IronISteve
Mitglied
- Messages
- 111
Hallo Ice,
für welchen Zeitraum würdest du denn das Ringknaufmesser ansetzen?
Die Aufgabe Esse und Amboss selbst zu konstruieren läßt sich allgemein schon mal mit ein paar Tipps unterstützen.
Da als Heizmaterial Holzkohle eingesetzt wurde, ist seitlich in eine Art Rinne eingeblasen worden. Hierzu gibt es Bilder aus entsprechenden Keltenmuseen. Kunstruktiv ließe sich das mit Poroton / Gasbetonsteinen lösen (die sind Hitzebeständig und leicht zu bearbeiten), original wurde die Esse aus Lehm geformt und gebrannt - bei Wanderschmieden jeweils vor Ort neu.
Die Luftversorgung über Blasebälge ist schon etwas anderes, wenns geht weiche auf etwas maschinelles aus, z.B.Föhn Staubsauger etc.. Oder nimm exemplarisch die "Ziegenhautvariante", eine ganze Tierhaut sackartig vorbereitet mit Einlaß- und Auslaßöffnung, direkt von Hand betätigt. Stammt eher aus der Bronzezeit, ist aber heute in den einschlägigen Videos über Rennöfen und Schmieden in Afrika auch noch zu finden.
Die heutige Ambossform mit Rund- und Vierkanthorn gab es damals noch nicht, das war ein einfacher Brettamboss (bei Wanderschmieden so ca. 6-8 kg) mit einer Spitze unten, die in einen Baumstamm getrieben wurde. Nachbauten von Wikingerschmieden dürften da recht gut vergleichbar sein. Ein Rundhorn war hier ein konischer Zapfen nach unten abgebogen und ebenfalls nur über einen Spitz im Holz befestigt.
Die Arbeitsweise war im Sitzen, es gab immer mehrere Mitwirkende (Blasebalg bedienen, evtl. Zuschläger etc.). Da ich so etwas schon mal selber versucht habe kann ich auf eine unterschiedliche Schlagtechnik hinweisen. Der leichte Amboss zieht nicht so richtig für einen wuchtigen Schlag mit einem schweren Hammer (ca.1500 g), hier muß man einen etwas leichteren Hammer (max. 1200 bis 1000 g) eher impulsartig einsetzen als mit wuchtigen Schlägen.
Die Zangen sind den heutigen Ausführungen sehr ähnlich sofern es die normale Flachzange betrifft (die Form ist durch die Anwendung bedingt also was sollte sich da besonders ändern), gleiches gilt für die einfachen Werkzeuge wie Dorne Meissel etc..
Hammerkopfformen habe ich gerade nicht museal belegt parat. Die archaische Form der japanischen Hämmer dürfte aber nicht falsch sein. Evtl. stößt du ja bei deinen Recherchen darauf.
Noch viel Erfolg
Grüße aus München
Stefan
für welchen Zeitraum würdest du denn das Ringknaufmesser ansetzen?
Die Aufgabe Esse und Amboss selbst zu konstruieren läßt sich allgemein schon mal mit ein paar Tipps unterstützen.
Da als Heizmaterial Holzkohle eingesetzt wurde, ist seitlich in eine Art Rinne eingeblasen worden. Hierzu gibt es Bilder aus entsprechenden Keltenmuseen. Kunstruktiv ließe sich das mit Poroton / Gasbetonsteinen lösen (die sind Hitzebeständig und leicht zu bearbeiten), original wurde die Esse aus Lehm geformt und gebrannt - bei Wanderschmieden jeweils vor Ort neu.
Die Luftversorgung über Blasebälge ist schon etwas anderes, wenns geht weiche auf etwas maschinelles aus, z.B.Föhn Staubsauger etc.. Oder nimm exemplarisch die "Ziegenhautvariante", eine ganze Tierhaut sackartig vorbereitet mit Einlaß- und Auslaßöffnung, direkt von Hand betätigt. Stammt eher aus der Bronzezeit, ist aber heute in den einschlägigen Videos über Rennöfen und Schmieden in Afrika auch noch zu finden.
Die heutige Ambossform mit Rund- und Vierkanthorn gab es damals noch nicht, das war ein einfacher Brettamboss (bei Wanderschmieden so ca. 6-8 kg) mit einer Spitze unten, die in einen Baumstamm getrieben wurde. Nachbauten von Wikingerschmieden dürften da recht gut vergleichbar sein. Ein Rundhorn war hier ein konischer Zapfen nach unten abgebogen und ebenfalls nur über einen Spitz im Holz befestigt.
Die Arbeitsweise war im Sitzen, es gab immer mehrere Mitwirkende (Blasebalg bedienen, evtl. Zuschläger etc.). Da ich so etwas schon mal selber versucht habe kann ich auf eine unterschiedliche Schlagtechnik hinweisen. Der leichte Amboss zieht nicht so richtig für einen wuchtigen Schlag mit einem schweren Hammer (ca.1500 g), hier muß man einen etwas leichteren Hammer (max. 1200 bis 1000 g) eher impulsartig einsetzen als mit wuchtigen Schlägen.
Die Zangen sind den heutigen Ausführungen sehr ähnlich sofern es die normale Flachzange betrifft (die Form ist durch die Anwendung bedingt also was sollte sich da besonders ändern), gleiches gilt für die einfachen Werkzeuge wie Dorne Meissel etc..
Hammerkopfformen habe ich gerade nicht museal belegt parat. Die archaische Form der japanischen Hämmer dürfte aber nicht falsch sein. Evtl. stößt du ja bei deinen Recherchen darauf.
Noch viel Erfolg
Grüße aus München
Stefan