5000 Jahre Klingenwaffen und immer noch kein "Best Of"

thor_of_asgard

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Klingenwaffen begleiten die Menschen, seit das Metall entdeckt wurde.

Nun hat Bronze gewisse Eigenschaften, die andere Formen notwendig machen als Eisen oder Stahl.

Aber selbst seit es Eisen und schliesslich Stahl gibt, hat sich nie eine wirklich "beste" Form einer Klinge durchgesetzt, die auf Dauer beibehalten wurde.

Die Römer hatten ihre sehr kurzen Schwerter, die Kelten hingegen sehr lange Schwerter (wenn auch nur aus Eisen anstatt des römischen Stahles).

Die mittelalterlichen Schwerter waren ganz anders als die der Wikinger, bis schliesslich Degen und Rapiere daraus wurden.

Bis in die Neuzeit waren Säbel verbreitet - nach hinten gekrümmte Klingen, wie auch in Japan über viele hundert Jahre im Einsatz.

Gleichzeitig gibt es aber auch aus dem persischen Raum Sichelschwerter aus Eisen/Stahl, die nach innen gekrümmt waren.

Aus Afrika sind Schwerter bekannt, die so extrem nach innen gekrümmt sind, dass man den Gegner um den Schild herum von hinten erstechen konnte!!


Ist das alles nicht irgendwie seltsam??

Warum hat sich nie eine "Optimale Form" einer Klingenwaffe durchsetzen können??

Bei Gebrauchsmessern ist es ja wieder anders. Hier steht ein bestimmter Nutzen im Vordergrund und das Messer wird dafür gebaut.

(Ein gutes Beispiel ist das Gekrösemesser von Dick.)

Aber warum es niemals eine wirklich optimale Form für eine Klingenwaffe gab, wundert mich irgendwie schon ....

Wer hat dazu Ideen, Anregungen oder Meinungen?

Das dieser Thread eher philosophischer Natur ist, liegt auf der Hand.
 
Alle diese verschiedenen Waffenformen hatten Ihre Spezialitäten.
Breitschwerter gegen schwere Rüstungen, spitzere Schwerter zum durchstechen der Rüstungslücken und Wattierungen. Nach aufkommen der Schusswaffen gegen die die Rüstungen nicht standhalten konnten, schützte man sich mit leichterem Kleidwerk. Dadurch sind auch keine schweren Waffen mehr nötig gewesen. Also kamen Rapier und Degen zum Zug. Und wie du schon sagst, bei einigen Afrikanischen Völkern mit den extrem gekrümmten Schwertern...
Die Blankwaffen folgen der Mode der Schutzkleidung.
Sollte ich irgendwo daneben liegen, einfach belehren. :super:

Gruss Bobby
 
jetzt mal ganz philosophisch,
ich glaube das hing auch immer von der Angriffstaktik ab.
Die Römer hatten ja immer ihre Schutzformationen mit den Schilden, so ein Wikinger ist eher durch die Menge gepflügt mit seinem Langschwert.

Des weiteren hing die Rüstung ja auch stark von der Region ab, ich glaube nicht das die afrikanischen Kämpfer so gekleidet waren wie die Wikinger.


Gruß
Stefan
 
Hallo

Ich würde das Ganze ähnlich sehen wie dr.bob.

Jedoch finde ich das ein großer Einfluß auch in den Kampftechnicken liegt.

Beim Urschleim angefangen sehe ich das so:

Irgendwan kam jemand auf die Idee ich kann ja einen Stock werfen und wenn er spitz ist bleibt er stecken. Ich kann damit auch schlagen und blocken. Ein scharfer Stein als Spitze ist dann schnell überlegt und wenn ich diese an die Seite des stockes mache habe ich auch noch eine längere Fläsche mit der ich auch schneiden kann.
Nun merkt man schnell das bestimmte Sachen wie steifes Leder oder Holz da als guter Schutz dienen und schon hat man eine Rüstung.
Also brauche ich wieder was um durch diese Rüstung zu kommen.

Ein Teufelskreis :teuflisch

Das zieht sich eigentlich durch die gesamte Zeitrechnung jemand findet ein gutes Material daraus macht man Rüstungen und Waffen und man versucht immer die Särken des anderen durch eigene Waffen, Rüstungen oder Technicken zu seinen Schwächen zu machen.

Wenn jetzt alle Völker auf der Welt die gleiche Kultur hätten, hätten wir glaube ich auch eine recht einheitliche Waffenentwicklung.

