Achsschraube einkleben, welchen Kleber verwenden?

erniebert

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Hallo,

ich habe mir neulich ein Mr.Blade Opava zugelegt.
Beim Versuch die Achsschraube zu lösen, habe ich bemerkt, dass selbige frei dreht. Trotz Schraubensicherung ist es mir schlussendlich die Demontage gelungen (Messer aufklappen und seitlichen Druck aufbringen, damit die Achse verklemmt, dann Schraube lösen). Ich habe das auf die gleiche Art wieder zusammengeschraubt, überlege aber beim nächsten Mal den Achsstift auf der einen Seite festzukleben.

Was wäre ein ein empfehlenswerter Kleber um den Achsstift in der Kunststoffgriffschale (G10 laut Beschreibung) dauerhaft zu fixieren, funktioniert das mit herkömmlichem Sekundenkleber?

Gruss erniebert
 
Uhu Endfest ist ein 2K Kleber. Kauf möglichst kleine Konfektion! Ich nehme den nicht, wird aber wohl gehen. Machst nix falsch.
Sieh zu, das der nur an die richtigen Stellen kommt! Und Mischverhältnisse einhalten! Frischluft ist auch noch ganz gut, ist nicht gesund beim mischen.
Mischen auf einer Mischpalette/ Abfallplättchen mit einem Holzspatel oder Bratenspießer. Offene Zeit einhalten!
Jeder fängt mal an! My 5ct.
rocco26
 
Das ist bei mir nicht immer gleich aber gerne sowas:
2K Kleber
Gibt es ach noch als 10 min Variante und von anderen Anbietern. Nordisches Handwerk hat den wohl auch.
Ist aber am Ende nur wichtig, das du nicht große Mengen kaufst, wenn du nur zwei Tröpfchen brauchst. Der UHU sollte auch gehen!
Wenn es da schön kleine Tuben gibt, kannst du das machen! Wenn du allerdings noch viel bauen möchtest, kannst du anders kalkulieren.
rocco26
 
Du kannst ruhig Uhu endfest 300 nehmen. Das ist ein einwandfreier 2K-Epoxy, mit dem man Metalle hervorragend verkleben kann. Die Verarbeitung ist zwar komplizierter als bei einem 1K, dafür ist das Ergebnis aber wesentlich besser und der restliche Klebstoff lässt sich fast "ewig" lagern. Meine ersten zwei Tuben habe ich über einen Zeitraum von 15 Jahren benutzt. (Man darf nur nicht die Kappe des Härters auf den Binder schrauben 😵)

Von Uhu gibt es sogar ein erweitertes Datenblatt, in dem steht wie sich die Eigenschaften durch Variation des Mischungsverhältnisses einstellen lassen.

Ich habe mit dem Zeug vor 18 Jahren die Magnete eines Anlassers eingeklebt. Die hatten sich gelöst, weil der Hersteller einen schlechteren Klebstoff verwendet hatte. Noch heute sind die Magnete fest in ihrem Gehäuse, obwohl die Klebung großen Temperaturschwankungen ausgesetzt ist und der Anlasser bis zu 120°C warm wird.
 
Ja, ich stimme dem Beitrag von Mekki zu. Beim Lagern muss man auf die Unversehrtheit der Tuben gut achten. Am besten von einander etwas trennen.
Die einfache Verfügbarkeit in fast jedem Werkzeugladen oder Baumarkt wäre auch ein Argument, wenn tauglich, da nicht auf! Die Einstellbarkeit ist nicht so
einfach zu machen, da man sehr exakte Gewichtsbestimmungen realisieren muss und eine Temperaturabhängigkeit beachten muss, also direkt aktuell messen.
Geht, klar! ist aber mit so Ausdrücktuben ein hoffnungsloses Geschisse.
Ich sag mal so: A zu B entspricht etwa 1:1; also von Binder und Härter jeweils eine Erbse neben einander auf die Unterlage, dann gut mischen bis es homogen
ausschaut. Danach in der offenen Zeit verarbeiten. So bei normalen Temperaturen. Wenn es kalt ist, dauert es länger mit dem Aushärten. Mit Wärme kann man
beschleunigen. Ich rate davon ab, so Zeug mit in Wohnräume zu nehmen!
rocco26
 
Was wäre ein ein empfehlenswerter Kleber um den Achsstift in der Kunststoffgriffschale (G10 laut Beschreibung) dauerhaft zu fixieren, funktioniert das mit herkömmlichem Sekundenkleber?

Ich finds am schlauesten, an einer Achsschraube gar nix zu kleben. Ich krieg Pickel, wenn ein Hersteller Sicherungslack verwendet. Vor allem, wenns ein zu fester ist.
Methoden, um ein Verdrehen der Achse zu verhindern, sind erfunden. Aber wenn nicht, wie gesagt, ich mach Achsen grundsätzlich klebefrei.
Kann schon sein, dass es Klappmesser gibt, bei dem man die Achse verkleben muss. Ich kenn keines.

