 400-600 Grad anlassen und du musst ihn anschließend auch nicht unbedingt abschrecken, was besonders bei höheren Temperaturen zu erneuten Spannungen führen kann. Das Molybdän unterbindet den negativen Effekt der Anlassversprödung. Deshalb ist es auch ein Vergütungsstahl.
 
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So ich nochmal das Gesenk habe ich bekommen . Rund ca 125 mm und 80 mm stark. Nun habe ich das Ganze in derEsse auf Rot/Orange gebracht bis zu einer Eindringtiefe von ca. 25mm. Danach dann sofort in einen Eimer Wasser bis es kochte und ann noch mal in einen anderen etwas Größeren Eimer. Weiterrunter gekühlt bis ca 300 Grad. Dann an der Luft abkühlen lassen. Wasertropfen verdampften sofort ducht die Restwärem. Ist das so weiter OK. Ich meien ist das Teil nun angelassen oder nochmals in den Ogfen damit bei 200 grad. Die Temperatur war gut eien Std. lang so hoch das wassertropfen sofort verdampften. nach 2,5 Std hatte das Gesenk noch ca 50 Grad Temperatur.
Für eine Einschätzung wäre ich euch dankbar.
Ist es möglich die Härte mit der Feile noch zu testen. Weiter oben im Tread steht ja das es nur ca 57 HRC werden wird.
Habe nicht die Erfahrung mit einem Feilentest.
Gruß Martin
 
Das liest sich nicht wirklich gut.
Wir sollen hier eine Gleichung mit vielen Unbekannten und kaum exakten Vorgaben lösen.

Unbekannte:

1. Dimension des Gesenks : 125 x 80 x X.
Ist X die Dicke, sind also 125 x 80 x 25 mm erhitzt worden und was ist der Rest, der nicht auf Härtetemperatur kam ?
Die genaue Dimension ist nicht so wichtig, es ist immerhin ein ordentlicher Brocken.

2. Form des Gesenks
Sind scharfe Kanten, dünne Stege, deutliche Querschnittänderungen vorhanden?
Wäre das der Fall, so wäre die Wasserhärtung sehr problematisch.

3. Härtetemperatur
In der Esse auf rot-orange erhitzt. Das kann alles in einem Rahmen von 850 (noch in Ordnung) bis 950 Grad sein -das wäre deutlich zu heiß gewesen.

4. Haltezeit ?
Beim langsamen Erhitzen eines so großen Blocks wird das keine entscheidende Rolle spielen.

5. Verweildauer in den Eimern
Im Eimer 1, bis das Wasser kochte, die Kühlwirkung also schon stark nachließ, dann in Eimer 2 bis 300 Grad ???.

6. Temperaturkontrolle
Wie kannst Du festlegen, daß die Temperatur beim Herausnehmen aus dem zweiten Eimer noch 300 Grad war ?.
Kochte das Wasser auch im zweiten Eimer ?.
War die Temperatur nach dem Herausnehmen aus dem zweiten Eimer gleichmäßig- in der Flächenmitte und an den Kanten identisch ?.

Ohne Kenntnis dieser Faktoren ist schwer zu sagen, was bei dem Härten herausgekommen ist.

Was ist jetzt zu tun ?.

Auf keinen Fall würde ich das Gesenk ohne Anlassen einsetzen.
Da es sich um einen recht umwandlungsträgen Stahl handelt, kann es sein, daß Du beim Abkühlen im kochenden Wasser an der Perlitnase vorbeigekommen bist und sich beim Unterschreiten des Ms-Punktes tatsächlich Martensit gebildet hat. Ob sich der durch die Restwärme ausreichend angelassen hat um nicht beim ersten Einsatz -oder wenig später- vor Wut zu zerspringen, kann man nicht sicher sagen.
Deshalb: Als erstes: Prüfung ob es überhaupt g l e i c h m ä ß i g zu einer Härtung gekommen ist. Es könnte beispielsweise sein, daß die Kanten hart geworden sind, die Flächenmitte dagegen nicht.
Das kann man mit einer neuen, nicht zu groben g u t e n Feile prüfen.

Greift die Feile ohne merkenswerten Widerstand, so ist die Härtung völlig fehlgeschlagen. Das hätte den Vorteil, daß an dem Gesenk mangels Härtespannungen nichts verdorben ist. Man kann es also noch einmal- und diesmal richtig - härten.
Am wichtigsten wäre mir dabei eine exakte Temperaturkontrolle und ich würde in Öl härten (lassen).
Einen solchen Brocken in einem Eimer Öl härten, geht sicher nicht- das kann man sehr leicht an einer Mischrechnung der Massen und Temperaturen erkennen.

Greift die Feile an den Kanten nur mit Widerstand, so ist noch nichts gewonnen- auch die Flächenmitte muß hart sein. Falls man da mit der Feile nicht hinkommt und mit Hausmitteln arbeiten will, kann man sich Prüfstäbchen aus einer kleinen Rundfeile machen. Die Stäbchen werden spitz geschliffen, gehärtet und nach Tabelle angelassen. Bei 300 Grad bleiben bei den Stäbchen noch ca 55 HRC übrig. Wenn sie die Flächenmitte kratzen, ist sie also weicher.
Harte Kanten und eine weiche Fläche wären auch kein gutes Ergebnis des Härtens.
Abhilfe: siehe oben.

