5000 Jahre Klingenwaffen und immer noch kein "Best Of"

5000 Jahre Klingenwaffen

......Es wurden darüber hinaus keltische Schwerter aus dem See bei La Tène geborgen, deren Stahl nach über 2000 Jahren(!) im Schlamm noch bis zum Griff zusammengebogen werden konnte und dann in seine g(e)rade Form zurückfederte.....
Vor dem schweren römischen Pilum vermochte kein Schild der Welt zu schützen, AFAIK ist bis heute auch niemendem ein Schild aus zeitgenössischen Materialien eingefallen, das dieses leisten könnte.
Die zum Vollkreis gebogenen antiken Klingen der Kelten (normaler Länge), die nach 2000 Jahren im Schlamm noch VOLLSTÄNDIG zurückfederten, sind natürlich einzigartig und können auch heute noch nicht kopiert werden. Versuche mit 5m langen Klingen sollen allerdings schon erfolgreich durchgeführt worden sein. Auch bei meinem Metallmaßband geht das ganz gut, allerdings bewährt es sich nicht in kriegerischen Auseinandersetzungen.

Ein Schild, das gegen das Pilum schützt, mag es nicht geben, aber vielleicht ein Schild, DER robust genug ist.

Und nun im Ernst: das ist natürlich Unfug - keltische Klingen waren vom Querschnitt her viel derber als die berühmten Toledaner Degen und ließen sich mit Sicherheit nicht einmal in neuem Zustand ohne plastische Verformung so biegen.

Und ein PILUM - wie schwer auch immer - wurde ja mit der Hand geschleudert. Natürlich waren auch die Römer keine Übermenschen und so blieben ihre Speere häufig im gegnerischen Schild stecken, was störend, aber nicht direkt tödlich war (nachzulesen bei WIKIPEDIA).

Gruß

sanjuro
 
AW: 5000 Jahre Klingenwaffen

Und nun im Ernst: das ist natürlich Unfug - keltische Klingen waren vom Querschnitt her viel derber als die berühmten Toledaner Degen und ließen sich mit Sicherheit nicht einmal in neuem Zustand ohne plastische Verformung so biegen.
Ok, daran, daß die archäologischen Fundstücke alles von des CIA Fakes deponierte Fakes waren und die untersuchenden Archäologen sämtlich von den Freimauren manipuliert waren, um ein historisch falsches Bild von den Kelten zu erzeugen (zu welchem Zweck auch immer), hatte ich natürlich nicht gedacht.

und so blieben ihre Speere häufig im gegnerischen Schild stecken, was störend, aber nicht direkt tödlich war
Das trifft zwar für das leichte Pilum zu (bei starken Schilden!), wie es zumindest zur Zeit der Republik verwendet wurde, nicht jedoch für das schwere. Das durchschlug sämtliche Schilde aus zeitgenössischen Material zwar nicht vollständig, aber das half demjenigen dahinter nicht viel, da der durchschlagende vordere Metallteil konzeptbedingt lang genug war, um schwere bis tödliche Verletzungen zu verursachen, neben den Bewegungseinschränkungen durch die im Körper sitzende Widerhakenspitze des im Schild festsitzenden Pilums.

(nachzulesen bei WIKIPEDIA)
Wenn das da so steht, würde ich empfehlen besser bei Leuten wie z.B. Peter Conolly oder Marcus Junkelmann nachzulesen, die haben wenigstens Ahnung, wovon sie schreiben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vorschlag zur Güte: Ihr - Sanjuro und Polaris1977 - untermauert eure Behauptungen (z. B. zur Biegsamkeit keltischer Klingen) jetzt mal mit dem ein oder anderen Argument oder besser noch Beleg oder wir verlagern eure Auseinandersetzung in die Prügelecke. Erstere Alternative fände ich interessanter ...
 
5000 Jahre Klingenwaffen

Vorschlag zur Güte: Ihr - Sanjuro und Polaris1977 - untermauert eure Behauptungen (z. B. zur Biegsamkeit keltischer Klingen) jetzt mal mit dem einen oder anderen Argument oder besser noch Beleg oder wir verlagern eure Auseinandersetzung in die Prügelecke.....
Unterschiedliche Informationen zur Diskussion zu stellen bedeutet für mich keine Auseinandersetzung. So lange keiner persönlich wird und sagt: Du bist ein schlechter Mensch! ist das nur eine Gegenüberstellung von Meinungen.

