Ganz kurz: Herbert hat recht. Grundsätzlich setzt Nickel dieTemperatur des Perliteutektikums herunter. Als Faustregel geht man von 8 Grad pro Prozent Nickel aus. Bei 2 % Nickel kann man das vernachlässigen. Im Stahl bildet Nickel keine Karbide. Da Nickel in Werkzeugstählen kaum je mit mehr als 2 % beigemischt wird, kann man es bei der Härtung unberücksichtigt lassen. Stähle mit höherem Nickelgehalt sind austenitisch, also ohnehin nicht härtbar.
Ganz interessant ist eine Geschichte, die ich gestern in einem andern thread angesprochen habe: Bei höheren Nickel-und C-Gehalten gibt es ein Legierungsfenster, in dem die Stähle von Natur aus martensitisch sind. Rapatz gibt ein Schaubild, das sicher verfeinert werden müßte, wenn noch andere Legierungselemente mitspielen, als Überblick ist es aber brauchbar.
Daraus erklärt sich auch, weshalb bestimmte Damastkombinationen schon im ungehärteten Zustand extrem schwer zu bearbeiten sind, obwohl die erreichbare Härte insgesamt eher bescheiden ist. (Rapatz, 5. Auflage S. 170f).
MfG U. Gerfin