Greift die Feile an den Kanten nur schwer und auch das Probestäbchen kratzt an der Mitte nicht, ist das Gesenk hart genug und gebrauchsfertig bis auf ein zur Sicherheit erforderliches Anlassen.

Greift die Feile an den Kanten auch mit Druck überhaupt nicht, hast Du ein Wunder vollbracht- das wäre bei der Behandlung und diesem Stahl keinesfalls zu erwarten.

Versteh mich bitte nicht falsch. Ich bin selbst ein großer Freund des "do it yourself", ich möchte aber nicht, daß aus einem fehlgeschlagenen Härteversuch Enttäuschungen, Gefahren und Unfälle entstehen.

Freundliche Grüße

U. Gerfin
 
Oh mann! Das ist ja dann wohl recht Blauäugig von mir gewesen.
Also das gesenk ist 125 mm rund und 80 mm hoch (Dick) unten ist eine Schwalbenschwanzverzahnung ausgearbeitet die ca 15 mm dick ist . Das gesenk wurde ca 30 mm vond er runden seite Erwärmt also auf die ca 850- eventuell max 900 Grad. Der erste Eimer ist nach ca 20 - 30 sek zum Kochengebracht worden sogleich habe ich dann im anderen Eimer ca 20 Liter weiter abgekühlt bis das wasser gut hasdwarm war ca 40 Gerad eher weniger. Dann habe ich das Teil mit der Gesenkoberseite abkühlen lassen die Temperatur ca 300 Grad oder etws darunter durch Handprobe(Halten über dem Werkstück) und wassertropfen auf der Oberfläche die sich dann Verdampften.
Achja die Haltezeit war ca 5 min Aufheizzeit gesammt ca 20 - 25 Min.
Die Teperatur ist erstaunlicherweise sehr gelichmäßig gewesen. Das Schmiedefeuer war gut unter dem gesammten Gesenk verteilt. Vielen Dank erstmal für deien Ausfühliche Antwort gehe gleich nochmal in die Werkstatt und werde Feilen obwohl ich das gesenk schon benutzt habe konnte ja nciht warten :rolleyes::rolleyes: Werde ich das nochmal überprüfen.
Ich denke das ich es auf Härte bekommen habe denn die Sägeraue oberfläche habe ich erstmal nochncith abgeschliffen und beim Probeschmieden hat sich doch tatsächlich die Sägemarken in das Schiedestück eingeprägt recht deutlich .
So das ich da etwas Hoffnung habe das es gehärtet wurde.
Bis gelich mal ich werde den Feilentest machen gehen.
 
So nun habe ich mal etwas gefeilt. Einen Vergleich mit dem Werkzeugstahl 1.2842 hält mein Gesenk nicht Stand. Der ist deutlich härter Aber es geht nur unter großem Druck und Mühe etwas von den Kanten ab die Feile greift nur wiederwillig ab und an. Da das Gesenk unten größer ist als oben. Normalerweise ist es oben 80 X 40 mm unten aber nun 125 mm Rund Schmiede ich nicht af den Kanten und habe ca 15 mm nach vorne zum Rand Platz. So das der Druck ja wohl nicht bis in die Kante reinschlagen kann. Die Mitte konnte ich jetzt auf die Schnelle nicht mehr nach deiner Methode mit den Stäbchen testen.
Aber was auf alle Fälle funktioniert hat das das Gesenk im unteren Teil Weicher ist dort Greift die Feile schon recht ordentlich an.
Das hatte ich mir so vorgestellt. Hoffe das ich da nciht verkehrt mit liege.
Meien Meinung war harte oberfläche ca 1-2 cm Tief und dann weicher werdend um Stöße etwas abzufangen.
Liege ich mit der Meinung denn richtig oder das ganze besser ganz durchhärten dann werde ich das wohl nochmal neu in Angriff nehmen.
Allerdings dann wohl Professionell in einer härterei.
Achja zum Ölhärten da traute ich mich dann doch nciht bei so einer masse ist mir das zu gefährlich in ca 25 liter öl den Brocken abzukühlen .
Die Feuerwehr machte ich dann dochncith hier beim ir auf demHof stehen haben.
Nochmals Danke für die gute Ausführung zum Härten.
 
Guude!

Also, im Prinzip kannst Du beruhigt Deine Gesenke härten (naja, hast Du ja schon :p).

Ich habe mir für meine Spindelpresse und Lufthammer auch Gesenke aus 42CrMo4 gefertigt.
Größe ca. 90x50x40mm und 70x48x38mm. Jeweils 2 Stück.
Im Buchenholzfeuer bis unmagnetisch erwärmt, dann im 10l Wassereimer unter ständigem Rühren bis Handwarm abgekühlt. Feile (neu) rutscht drüber.
1 Stunde bei 200 Grad in den Ofen, abschrecken und nochmal 1 Stunde in den Ofen. Fertig. Hält schon eine Zeitlang. Durchhärten brauchst Du eigentlich nicht und in Öl funktioniert das bei der Masse nicht so gut.
Mit 1.2842 kannst Du den Stahl natürlich nicht vergleichen, aber für Gesenke reicht er allemal. Ich habe auch schon Messerklingen daraus gemacht, geht auch gut (ich weiß, die Experten schreien jetzt auf :D).

Gruß aus Mittelhessen,

Holger
 
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