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Ami

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Hallo an alle,
da ich Laie auf dem Materialgebiet bin nun meine Frage an die Experten.Ich habe von einem Freund der als Schmied arbeitet, vor langer Zeit mir ein Schwert in diesem Stahl anfertigen lassen. Ist der Stahl auch für Messer geeignet und würde sich lohnen das Schwert ( ist ein Samuraischwert ) zu einem schönen Messer umzuarbeiten? Das Schwert steht nun seit Jahren rum und ich denke als Messer hätte ich eine bessere Verwendung für die Klinge.
Vielen Dank für die Hilfe
Ami
 
das is ein federstahl . klar könnte mann dehn umarbeiten als messer , alerdings hat er nich sehr viel kohlenstoff ,bin mir nich sicher ob mann mit dehm 60hrc erreicht . rostfrei ist er nicht.
ich würde auf einen andren stahl umsteigen , der eventuel auch nicht rostfrei ist aber mehr c hat . die reinen c stähle sind nicht gerad teuer
 
Zudem muß man auch bedenken, daß er bei der Bearbeitung durchaus bereits einen Teil seines sowieso schon nicht allzureichlichen Kohlenstoffes eingebüßt haben könnte/dürfte.
 
dieser Stahl wird in der Industrie u.A. für Membranfedern verwendet,
die partiell bis 62 HRC gehärtet werden.
Wie oben bereits erwähnt, Glühzeit wg. C-Verlust kurz halten,
bzw. in Esse statt mit Brenner erwärmen.
Ein Bekannter von mir hat aus diesem Material schon einige Messer gefertigt, die die "Nagelprobe"(3mm) ohne nennenswerte Scharte überstanden haben.
 
ich würde es nicht machen. und zwar ist federstahl nun nicht so selten und teuer, als daß sich das lohnen würde, ein fertiges produkt zu zerlegen.
versuch doch das teil zu verkaufen. internetauktionshaus?
dann hast du auch gleich ein wenig geld, um dir was neues zu machen/ machen zu lassen.
etwas anderes wäre es, wenn du nur die klinge und den griff ein wenig kürzen müßtest. aber komplett neu aufbauen, ich weiß nicht ....
federstahl ist immer dann eine gute wahl, wenn eine schlagende beanspruchung der klinge (schwert, machete, standhauer o.ä.) beim benutzen im vordergrund steht.
gruß,
xtorsten
 
@look: was sind denn membranfedern? und: wie werden die denn auf 62HRC gehärtet? induktiv?
 
Dieser Stahl ist nach typ ein Vergütungsstahl (Wellen, Achsen,..). Für eine Haumesser gröbster art oder ein Schwert ok. Wenn man daraus ein Messer machen will dann ist es mit Aufwand verbunden da ein wenig mehr Leistung reinzukriegen (Aufkohlen und Randschichthärten). Das wird auch in einigen Fällen gemacht, dann erhält man eben auch 62 HRC locker. Von sich aus schafft der Stahl da nicht so hoch zu kommen.

Das mit dem Aufkohlen ist eine Interessante möglichkeit die in der Messerszene noch nicht wirklich benutzt wird. Ich seh da gute Möglichkeiten im Havy Duty bereich, bei Haumessern und Schwertern. der kern bleibt zäh und in der schneide ist die Power, welche man vom Kohlenstoffgehalt her ja nach belieben einstellen kann. Eigendlich ist das der chemische Weg eine Lagenkonstuktion in einer Klinge zu erreichen.
 
@xtorsten: Membranfedern erzeugen die Anpresskraft in KFZ-Kupplungen,
gehärtet werden sie in gasbeheizten Durchlauföfen bzw. speziellen Härtestrassen, kann sein, dass der eine oder andere Hersteller auch induktiv härtet.
Die 62 HRC sind übrigens toleranzbehaftet, ich habe selbst noch keine auf Ihre tatsächliche Härte geprüft
 
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