Ich bin nur an einer sachlichen Klärung interessiert, habe aber im Augenblick außer meinen allgemeinen Kenntnissen von Klingen keine Quellenangabe zur Bestätigung parat. Daher würde ich mich über einen kundigen Kommentar, z.B. von Ulrich Gerfin, Markus Balbach, Dieter Kraft oder Jens Nettlich, freuen.

Gruß

sanjuro
 
AW: 5000 Jahre Klingenwaffen

Das trifft zwar für das leichte Pilum zu (bei starken Schilden!), wie es zumindest zur Zeit der Republik verwendet wurde, nicht jedoch für das schwere. Das durchschlug sämtliche Schilde aus zeitgenössischen Material zwar nicht vollständig, aber das half demjenigen dahinter nicht viel, da der...

Meines Wissens lag der primäre Zweck eines Pilum nicht darin, irgendwelche Schilde zu durchschlagen um den Gegner zu verletzen, sondern darin die Schilde des Gegners unbrauchbar zu machen.

Julius Cäsar (hab jetzt aus Wiki zitiert):

"„Von großem Nachteil war es den Galliern im Kampf, dass mehrere ihrer Schilde oft durch einen Pilumwurf durchschlagen und so zusammengeheftet worden waren, dass sie, da das Eisen sich verbogen hatte, die Geschosse weder herausziehen noch mit einer derart behinderten Linken vernünftig fechten konnten; viele zogen es daher, nachdem sie den Arm eine Zeit lang geschüttelt hatten, vor, den Schild fallen zu lassen und ungeschützt zu kämpfen.“
 
Ich kann nur die Quelle von Polaris bestätigen.......Peter Conolly ist als seriöser Autor schon ernst zu nehmen, und die Schilderung, was das Biegeverhalten der Schwerter angeht , stammt von Peter Conolly.
Ansonnsten.....ich hatte ja mal für drei Wochen ,zu Studienzwecken von einem privaten Sammler, ein Schwert von Orton Meadows (Englische Fundstelle von diversen keltischen Waffen in sehr gutem Zustand.)
Dieses Schwert ist noch in Orginalhärtung vorhanden und federte bei einer vorsichtigen Biegung bis ca 45/50 Grad in einem großem Radius wieder zurück in seine gerade Ausgangslage. Weiter extremere Biegeversuche hatte ich dann nicht mehr gemacht um das Schwert nicht zu beschädigen. Der Zustand der Klinge ist aber auch als sehr gut zu bezeichnen. Die Schwert ist auf ca 200 v. Chr. datiert worden.

Das ist das was ich selbst ausprobiert und gesehen habe.......bei diesem einem Schwert.
Man kann jetzt aber noch lange nicht hergehen und das auf alle Schwerter übertragen. Das wäre etwas unseriös und auch ziemlich lächerlich.
Das gleiche gilt auch für römische Schwerter.
Die paar Klingen welche da bisher mal seriös untersucht wurden , auf Ihre Stahlqualitäten und die dazugehörige Wärmebehandlung lassen es nicht zu da eine verläßliche Aussage machen zu wollen welche Schwerter den jetzt besser in der Qualität sind und welche nicht.
Einen Vorteil hat es aber schon bei römischen Schwertern. Die noch teilweise vorhandenen schriftlichen Quellen berichten auch das einige der an die Truppen gelieferten Schwerter von schlechter Qualität gewesen seien. Was jetzt genau schlecht war steht da aber leider nicht.
Die Untersuchungen von Janet Lang an römischen Gladii zeigen aber schon das da ehrhebliche Qualitätsunterschiede im Stahl bei römischen Gladii vorkommen konnten. Eine Klinge, dessen Stahl gerade mal im Schnitt 0,2 % C hat, kann keine ordendlichen Festigkeitwerte bringen. Andere Klingen haben hingegen Werte um die 0,6 bis 0,8 % C und hatten teilweise Härtewerte von 58 bis 60 HRC an der Schneide geliefert.( Die Klingen sind eindeutig nur selektiv gehärtet worden ! ) Es war also von ...bis alles vorhanden.

