Messer-Timo
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Hallo ihr Messermacher,
als ziemlicher Anfänger auf dem Gebiet des Messermachens (aber täglich am Lernen....), kam mir in den Sinn, nach meinem ersten Messer gleich „7 auf einen Streich“ zu machen.
Mir schwebte vor: 7x gleiches Messer, aber 7 unterschiedliche Stähle.
Die fertigen Messer würde ich an die Royal-Ranger Pfandfinder unserer Gemeinde verteilen mit der Vorgabe: „Lasst eure liebgewonnen Messer daheim, und benutzt 6 Monate lang diese Messer hier. Nach Ablauf der Zeit, möchte ich die Messer wieder sehen, und von euch hören, was daran gut, und was schlecht war.“
Hintergrund ist zu sehen, wie sich die Stähle im „Alltagseinsatz“ verhalten. Natürlich gibt es hierzu schon viele Abhandlungen zu lesen, aber „grau ist alle Theorie“.
Zuerst habe ich einfach einen Rohling entworfen, und diesen aus 3mm Blech Wasserstrahlschneiden lassen. Aus Palettenholz einen Griff rangeschraubt und dann optimiert:
D.h. die Klinge 5mm weniger Hoch, die Aussparung für den Finger breiter gemacht und weniger Tief, die „Parierstange“ verlängert , die Daumenauflage verlängert und noch eine zweite Daumenauflage hinzugefügt (ein Kollege brachte mich beim „Anprobieren“ auf die Idee).
Mein Problem ist/war, daß ich den späteren Anschliff eigentlich nicht bis zur Spitze vorne hochziehen kann, da ich nur auf eine Flachschleifmaschine Zugriff habe, und nicht von Hand nass schleifen kann. Deshalb die etwas „komische“ Spitzenausführung, um eine möglichst lange gerade Schneide zu haben mit wenig Radius zur Spitze hin.
Allerdings stellte sich heraus, daß ein Freund von mir eine kleine Tormek hat, und ich nach dem groben Vorschliff dort fertigschleifen kann.... Also vielleicht wirds doch noch ein "g´scheiter Anschliff".
Als Stähle habe ich ausgewählt:
1.2510 100 MnCrW4
1.2442 115 W8
1.2714 56 NiCrMoV7
1.4112 X90 CrMoV18
1.2436 X210 CrW12
1.2397 X240 CrMoV5-1-10 (PM)
1.2709 X3 NiCoMoTi18-9-5
Die ersten beiden werde ich selbst härten, der Rest geht zum Vakuumhärten (bzw. Auslagern)
in eine Härterei. Klingenstärke liegt zw. 3.5 und 5mm .
Der 1.2709 liegt noch als 15mm Rundmaterial vor, und muss beim Dorfschmied erst noch plattgeklopft werden..... Die anderen Stähle kamen im Paket auf die Drahterodiermaschine und sind schon fertig.
Beim Gewindeschneiden bin ich fast verzweifelt. Als Erodierer verliert man total das Gefühl für den Stahl: Scheißegal was da auch kommen mag, die Maschine macht es schon platt. 1.2767, 1.2080, PM-Stähle oder Aluminium. Ist mir egal. Wo der Fräser noch überlegt, wie er das am besten angeht, brutzelt die Erodiermaschine schon.
Und obwohl ich der Vorsicht halber mit Vor-, Mittel- und Fertigschneider gearbeitet habe, hat mich am Ende der M4-Hartmetallgewindebohrer gerettet. Am schlimmsten war 1.2442.
Die Vielen Bohrungen sind der Befestigung der Griffschalen geschuldet. Die werden einfach an das Messer/den Erl geschraubt. Bei 3.5 bis 5mm Stärke war mir das zu wenig Fleisch um von beiden Seiten eine Schraube reinzudrehen. Also wurde einfach versetzt eine zweite Reihe gebohrt....
Am oberen Klingenansatz soll eine „angedeutete Gegenschneide“ hin.
Ihr seht schon – alles etwas „hemdsärmelig“ – aber ich habs halt nicht gelernt. Noch nicht....
