Alter Gewehrlauf

eisenbeisser

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Ich habe von einem Freund diesen alten Lauf geschenkt bekommen.
Alles was ich davon weiss ist dass der Lauf bei Aushubarbeiten in der DDR gefunden wurde.
Mein Freund hat ihn vom Finder geschenkt bekommen, der Finder ist mittlerweile verstorben.
Anscheinend wurde der Lauf einmal umgebaut, oder Repariert.
Das Laufende wurde abgetrennt und mittels eines Gewindes wieder zusammengefügt.
Ich vermute das der Lauf von einem Steinschloss auf Perkusionszündung umgebaut wurde.
Das Kaliber ist ca 15 mm. Der Lauf ist Gezogen.
Der Lauf ist vollkommen verstopft ( Holzstücke, Gewindestange)
Länge 1000mm, Gewicht 6 kg,
Die Mündung und das Laufende sind dicker als die Mitte.
Der Lauf ist Achtkantig.
Das Funkenbild entspricht etwa einem c45.
Ich möchte das Material für Damast oder als Decklagen für Dreilagenstahl verwenden.
Kann mir jemand vielleicht mehr über diese art von Lauf sagen.
 

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Ich will nicht neunmal klug sein, aber ich erlaube mir die Frage, weil es mich auch persönlich interessiert: Wie sieht´s den mit dem Besitz dieses Teils rechtlich aus - Bestandteil einer Schußwaffe!

Hoffe Du kannst es trotzdem sinnvoll verarbeiten ...
 
Hallo,

zum Material kann ich zwar nichts sagen, aber über den Besitz des Laufs, brauchst Du Dir nach meiner Auffassung keine Gedanken machen, da Vorderladerwaffen, solange sie einschüssig sind, frei ab 18 Jahren erwerbbar sind.

Zum Material vielleicht eine klein Anmerkung: Als Damastkomponente für Außenlagen sollte es sicherlich funktionieren. Für die Schneidlage dürfte es wohl entscheidend auf das Verhältnis mit einem weiteren Werkzeugstahl ankommen. Sicherlich wird der Lauf keinen alzu hohen C-Gehalt haben.

Gruß
Jörg
PS: Recycling aus alten Gerbrauchsgegenständen find ich gut.
 
Ich will nicht neunmal klug sein, ...

Nö, - keine Sorge:steirer:

Ein wahhaft Neunmalkluger hätte mal eben ins WaffG geschaut und festgestellt dass sowohl der Erwerb als auch der Besitz von einläufigen Einzelladerwaffen mit Zündhütchenzündung (Perkussionswaffen) und Schusswaffen mit Lunten- oder Funkenzündung (Steinschloss, Radschloss) deren Modell vor dem 1. Januar 1871 entwickelt wurde Personen gestattet ist, die das 18. Lebensjahr vollendet haben.

Wenn du dir also Sorgen machen kannst, dann ausschließlich in der Frage ob eisenbeisser volljährig ist:D

Gruß
chamenos
 
Ätze doch mal den Lauf an, nicht das du einen Damast verwurstest;).
Die dicken Läufe waren wohl nur selten aus Damast, hab ich aber schon gesehen.
 
Hallo eisenbeisser, enrico,

Rechtlich gesehen scheint mir das ein Teil eines Steinschlossgewehrs zu sein und somit fällt der Besitz nicht unter das Waffengesetz (Besitz ab 18 Jahren ist erlaubt).

Finde es persönlich schade, das solch Antiquitäten mutwillig zerstört werden, aber es kann ja nicht jeder meiner Meinung sein.
Ich persönlich hätte den Lauf aufgearbeitet, mit einem neuen Schaft versehen und mir das Gewehr an die Wand gehängt.

Denke, im Damast wird man den den Stahl sicherlich verarbeiten können.
Sollte wohl ein relativ sauberer Kohlenstoffstahl mit geringen Siliziumanteilen sein. C-Gehalt wird wahrscheinlich in die Richtung tendieren, die du geschätzt hast.
 