Epoxy: Wüsste nicht wo das Propblem mit Epoxy in der Wohnung ist. Wer faul ist, kauft 2K Epoxy in der 2K Spritze.
Sowas: Uhu Plus Endfest 2-K-Epoxidkleber Doppelkammer-Spritze 25 g kaufen bei OBI (als Beispiel, muss nicht UHU sein, gibt ja noch Araldite zb und und ...)

Da kommt der Kleber gleich im passenden Mischungsverhältnis raus.

Pitter
 
Dein Wort in aller Messerbauer Ohren.
Mr.Blade war sogar so klug, eine Achse in D-Form zu verwenden. Leider sind in Platine und Griffschale keine entsprechenden Aufnahmen, sondern stinknormale runde Bohrungen.
Welche Alternative (außer Achse einkleben oder Messer aufklappen und genügend seitlichen Druck aufbauen damit man die gegenseitige Schraube lösen kann) hätte ich denn noch?

Gruss erniebert
 
Wenn’s denn sein muss, Loctite blau. Den bekomm man wenigstens wieder entfernt.
 
Mit Schraubensicherungslack die Achse einkleben?
Das ist natürlich auch eine Idee. Falls das Loctite nicht hält, kann ich ja immer noch auf 2k upgraden :)
 
Wie Pitter das oben schon geschrieben hat, würde ich da gar nichts kleben. Da wäre mir die Gefahr zu hoch, dass sich beim Zusammenpressen des Kopfes der Klingenachse mit der Schale Klebstoff, welcher auch immer, durch die Bohrung im Liner drückt und somit die Klinge an der Achse festgeklebt wird.
Man kann auf den Fotos in dem Link leider nicht sehen, wie der Kopf der Klingenachse geformt/gebaut ist. Was ich mir aber zuerst überlegen würde, wäre es, ob ich die Klingenachse nicht eventuell durch einen Haltestift befestigen könnte. Siehe dazu z.B. die Zeichnung in Post #9 hier
Klingenachse
Da siehst du, wie man evtl. ein Sackloch in den Kopf der Achse bohren könnte. Würde man ein dazu passendes Loch in den Liner bohren, würde die Achse gehalten, wenn man dort einen entsprecheenden Stift einsetzt.
Wenn das gar nicht geht, würde ich mir überlegen ob ich nicht vielleicht von außen in den Kopf irgendwelche Aussparungen einarbeiten könnte, in die man dann ein Werkzeug einführt, um den Kopf zu halten, während man auf der anderen Seite die Achsschraube löst. Z.B. könnte man da auch zwei kleine Bohrungen anbringen, in die man dann so eine Sicherungsringzange einführt, um den Kopf zu halten. Wenn das ginge, wenn also die Materialstärke des Kopfes es hergeben würde, das man da kleine Bohrungen anbringt, dann würde ich diese Methode bevorzugen. Denn sehen wird man den Kopf der Achsschraube nach dem Zusammenbau ja eh nicht mehr, da dieser sich unter dem Clip befindet.
 
Hallo erniebert,
vorweg mal die Frage warum du überhaupt ein nagelneues Messer zerlegst? Die Vorschläge sind ja alle Ok, aber lohnt das bei einem € 30,- Messer?
Uhu Endfest kostet in der kleinsten Verpackung um die € 10,-.
Ich habe selbst ein Messer mit frei drehender Achse und weil sich bei diesem Messer nach etwa 30 mal öffnen immer wieder die Verschraubung gelöst hat bin ich wie folgt vorgegangen. Ich habe mir einen O-Ring aus Gummi im passenden Durchmesser besorgt und das Messer mit dem Ende der Achse stark auf den am Tisch liegenden O-Ring gedrückt, so konnte sich die Achse nicht mehr verdrehen. Dann einen Tropfen Loctite 222 (war schon vorhanden) auf die Schraube und soweit angezogen bis die Kombination aus Klingenspiel und Klingengang gepasst hat, fertig.
Hält jetzt schon seit fünf Jahren wie am ersten Tag.
Grüße
Andreas
 
@winzi34
Neugierde. Wie hätte ich sonst erfahren, dass auf der einen Seite eine Beilagscheibe aus Kuper und auf der anderen Seite eine aus Plaste montiert ist. Und auf das "lohnt sich das", kann ich nur entgegnen "wir lohnen uns alle nicht". Vergiss auch nicht den Spiel-/Basteltrieb, sowass kann mann bei einem 30€ Messer gefahrloser ausleben. Wobei ich nichts gegen 30€-Messer sagen werde, solche haben micht jahrzehntelang begeleitet und ich werde Felix Immler auch nicht das Herz brechen und was gegen s/meine Victorinox sagen.
Die Methode mit dem Gummiring unterlegen ist so einfach wie bestechend.
Probleme hier: der Achsdurchmesser beträgt 5mm, der Kopfdurchmesser 7mm, es bleibt also 1mm je Seite für den Gummiring. Ich habe zwar einen kleinen Dichtgummi mit Innendurchmesser von 3 - 4mm gefunden und den auch über die Achse würgen können, trotzdem guckt das Gummi über den Rand rüber (und Verhindert das Anschrauben des Clip). Also das kleine Waidbesteck gezückt und das überstehende Gummi abgesäbelt => Clip passt wieder dran. Als wesentliches Problem hat sich die Gummihöhe entpuppt. Der verringerte Platz unter dem Clip ist vielleicht verschmerzbar, was mir mehr Bedenken macht ist dass die Achsschraube nur noch mit 2 Umdrehungen in der Achse greift. Ich muss in mich gehen, ob mir die 2 Gewindegänge ausreichen ...