Ich bin der Meinung das die Entwicklung der Waffen genauso auch von den Feinden abhängt. Bestes Beispiel ist die Länge der Waffen. Wenn man eine Armee von Nahkämfern gegen sich hat wird man eher nicht mit Nahkämpfern sondern mit Fernkämpfern und Reiterei angreifen. Gegen Reiter sind dann wieder Lanzenträger gut. Lanzenformationen schlägt man wiederum mit Schildwall und im Nahkampf.

Es ist also eigentlich nicht möglich eine optimale Waffe zu haben sondern est gibt nur für jede Situation eine optimale Waffe.

Dazu kommt die Fähigkeit des Kämpfers wenn man einen mittelalterlichen gut ausgebildeten Schwertkämpfer einem japanischen gleichwertig augebildetem Kämpfer gegenüberstellt wird es schwer sein den Gewinner festzulegen da beide ihre Waffe durch Ihre Kampfkunst perfekt führen können. Wenn die beiden jetzt die Waffen tauschen wird der Kampf noch besser das die Waffe nicht für die Kampfkunst ausgelegt ist.

Wenn man sich das Ganze in China anschaut mit den vielen verschiedenen Waffen und dazugehöhrigen Formen und Stilrichtungen wird es recht deutlich das jede Waffe eine andere Führung verlangt um Ihr Potential zu nutzen.

so erstmal genug Philosophiert. Das Thema kann man ja über Jahre lange Diskusionen ausbreiten.

Gruß Uwe
 
Ich finde dies ein sehr sehr Interessanter Tread, leider ist schon alles gesagt.
Beim Schmieden gibts auch mehr als eine Zange, mehr als einen Hammer, so wie es für alle möglichen Arbeiten die man ausführen will mehr als eine Geste, oder Handgriff gibt.
Aber das wisst Ihr alles schon.

Leider muss ich euch sagen dass es durchaus die Ideale Klinge gibt.
Wenn ich auch dazu neige Klingen zu schmieden, muss ich zugeben dass man sich mit einer solch lächerlichen Tätigkeit nur müde macht :irre:

http://www.youtube.com/watch?v=OCtKCUdomM8

unselige Grüsse
 
Moin

zwei Fragen.

1. Was hat es mit den keltischen Eisenschwertern im Gegensatz zu den römischen Stahlschwertern auf sich:rolleyes:

2. Warum ist etwas "philosophischer Natur" wenn man nicht Bescheid weiß?


@unsel

Also zum morgens Rasieren bevorzuge ich dann doch ein Schneidwerkzeug was weniger penetrant summt;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Zur Frage 1. von Chamenos muss ich bemerken, dass soweit mir bekannt ist die Römer von den Kelten abgeguckt haben.

Gruss unsel
 
Solche Fragen sind problematisch, da sich das Leben "der Römer" und "der Kelten" über lange Zeiträume hingezogen hat.

In der Hochzeit des Keltentums allerdings waren die keltischen Schwerter, lang, gross und aus Eisen. Irgendwo hab ich sogar mal gelesen, dass die Kelten ihre Schwerter vor der Schlacht wie Sensen dengelten; das Buch hiess glaub ich "Die Kelten" und ich hab es noch irgendwo.

In der Spätzeit kauften die Römer übrigens grosse Mengen Stahl bei den Kelten ein.


Auch in der Metallurgie, vor allem bei der Erzeugung von Damaszenerstahl waren sie den Römern anfangs weit überlegen. Vermutlich übernahmen sie auf diesen Feldern verschiedene Fähigkeiten von den Etruskern und Skythen. Lange Zeit bildeten Importe von Waffen, insbesondere Schwertern aus keltischer Produktion einen festen Bestandteil der Bewaffnung römischer Truppen. Daneben übernahmen die Römer im Wagenbau nicht nur technische Details, sondern vermutlich auch einzelne Begriffe des Wagenbaus von ihnen
.

All das war aber niemals Thema des Threads, bei dem es um Klingenformen ging .... :hehe:
 
Jede Klinge ist nur so gut, wie der Kämpfer der sie führt. Wie will man ein "best of" bewerten, etwa indem man Klingen aus unterschiedlichen Metallen/Metallzusammensetzungen, Formen oder Maßen so lange aneinanderkloppt bis die beste "überlebt" hat?
 
Warum hat sich nie eine "Optimale Form" einer Klingenwaffe durchsetzen können??

