A.G. Russell™ Acies Titanium Frame Lock

pitter

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Wir hatten ja erst die Frage nach Alternativen zum Sebenza - hier möchte ich mal eine vorstellen, den Acies Titanium Frame Lock von A.G. Russel ™ Knives .

Für die Entwicklung des Acies Titanium Frame Lock hat sich A.G Russel an den auf dem Markt bekannten und beliebten Framelocks orientiert - neben dem Reeve Sebenza, nennt der noch die Messer von Klötzli und Dozier. Das, was die einzelnen Messer besonders macht, zusammengeworfen, ein paar Modifikationen dazu - so entstand der Acies Frame Lock.

Spezifikation:

  • Klinge: 90mm lang, 3,1 mm stark
  • Stahl: ZDP-189 mit 64-66HRC
  • Schliff: Flachschliff
  • Maße: Länge offen 207mm, Länge geschlossen 115mm, Gewicht 140g
  • Verschluß: Framelock
  • Platinen: Titan 6A14V, 3,7mm stark. Offener Klingenrücken
  • Clip: Edelstahl, für tip-up und tip-down
  • Sonstiges: Hinderer Stabilizer
  • Made in USA
  • Preis: 375USD

Und so siehts aus:

DSC_7491.jpg


Alle Bilder zusammen gibts hier: http://www.messerforum.net/fotoalbum/showgallery.php?cat=1405
 
Konstruktion und Verarbeitung

In den Abmessungen ist das Acies mit dem Sebenza vergleichbar. Offen sind beide genau gleich lang, das Acies ist geschlossen nen Tacken kürzer und hat ein paar Millimeter mehr Scheidenlänge. Auch der Griff ist vergleichbar breit, bei beiden Messern ist der Griff knapp über 11mm dick.

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Mein Sebenza, das auf dem Bild, hat noch eine BG42 Klinge und Hohlschliff - gibts ja auch schon flach geschliffen. Das Acies hat einen Flachschliff, der bis kurz vor dem Daumenpin über die gesamte Klingenbreite hochgezogen ist. Ich mag das :), das gibt eine schnittfreudige Schneidengeometrie. Und mit dem nach unten gezogenen Klingenrücken eine schön feine Spitze.

Der ZDP-189 ist ein von Hitachi pulvermetallurgisch hergestellter Stahl, mit 3% Kohlenstoff, 20% Chrom, 1% Molybden und 0,3% Vanadium. Die Diskussion um Karbidgrößen und Schneidenstabilität lasse ich hier mal aus - meine Alltagserfahrung mit dem ZDP-189 im Spyderco Stretch ist, dass (zumindest die Klinge des Sypderco) die Klinge ein bisserl Geduld beim Schärfen braucht, sehr schnitthaltig ist und problemlos auf eine Schärfe gebracht werden kann, die Haare rasiert. Und beim Schneiden - nicht hebeln, und auch nichts schneiden, wofür man besser die Blechschere nimmt - hatte ich auch noch keine Ausbrüche. Das reicht mir.

Fakt ist, der Stahl ist relativ teuer und wird sich auch nicht gerade leicht bearbeiten lassen. Was man natürlich mitbezahlt. Ohne dass man jetzt irgendeine herausragende Eigenschaft erhält, die beim Arbeiten mit einem Messer einen besonderen Vorteil bringt. Jomei. Ich mag solche abgedrehten Stähle. Muss ich nicht bei allen Messern haben, aber in einigen ;) Ich würde mir auch einen Folder mit Hartmetallklinge kaufen. Ob das sinnvoll ist, so what, wenns Spaß macht.

Das Acies kommt jedenfalls rattenscharf geschliffen. Die Klinge ist sauber satiniert, Schliff quer zur Klinge.

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Über den Lock muss man wenig sagen - der sitzt satt etwa bis zur Hälfte der Klingenrampe, die nicht gerade, sondern mit einem Radius gefräst wurde. Die Klinge hat in keine Richtung Spiel, auch nicht, wenn die Feder keinen Druck auf die Klinge ausübt. Der Klingengang ist sauber und weich. Und auch nach dem Zerlegen und Zusammenbau passt alles wieder, wie im Neuzustand. Spricht für eine sehr saubere Konstruktion.

