.. _einfach_ scharf - wie?

Grabbi

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Also, nachdem ich mir von Kollegen mehrere Vorträge über die hohe Kunst des Messerbaus, ~schleifens usw. angehört habe, ist die Kernfrage nicht beantwortet:
Wie kriegt ein Normalsterblicher ein normales Messer so scharf, dass es normal schneidet? Stundenlagens abziehen o.ä. dauern mir zu lange. Ich will keine Höchstleistungen; Otto Normalverbraucher genügt. Aber auch da ist es eben so, dass nach einigen Jahren ein "Grundschliff" 'rein muss.

Auf die Gefahr hin, eine Blsapehemie zu begehen, bin ich der Meinung, eine elektrische Schleifscheibe (trocken) müsste doch funktionieren.

Oder nicht?

Alexander
 
Blasphemie !! :)
Würde Dir den Sharpmaker von Spyderco empfehlen, abziehen musst Du damit zwar auch, aber nicht stundenlang. Handhabung ist denkbar eínfach und man erreicht anscheinend eine gute Schärfe damit.
Mit ca 75 Euronen bist Du dabei.
Den Schliff versaut man sich damit auch nicht, bzw erreicht man damit eine sehr symmetrische Schneide.
FF!
Behnie
 
Grabbi schrieb:
...

Auf die Gefahr hin, eine Blsapehemie zu begehen, bin ich der Meinung, eine elektrische Schleifscheibe (trocken) müsste doch funktionieren.
Oder nicht?
...

[Ironie ON]
Klar, trockene Schleifscheibe .. möglichst schnell drehend .. dann mit viel Druck ordentlich die Schneide des Messers dran halten ....
Dann hast Du genau das, was Du willst ....
Eine ausgeglühte Klinge .... vermutlich in den schönsten Anlassfarben schillernd ... also eigentlich genau das, was ein Otto Normalverbraucher auch in seiner Schublade liegen hat :)
Das Ergebnis ist dann in etwa mit den Otto Normalverbraucher "Wunderschärfer für die härtesten Klingen der Welt" auf den Jahrmärkten vergleichbar ... Diese super-spezial karbidbehafteten "Superschleifer" .... Messer 2 mal durchziehen und die Schneide ist so mit einem Grat versehen, dass sie kurzfristig sogar schneidet (bis sich der Grat umlegt) .... Alles Otto Normalverbraucher ....
[Ironie OFF]

Ich habe solche Otto Normalverbraucher Messer zu Hauf in den Schubläden meiner Famiile und bei Bekannten gesehen.
Die Klingen sauber auf "Opas oder Papas" elektrischem Schleifstein malträtiert und weichgeglüht ... "Das haben wir immer so gemacht ....".

Entweder einen Sharpmaker oder ein Lansky für die Leute mit 2 linken Händen und 10 Daumen.
Oder einen vernünftigen Bankstein mit mittlerer Körnung als Otto Normalverbraucher-Kompromiss.
 
und noch 2 Möglichkeiten sind mir eingefallen... :
Leg Dir 'nen Durchzieher zu (die Teile sind, zu Recht, ziemlich verschrien, aber falls Du nur billige Messer ohne Anspruch auf lange Schnitthaltigkeit nutzen willst... why not)
oder aber noch besser: Eine Schleifhilfe für Schleifsteine (das ist ein Clip, der auf den Messerrücken geschoben wird und der einem so das "den korrekten Winkel einhalten" erleichtert).
Beide gibt es von der Firma Minosharp zum Beispiel bei Messer - Roedter.
mfG

Behnie
 
so, hallo erstmal im forum.

wie du siehtst sind nicht alle tipps wirklich zu empfehlen ;)

empfehlen kann ich die die schaerfseiten von leonardo75, der hat sich mit dem thema ordentlich beschaeftigt und etwas lesbares und verstaendliches dazu zusammengeschrieben, da koennen wir alle nochwas von lernen :D

lies dich ein, ueb ein wenig mit dem wekzeug und schaerfzeug das dir gegeben ist und du wirst schnell unterschiede zu deinen vorherigen faehigkeiten erkennen...
 