Zuletzt bearbeitet:
@enrico Ich Eidgenosse
Ich Sturmgewehr Zuhause (((Geschenkt vom Staat)der Staat ist bei uns das Volk)das Volk bin ich)))
In der Parlamentardiktatur wo du lebst herrschen andere Gesetze als im letzten freien Land Europas. HAR HAR
Spass beiseite mein Schwager ist Polizist und sieht kein Problem darin.
Ausserdem will ich mit dem Ding nicht schiesen sondern schneiden
gruss und beileid
 
Zuletzt bearbeitet:
Was Fundwaffen angeht und es sich dabei nicht um die bereits erwähnten einschüssigen Exemplare handelt ist, egal in welchem Zustand sich das Teil befindet und egal wie verrostet, verbogen, zerstört und demoliert, der Gang zum Büchsenmacher unerlässlich.
Nur dort bekommst du die Bescheinigung das dieses Teil nicht mehr schussfähig/Deko ist . In eigentlich JEDEN FALL macht der Büchsenmacher mehrere Schnitte in das Objekt, denn nur so kann er das Zertifikat auch ausstellen.
Auch die Frage ob es sich um ein unbedenkliches Stück handelt kann der Büchsenmacher lösen.
Es ist in D einfach so und man fährt besser wenn man sich dran hält zumal dieser Zettel nur wenig Geld kostet.
Übrigens kommt es nicht selten vor das in demolierten Metallskeletten noch ein Patrone im Lauf steckt und die wird mit der Zeit nicht besser.

Bei dem oben gezeigtem Stück würde ich vermuten das die Zerteilung und das eingesetzte Gewinde den Lauf waffenrechtlich professionell unbedenklich gemacht haben so das es weiterhin ein schönes Dekostück war .
Ich nehme an die Bescheinigung ist einfach verloren gegangen.
 
Das Teil schreit doch danach, zu (mindestens) einem Tomahawk umgeschmiedet zu werden.

Aufdornen, Schneide verstählen und das andere Ende entweder als Pfeife oder als Hammer ausarbeiten. Soweit ich informiert bin, gibt es da auch historische Vorbilder.

Falls du damit noch keine Erfahrung hast, kannst du auf youtube nach dem user coalcreekforge suchen, der erklärt, wie man Tomahawks macht.


Ookami
 
Nachdem Du ihn jetzt schon aufgeschnitten hast ( Schade drum, wieder ein historisches Stück weniger ) kann ich mich nur Ookami anschließen. Tomahawks wurden historisch belegt wie Ookami beschreibt schon mal aus Läufen geschmiedet. Wenn Du die stumpfe Seite dann offen läßt, sieht man die Züge noch und man kann ( wenn man will) durch den durchgebohrten Schaft auch rauchen. Im Damast sieht man nix mehr davon. Da kannst Du auch c 45 direkt nehmen. Nehme Dir auch gerne 10 cm ab.

Thomas
 
Hallo

Der Lauf hat Ähnlichkeit mit dem Lauf meines Hawkins Vorderladers.
Auch bei dem Gewehr ist das Laufende mit einem Gewinde aufgeschraubt. Es handelt sich dabei um den Lauf einer Perkussionswaffe.

Allerdings ist der Lauf der Büchse nicht so lang wie das Stück was Du hast und das Kaliber beträgt nur Cal. 50 gleich ca. 13 mm.

Evt. handelt es sich bei dem Lauf aber nicht um ein historisches Stück - wegen dem Gewinde....

Gerne schicke ich Dir ein Photo von dem Gewehr.