Bei Gebrauchsmessern ist es ja wieder anders. Hier steht ein bestimmter Nutzen im Vordergrund und das Messer wird dafür gebaut.

Das ist doch bei Blankwaffen nicht anders. Form follows Function, wie man so schön sagt. In den jeweiligen Epochen haben sich bestimmte Klingentypen als Optimum etabliert. Da kann man sich den Vorrednern nur anschließen.
Eine grobe optimale Form hat sich aber über all die 5000 Jahre bewährt: eine scharfe Klinge mit einer Spitze und an der entgegengesetzten Seite ein Griff ;)
 
Weils keine eierlegendewollmilchsau gibt, und auch nie gab.
Jede Waffe, jedes Handwerkzeug war so man es sich leisten konnte für den jeweiligen Besitzer und dessen Verwendungszweck optimiert, daraus resultiert nach wie vor der bedarf an Einzelanfertigungen.

Römer waren die Chinesen des Altertums die hatten ihre Leute per Diktatur im Griff,sicher ein paar nette Ideen, aber hauptsächlich klauten sie sich in der bekannten Welt alles an Wissen etc. was sie kriegen konnten, so wie jeder gewalltbereite Eroberer halt.

Eisenschwerter gab es bei den Kelten nur ganz kurz, ganz früh, danach waren es Stahlschwerter, Schweißverbundstähle etc.. so steht es zumindest in meiner Literatur.

Tschau Torsten der nicht viel von den Römern hält, sorry.
 
Also dieses Klingendengeln bei Eisenschwertern hat schon einen Grund,denn durch das Kaltschmieden bekommt mann eine leichte Oberflächenhärte hin!
Gruß Chris
 
Eine in jeder Situation überlegene Klingenwaffe kann es schon aus logischen Gründen nicht geben.

Ein langes und schweres Hiebschwert ist für einen ungepanzerten Kämpfer, der einem Menschen mit einem Rapier gegenübersteht, so gut wie wertlos. Er wird aufgespießt, bevor er zum sclag kommt.
Es kommt also immer auf die "Komposition" der Angrifs- und Schutzbewaffnung an.
Das könnte man an Hand unzähliger Beispiele darstellen.
Über die Frage, welche Klingenwaffe dem Ideal am nächsten kommt, will ich mich also nicht weiter auslassen.

Es sind aber in der Diskussion ein paar Meinungen geäußert worden, die so nicht stehen bleiben sollten.

Wohl unter Bezug auf den "genialen" Film über den Chiemgau-Meteoriten und seine befruchtende Auswirkung auf die Metallurgie der Kelten scheint sich die Meinung festgesetzt zu haben, die Kelten seine den Römern in der Metallurgie technologisch überlegen gewesen. Diese romantische Vorstellung ist bei Bewohnern ursprünglichen Keltenlandes verzeihlich, richtig ist sie deshalb aber nicht.

Richtig ist sie sicher für die Zeit bis 400 vor Chr., da die Kelten spezell im Alpenraum eine entwickelte Eisentechnik hatten.
Rom spielte zu diesem Zeitpunkt noch nicht in der ersten Liga. Erst mit der Abwehr des ersten Keltensturms-um 400 vor Chr.- und in den Punischen Kriegen wuchs es zu einer internationla beachtenswerten Macht heran. Dann ging allerdings alles sehr schnell und zwar nicht nur in der Entwicklung zur Großmacht, sondern auch in einer fast industriell zu nennenden technischen Fertigung.

Die Geschichte von den keltischen Eisenschwertern, die sich beim ersten Schlag verbogen, wurde nicht von Caesar und nicht aus Propagandagründen, sondern etwa 200 Jahre früher von Polybios berichtet.
Im zweiten Keltensturm um 225 v. Chr. erwies sich die römische Bewaffnung der keltischen als weit überlegen. Polybios berichtet eben von dem Verbiegen der keltischen Schwerter und auch von ihren zu kleinen Rundschilden, die die Krieger gegen die römischen Pilen nicht ausreichend schützten.

Daß sich Eisenschwerter, also Klingen ohne Härtbarkeit und Härtung leicht verbiegen, kann jeder selbst ausprobieren. Ich habe aus Museumsbeständen einen Indischen Säbel in Tulwarform, der so weich ist, daß er sich nicht nur beim Auftreffen auf ein Hindernis verbiegt, sondern schon, wenn man ihn kräftig schwingt und den Schwung dann ruckartig stoppt.