Die Frage des Messerschärfens wurde hier schon x-Mal gestellt und noch öfter beantwortet! :steirer:
Ich selbst habe davon viele Tipps beherzigt und kriege auch manchmal ein rasiermesserscharfes Ergebnis. Aber halt nur manchmal! :(

Aus diesem Grund habe ich die Fa. Dick GmbH kontaktiert. Die bieten nämlich "Schärfkurse für Schneidwerkzeuge" an.
Mit dem Ergebnis, daß ich am 18.02.05 ab 08.30 Uhr in der Kurswerkstatt in Metten - Dammersbach sitzen werde. Das wird mir hoffentlich helfen, immer scharfe Messer hinzuzaubern und nicht nur ab und zu! :confused: :D
Der Preis incl. Mwst. 104,40 €
Bei Interesse: www.dick.biz oder email Workshop, workshop@dick.biz
Würde mich freuen, Forumsmiitglieder zu treffen! :super:

Gruß,
Wolfgang
 
... ist doch ganz einfach: Alles wegmachen, was nicht zur Schneide gehört! :D

Ansonsten wie immer die Empfehlung: Leos Messerschärfseite hilft. Damit habe sogar ich Grobmotoriker einigermassen schleifen gelernt.

-Walter
 
Grabbi schrieb:
Wie kriegt ein Normalsterblicher ein normales Messer so scharf, dass es normal schneidet? Stundenlagens abziehen o.ä. dauern mir zu lange. Ich will keine Höchstleistungen; Otto Normalverbraucher genügt.
Schnell und idiotensicher ? Spyderco Scharpmaker.
Kinderleicht mit Erfolgsgarantie. Alles andere würde ich erst in Betracht ziehen, falls Du Blut geleckt haben solltest.
 
Was bei meinen zuletzt geschärften "Rostmessern" einen (für mich) erstaunlichen Schärfegewinn gebracht hat war das Polieren der Schneiden auf der Polierscheibe.
Obwohl ich vorher nur mal so zum Testen am Bandschleifer schärfte.

Ich weiss zwar eigentlich nicht, was dabei passiert, aber es wurde erheblich schärfer.
 
also ich hab nem kumpel auf die Frage: "hey sach ma du beschäftigst dich doch viel mit Messern etc, was soll ich nehmen damit meine Küchenmesser mal wieder richtig scharf werden?" gesagt, er soll sich das Lansky Standard Set holen, geht gut.
Er ist sehr zufrieden und freut sich über gescheit´ geschärfte Messer.
gruß
 
Outing!

Also ich gehöre auch zu den sogenannten "Grobmotorikern". :D
Wenn eines meiner Messer stumpf ist kommt es in die Vitrine zurück bis sich vier oder fünf angesammelt haben, und dann kriegt Jürgen Schanz mal wieder ein Paket von mir. :irre:
Zum Glück habe ich inzwischen genug EDC geeignete Messer.

Ich habe es auch mal mit dem Lansky Schärfsystem versucht. War nix.
Das Teil ist jetzt (nahezu unbenutzt) Teil des Messertauschrings 2. :D

Ich bin jetzt wirklich gespannt auf den Spyderco Sharpmaker den ich im Rahmen des Spyderco Passarounds in den nächsten Wochen mal zum testen bekommen werde.
Wenn das Teil wirklich so gut ist wird die Bestellung bei einem unserer Sponsoren im Januar etwas größer ausfallen. :hehe:
Ansonsten gibts wieder ein Paket an Jürgen. :super:
 
...hervorragende Instrumente, mit welchen Sie die sprichwörtliche Rasiermesserschärfe ohne viel Übung und v.a. ohne großen Aufwand selbst erzielen können. es ist die denkbar einfachste Methode, seine Messer mit mit einer enormen Schärfe zu versehen, denn mit diesen Geräten stehen Ihnen die zur Zeit effektivsten Schärfsysteme für Küchen-, Jagd, Tachen- oder Filiermesser zur Verfügung (...)