@yaammoo
Mein Plan war ein Holzklötzchen mit einer passenden Bohrung zu versehen, die Achse mit dem Kopf auf ein Stück Isolierband zu setzen, etwas Klebsel auf die Innenseite des Kopfes zu geben, Griffschale und Holzklotz einfädeln. Das Ganze dann im Schraubstock aushärten lassen.
Das mit dem Loch durch den Achskopf wird vom Platz her sehr eng, wie oben geschrieben 1mm Hutkrempe rundum. Aber die Idee ist gut. Als Verdrehsicherung würde ich eine mit der Rundfeile angebrachte Kerbe vorziehen. Das Sackloch auch nur in die Griffschale. Wird halt schwer, da ein Gewinde reinzuschneiden. Überlege gerade: streiche Sackloch, setzte durchgehende Bohrung in der Griffschale, hab ja drunter noch den Liner. Wird trotzdem eine hibblige Bohrung, die muss ja auf Tuchfühlung zum vorhandenen Durchlass der Achsschraube gesetzt werden.
Da der Achskopf unter dem Clip liegt, muss die Fixierschraube als Madenschraube ausgefertigt werden. Mit entsprechendem Geschick und der passenden Ausstattung ist das wahrscheinlich die technisch sauberste Ausführung.

Wie werde ich weiter vorgehen, wenn mir die 2 Gewindegänge doch nicht koscher sind?
Wahrscheinlich versuche ich dann die Achse mit blauer Schraubensicherung (vorhanden) in die Griffschale zu kleben. Hält das nicht, dann stehe ich vor der Wahl Epoxy oder feilen/bohren/Bolzen setzen.

Gruss erniebert
 
@winzi34
Neugierde. Wie hätte ich sonst erfahren, dass auf der einen Seite eine Beilagscheibe aus Kuper und auf der anderen Seite eine aus Plaste montiert ist.

Nur mal so eingeworfen - falls das auf der einen Seite eine Beilagscheibe aus Bronze ist (wirds vermutlich sein) und auf der anderen eine aus PTFE (oder Ähnlichem, wird auch so sein), dann ist das per se kein Qualitätskriterium. Sowas gibts auch bei deutlich teureren Messern. Die Jehova Diskussion, ob Bronze oder Teflon "besser" ist, mal aussen vor; das funktioniert einwandfrei, wenns sauber gemacht ist.

So ausm Bauch raus die tldrs im Blick - Du machst ne Wissenschaft, wo keine nötig ist. Du sollst nix unterlegen, sondern irgendwie dafür sorgen, dass die Achse beim Eindrehen der Schraube nicht durchdreht. Normalerweise (tm) reichts, fest mit dem Daumen gegenzudrücken. Oder halt das Achsende auf ne Gummiunterlage zu zu drücken. Und damit das klappt, muss Schraube/Gewinde sauber laufen und da nicht noch Klebereste drin sein. Aceton, Bremsenreiniger, Benzin helfen.

Pitter
 
Hallo erniebert,
vorweg mal die Frage warum du überhaupt ein nagelneues Messer zerlegst?
Kann man fragen. Ich verstehs ;) Ich zerlege ziemlich viele Klappmesser. Alle, über die ich was schreibe, und viele, die ich verwende. Mach ich grundsätzlich.
Wie auch anders. Mit dreimal auf zu kannst nicht wirklich was zur Verarbeitung sagen. Irgendwie passend hingeschraubt sind viele Messer.

Ich mein, wir reden von Messern. So viel Teile kanns da nicht haben, dass welche übrig bleiben ;)

Pitter
 
Könnte ich Wissenschaft, dann hätte ich angegeben wieviel Prozent Kupfer in der Scheibe sind :)
Aber es stimmt, nach ein paar Mal zusammenschrauben lässt sich die Achsschraube bis auf die letzte viertel? halbe? Umdrehung mit dem Daumen gegendrücken. Die Gummiunterlage als Ersatz für eine Werkzeugaufnahmen ist eine originelle Idee ... funktioniert sogar.
 
Hallo erniebert, hallo Pitter,
die Frage mit dem Zerlegen bezog sich hauptsächlich auf den Umstand dass das Messer NEU ist.
Ich zerleg die Teile halt immer erst wenn irgendwas nicht mehr passt und nutze sie bis zu diesem Zeitpunkt.
Grüße
Andreas
 
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