Der gladius- das römische Kurzschwert- war mit ca 60 cm Klingenlänge zu Hieb und Stich gleichermaßen geeignet. Ich habe mal in grauer Vorzeit ein kurzes Schwert im Wikingerstil geschmiedet-Klingenlänge ca. 55 cm. Es ist auch zum Hieb bestens geeignet. Ich bin über die Eindringtiefe in eine Holzplanke richtiggehend erschrocken.

Zur römischen Technologie kann man sagen, daß sie erst in der industriellen Revolution erreicht und übertroffen wurde.
Die Römer "klauten" auch nicht Technologien, sondern ganze Völker samt deren technischen Kenntnissen. Dahinter stand eine klare Ideologie, die von der eigenen Überlegenheit und dem göttlichen Gebot Jupiters ausging und quasi eine Pflicht zur Weltherrschaft begründete: "parcere subiectis, sed debellare superbos" - die sich Unterwerfenden schonen, die Widerspenstigen vernichten.
Das mag manchem nicht sympathisch sein, es hat aber in einem europäischen Großraum zur pax romana über einige hiúndert Jahre geführt.

Richtig ist, daß die technischen Großleistungen im wesentlichen auf Sklavenarbeit beruhte. Die Hochschätzung der Arbeit ist eine Errungenschaft des Christentums.

Um doch noch mal auf die Ausgangsfrage zurückzukommen: Für allround-Zwecke scheint mir der römische Legionär am besten gerüstet gewesen zu sein.

Freundliche Grüße

U. Gerfin
 
Warum hat sich nie eine "Optimale Form" einer Klingenwaffe durchsetzen können??

Weil Du (wie in so gut wie jedem "Was ist das Beste/Optimalste" Thread) nicht sauber definierst: "Optimal wofür?"

Du nennst in Deinem Eingangpost Waffen für den Kampf mit Schild / ohne Schild, Kampf zu Fuß, Kampf von Pferd aus, Ziviel- und Militärwaffen. Hinzu kommen, wie schon erwähnt unterschiedliche Rüstungen und Kampfstrategien.
Da ist es doch wohl kein Wunder das die Waffen alle anders aussehen, sie werden schließlich auch alle vollkommen anders gehandhabt.

Davon abgesehen wird dem Schwert heutzutage m.E. eh eine Bedeutung beigemessen die es nie hatte.
In so gut wie keiner Kultur war die Güte der Schwerter m.E. verantwortlich für kriegerische Erfolge. Es waren wohl erheblich unpopulärere Waffen wie Lanzen, Spieße, Hellebarden, Bögen und später dann halt die Schußwaffen die einen maßgeblichen Einfluss auf eine "erfolgreiche" Kriegsführung hatten.

Mir ist überhaupt keine Kultur bekannt die sich durch Schwertkunst oder die Qualität ihrer Schwerter in kriegerischen Auseinandersetzungen einen bemerkenswerten Vorteil verschaffen konnte.
Nicht das ich alles wüsste, aber mir ist sowas echt nicht bekannt, selbst die heutzutage zu Überschwertkämpfern stilisierten Samurai haben imho in Schlachten eher mit Lanzen/Spießen und Bogenschützen Schlachten entschieden.

Gruß
El
 
Weil Du (wie in so gut wie jedem "Was ist das Beste/Optimalste" Thread) nicht sauber definierst: "Optimal wofür?"

Davon abgesehen wird dem Schwert heutzutage m.E. eh eine Bedeutung beigemessen die es nie hatte.
In so gut wie keiner Kultur war die Güte der Schwerter m.E. verantwortlich für kriegerische Erfolge. Es waren wohl erheblich unpopulärere Waffen wie Lanzen, Spieße, Hellebarden, Bögen und später dann halt die Schußwaffen die einen maßgeblichen Einfluss auf eine "erfolgreiche" Kriegsführung hatten.

Mir ist überhaupt keine Kultur bekannt die sich durch Schwertkunst oder die Qualität ihrer Schwerter in kriegerischen Auseinandersetzungen einen bemerkenswerten Vorteil verschaffen konnte.
Nicht das ich alles wüsste, aber mir ist sowas echt nicht bekannt, selbst die heutzutage zu Überschwertkämpfern stilisierten Samurai haben imho in Schlachten eher mit Lanzen/Spießen und Bogenschützen Schlachten entschieden.