...soweit der Böker-Katalog zu den dort angebotenen elektrischen Diamant-Schärfsystemen. Hört sich ja eigentlich sehr positiv an, oder?
Ist sowas eine Alternative für bsplw. mich, der seine Messer bisher auch meistens noch professionell nachschärfen lässt?

Gruß,
ToRi
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin scheinbar so ein extrem-Grobmotoriker, dass ich nicht mal mit dem narrensicheren Sharpmaker und diamond rods ein stumpfes Delica scharf bekomme.

Das Nachschärfen der Fabrikschärfe hat auf 40° immer gut funktioniert. Als ich die Klinge jedoch auf 30° umschleifen wollte, nahm das Drama seinen Lauf. Nach vielen vielen Stunden auf dem Diamant-Stein habe ich noch nicht den äußersten Punkt erreicht (kein Grat, Edding noch dünn sichtbar), und dann kommt auch noch die andere Seite dran. :irre:

Vielleicht probiere ich es doch mal freihand, schlimmer kann es ja eigentlich nicht werden.
 
Bestens geeignet für alle stumpf gewordenen Messer ist der Spyderco Triangle Sharpmaker-klasse Anleitung auch per Video in englisch, stahlfreundlich, idiotensicher,frauenfreundlich und-verständlich :lechz:
 
@ walter
Ich habe zwei von der Sorte. Ich denke die werden mit der Zeit selber scharf, um beim Thema zu bleiben.
Gratuliere.

Uli
 
alles was den Winkel nicht halten hilft, braucht einiges an Übung.
Vieles was verspricht die winkelhalterei zu ersparen funktioniert mäßig.
Lansky ist o.k., dauert aber etwas, da per hand.
Tormek ist de luxe, was geschwindigkeit und Preis anbelangt.
Alles ander an Steinen dauert eben seine Zeit - gerade auch, bis man es drauf hat den Winkel zu halten.
bandschleifer wäre eine Möglichkeit. Aber: Das braucht auch Übung und schnell ist viel weg und zudem kann die Schneide zu heiss werden und ihre Härte dauerhaft verlieren. Wenn du mit einem 240er Band arbeitest, bekommst du zudem einen sehr ruppigen Schliff. Also damit das funktioniert, musst du sehr vorsichtig schleifen, d.h. wenig Druck und nicht lange an einer Stelle. Am besten an der Spitze anfangen und zum Heft hin arbeiten. Andersrum wird die Wärme in Richtung Spitze gedrängt, staut sich da und du kannst noch so vorsichtig schleifen und versaust dir trotzdem die Spitze. Scharfe Bänder nehmen und mit einem alten Plastikkorken vor dem Benutzen freiradieren.
reicht Dir die Schärfe von der Feinheit nicht, dann bau Dir noch Folgendes:
Holzleisten aus Multiplex (ca. 5cm breit, 20 cm lang).
Darauf einen genausobreiten und etas kürzeren Streifen Fußbodenkork kleben. Auf den Kork kannst du nun (per doppelseitigem Klebeband oder Sprühkleber, was auch immer) Schleifpapier Körnung 600, 1000, 2000 kleben (je nachdem, wie fein Du gehen willst. Ich habe drei so Teile - eben bis Korn 2000). Frisch vom Band reichen einige Züge (bis der Grat vom vorherigen Schleifgang weg ist) pro Seite - natürlich Schleifbewegung von der Schneide weg, sonst schneidest du ja ins Schleifpapier.
Ich hoffe, das Prinzip ist verständlich. Der Kork ist ein wenig elastisch und hilft, kleine Ungenauigkeiten beim Winkelhalten auszugleichen, da er sich um die schneidkante legt. Die Schnneide wird also leicht ballig und ist recht dauerhaft und gleichmäßig. Die Schneidfähigkeit geht allerdings ein wenig verloren im direkten Vergleich zum absolut symmetrischen V-Schliff. Zudem muss alle paar Mal nachschärfen auf den Brettchen der Winkel per Band korrigiert werden, da die Schneide mit der Zeit immer balliger und stumpfwinkliger wird.
Ach ja, die Brettchen kannst Du mit Schraubzwingen auf dem Tisch festschrauben.
Bist du beim letzten Gang angekommen, dann geht es ab aufs Leder. Ebenfalls auf einer Leiste. Am besten ein nicht zu hartes Leder, auf dem eine Polierpaste (supraweiss oder sowas) gut hält. Damit kannst Du dann den Grat vom schleifen noch wegpolieren und danach müsstest du ohne Probs rasieren können.
Hört sich jetzt schon aufwändig an, ist aber auch bei richtig fertigen Messern innerhalb kurzer zeit zu machen - wenn Du die nötige übung hast.
Und das ist immer wieder der Haken: ohne Übung geht nix!
Ach ja: als bandschleifer reicht so ein billigteil für 29,95. Die passenden Bänder (korn 240) gibt es oft nur in den besser sortierten Baumärkten.
und: mit diesen Doppelschleifern hab ich es nie gleichmäßig hinbekommen!

