abgerundetes Ricasso

klingenkarl

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Servus zusammen!

Vor kurzem hab ich mein nächstes Messer designed. Soll ein Vollintegral mit 190mm Gesamtlänge und 4mm Klingenstärke werden. Zu der Linie des Messers würde ein "abgerundetes" Ricasso sehr gut passen.
Bei meinem ersten Messer (Griff noch nicht fertig) hab ich das durch einen Dremel mit Schleiffächer (bitte nicht lünchen :D) und viel Schleifpapier realisiert. Das Resultat meiner stümperhaften Arbeit sind kleine Wellen im Stahl, die im polierten Zustand sicher schön zur Geltung kommen :rolleyes: .
Na egal. Is halt das Erste. Aber ich möchte ja nicht stehenbleiben und meine Fertigungsmethoden verbessern.

Also, hat jemand einen Vorschlag, wie ich das am Besten angehen könnte?

Oder soll ichs lassen?

Grüße, Karl

 
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Würde es sich um eine Klinge mit Steckerl handeln, könnte man die Rundung einfach mit einem Bandchleifer mit entsprechend kleinem Kontaktrad herausschleifen...

Da es sich aber um ein Vollintegral handeln soll, würde ich darauf verzichten irgendwas in den Rohling reinzudremeln und die Schneide einfach bis zum Guard durchlaufen lassen.

mfg, stubenhocker
 
Danke erstmal für die promte Antwort!
Aber ein Integral will ich schon haben, abgesehen davon besitze ich nur einen billigsdorfer 0,2kW Bandschleifer.
Und ein Schliff biss zum Griffanfang sagt mir auch nicht unbedingt zu.

Wenn es sich nicht verwirklichen lässt, wird es eben so....



Aber ich hoffe noch auf andere gute Ideen...:ahaa:
 
Zuletzt bearbeitet:
Schau dir mal deine Zeichnung mit dem runden Ricasso genau an. Du hast oben überall die gleiche Rückenstärke, und unten die gleiche Schneidenstärke. In Richtung Spitze hast du für den Übergang die komplette Klingenhöhe (an dieser Stelle) zu Verfügung, zum Griff hin wird der Bereich immer kleiner (und gleichzeitig nimmt die Klingenhöhe noch etwas zu). Also bedeutet das doch, dass du den Flankenwinkel zum Griff hin allmählich steiler machen musst, um diese Form zu bekommen. Entweder mit viel Gefühl am Bandschleifer, oder schön feilen.

Grüße
Rainer
 
Mit der Feile kann ich, glaub ich, noch nicht so gut umgehen. Mit dem Bandschleifer schon gar nicht.
Ich glaub ich lass es. :lechz:
 
Mit der Feile kann ich, glaub ich, noch nicht so gut umgehen. ...

Danach schon ;) Das klingt vielleicht komplizierter als es ist.
Aber wenn du weder mit Feile noch Bandschleifer umgehen kannst, und dann sicher auch keine Fräse hast, frage ich mich wie du ein Vollintegralmesser bauen willst. Da muss man schon bisserl Material gezielt abtragen...

Grüße
Rainer
 
Nur so auf die Schnelle: Das geht auf einer Schleifscheibe am Tellerschleifer, etwa 40 cm Durchmesser. Am besten drehst Du Dir eine Scheibe aus Alu und rundest den Rand ab. Schleifpapier an die Scheibe (die flache Seite, nicht den Umfang) Dann die Klinge auf einen Block mit angeschliffenem Winkel schrauben und auf dem Schleiftisch flach an die Scheibe drücken, das Ricasso macht dann die Rundung der Scheibe von ganz allein.
Ich weiß nicht, ob Du Dir das vorstellen kannst, leider hab ich gerade kein Bild zur Hand. Freihändig wird das fast nie was, bei dem runden Ricasso sieht man jede Ungenauigkeit, darum machen das ja auch so wenige Messermacher. Mit dem Tellerschleifer ist das aber ein Klacks.

cbo
 
So, jetzt muss ich doch mal was schreiben, da das was ich in Post #4 gesagt habe zwar nicht ganz falsch, aber für die Fragestellung auch nicht ganz richtig ist ;) Mit der veränderlichen Flankensteilheit bekäme man ein "übergangsloses" Ricasso hin, aber das wolltest du ja wohl gar nicht.
cbo's Hinweis auf die Rundscheibe ist das schon eher zielführend. Allerdings denke ich dass der Scheibendurchmesser deutlich kleiner sein müsste, um etwa die Rundung aus der ersten Zeichnung zu bekommen. Aber das ließe sich ja leicht ermitteln.

Grüße
Rainer
 
Hallo Klingenkarl,

mhhhmmmm, zweites Messer und dann Vollintegral?
Keinen vernünftigen Bandschleifer und kein Feilenvirtuose?