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Konstruktion/Details

Wie man sehen kann, ist die Achse herkömmlich konstruiert, läuft also nicht, wie beim Sebenza, auf Maß in einer Buchse, sondern man kann den Klingengang mit der Achsschraube einstellen. Sinnvollerweise verhindert das sechseckige Endstück, dass sich die Achse dabei mit dreht. Beilagscheiben aus Bronze ermöglichen einen straffen, aber weichen Klingengang.

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Der Liner hält die Klinge fest und spielfrei im Rahmen - Detentball und die Aussparung in der Klinge sind passgenau. Gehört auch so, ist aber nicht immer so ;). Auch frisst sich die Feder nicht in der Rampe fest - über die recht tiefe Aussparung im Liner kommt man beim Entriegeln mit dem Daumen bequem an den Liner ran.

Damit die Feder nicht allzu streng läuft, wurde hinten ein Bereich ausgefräst - 1,2mm Titan blieben noch stehen. Die Klinge lässt sich so bequem entriegeln, ohne dass die Federkraft schon "labberig" wirkt.

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Der verschraubte Anschlag verhindert dabei, dass grobmotorische Dösbaddel die Verschlussfeder über das normale Maß hinaus nach außen biegen - kennt man ja von den Messern von Rick Hinderer. Hinten sieht man die beiden Gewindelöcher zur Montage des Clips für Tip-Up.

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Der Clip ist recht pfiffig - durch die gebogene Form sitzt das Messer sehr tief in der Tasche. Man sieht vom Messer gar nichts mehr, nur den Clipbügel. Die Spannung ist auch ok, recht stramm, um das Messer sicher festzuhalten. Aber man bekommt es noch bequem in die Tasche, ohne am Clip fummeln zu müssen.

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Mal was anderes sind auch die Daumenhebel. Kenne ich in der Form von manchen Kershaw. Hat wahrscheinlich auch wieder ein berühmter Messermacher entworfen, den ich gerade nicht kenne. Wie auch immer, die Pins haben eine gerfiffelte Schräge, auf der der Daumen beim Öffnen aufliegt. Funktioniert :) Ok, ich hab schon geschätze 48935 Messer mit allen möglichen Daumenpins auf bekommen. Aber irgendeinen Vorteil wird das schon haben.

Wichtiger ists, dass der Pin auf einem Radius läuft, den ich auch mit dem Daumen abdecken kann. Damit ich nicht beim Öffnen umgreifen muss. Das muss ich beim Acies nicht :), passt.

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Wie man im nächsten Bild sieht, wurde der Rahmen für die maximale Klingenlänge sehr gut ausgenutzt. Praktisch sitzt die Klinge sogar noch einen Tacken näher am Rand, ist aber noch weit genug im Rahmen, so dass man sich nicht an der Spitze verletzen kann. Müsst ihr mir glauben, zeigen kann ich das nicht ;), weil beim zerlegten Messer die starke Feder die Klinge von der Achse hebt. Und festpappen wollte ich das dann doch nicht, nur für ein Foto.

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Wenn das Acies geschlossen ist, liegt die Klingenwurzel komplett innerhalb des Rahmens, keine hervorstehende Kante, die sich in der Tasche verhaken kann.

Die Verarbeitung des Acies Titanium ist top, gibt ein sattes Gefühl in der Hand und ist mit dem Sebenza vergleichbar. Das Sebenza hat die etwas aufwändigere Konstruktion der Klingenachse voraus. Beim Seb ist der Klingenrücken komplett verrundet, beim Acies sind nur die Kanten gebrochen. Finish, Anschliff, die Lage der Klinge genau in Griffmitte und die gesamte Haptik - da nehmen sich beide Messer nichts.
 