Ganz meine Meinung !

Schwerter und deren effektiver Nutzen in einer offenen Feldschlacht im Sinne eines entscheidenden Vorteils der Schlachtentscheidend war hat es nie gegeben. Wenn dann waren es die Soldaten oder Krieger oder meinetwegen auch der Feldherr der die richtige Strategische Enscheidung getroffen hatte welche dann entschieden hatte ob Sieg oder Niederlage dabei rauskam. Welche Typen von Schwerter diese dann getragen haben..........das dürfte wohl weniger entscheidend gewesen sein.
In einem Duell oder Zweikampf sieht die Sache vieleicht anders aus. Aber auch hier zählt eher das "Können" wie derjenige mit seinem Schwert umgehen kann.

Auch wenn es schon richtig ist das die Physik und damit meine insbesonders das Gewicht sowie die Balance und auch die Reichweite gewisse nicht zu verleugnende Vorteile bieten.
Der Vergleich mit dem Rapier vs Hiebschwert stimmt im Ansatz schon recht gut .......Obwohl man nicht vergessen sollte das ein trainierter Schwertfechter alles andere als langsam ist und auch hier Stichtechniken bekannt sind.
Aber eben auch hier ist wieder der Mensch der da letzenendes das Zünglein an der Waage ist.

Was den Einsatz von Schwertern im organisierten Gruppenkampf angeht so kann man Ulrich schon recht geben. Die römischen Infantrieeinheiten waren da schon sehr erfolgreich. Wenn diese denn mal verloren so waren es manchmal eben die Fernwaffen welche da oftmals die Infantrie mit den kurzen Gladii alt aussehen ließen. Die Feldzüge gegen die Parther zeigen das schon sehr deutlich das eine Gruppe berittene Bogenschützen aus der Distanz den besten Infantriegruppenkämpfer mühelos besiegen konnte.

Was diese Chiemgau Sache angeht : Nochmal .....es wird da von könnte und vieleicht gesprochen. Kurz Spekulation.
Die Annahme das ein kleiner keltischer Stamm im Gebiet des Noricums alleine den Römern Ihre Technologie und damit gute Schwerter liefern konnte ist ziemlicher Blödsinn. Das muß man auch nicht immer wieder durchkauen. Warum so ein Quark erzählt wurde hatte ich auch damals aktuell mal versucht darzulegen. Sowas kommt dabei raus wenn Leute ohne Vorbeitung und Vorbildung einen Film komplett neu Vertexten ohne das da mal Rücksprache mit den Machern gehalten wird.

Ansonnsten gibt es für mich Persönlich nicht das optimale Schwert........außer vieleicht die Erfindung von Georg Lucas...:lechz:..das Laserschwert.
 
Davon abgesehen wird dem Schwert heutzutage m.E. eh eine Bedeutung beigemessen die es nie hatte.
In so gut wie keiner Kultur war die Güte der Schwerter m.E. verantwortlich für kriegerische Erfolge. Es waren wohl erheblich unpopulärere Waffen wie Lanzen, Spieße, Hellebarden, Bögen und später dann halt die Schußwaffen die einen maßgeblichen Einfluss auf eine "erfolgreiche" Kriegsführung hatten.

/sign

Ein Schwert hat noch nie eine Schlacht im Alleingang gewonnen da es den meisten anderen Waffen seiner Zeit unterlegen ist (Reichweite etc..). Es war immer die letzte Option dem Gegner zu Leibe zu rücken.
Alles andere is Mythos und Legende vom schwertschwingenden Helden der sicht durch's Schlachtfeld pflügt.
Dazu kommt noch das man Waffen sowie die Rüstung die mich vor der Waffe schützen soll ja ständig weiter entwickelt hat und ich als "Schwertdesigner" immer darauf reagieren muss wie sich mein Gegner rüstet.