Dieselben Probleme in der Qualitätsschwankungen waren auch bei Klingen aus Passau vorhanden. So beschwerten sich ebenfalls einige Klingenschleifer und Schwertfeger das die Stahlqualität schlecht sei und man keine gute Qualität liefern könne.
Aber auch hier keine genauen Angaben was den jetzt genau da nicht gut ist.
Ich erwähne genau aus diesem Grund die Klingen aus Passauer Produktion da diese ja auch den Ruf gehabt haben eine besonders Gute Qualität zu haben. Die Klingenmarke des laufenden Wolfes galt ja schon damals als Gütesiegel für Qualität. Das dieses Gütesiegel auch oft genug gefälscht wurde sollte aber auch noch erwähnt werden.

Lange Rede kurzer Sinn ........die Form eines Schwertes ist eine Sache ....nur ohne die notwendige Stahlqualität ist es nur die halbe Miete. Deswegen der kleine Ausflug von der Form und Gestalt weg ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
5000 Jahre Klingenwaffen....

.....Peter Conolly ist als seriöser Autor schon ernst zu nehmen, und die Schilderung, was das Biegeverhalten der Schwerter angeht, stammt von Peter Conolly......ich hatte ja mal für drei Wochen zu Studienzwecken von einem privaten Sammler ein Schwert von Orton Meadows (Englische Fundstelle von diversen keltischen Waffen in sehr gutem Zustand.). Dieses Schwert ist noch in Orginalhärtung vorhanden und federte bei einer vorsichtigen Biegung bis ca 45/50 Grad in einem großen Radius wieder zurück in seine gerade Ausgangslage.....
Das ist mal ein konkretes Statement, das ich nachvollziehen kann. Mit der zum Vollkreis gebogenen historischen Klinge hingegen habe ich so meine Probleme....

Kannst Du etwas zu den Querschnittmaßen der keltischen Klingen sagen?

Gruß

sanjuro
 
@sanjuro
Ich hatte die Klinge damals sorgfältig dokumentiert.
Sobald ich aus meinem Urlaub wieder zu Hause bin reiche ich Dir die Daten nach. Momentan habe ich diese hier nicht zur Verfügung.
 
Ich hatte mich in meinem Beitrag (Nr. 13) bewußt zurückgehalten, was die Eignung von Klingenwaffen bei unterschiedlichen Kampftechniken betraf.
Das ist im Grunde so selbstverständlich, daß man darüber keine Erörterungen anzustellen braucht.

Zu einigen Ansichten, die hier geäußert worden sind, aber doch ein paar Anmerkungen:

Die kurz von mir angesprochene Einschätzung der keltischen Schilde als zu klein, um vor dem Pilum zu schützen, stammt von Polybios, der darüber zeitnah berichtete.
Es ist sicher unmittelbar einsichtig, daß auch ein nicht "durchschlagssicherer" Schild besser schützte, als gar kein Schild oder ein zu kleiner Schild, der Oberkörper und Beine nicht gleichzeitig decken konnte. Ein Kampf-schon gar im Getümmel einer Schlacht- fand auch nicht unter Laborbedingungen statt. Durch leichtes "Mitgehen" kann der Schildträger die Wucht des Aufpralls vermindern.

Eine "Lehrstunde" im Schildgebrauch gibt Homer bei der Schilderung des Zweikampfs von Ajax und Hektor. Obwohl bei der ungefügen Kraft des Aiakiden Ajax Hektors Schild durchschlagen wird, gelingt es diesem, ohne nennenswerte Verletzung davonzukommen, weil er den Schild von sich weghält und zur Seite dreht.

Die spezielle Form des pilum war dafür gedacht, daß es jedenfalls im Schild des Gegners steckenbleiben sollte und damit ein Hantieren mit dem Schild unmöglich machte.

Die immer wieder verbreitete Vorstellung, der gepanzerte Ritter sei durch das Schießpulver vom Schlachtfeld verdrängt worden, ist auch nicht uneingeschränkt richtig.
Die ersten Feuerwaffen waren wenig verbreitet, langsam, ungenau, unzuverlässig und auch die Durchschlagskraft war zweifelhaft.
Historisch belegt ist eher, daß der gepanzerte Reiter durch die Gewalthaufen der Landsknechte mit dem Langspieß militärtaktisch seine Bedeutung verlor.