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AW: A.G. Russell™ Acies Titanium Frame Lock 002

Handlage

gut :D Der Griff ist schlank, die verrundeten Kanten liegen angenehm in der Hand. Die Oberfläche der Platinen ist durchs Strahlen leicht aufgerauht, noch glatt, aber ausreichend griffig. Mit dem Zeigefinger kann man sich in der vorderen Fingermulde etwas abstützen. Ob man eher den durchgehend geraden Griff des Sebenza mag, oder sich lieber am hinten runtergezogenen Griff des Acies abstützt, ist Geschmacksache. Mit liegen beide Messer wunderbar in der Hand.

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Die Riffelungen für den Daumen sind griffig, aber nicht unangenehm, da die Oberkanten abgerundet wurden.

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AW: A.G. Russell™ Acies Titanium Frame Lock 002

Fazit:

Das muss jeder selber ziehen ;) Für mich gilt

+ Sebenza: Aufwändigere Klingenlagerung, klar definierter Klingengang
+ Sebenza: Abgerundeter Klingenrücken, sieht einfach edler aus
+ Sebenza: Klassikerbonus

+ Acies: Durchgehender Flachschliff
+ Acies: praktischerer (und IMO hübscherer) Clip
+ Acies: Hinderer Stabilizer (brauche ich nicht, gibt aber ne technische Note)
+ Acies: Beidseitiger Daumenheber (für Linkshänder. Gibts beim Seb als Option)

+/- Klingenstahl: Ob man lieber S30V, wie beim Sebenza, oder den ZDP-189 mag - Geschmacksache. Ich steh in diesem Fall auf den ZDP-189, aber man kann sich auch aus gutem Grund dagegen entscheiden.

Praktisch nehmen sich beide Messer gar nichts. Das Sebenza ist schon ein Klassiker, das Acies für mich eine absolut gleichwertige - und gleich teure ;) - Alternative. Beide beeindrucken durch die massive, aber simpe Framelockkontruktion und ihre saubere Verarbeitung.

Gefallen tut mir im Moment das Acies besser, aber das Seb hab ich halt schon lange getragen. Neues reizt immer mehr. Nach nem Jahr kann ich ja wieder tauschen :) Und nein, ich verkaufe mein olles Sebenza nicht :D

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Pitter
 
Ach, immer wieder herrlich, Deine Besprechungen zu lesen - und vor allem: anzusehen! Tolle Detailbilder mal wieder! Ich hatte schon ein bisschen feuchte Hände, als ich das Acies sah, aber irgendwie mag ich die Klinge jetzt doch nicht mehr. ein wenig zu wuchtig, und die tiefe "Anschlagskehle" vor dem Griff ist auch nicht so richtig schön. Ganz im gegensatz zu Deinem Review *schleim* ;)
Nee, ich denke, ich muss dereinst tatsächlich das Sebi kaufen...
 
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Tolles Review, großartige Bilder, Danke !!!
... meine Hände sind schon ganz feucht vom "Habenwollen".

(Herr gib einen steigenden Euro :jammer:
Wenn Du Dein Sebi nicht abgibst, wie siehts dann mit dem A.G. Russel aus??)

Gut, diese gebogene Form des Clips mit innenliegenden Schrauben ist klar praktischer als die üblichen Clips, aber über die "Schönheit" desselben ließe sich trefflich streiten. Das geht wohl auch ein wenig eleganter. Ein Titanclip wäre mir jedenfalls lieber und wäre wohl auch stimmiger.
Auch der hinten nach unten gezogenen Griff ist IMHO bei einem Folder ein genauso unsinniges Designelement, wie z.B. die nach oben gezogene Nase am Griffrücken des Buck Mayo TNT. Ich meine, das hat nur wenig bis keinen Praxisnutzen, hindert aber dieses Handschmeichlergefühl, wenn alle Kanten ohne Überstände gerundet sind. Wenigstens ragt hier mal keine Klingenwurzel aus dem Griff !!!