Aber eigetlich hast du dir die Frage schon selbst beantwortet (dein Messer Beispiel). So ist es doch mit Allem, nicht nur mit Schwertern...
Sonst gäbe es schon lang ein Auto das sowohl ein Formel 1 Rennen gewinnt als auch nen 20t Auflieger zieht und ein Maisfeld mähen kann:irre:

lg
Ralf

P.S. da ich der Faszination Schwert jedoch genau so verfallen bin werde ich in den nächsten Tagen mal nen Post von meinen Schwert aufmachen, dass Arno Eckahardt gerade für mich macht (Klinge ist schon fertig). Wir,naja, hauptsächlich Er :D, haben sehr sehr lange an Material/Design etc. rumgefeilt um ein Schwert zu bauen, dass besagtem schwertschwingenden Helden gerecht würde :teuflisch
 
Die Römer hatten ihre sehr kurzen Schwerter, die Kelten hingegen sehr lange Schwerter (wenn auch nur aus Eisen anstatt des römischen Stahles).
Die keltischen Schwerter wurden ab dem 3 Jhd vChr zwar immer länger, aber im Laufe des 1 Jhd vChr auch wieder kürzer. Außerdem waren sie eine primär eingesetzte Hiebwaffe, der römische Gladius Hispanensis eine sekundüre Waffe für den engen Nahkampf. Es wurden darüber hinaus keltische Schwerter aus dem See bei La Tène gefunden, deren Stahl nach über 2000 Jahren(!) im Schlamm noch bis zum Griff zusammengebogen werden konnte und dann in seine grade Form zurückfederte.

Die mittelalterlichen Schwerter waren ganz anders als die der Wikinger, bis schliesslich Degen und Rapiere daraus wurden.
"Wikingerschwerter" wurden von Wikingern u.a. insbesondere im Mittelalter benutzt. Degen und Rapiere hingegen gar nicht, die kamen erst später.

Bis in die Neuzeit waren Säbel verbreitet - nach hinten gekrümmte Klingen, wie auch in Japan über viele hundert Jahre im Einsatz.
Säbel waren eine Erfindung der späteren Neuzeit und wurden bis ins industrielle 20 Jhd. benutzt.

Gleichzeitig gibt es aber auch aus dem persischen Raum Sichelschwerter aus Eisen/Stahl, die nach innen gekrümmt waren.
Die gab es schon Jahrtausende früher und teilwiese bis heute.

Bei Gebrauchsmessern ist es ja wieder anders. Hier steht ein bestimmter Nutzen im Vordergrund und das Messer wird dafür gebaut.
Bei den Klingenwaffen war und ist es genauso wie bei den Gebrauchsmessern, sie sind für ihren jeweils beabsichtigten Einsatz konzipiert und ausgelegt.

U. Gerfin schrieb:
und auch von ihren zu kleinen Rundschilden, die die Krieger gegen die römischen Pilen nicht ausreichend schützten.
Vor dem schweren römischen Pilum vermochte kein Schild der Welt zu schützen, AFAIK ist bis heute auch niemendem ein Schild aus zeitgenössischen Materialien eingefallen, das dieses leisten könnte.
 
Wohl unter Bezug auf den "genialen" Film über den Chiemgau-Meteoriten und seine befruchtende Auswirkung auf die Metallurgie der Kelten scheint sich die Meinung festgesetzt zu haben, die Kelten seine den Römern in der Metallurgie technologisch überlegen gewesen.

Der Film an sich war klasse. Eigentlich.

Leider scheint sich ja durch seriöse Wissenschaft ziemlich klar heraus gestellt zu haben, dass er eher als utopisch zu sehen ist ....
 
Also ich denke auch, dass hinter der Enwicklung immer neuerer Blankwaffen das uralte Prinzip der Actio-Reactio steckt, sei es auf überlegene Waffentechniken der Gegner, auf verbesserte Schutzvorrichtungen oder eine veränderte Kampftaktik!
Die Menschen wären ja blöd gewesen, wenn sie an einer bestimmten Kampfweise oder Bewaffnung festhalten würden und sich von einer Überlegenen einfach mit immer der selben, nicht durchschlagskräftigen Bewaffnung einfach niederwerfen lassen...
Ein weiterer Aspekt, der noch nicht genannt wurde ist natürlich auch der "Standort" wo gekämpft wurde, im Sumpf oder im Wald sind andere Waffen die besseren als auf dem freien Feld oder gar auf dem Meer!
Somit gibt/gab es für jede Zeit und jede Gelegenheit die optimale Waffe!

Sollte ich mich (in eine Zeit ohne Feuerwaffen zurückversetzt) jedoch für nur eine einzige Blankwaffe entscheiden müssen, der ich auf Gedeih und Verderb ausgeliefert wäre, würde ich mich zu 99% wohl für ein Sax entscheiden, weil es nicht nur eine durchaus praktische Waffe ist, sondern zudem auch noch als vielseitiges Werkzeug zu gebrauchen ist!

Gruß Christian
 
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