Viel Erfolg,
torsten

P.S.: ich weiss, dass ich der absolute Frevler bin, da bandschleifer als rucki-zucki Tip für Newbies! Bin schon auf Kommentare gespannt.
 
zum bandschleifer sag ich jetzt besser mal nix...

ausser vielleicht ein gaaaaaaaaaaaaanz altes messer erstmal nehmen. :irre:


ich wollte nur loswerden, dass man statt der korkmatten auch ein mousepad verwenden kann. wurde schon öfter im forum besprochen, habs aber selber nie ausprobiert.
 
Hallo Leute,

ich habe mich gerade dazu entschlossen meinen ersten Beitrag hier zu verfassen. Ich lese inzwischen schon einige Zeit dieses Forum und muss Euch wirklich dazu beglückwünschen – super informativ und hilfsbereit.

Da gerade in diesem Thread vielleicht meine Erfahrungen als ebenfalls relativ „frischer“ Messerselberschärfer gefragt sind, möchte ich auf diesem Wege auch etwas zur Gemeinschaft beitragen.

Angefangen hatte es bei mir vor ungefähr 4-5 Monaten. Ich griff mal wieder in meine Messerschublade und suchte mir das Beste von den schlechten Messern aus. Nachdem ich mal wieder mein Schneidgut mehr durchgequetscht habe anstatt es zu schneiden (ich hätte zum Schneiden auch ein Löffel verwenden können), überkam mich mal wieder die regelmäßige Wut noch keinen Weg gefunden zu haben Messer selber vernünftig scharf zu bekommen. Von diesen viel versprechenden Schärfwerkzeugen hatte ich inzwischen einige ausprobiert und gelinde gesagt war jedes dieser Wunderwerke einfach nur sch…..

So konnte es nicht weitergehen!!!
Also wozu gibt es das Internet. Stundenlang habe ich im Internet geforscht (ich bin dabei natürlich auch wieder über jede Menge dieser großartigen Messerschärfer gestolpert) und habe dort eigentlich nur drei Möglichkeiten entdeckt Messer vernünftig zu schärfen.

Die erste Möglichkeit bestand aus dem Freihandschleifen auf einem Wasserstein. Diese Möglichkeit hatte ich für mich jedoch ausgeschlossen, da ich mir persönlich dies nicht zugetraut hatte (Schleifwinkel halten, welchen Stein, welche Körnung, …).

Die zweite Möglichkeit bestand aus dem Spyderco Triangle Sharpmaker. Jedoch ging mir dieses System auch zu sehr in Richtung Freihandschleifen.

Die dritte Möglichkeit bestand aus dem Lansky-System. Ich habe mehrere Tage überlegt ob ich mir dieses System anschaffen sollte. Meine bisherigen Erfahrungen hatten mich äußerst skeptisch werden lassen was Versprechungen jeglicher Art angehen. So ganz billig ist das ganze nun auch nicht. Schon wieder Geld auszugeben für etwas, das dann wieder irgendwo in den Weiten des Küchenschankes verstaubt – nein, dazu hatte ich keine Lust mehr.