Ansonsten, endlich mal eine echte Sebi-Alternative in anscheinend absolut vergleichbarer Herstellungsqualität und mit Vollflachschliff-Droppoint-Klinge :super:

Zum Klingenstahl: Außer dass ZDP-189 extrem schnitthaltig dafür aber teuer und auch relativ spröde und damit ausbruchsgefährdet sein soll, kann ich nichts beisteuern. Ein "Modestahl" eben, der durchaus und gerade für ein Taschenmesser als geeignet erscheint, da mit einem solchen ohnehin nicht gehebelt wird/werden sollte.
Aber, wohl nicht umsonst bettet Spyderco bei seinen teuren Messern ZDP in weiche Stahllagen ein und was passiert, wenn man mal einen sandigen Pilz zerschneidet und fröhlich aus einem Sandkorn rumsäbelt?
Warum bloß kehren die Hersteller nicht zu BG-42 oder zu S-90V zurück, da bei diesen Stählen ja das Argument zur Abkehr "... zu teuer, zu schwer zu bearbeiten..." war? Warum dann hier ZDP-189?


Gibt es vom Hersteller irgendwelche Absichten zu einem etwas kleineren Model ( so etwa 80 - 85 mm Klingenlänge) und z.B. zu einem Klingenhole, vglb. mit Buck Mayo/SnG?
Welchen Handlingeindruck macht der geschlossene Folder; eher groß u. massiv oder eher gefällig u. "Immer-dabei-haben wollen"?
Kneift die Kante des Lock-Ausschnitts der rechten Griffschale in den Zeigefinger?

Grüße an den "Master of MF"
Renegade
 
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Aber, wohl nicht umsonst bettet Spyderco bei seinen teuren Messern ZDP in weiche Stahllagen ein und was passiert, wenn man mal einen sandigen Pilz zerschneidet und fröhlich aus einem Sandkorn rumsäbelt?

Nix? Keine Ahnung, mache ich mir keine Gedanken. Ich benutze das Stretch mit ZDP seit > 1,5 Jahren. Schneide ist noch ganz ;) Und gebrochen ist die Klinge auch nicht, Sandwich brauche ich offenbar also auch nicht.

Einen 30cm Prügel zum Hacken würde ich auch nicht aus ZDP haben wollen, ja.

Warum bloß kehren die Hersteller nicht zu BG-42 oder zu S-90V zurück, da bei diesen Stählen ja das Argument zur Abkehr "... zu teuer, zu schwer zu bearbeiten..." war? Warum dann hier ZDP-189?

Weil hip, teuer, exklusiv gut zu verkaufen ist
Weil manche Hersteller gute Erfahrungen damit gemacht hat, allen theoretischen metallurgischen Diskussionen zum Trotz
Weil manche Kunden einfach auf recht extreme Schnitthaltigkeit stehen - wie gesagt, ich würde mir auch ein Messer aus Hartmetall kaufen. Einfach so.

Gibt es vom Hersteller irgendwelche Absichten zu einem etwas kleineren Model ( so etwa 80 - 85 mm Klingenlänge) und z.B. zu einem Klingenhole, vglb. mit Buck Mayo/SnG?

Keine Ahnung. Wegen kleiner, frage ich mal nach. Aber warum ein Spyderhole, Spyderco hat auch nicht vor, Klingenheber einzubauen :confused:

Welchen Handlingeindruck macht der geschlossene Folder; eher groß u. massiv oder eher gefällig u. "Immer-dabei-haben wollen"?

Der Eindruck entspricht den realen Maßen ;) Ich find das Ding einfach nett und praktisch und habe es immer öfter dabei. Immer sicher nicht, die Menge meiner Hosentaschen ist kleiner, als die Menge meiner Messer ;) Verschiedenheit erfreut.

Kneift die Kante des Lock-Ausschnitts der rechten Griffschale in den Zeigefinger?

Mich nicht.

Pitter
 
Wow, dass ging aber schnell, danke für die Antworten.