Und nach so viel Text auch noch ein Bild:
Es grüßt euch
Timo
als ziemlicher Anfänger auf dem Gebiet des Messermachens (aber täglich am Lernen....), kam mir in den Sinn, nach meinem ersten Messer gleich „7 auf einen Streich“ zu machen.
Mir schwebte vor: 7x gleiches Messer, aber 7 unterschiedliche Stähle.
Die fertigen Messer würde ich an die Royal-Ranger Pfandfinder unserer Gemeinde verteilen mit der Vorgabe: „Lasst eure liebgewonnen Messer daheim, und benutzt 6 Monate lang diese Messer hier. Nach Ablauf der Zeit, möchte ich die Messer wieder sehen, und von euch hören, was daran gut, und was schlecht war.“
Hintergrund ist zu sehen, wie sich die Stähle im „Alltagseinsatz“ verhalten. Natürlich gibt es hierzu schon viele Abhandlungen zu lesen, aber „grau ist alle Theorie“.
Zuerst habe ich einfach einen Rohling entworfen, und diesen aus 3mm Blech Wasserstrahlschneiden lassen. Aus Palettenholz einen Griff rangeschraubt und dann optimiert:
D.h. die Klinge 5mm weniger Hoch, die Aussparung für den Finger breiter gemacht und weniger Tief, die „Parierstange“ verlängert , die Daumenauflage verlängert und noch eine zweite Daumenauflage hinzugefügt (ein Kollege brachte mich beim „Anprobieren“ auf die Idee).
Mein Problem ist/war, daß ich den späteren Anschliff eigentlich nicht bis zur Spitze vorne hochziehen kann, da ich nur auf eine Flachschleifmaschine Zugriff habe, und nicht von Hand nass schleifen kann. Deshalb die etwas „komische“ Spitzenausführung, um eine möglichst lange gerade Schneide zu haben mit wenig Radius zur Spitze hin.
Allerdings stellte sich heraus, daß ein Freund von mir eine kleine Tormek hat, und ich nach dem groben Vorschliff dort fertigschleifen kann.... Also vielleicht wirds doch noch ein "g´scheiter Anschliff".
Als Stähle habe ich ausgewählt:
1.2510 100 MnCrW4
1.2442 115 W8
1.2714 56 NiCrMoV7
1.4112 X90 CrMoV18
1.2436 X210 CrW12
1.2397 X240 CrMoV5-1-10 (PM)
1.2709 X3 NiCoMoTi18-9-5
Die ersten beiden werde ich selbst härten, der Rest geht zum Vakuumhärten (bzw. Auslagern)
in eine Härterei. Klingenstärke liegt zw. 3.5 und 5mm .
Der 1.2709 liegt noch als 15mm Rundmaterial vor, und muss beim Dorfschmied erst noch plattgeklopft werden..... Die anderen Stähle kamen im Paket auf die Drahterodiermaschine und sind schon fertig.
Beim Gewindeschneiden bin ich fast verzweifelt. Als Erodierer verliert man total das Gefühl für den Stahl: Scheißegal was da auch kommen mag, die Maschine macht es schon platt. 1.2767, 1.2080, PM-Stähle oder Aluminium. Ist mir egal. Wo der Fräser noch überlegt, wie er das am besten angeht, brutzelt die Erodiermaschine schon.
Und obwohl ich der Vorsicht halber mit Vor-, Mittel- und Fertigschneider gearbeitet habe, hat mich am Ende der M4-Hartmetallgewindebohrer gerettet. Am schlimmsten war 1.2442.
Die Vielen Bohrungen sind der Befestigung der Griffschalen geschuldet. Die werden einfach an das Messer/den Erl geschraubt. Bei 3.5 bis 5mm Stärke war mir das zu wenig Fleisch um von beiden Seiten eine Schraube reinzudrehen. Also wurde einfach versetzt eine zweite Reihe gebohrt....
Am oberen Klingenansatz soll eine „angedeutete Gegenschneide“ hin.
Ihr seht schon – alles etwas „hemdsärmelig“ – aber ich habs halt nicht gelernt. Noch nicht....
Und nach so viel Text auch noch ein Bild:
Es grüßt euch
Timo