Zur Qualität der keltischen Schwerter kann man kein allgemeines Urteil fällen, weil sie eben nicht "industriell" sondern individuell hergestellt wurden. Da muß es zwingend ein Mittelmaß mäßiger Eigenschaften und Ausreißer nach oben und unten gegeben haben.
Das von Dieter untersuchte Stück war gut, einen Rückschluß auf andere Klingen läßt es nicht zu.

Die hier angesprochene Frage nach den elastischen Eigenschaften kann auch nicht allgemein beantwortet werden.
Hat ein Schmied- ganz gleich in welcher Zeit- das Können, Stahl von guter Reinheit mit ca 0,6-0,8 % C herzustellen oder auch nur die Fähigkeit, solchen Stahl, mag er auch zufällig entstanden sein, zu erkennen, so kann er daraus eine Schwertklinge machen, die hoch elastisch ist.

Wie weit sie ohne plastische Verformung gebogen werden kann, ist dann weniger eine Frage des Materials, als der Dimension.

In den Kung-Fu-Filmen, mit denen das Fernsehen uns immer wieder verwöhnt, tragen die Kämpfer Schwerter, die im Gürtel stecken und als Teil des Gürtels um den Leib gewickelt sind. Beim Schwingen flattern sie wie ein Lämmerschwanz. Ungeschützt möchte man sie aber auch nicht abkriegen.

Das kann auch jeder zu Hause mit einem langen Fuchsschwanz ausprobieren. Der kann problemlos um 90 Grad gebogen werden und springt in die Ausgangsform zurück, wenn es nicht ein "Sonderangebot" aus einem schlecht sortierten Baumarkt ist.

Bei entsprechender Länge geht das auch mit stärkeren Querschnitten.
Ich habe ein "Schwert" aus einem Gattersägenblatt, das bei 2,5 mm Stärke und zwischen 65 und 30 mm Breite bei ca 90 cm Länge so gebogen werden kann, daß die Spitze parallel zum Griff steht. Es springt dann in die Gerade zurück. Die Härte-ca 50 HRC- würde ich für nicht ausreichend halten- ein gleich behandeltes Stück diese Stahls erwies sich als Hufschneidemesser als zu weich und mußte durch eine neue Härtung auf höhere Härtewerte gebracht werden.

Eine solche Biegung ist bei stärkeren Dimensionen nicht möglich und auch nicht erforderlich.
Mit der Verbreiterung eines Querschnitts auf das Doppelte wächst auch die erforderliche Biegekraft auf das Doppelte. Verdoppelt man aber die Dicke, so steigt die Biegesteifigkeit auf das Achtfache.
Schon bei einer Dicke von 6 mm würde es Menschenkraft übersteigen, eine Klinge mit sonst üblichen Dimensionen um 90 Grad zu verbiegen.
Da Zug- und Druckbelastung an den Außenschichten um das Vielfache gegenüber einer dünnen Klinge steigen würden, würde die Belastung auch nicht mehr ohne Bruch ertragen.

Aus der möglichen elastischen Verformung allein auf die Eignung einer Klinge schließen zu wollen, ist also verfehlt. Nur nebenbei: Japanische Schwerter sind in der Regel nicht elastisch, sondern verbiegen sich bei ungeschicktem Gebrauch plastisch.

Freundliche Grüße

U. Gerfin
 
Die immer wieder verbreitete Vorstellung, der gepanzerte Ritter sei durch das Schießpulver vom Schlachtfeld verdrängt worden, ist auch nicht uneingeschränkt richtig.
Die ersten Feuerwaffen waren wenig verbreitet, langsam, ungenau, unzuverlässig und auch die Durchschlagskraft war zweifelhaft.
Historisch belegt ist eher, daß der gepanzerte Reiter durch die Gewalthaufen der Landsknechte mit dem Langspieß militärtaktisch seine Bedeutung verlor.

Nur als Ergänzung für Interssierte:
Kelly DeVries analysiert und schildert in seinem Buch "Infantry Warfare in the Early Fourteenth Century: Discipline, Tactics, and Technology" in welcher Art die überlegene, schwere Panzerreiterei vom Infanterieverbund abgelöst wurde. Die Gewalthaufen der Landsknechte sind nur die letzte Spitze dieser Entwicklung.
 