Gerade mit der Frage hippe Stähle habe ich ein Problem, weil hier vermarktungsorientiert und nicht praxisorientiert hergestellt wird.
Was ist an ZDP-189 so toll, dass er anderen modernen, rostträgen Stählen vorzuziehen sei?
Zur Erinnnerung, Richard Hehn hat in seinem Buch "Messer" von 2001 CPM-420V wegen seiner Schneidhaltigkeit und Flexibilität (S. 25) gerühmt aber wegen der Schwere des Verarbeitung und des hohen Preises keine weitere Verbreitung in Aussicht gestellt. C. Reeve hat meiner Erinnerung nach aus selben Gründen seine Produktion von BG-42 auf S-30V umgestellt, ohne seine Preise zu reduzieren.
Wenn ich mich also schon an den führenden Produzenten orientiere (welche Erfahrung hat Klötzli mit titan-framelock ausser Model Tiny Tighe?), warum dann hipper Stahl und nicht der "praktisch geeigneteste"? (Bitte keine Stahldiskussion!)

Spyderhole wäre gar nicht gewünscht und würde auch nicht passen, deshalb Verweis auf Mayo/SnG.
Aber Hole wäre mir lieber, da ein Daumenpin immer die effektive Klingenlänge begrenzt, u.U. störend ist, ein weiteres Montageteil darstellt und mir einfach auch die Idee des Hole stimmiger erscheint. Ebenso verhält es sich mit einer Beadblast-Oberfläche, weil darauf die zwangsläufigen Fingerabdrücke nicht zu sehen sind :irre:
Und Spyderco hat von Emmerson diesen "Flaschenöffner" für einige seiner Modelle übernommen, warum sollte A.G. Russell nicht über ein Klingenhole nachdenken?

Was mit dem Verbleib Deines Acies ist, blieb offen !!!!

Das Messer ist und bleibt ein gut durchdachtes und vor allem schlichtes Teil ohne Gimmicks, das bei mir jedenfalls diesen Habenreiz auslöst.

Und wenn ich bedenke, dass noch in 2005 für ein small sebi regular beim Generalimporteur 650 euronen aufgerufen wurden, juckt es mich mächtig in den Fingern. Da steht z.Z. wohl nur meine Finanzministerin davor.

Grüße Renegade
 
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Schick, schick!


Könntest du nochmal 2 Bilder nachreichen, einmal ein Detailbild vom Framelock und der Auflagefläche an der Klinge (bei geöffneter Klinge); und zweitens würde mich (mal wieder= ein Bild von der Ausfräsung des Framelocks interessieren.

Also quasi so 2 Bilder: Beispiellink1 & Beispiellink2

Gruss, Keno
 
Schöne Vorstellung eines prima Messers mit einigen netten Detaillösungen! :super:
Einzig den unteren kleinen "Haken" am Griffende hätt man sich sparen können. Und diese schrägen Daumenstifte gefielen mir schon bei Kershaw nicht. Geschmackssache.
Die Klingenform hat mich sofort ans Böker Plus Ak74 erinnert.



... einmal ein Detailbild vom Framelock und der Auflagefläche an der Klinge (bei geöffneter Klinge) ...
Keno, zumindest das findste unter dem Link im ersten Beitrag. ;)
edit: Naja, ok, wahrscheinlich ists nicht ganz so getroffen, wie du meinst.
 
Was ist an ZDP-189 so toll, dass er anderen modernen, rostträgen Stählen vorzuziehen sei?

Sagt ja keiner, dass er anderen vorzuziehen sei. Er verkauft sich halt.

Zur Erinnnerung, Richard Hehn hat in seinem Buch "Messer" von 2001 CPM-420V wegen seiner Schneidhaltigkeit und Flexibilität (S. 25) gerühmt aber wegen der Schwere des Verarbeitung und des hohen Preises keine weitere Verbreitung in Aussicht gestellt.

Der ganze CPM Kram ist heute bei teureren Messern Standard. Und was passieren, kann, wenn man es wagt, der Messergemeinde ein Messer aus 440C anzubieten, musste sich ja in aktueller Zeit etwa Dietmar Pohl anhören. Mit S30V holst halt keinen mehr hinterm Ofen vor, da muss es schon noch a bisserl mehr sein.

