Alten Schraubstock pflegen

SlimXXL

Mitglied
Beiträge
24
Hallo,

ich habe in der Bucht einen alten 20kg Schraubstock erworben. Wie auf dem Bild zu erkennen, sieht man ihm sein Alter deutlich an.

Könnt Ihr mir geeignete Pflegemaßnahmen empfehlen?
Macht es Sinn, da mit Drahtbürste oder ähnlichem dran zu gehen, oder lieber einmal einölen, abwischen und fertig? Oder doch ne ganz andere Herangehensweise?
Die Optik ist dabei zweitrangig, er soll nur gut funktionieren und mich überleben, wenn möglich.

Schon mal vielen Dank.
Gruß,
Martin

 
Hallo,

ich habe vor knapp einem Jahr einen ähnlichen wie folgt "aufgehübscht" :
1. Komplett zerlegt und an der rotierenden Drahtbürste und Schaber entrostet,
2. mit 120er Schmirgelleinen geschliffen wo notwendig,
3. mit Waschbenzin zur Sicherheit komplett entfettet,
4. alles mit Hammerschlaglack lackiert (ausser Spindel und Backen),
5. wo notwendig gefettet (Spindel und Drehmechanik),
6. alles wieder zusammengebaut - sieht aus wie neu :p

Vielleicht noch dies : Bürsten und schmirgeln braucht man nicht zu übertreiben, Hammerschlaglack kann man auch direkt auf Rost pinseln, Hauprsache der Untergrund ist sauber, fettfrei und glatt (Optik).

Viel Spass
 
.....ich habe in der Bucht einen alten 20kg-Schraubstock erworben. Wie auf dem Bild zu erkennen, sieht man ihm sein Alter deutlich an.

Könnt Ihr mir geeignete Pflegemaßnahmen empfehlen? .....

So ein braver alter Geselle hat etwas Zuwendung verdient, finde ich! Die wichtigste Maßnahme ist die Demontage der Spindel, ihre sorgfältige Reinigung (mechanisch mit Lappen und Bürste, evtl. sogar noch mit einem Lösungsmittel, um alle alten Schmierfettreste mitsamt dem Metallabrieb zu entfernen) sowie die Applizierung eines hochwertigen Schmierfetts (kein Öl!) an allen Metallkontaktstellen. Bei dieser Gelegenheit kannst Du an der Spindel den Verschleißzustand feststellen.

Davor würde ich aber alles reinigen und hartnäckigen Schmutz und Rost in der Tat abbürsten (Drahtbürste ist außen nicht falsch). Der Drehteller ist natürlich etwas ganz Feines!

Wenn das Gerät nicht in feuchter Umgebung steht, braucht es außen weder Öl noch Farbe. Das ist aber eher dem persönlichen Geschmack unterworfen.

Frohes Schaffen damit!

Gruß

sanjuro
 
Zuletzt bearbeitet:
Backen, Gleitflächen, Spindel, Knebel usw. mit glatten Kepp abkleben und Lackieren wie von Nick beschrieben.

aber das mit dem überstreichen des ROSTS war wohl nur ein Scherz (oder glaubst du etwa alles was in der Werbung erzählt wird?) :staun: :argw:
 
Hi Stefan,
das mit Hammerschlaglack (Hammerite) und dem Rost ist kein Scherz oder allzu vollmundige Werbung. Habe damit die gleichen Erfahrungen wie Nick gemacht; nur nicht mit dem Schraubstock sondern mit einer Schubkarre. Der zu behandelnde Untergrund muß selbstverständlich von losem Rost oder abblätterndem alten Lack mit der Drahtbürste befreit werden bzw. Fett mit Azeton oder Bremsenreiniger (...das gleiche in sprühfähig) entfernen. Aber da muß nichts metallisch glänzen. Hält jahrelang auch in feuchter Umgebung.

Stefan
 
Hallo Stefan :cool:

bei Hammerite handelt es sich um eine 1K-Beschichtung auf Kunstharzbasis (Alkydharz). Das gehört korrosionsschutztechnisch eher zu den billigen Lösungen. :ahaa:

Die Anzahl der aktiven Pigmente ist beim Hammerschlaglack auch eher begrenzt. Es handelt sich dabei eigentlich auch nur um eine dekorative Endbeschichtung, die aus Handhabung-/Kostengründen als Einschichter (oder doch kein Einschichter wenn man dem Datenblatt folgt :confused: ) ausgelegt wird.

Da es sich jedoch "nur" um einen Schraubstock handelt wird das jedoch nichts ausmachen, da hast du natürlich recht. ;)

Ernsthater Korrosionsschutz ist jedoch was anderes und den sollte man auch nicht auf Rost streichen ;)
 
Hallo an alle!
Bin selber ein Alteisensammler und mache in solchen Fällen folgendes:
Rost mit der Topfbürste und Flex entfernen,aber nicht metallisch
blank,sondern so,dass eine hübsche Patina erhalten bleibt.Die in
langen Dienstjahren erworbenen Gebrauchsspuren darf man gerne
sehen!Danach mit Leinölfirnis abreiben und zwei,drei Tage trocknen
lassen.Das sieht super aus und konserviert auch etwas.
Altes Werkzeug,gut gepflegt,ist etwas sehr wertvolles.Find ich.
Viele Grüsse,Axel.
 
Hi,

wenn Du aus einem alten Schraubstock einen neuen haben möchtest, dann zerlege ihn und pinsel mit Farbe rum.
Möchtest Du den Flair des Alters erhalten, reinige und fette die Spindel, Gleitflächen etc. die restlichen Flächen einfach ein bischen Fett oder Öl auf ein Tuch und mit viel Zeit und Liebe anfangen zu polieren. Bei richtig schönen alten Teilen kommen die Grundfarben von damals heraus. Oft Mattschwarz oder ein dunkles Moosgrün.
Man ärgert sich vor allem nicht bei der späteren Benutzung das Farbe abblättert.

Viele Grüsse

Uli
 
Ich danke euch für die zahlreichen Tipps!

Ich denke, ich verzichte auf die Lackierung, der "rohe" Look gefällt mir besser.
Ich werde bei der Aufarbeitung vorgehen, wie Uli und sanjuro es empfohlen haben, also
- zerlegen
-reinigen und entfetten
-Rostansätze entfernen
-Kontaktflächen fetten
-Oberfläche ölen und evtl. polieren.

Meine "Werkstatt" befindet sich auf einer überdachten Terrasse, fetten und ölen sollte als Korrosionsschutz ausreichen.

Ich bin mal gespannt, wie das zerlegen funktioniert, habe das Schmuckstück leider noch nicht hier (das Bild stammt aus der Auktion).

Ich werde auf alle Fälle noch ein paar Vorher-, Nachherbilder zeigen.

Grüße,
Martin
 
Zurück