Ich hatte vor einigen Jahren die Freude, einige Monate in Neuseeland verbringen zu dürfen. Dort kreucht und fleucht in seinen Nischen (noch immer), was die Evolution unter den dortigen Bedingungen über Jahrtausende zugelassen hat - das sind teilweise derart ungewöhnliche Tiere und Pflanzen, dass sie Darwins Galapagos-Funden in nichts nachstehen.

Analog zu den etwa 3,5 Mrd. Jahren Evolution des Lebens ohne wirklichen dauerhaften Gewinner sehe ich auch die Kingenwaffenentwicklung als fast schon organischen Prozess - Die Nischen,für die besondere Klingenwaffen entwickelt wurden, um einen besonderen Vorteil zu erlangen, tun sich auf und schließen sich wieder.

Besonders interessant finde ich hier den Weg, den der Dolch genommen hat - genannt seien nur Extremformen wie Panzerstecher, Cinquedea oder der Springklingendolch - Wo sich auch immer ein kleiner Vorteil ergab wurde genau die Klinge oder das Gefäß entwickelt, das gerade ideal war.

Aber betrachtet man gleichzeitig z.B den Kris oder den Nierendolch mit ihren hochsensiblen, für den Träger und dessen Ansehen wichtigen symbolischen Elementen, wird einem klar, dass oft auch dieser Schmuckfaktor wesentlich zum Erscheinungsbild der Waffe beitrug.

Wie war das mit den Japanischen Katana, deren Krümmung in Kriegszeiten größer gefertigt wurde als in Friedenszeiten?
Das ist doch ein schier endloses, hochinteressantes Forschungsfeld.
Seien wir froh, dass das Lichtschwert noch auf sich warten lässt ;-)


mfg
Tct II
 
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5000 Jahre Klingenwaffen....

......Wie war das mit den japanischen Katana, deren Krümmung in Kriegszeiten größer gefertigt wurde als in Friedenszeiten?....
Deinem philosophische Gesamtblick über permanente funktionale, aber auch rein dekorative Entwicklungen und Auswüchse an Blankwaffen kann ich nur zustimmen.

Bei japanischen KATANA trifft das aber keinesfalls zu. Die Krümmung (SORI) war vorwiegend vom Einsatz diktiert, und so findet man in der Zeit der berittenen SAMURAI häufiger Klingen mit kräftigem SORI (vergleichbar mit den Reitersäbeln in Asien, Nordafrika und Europa).

Mit dem Ende der langen kriegerischen Auseinandersetzungen am Ende des 16. Jhdts. strecken sich mit dem vermehrten Auftreten von ASHIGARU (Fußsoldaten) die Klingen, wobei in der folgenden friedlichen Zeit (EDO-Zeit genannt) auch in Anlehnung an die Tradition mit Formen gespielt werden konnte, weil die Herstellung der Klingen nicht so ausschließlich auf die Kriegseinsätze abzielte. So gab es im 19. Jahrhundert durchaus manche Nachempfindungen von Klingen des 14. und 15. Jahrhunderts.

Gruß

sanjuro
 
Leider muss ich euch sagen dass es durchaus die Ideale Klinge gibt.
die Erfindung von Georg Lucas...:lechz:..das Laserschwert.
Nee, das muss ich euch widersprechen. Der "Lichtsäbel" hat ne Reihe gravierender Nachteile:
1). Es summt und leuchtet, ein leises unauffälliges Benutzen fällt wohl weg.
2). Da das Berühren der Klinge fatal ist, fallen Ringen, Entwaffnen und "halbschwert" auch weg, alles Techniken die beim Schwertfechten sehr wichtig sind.
3). Als Nahkampfwaffe im Handgemenge ungeeignet, man würde mit dem Ding eigene Mitstreiter, sich selbst und seine Umgebung massiv in Gefahr bringen.
4). Hat keinerlei Parierelemente und verhackt sich fest beim Zusammentreffen mit der anderen "Laserklinge". Versetzen und abgleiten lassen wie uns europäische, japanische und chinesische Schwertschulen lehren ist nicht möglich.