Wenn ich mich also schon an den führenden Produzenten orientiere (welche Erfahrung hat Klötzli mit titan-framelock ausser Model Tiny Tighe?), warum dann hipper Stahl und nicht der "praktisch geeigneteste"? (Bitte keine Stahldiskussion!)

Die führst Du doch gerade. Definiere mal "geeignet". Geeignet ist der Stahl, der das optimale Verhältnis aus Entstehungskosten und Verkaufserlös verspricht ;) A.G.Russel spekuliert halt auf den ZDP.

Was Du da ansprichst, ist doch fad. Klar "braucht" kein Schwein ZDP. Die ganze Stahlspinnerfraktion hier im Forum braucht überhaupt kein rostfrei. Die hätten da gerne nen auf Null geschliffenen Wälzlagerstahl mit 64HRC gesehen. Die anderen lieber ne Betatitan oder Stellite Klinge, damit das Messer den vierten Weltkrieg und die nächste Sintflut ohne Rostflecken übersteht. Und bei geeigneter Wärmebehandlung gibt 13C26 eine tolle Klinge ab :irre:.

Und Spyderco hat von Emmerson diesen "Flaschenöffner" für einige seiner Modelle übernommen, warum sollte A.G. Russell nicht über ein Klingenhole nachdenken?

Meiomei. Vielleicht denkt er auch darüber nach, zukünftig Obstpressen herzustellen. Er machts halt so, wie er es für richtig hält. Take it, or leave it.

Was mit dem Verbleib Deines Acies ist, blieb offen !!!!



@cheez: Den Beitrag habe ich um die gewünschten Bilder ergänzt :D

Pitter
 
[...] @cheez: Den Beitrag habe ich um die gewünschten Bilder ergänzt :D

Pitter

Danke. Hatte mich im ersten Moment schon für senil gehalten und dachte, ich hätte die Bilder beim ersten Mal übersehen.

Die Geschichte mit der Ausfräsung ist wohl mein aktuelles Lieblingsproblem ;)

Gruss, Keno
 
So, aktuelle Informationen von A.G. Russel:

1. Es wird ein Acies2 geben. Die Messer sind schon in der Produktion. Gleiche Konstruktion, gleiche Materialien, mit einer 3" Klinge.

2. ZDP: A.G. Russel benutzt ZDP, weil er es kann ;) Er hatte ein paar Jahre lang ein William Henry mit ZDP, und fand den Stahl überhaupt nicht spröde und auch nicht schwerer zu schärfen, als andere "Hightech Stähle" Zitat:

I used ZDP because: I could, just as we made the knife in the United States because we have a unique relationship with the most modern, best equipped (for this kind of knife) knife plant in the U.S.

I have carried and used almost daily for several years, a WH button lock with ZDP and have found it not at all brittle. As I sharpen on ceramic I find the ZDP quite easy to keep an edge on. I have carried every day for the past four months an early Acies and have found the blade steel tough, as easy to sharpen as any other high tech steel
...
I very much agree about the geometry of the the blade and edge having more effect than the steel on performance. I also very much like high end materials.


Pitter
 
Ein sehr interessantes Review, mit den gewohnt tollen Bildern.
So toll der Clip auch gemacht ist, mattiert würde er sich mmn. besser ins gesamtbild einfügen.

Mein Sebenza, das auf dem Bild, hat noch eine BG42 Klinge und Hohlschliff - gibts ja auch schon flach geschliffen.

Hast du nähere Informationen zum Sebenza mit Flachschliff?

Mein Wissensstand dazu ist, daß Chris Reeve nur eine sehr geringe Anzahl von Sebenzas mit Flachschliff gemacht hat.
Vor ein paar Jahren (ca. 2006) habe ich CR deswegen kontaktiert. Seine Mitarbeiterin, Heather, hat trotz mehrfachen Bittens ablehnen müssen, daß ich ein Seb mit Flachschliff bekomme.

Hat sich da etwas mit dem Sebenza 21 etwas geändert?
 
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