Aber was blieben mir für Alternativen?
Wiederum ein neues Messer kaufen, das dann auch in der Schublade landet und nach einiger Zeit genauso stumpf ist wie alle anderen – so konnte es nicht weitergehen. Also gab ich mir einen Ruck und habe mir das Lansky-System (deluxe) inkl. Tischhalter gebraucht zugelegt. Da dieses System auf dem Postweg in meine Hände gelangen sollte, nutzte ich meine Zeit sinnvoll indem ich schon mal einen alten Ledergürtel in Stücke zerlegt, auf eine alte Holzschatulle klebte und die Lederstreifen mit Stahlfix eingeschmiert habe.
Nach zwei Tagen konnte ich das Lansky dann endlich in Empfang nehmen. Schwups – am Tisch geschraubt, ein „Topmesser“ aus bestem Nirosta-Stahl rausgesucht und frisch ans Werk. Inzwischen hatte man ja auch einiges über Stahlsorten im Internet gelesen. Da besitze ich doch glatt Messer aus Nirosta – unglaublich. Womit normalerweise Spülen gebaut werden, sind teilweise meine Messer hergestellt – kopfschüttel.
Aber für den ersten Versuch stellte sich dieses Messer eigentlich als ganz gutes Lehrmaterial raus. Da das Material doch recht weich ist, musste man nicht ewig lange rumschleifen bis sich der erste Grad bildete. Also das Messer umgedreht und das Spiel wiederholen. Danach den nächst feineren Stein gewählt, die Prozedur wiederholt und danach das Ganze noch mal mit dem feinsten Stein. Natürlich konnte ich es nicht abwarten und musste unbedingt ausprobieren ob den dieses Messerchen jetzt meine Haare am Arm rasieren konnte. Diese Probe musste ich unbedingt noch vor dem Abziehen auf dem Lederriemen durchführen. Schließlich kann die Behandlung mit den Lederriemen nicht soooo viel bringen – dachte ich.
Nun ja, wie gesagt: Das Messer am Arm angesetzt und versucht zu rasieren – und siehe da, es passierte nichts!
So was Blödes. Da bearbeitet man ein Messer ne halbe Stunde, hat eigentlich ein ganz gutes Gefühl und dennoch soll sich kein Erfolg einstellen. Okay, ich hatte ja gelesen, dass der Lederriemen auch seinen Sinn haben sollte. Also das Messer geschnappt und über das Leder einige Male abgezogen. Nicht wirklich voller Hoffnung setzte ich das Messer erneut an, um die Rasierprobe zu vollziehen. Und wirklich, es ziepte zwar noch aber mein sagenumwobenes Nirosta-Messer rasierte einigermaßen meine Haare am Unterarm. Ich fühlte wie mein Herz vor Freude begann zu hüpfen – was für ein Gefühl. Ich hatte ein System gefunden womit ich endlich meine Messer scharf bekommen konnte.
Also direkt in die Küche gesprintet, eine Tomate und ein Brettchen rausgesucht und das Messer angesetzt.

Hey, Du blöde Tomate. Wieso zerfällst Du denn schon bevor ich eigentlich so richtig anfangen will zu schneiden.

Tja, da lag sie nun – die Tomate. In zwei Teile geteilt und die beiden Hälften noch schaukelnd auf dem Brettchen. Was für eine Erfahrung. Man kann wirklich Tomaten schneiden ohne zumindest 50% derselben in Ketchup zu verwandeln.

So, nun hatte ich im Laufe der Zeit wohl so an die 20-30 Messer geschärft. Für kleine Messer ist das Lansky-System wirklich gut. Für größere Messer (über 8-10 cm Klingenlänge) ist es jedoch aufgrund des benötigten Umspannens und der kleinen Schleifsteine sehr zeitaufwendig ein Messer zu schärfen. Für mein Kochmesser (ca. 20 cm Klingenlänge) habe ich für den ersten Schliff (der Schleifwinkel passte nicht 100%ig) gut und gerne 1,5 Stunden benötigt. Gut das Nachschärfen geht schon schneller, aber wirklich schnell ist es nicht.