Also, sooo super ist das Ding nicht. Zum Draufhauen reicht schon, aber fürs Fechten würde ich das gute alte europäische Langschwert bevorzugen. :hmpf:

:hehe::steirer:

Die Untersuchungen von Janet Lang an römischen Gladii zeigen aber schon das da ehrhebliche Qualitätsunterschiede im Stahl bei römischen Gladii vorkommen konnten. Eine Klinge, dessen Stahl gerade mal im Schnitt 0,2 % C hat, kann keine ordendlichen Festigkeitwerte bringen. Andere Klingen haben hingegen Werte um die 0,6 bis 0,8 % C und hatten teilweise Härtewerte von 58 bis 60 HRC an der Schneide geliefert.( Die Klingen sind eindeutig nur selektiv gehärtet worden ! )
Und wieder mal eine interessante wissenschaftliche Quelle entdeckt! :super: Dankeschön!
 
Die Klingen streckten sich bei japanischen Klingen mit dem Auftreten der Ashigaru ( Fußsoldaten )

Nein, das würde ich so nicht unterschreiben. Die Sori wanderte hin zum Saki-Sori und die KLingen wurden kürzer, aber deswegen weniger krumm : Das kann ich nicht erkennen. Klingen des 15. / 16 Jhdt. weisen ganz im Gegenteil eher massive Krümmungen auf, vorallem bei Kazuchimono wie sie von den Fußsoldaten benutzt wurden.

Gerade Klingen tauchen eigentlich erst wieder mit dem auslaufenden 16. / beginnenden 17. Jhdt. auf.
Das hängt auf der einen Seite damit zusammen das viele frühe Klingen massiv gekürzt wurden wodurch die Biegung ( Sori ) minimiert wurde ( sog. Tensho suriage ) und dem Umstand das vermehrt Shinai zum Fechttraining benutzt wurden.
Resultat war das typische Keicho-Shinto ( ca. 1590 - 1640 ) mit seinen Klingen die den abgesägten Klingen des auslaufenden 14. Jahrhunderts nachempfunden wurden.
In den daraufolgenden Jahrhunderten wurde es wieder krümmer, obwohl eigentlich Frieden herrschte.
Gerade Klingen gab es hingegen wieder vermehrt in der letzten kriegerischen Epoche der Samuraikultur, dem Bakumatsu.
Die von den Loyalisten bevorzugten Klingen hatten fast überhaupt keine Sori.

Zusammengefasst : Die massive Klingenkrümmung bei einigen
Nihonto ist weder direkt auf den Gebrauch von Pferden noch auf den Gebrauch während kriegerischer Zeiten zurückzuführen.
 
Gerade Klingen tauchen eigentlich erst wieder mit dem auslaufenden 16. / beginnenden 17. Jhdt. auf
...
Gerade Klingen gab es hingegen wieder vermehrt in der letzten kriegerischen Epoche der Samuraikultur, dem Bakumatsu.
Die von den Loyalisten bevorzugten Klingen hatten fast überhaupt keine Sori.
Eine kleine Verständnisfrage; du meist sicherlich unwesentlich gekrümmte Klingen? Denn sonst schwebt mir ein "Ninjato" vor, eine gerade japanische Klinge, die überall in den Filmen zu sehen ist wovon aber die Quellen schweigen.
 
Vollkommen richtig, blos Klingen mit einer Krümmungen von 2, 3 mm auf eine Länge von 75 cm sehen irgendwie fast gerade aus. Daher hab ich "gerade" Klingen geschrieben.
 
Warum hat sich nie eine "Optimale Form" einer Klingenwaffe durchsetzen können??

Wer hat dazu Ideen, Anregungen oder Meinungen?

Das dieser Thread eher philosophischer Natur ist, liegt auf der Hand.
Alo, wenn ich so überlege... Es gibt in der Tat eine Klingenform die von Anfang an da war, und die selbst heute ihren vollen Einsatz genießt - die typische gerade Messerklinge mit oval zuspitzendem Ort! Das ist so gesehen die älteste und vielseitigste Klingeform überhaupt. Erste Blankwaffen aus Kupfer und Bronze waren auch "nur" Hiebmesser ähnlich der Machete.
 
Zuletzt bearbeitet:
Blades adapted to circumstance and opponent. Along with fighting range; how far you were from an opponent. This is what the selection of the weapon chosen, was based upon. If the range changed the weapon changed. If the opponent changed in his defense or his offense the weapon used changed.
Light sabers are not included:D
I most always carry more than one knife myself.

Regards, Fred
 
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