Vollintegral ist, glaube ich, ganz großes Kino, vor allem dann,
wenn man ohne Fräse arbeitet.

Ich kenne Leute, die das können aber die bauen schon sehr, sehr
lange.

Grundsätzlich geht die Rundung auch am Bandschleifer, allerdings
sind die Grenzen da, wo das "Parierelement" beim schleifen im
Weg ist. Ein Tellerschleifer hilft m. E. nach nicht wirklich weiter,
weil die Probleme dieselben sind und Du nicht über dieses Werkzeug
verfügst. Eine unbeabsichtigte Berührung mit dem "Parierelement"
verdirbt dieses, so oder so.

Es gibt andere Möglichkeiten dieses Messer zu bauen, wenn
man bereit ist, sich vom Anspruch her "kleiner" zu setzen und es sieht
wahrscheinlich nicht schlechter aus.

Mein Rat: Lass' es!
Nicht die Rundung, sondern das Volltintegral.

Ich habe schon einige Messer gebaut, verfüge über einen geeigneten
Bandschleifer und kann inzwischen mit der Feile ganz gut umgehen,
mir wäre es zu schwer.

Wenn Du aber nicht Abstand nehmen kannst, wünsche ich Dir

Viel Glück!
 
Die Antwort mit dem Tellerschleifer ist sie einfache Lösung für das abgerundete Ricasso
 
Die Sache mit dem Tellerschleifer hört sich ganz gut an!
Drehmaschine hab ich. Also das Schleifpapier auf die Planseite, richtig?
Das Papier müsste sich beim Anpressen auf die Klinge dann der Rundung der Scheibe anpassen. Hab ich das so richtig verstanden?


Ich hab euch verschwiegen, dass ich das Parierelement und das Endstück aus Neusilber geplant habe. Also nicht aus dem Vollen gearbeitet. (Sagt man dan eingentlich Vollintegral? War mit nicht ganz sicher)

Und was das feilen betrifft: halbwegs feilen kann ich schon.
Die erste Klinge (für einen 28cm Dolch) hab ich schließlich auch gefeilt.
(Wird noch gepostet ;)) Im Vergleich zu jemandem der schon etliche Messer gefeilt hat bin ich natürlich ein Newbee.
 
richtig, etwas Sprühkleber in die Mitte, das Sandpapier drauflegen und dann den Überstand vom Papier mit der Schere abschneiden

Kleber braucht nur in der Mitte zu sein und den Rest macht der Anpreßdruck, auch legt sich das Papier dann um den abgedrehten Rand.
 
Lass Dich nicht entmutigen. Ich mache das mit mit Feilen, ich glaube man nennt die Formfeilen. Damit kann man Vertiefungen feilen. Eine hat bei mit V-Form, eine ist gerundet. Wenn ich den Radius festgelegt habe mache ich mir eine Führung aus Hartholz für die Feile. (Ist bei einem echten Vollintegral schwieriger). Wird mit Schrauben am Griffteil fixiert. Die Feilen greifen seitlich nicht und ich führe sie einfach am Radius der Holzführung entlang. Die zweite Klingenseite einfach mit umgsetzter Führung. Weiterer Materialabtrag mit Tellerscheibe auf der Flex. So wird es exakt, hab ich bisher allerdings nur mit Flachschliff gemacht.
Viel Spaß beim Feilen.
Josef Angerer
 
Alles klar. Das wed ich mal an an einem Stück Flachstahl ausprobieren. ;)
Danke dir!


@sap: Jetzt haben wir gleichzeitig geschrieben. Das mit der Führung ist auch eine gute Idee.
Bildmaterial von dieser und vom Messer, das du so gefertigt hast wären ein Hit!
 
Zuletzt bearbeitet:
Sorry, ich bin zum Bildereinstellen technisch noch nicht ausgerüstet. Ich denke Larry Fuegen macht seine tollen Messer so. Ich zeichne mir die Ricassokurve mit einem Kurvenlineal auf dem Holz vor und arbeite dann so genau, das die Feile am Holz glatt läuft. Wenn man mit dem Tellerschleifer den Flachschliff macht entsteht leicht ein konvexer Bereich etwa auf halber Klingenhöhe nahe am Ricasso. Den glätte ich mit der V-förmigen gebogenen Feile.
Viele Grüße aus Bayern
Josef Angerer
 
Ich hab euch verschwiegen, dass ich das Parierelement und das Endstück aus Neusilber geplant habe. Also nicht aus dem Vollen gearbeitet. (Sagt man dan eingentlich Vollintegral? War mit nicht ganz sicher)

Nein, sagt man nicht:
Integral besteht aus einem Stück (geschmiedet und/oder zerspant).
Was Du machst ist ein Flacherlmesser mit aufgesetzten Backen.

Hans
 
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