Alter Messerschärfer

ArtooDetoo

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Hallo allerseits,

ich habe einen etwas älteren Messerschärfer "geerbt" und würde gerne eure Meinung dazu hören, ob er sich dazu eignet, einfache Küchenmesser zu schärfen. Hier ein Bild des Geräts: https://i.imgur.com/4dhPGCf.jpg
Ich habe den Eindruck, dass die Klinge nach dem Schärfen sehr rau ist. Soll das so?

Gruß, R2
 
Die Klinge Deines Messers sieht unter dem Mikroskop betrachtet vermutlich so aus, wie auf dem Bild unten rechts auf dieser Webseite (Schliffbild eines Durchziehschärfers).

Also laß es besser ;) ...

R'n'R
 
Zu spät :cower:
Wie kann ich das Messer jetzt wieder in einen guten Zustand bekommen? So einen Schleifstein benutzen, wie die Webseite hinter dem Link nahe legt?
 
Moin!

Ich würde eher zu synthetischen Wassersteinen als zu Diamantschleifmitteln raten. Diamantschleifsteine hinterlassen nicht unbedingt eine geschlossene Schneide und das Schleifgefühl empfinden viele als unangenehm.

Für einfache Küchenmesser aus Standardstahl würde ich für den Grundschliff zu einer Körnung im Bereich von 1000 JIS raten:

Naniwa Pro 1000 (solides Schleifgefühl, solide Schnelligkeit, Freihand mMn der Beste 1000er, aber nicht ganz billig)

JMS K1040 (Standardempfehlung für Anfänger, angenehmes Schleifgefühl bei angenehmer Härte, aber wohl der langsamste aus der Reihe, P/L-Sieger, man bekommt einen Touch-Up-Stein "gratis dazu")

Shapton Pro 1000 (ist am schnellsten, Schleifbild für einen 1000er eher grob, Schleifgefühl etwas kratzig)

Shapton Pro 2000 (Schliffbild eher wie ein 1000er, relativ schnell, Schleifgefühl für Shapton Pro und die Körnung relativ angenehm)

Das wären die üblichen Verdächtigen im "Splash&Go"-Bereich.

Zum Scharfhalten empfehle ich einen Dick Micro Wetzstahl.

Die Kombination ist für einfach Küchenmesser aus Standardstahl mMn unschlagbar.

Gruß,
Daniel
 
Super, vielen Dank für eure Hilfe!
Sind für einfache Küchenmesser Schleifstein und Wetzstahl immer einem Durchziehschleifer vorzuziehen?
 
Du kannst Dir auch einen Sieger Longlife Keramikstab zulegen, wenn Du Dich nicht mit Banksteinen beschäftigen möchtest. Die Klingen ohne Druck über den Stab ziehen. Damit bekommst Du auf jeden Fall eine wieder funktionsfähige Schneide hin und die Macken raus.

R'n'R
 
Ich sehe gerade, daß der verlinkte Stab nur ein 20 cm langes Schleifrohr hat. Das ist nicht günstig. Ich empfehle, den mit 28 cm Schleifrohrlänge zu nehmen. Auch wenn er nicht gerade billig ist, ist es eine Anschaffung fürs Leben. Oder Du nimmst einen der Kombibanksteine und lernst Schärfen. Wird vielleicht Dein Hobby ;) ...

Ich selbst benutze nicht gern Banksteine, sondern ziehe meine Messer auf Schleifleinen ab. Ist wieder eine andere Herangehensweise. Wenn mal eine Macke drin ist oder das Messer schon bei Auslieferung so aussieht, wie auf dem von mir verlinkten Mikroskopbild, genügt mir der Sinter-Rubin-Stab für eine Bereinigung. Feinarbeit leisten dann die auf ein Mousepad gelegten Schleifleinen. So ein Satz (9er Set) kostet nicht die Welt. Mit rund 20,- € ist man dabei.

R'n'R
 
Danke für den Tipp!
Ich würde mich schon auch gerne mit Banksteinen beschäftigen, habe aber ein wenig die Befürchtung, dass ich das Messer damit kaputt mache.
 
Lies dir vorher eine fundierte Anleitung durch. Findest du vielleicht auch hier. Ich würde die sogenannte "Edding-Methode" für den Anfang empfehlen. Dabei malt man die Schneide komplett mit wasserfestem Edding an (am besten blau wegen des Kontrastes). Z.B. mit einer kleinen Einschlaglupe für ein paar Euro kann man dann während des Schleifvorgangs kontrollieren, wo man schleift bzw. ob man auch überall entlang der Schneide die Schneidenspitze trifft. Ein guter Indikator, ob das Messer durch deine Bemühungen schärfer wird, ist ob und wie es z.B. Armhaare rasiert.

Ich kann jedem, der sich davor sträubt, nur raten, den Schritt zu machen. Mit der richtigen Anleitung und etwas Geduld wird man es nicht bereuen.

Gruß,
Daniel
 
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