Aber inzwischen fühlte ich mich bereit um das Schleifen freihand zu probieren. Inzwischen war das schwammige Gefühl gewichen wann man aufhören kann mit dem Schleifen und man erkennt die Anzeichen dafür einen feineren Stein verwenden zu können oder den Schleifvorgang beenden zu können. Die Erfahrung lehrt halt den durch das Schleifen entstanden Grad zu fühlen und beurteilen zu können.

Inzwischen benutze ich einen japanischen Wasserstein (1000/6000) (an dieser Stelle mal ein herzliches Dankeschön an Leos Messerseite!). Der einzige Aspekt, der zum Freihandschleifen noch dazu kommt ist halt den Schleifwinkel zu halten. Aber da man sich nicht mehr gross auf andere Sachen konzentrieren muss, klappt das eigentlich ohne Probleme. Mit dieser Art des Schleifens bekommt man die Messer sogar noch ein Touch schärfer und vor allem man benötigt nur noch ein Viertel der Zeit!
Also mir macht es inzwischen wirklich richtig Spaß meine Messer scharf zu halten und zu pflegen. Das wäre für mich noch vor einem halben Jahr undenkbar gewesen.

Ich kann nur jedem empfehlen seine Messer selbst zu schärfen. Es ist wirklich nicht schwierig und das Aha-Erlebnis ist enorm. Den Weg, den ich gegangen bin, kann ich ebenfalls uneingeschränkt empfehlen. Mit dem Lansky-System und einem Abziehleder ist es für jeden möglich eine Schärfe zu erzielen, mit der man rasieren kann. Nachdem man die ersten Erfahrungen gesammelt hat, steht dem Schärfen auf einem Wasserstein auch nichts mehr im Wege.

Sollte jemand Probleme haben mit dem Lansky-System die Schärfe zu erreichen, schreibe ich gerne mal eine detaillierte Anleitung (auf was sollte man achten, was hat es mit dem Grad auf sich, wann sollte man umspannen, …) wie ich mit dem System meine Messer geschärft habe. Jedoch sollte dafür wirklich Bedarf vorhanden sein. Es wird mit Sicherheit mehrere Seiten füllen, um den Schleifvorgang detailliert zu beschreiben.

So das soll erstmal reichen. Ich hoffe, dass ich der Gemeinschaft wieder einen kleinen Teil von dem zurückgeben konnte, der mir so sehr geholfen hat endlich scharfe Messer zu besitzen.

Bodo
 
wieso schreibt keiner über den "sharping" o.s.ä.? der sah doch eigentlich ganz solide aus... müßte jetzt doch auch für jap. messer lieferbar sein.

grade für küchenmesser schien mir das eine gute alternative zum lansky.
lg feuervogel
 
Den Weg, den ich gegangen bin, kann ich ebenfalls uneingeschränkt empfehlen. Mit dem Lansky-System und einem Abziehleder ist es für jeden möglich eine Schärfe zu erzielen, mit der man rasieren kann. Nachdem man die ersten Erfahrungen gesammelt hat, steht dem Schärfen auf einem Wasserstein auch nichts mehr im Wege.
Ja das kann ich nur unterschreiben. Zumal es auch wesentlich einfacher ist freihändig einen Winkel zu halten wenn ein Messer erstmal eine vernünftige Phase (durch den Lansky-Schliff) aufweist. Lansky habe ich früher auch genommen und gelegentlich kommt er noch zum Einsatz um einem frisch gebauten Messer eine Art Vorschliff zu verpassen.

Der Sharpmaker ist nicht so mein Fall, da fehlt es mir an Geduld und Geschick.

Einen Bandschleifer würde ich höchstens extrem langsam laufend und mit feuchtem Band in die Nähe einer Messerschneide kommen lassen und eine Polierscheibe überhaupt nicht. Überhitzung der Schneidkante ist sonst vorprogramiert.
 
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