Gruß

Buschwacker
 
Jau, ist ja schon einiges zu dem Lauf gesagt worden. Das Gewinde der Schwanzschraube ist durchaus normal, und kein Grund, am Alter der Waffe zu zweifeln. Was du aber mal machen kannst, ist, zu schauen ob es ein metrisches Gewinde oder ein Zollgewinde ist. Ein metrisches Gewinde wäre ein Hinweis, dass es sich um eine Replik aus dem 20. Jahrhundert handelt. Weiterhin dafür spricht, dass der Lauf nicht geschweift aussieht, was ebenfalls unüblich für eine historische Waffe wäre. Ansonsten ist der Lauf ja gezogen, dass bedeutet dass diese Waffe eher nach ca. 1800 konstruiert wurde, auch wenn Züge bei Jagdgewehren schon ein paar Jahrzehnte vorher vereinzelt vorkamen. Die Form der Züge sehen aber ebenfalls eher modern aus. Perkussion etablierte sich ab etwa 1820...
Beim Stahl handelt es sich wie du schon sagst i.d.R. um einen einfachen C-Stahl, ca. C45 könnte hinkommen. Wenn es tatsächlich eine historische Waffe wäre, müsstest du mit Politur und Ätzbild ebenfalls feststellen können ob es sich um Rennstahl handelt, denn daraus müsste ein solcher Lauf im frühen 19 Jh. geschmiedet worden sein.
Ich hätte übrigens auch keine Hemmungen, so einen Lauf umzuschmieden, wenn er schon so verrostet ist... einen historischen Rostklumpen stellt sich doch keiner in die Vitrine....
Grüße
Hannes
 
Danke Leute

Ich werde den Stahl mal ätzen.
Rechtlich hab ich keine Probleme, hab ich mit meinem Schwager (Eidgenössisch diplomierter Gesetzeshüter ) abgeklärt.
@ Hepheistos wenn ich richtig gegoogelt und verstanden habe ist der Lauf geschweift (Mündung und Boden haben eine grössere Wandstärke als die Mitte)und es ist ein Rostklumpen.
Die Idee mit dem Tomahawk gefällt mir, bin zwar den Göttern sei gedankt wieder Nichtraucher, aber @Ookami @thomas hauschild, bitte Fotos. Könnt ihr mir auch zuschicken ich stelle sie dann rein. @ Bushwacker gilt natürlich auch für dich.
Ach ja der erste Schmiedeversuch ergab das der Stahl etwas warmbrüchig ist, lies sich aber gut schweissen und war nach einigen Faltungen mit Feilenstahl recht gutmütig.
Grüße Eisenbeisser.
 

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@Ookami und alle andern


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genau so sied mein Lauf aus, die Kimme ist genau gleich eingelassen.
Schön ist das Ding auch noch.
Beinahe ein Grund wieder das Rauchen anzufangen.
Noch ne Frage: Die Eidgenossen äned dem Teich wahren ja nicht unbedingt für ihre Schmiedekünste bekannt. Ich habe mal was von, aus gediegenem Kupfer geschmiedeten Dolchen, als herausragendsten Produkt gelesen. Stahl war so viel ich weiss vor der unfreundlichen Übernahme durch die PräEU nicht bekannt. Gab es überhaupt Indianische Schmiede und wenn ja , hiess einer gar 'der dem Masamune zeigt wie Mann den Hammer schwingt' ?

Tatanka mitanant

Mann der in den Bergen wohnt
 
Soweit ich weiß, kamen die Tomahawks als Handelsware - daher auch der Begriff trade axe bzw. trade hatchet - nach Amerika.

Vorher bezeichnete der Begriff Tomahawk eine kurze Kriegskeule mit Steinkopf (ellipsoid, spitz oder auch klingenförmig).


Ookami
 
werter meister eisenbeisser
ich finde die idee von Ookami einen tomahawk zu schmieden ausgezeichnet. das historische und gesetzliche würde ich mal vergessen und gib einfach gas, oder heiz mal die esse an. das ergebnis würde ich gerne sehen.
gruss remis
p.s. habe noch eine historische ankerkette aus puddeleisen. werde euch einen teil zukommen lassen.
 
Es ist ganz sicher ein Steinschlosslauf, wenn auch der Besitz von Perkussionswaffen frei ist, ist es die Bearbeitung noch lange nicht! Ein Perkussionsgewehr als nicht Büchser herzustellen oder zu zerstören, ist verboten! Bei "Funkenzündung" (=Steinschloss, Lunte) dagegen erlaubt.
 
Ein Perkussionsgewehr als nicht Büchser herzustellen oder zu zerstören, ist verboten!

Wo kann ich das bitte nachlesen?
Im WaffG habe ich auf die Schnelle nichts derartiges gefunden.

Wäre ja für alle, die sich mit dem Gedanken tragen, auch mal so ein schickes Tomahawk zu schmieden von großem Interesse.

Gruß
chamenos
 
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