Ätzphänomen [schillernde oberfläche beim Ätzen mit Kaffee]

Egbert

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Ich möchte Euch mal was Zeigen.
Ich habe aus Kanonenrohrstahl und Kugellagerstahl (keine Ahnung welcher genau) 2 Klingen geschmiedet, gehärtet und anschließend mit Eisen-3-Chlorid geätzt. Bis hierher war alles noch normal.
Das erste Messer daraus habe ich Gestern fertig gmacht. Als letzten Arbeitsgang habe ich die Klinge auf der Filzscheibe poliert und anschließend in warmen löslichen Kaffe nachgeätzt. Normalerweise erreiche ich damit einen besseren Kontrast. Der war aber diesmal nicht sehr gut. Dafür schillert die Klinge aber jetzt in allen Regenbogenfarben, je nachdem wie das Licht einfällt.
Aber seht selbst. http://www.messer.monsto.de/index.php?kat=damast35
Gruß Egbert
 
AW: Ätzphänomen

Hallo Egbert

Das selbe hatte ich die Tage auch jedoch nur bei Kaffee der sehr warm war. Da ich das nicht wollte habe ich erneut poliert und dann im kalten Kaffe geätzt.
Die Oberfläche sah mir sehr nach Anlassfarben aus, jedoch kenne ich sowas nicht in dem Temperaturbereich.
Mich würde auch interressieren wie das bei Kaffee passieren kann.
Da gibt es bestimmt eine logische Eklärung für.


Gruß Uwe
 
AW: Ätzphänomen

Ich hätte das auch schon längst wieder weggemacht aber das sieht irgendwie geil aus. Na mal sehen wie lange mir das gefällt. Zumal diese Schicht sehr stabiel zu sein scheint. Nicht einmal Handschweiß zeigt irgendwelche Spuren.
Gruß Egbert
 
AW: Ätzphänomen

Keine Ahnung, wie das kommt, aber es sieht sooooo ge.. aus, dass ichs sicher mal versuchen werde.
Wie warm war der Kaffe ?
Welche Sorte ?
Wieviel Löffel auf ne grosse Tasse ?

:D:D:D

R.
 
AW: Ätzphänomen

Ich schätze mal so 50 - 60°C und etwa 6 Telöffel auf eine große Tasse.
Der Kaffe war das billigste von Aldi. Wäre interessant wenn man kochenden Kaffe verwendet. Was mir auchauffiel, man braucht nach der Kaffeätzung nicht mit Öl abschließen. Der Kaffe hat das warscheinlich selbst drin.
Gruß Egbert
 
AW: Ätzphänomen

Hallo

Also mein Kaffee ist auch nur der Billigkram. Ich habe ihn kochend angesetzt das Resultat war nach ca. 2min schon zu erkennen.
Wenn ich mir das so überlege könnte es tatsächlich mit dem Fettgehalt im Kaffee zu tun haben. Es sieht wirklich wie ein Ölfilm aus jedoch ist er fest.

Mal rein theoretisch: Wenn das Kaffeeeigene Öl sich auf die Klinge setzt und das Ganze durch die Säure fixiert wird könnte es zu der Optik kommen. Der schwache Kontrast könnte auch daher kommen, da ja die Oberfläche nach der Behandlung "versiegelt" ist und die Säuren dann nicht mehr angreifen können.

Im kalten Zustand des Kaffees sind die Öle wohl irgendwie gebunden und beeinträchtigen daher die Ätzung nicht.

Is nur eine kleine Gedankenspinnerei.

Mal schauen was ein Chemiker dazu sagt.

Gruß Uwe
 
AW: Ätzphänomen

Hallo Uwe, genauso habe ich mir das auch vorgestellt. Ich hätte es nicht besser schreiben können.
Die Oberfläche ist wie Hochglanzbrünniert ober in der Anlassfarben.
Gruß Egbert
 
Stefans Aussage kann ich nur bestätigen.

Da ich von Natur aus ein ungeduldiger Mensch bin, der schnelle Resultäte will, habe ich auch schon mit kochend aufgesetztem Kaffee geätzt, z.B. Balbachs DSC oder Leodamast. Das Ergebniss kommt relatisch schnell (vorgeätzt mit Eisen-III-Chlorid) aber es wird alles grau und es entsteht wenig bis kein Kontrast. Davon kann ich also auch nur abraten.

PP
 
Ätzphänomen [schillernde Oberfläche beim Ätzen mit Kaffee]

.....Ich habe..... 2 Klingen....mit Eisen-3-Chlorid geätzt..... und anschließend in warmem löslichem Kaffe(e) nachgeätzt...... Dafür schillert die Klinge aber jetzt in allen Regenbogenfarben, je nachdem wie das Licht einfällt.....
Der Effekt ist der Gleiche wie beim Öl- oder Benzintropfen in der Wasserpfütze (oder bei Seifenblasen). Es ist eine monomolekulare Schicht der Substanz, die diese besondere Lichtbrechung verursacht.

Mit anderen Worten: die Ätzschicht ist so dünn, dass dieser irisierende Effekt auftritt.

Gruß

sanjuro
 
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