Altes Klappmesser

Lampenküche

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Tach Zusammen,

mir ist in Frankreich wieder mal ein Messer begegnet, da konnte ich nicht widerstehen. Kann mir jemand sagen wie alt das sein mag und wie man die Art des Verschlusses nennt?

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Zusammen geklappt hat es eine Länge von rund 18 cm und es wird (sobald es da ist) wohl in meiner Küchenkiste landen, oder gab es dafür eine spezielle Verwendung?

Tschüss Peter
 
Gratuliere! Interessantes Teil.
Bei mir käme das Teil in die Vitrine und nicht in die Küchenschublade. Zu schön um zu verstauben oder in der Versenkung zu verschwinden.

Gruss, Worber
 
Wow, ein ,,Shapeshifter,, von damals ;)

Das Messer darfst du auf keinen Fall in die Küchenschublade stecken, es muss unbedingt in die Vitrine.

Auf jeden Fall Gratulation zu diesem interessanten Teil, sowas habe ich bisher noch nicht gesehen.

Tschau
Tim
 
hui

Ich find das Messer auch recht interessant und würde es keinesfalls in die Küchenschublade geben... eine Vitrine muss her! :D
Gratuliere zu dem Teil :super:
 
Gut, die Art der Lagerung hätten wir geklärt.
Aber diese Frage......
Kann mir jemand sagen wie alt das sein mag und wie man die Art des Verschlusses nennt?

finde ich viel spannender, würde mich auch sehr interessieren. Leider konnte ich in keinem meiner Messerbücher ähnliches finden.

Also weg von Schublade oder Vitrine,
was ist das für ein Messer?

Gruß
Excalibur
 
Tach Zusammen,

mittlerweile ist es denn auch hier angekommen und das Rätseln geht weiter. Im Netz ist nichts zu finden. Die Griffschalen sind vermutlich aus Bakelit
und auf der narbigen Klinge hat mal was gestanden. Wenn man die Klinge schräg zum Licht etwas hin und her kippt, sieht es so aus als ob da mal ein
Name oä. gestanden hat.

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Wäre was für die Forensikabteilung, oder gibt es da vielleicht auch Möglichkeiten selbst was zu machen wie Anfärben oder Ätzen?

Die Klinge ist 1-1,5 mm dick und flexibel, würde ich als Brot oder Küchenmesser einstufen. Der Griff erinnert irgendwie an eine Mauser C96, vielleicht
wurde ja gebrauchtes Bakelit verbaut.

Geöffnet und festgeschraubt ist es so stabil dass es benutzbar wäre, sogar noch scharf. Werd am Wochenende noch ein paar Bilder machen.

Tschüss Peter
 
Hallo Zusammen,

Beim betrachten des Griffes bei Sonnenschein ist mir an der Kante der Griffschale etwas aufgefallen:

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Was ist das denn wohl für ein Material? Hatte erst wegen der braunen Farbe auf Bakelit getippt, aber so Goldgelb sieht es doch nach was Anderem aus.

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Was sagen denn die Experten von hier zu Reinigungsversuchen mit Lösemitteln, oder doch nicht lieber anfassen und so Weglegen?

Tschüss Peter
 
hallo Peter ,
ich glaube es ist Bernstein , aber bei so einem Messer schlecht vorstellbar , würde mich freuen wenn es doch so wäre.

Eine sanfte Reinigung schadet nicht , ein feuchtes Tuch mit warmen Seifenwasser .
Aber nur kurz und anschließend mit warmen, klarem Wasser abspülen und mit einem feinen Tuch trocken reiben.

Nur kein Alkohol, Lösungsmittel oder Putzmittel verwenden !
 
Hi Peter -

ein spannendes Teil:super:

Ich bin mit dem Horn nicht sicher. Die leichte Maserung, die man auf der Nahaufnahme zu sehen glaubt könnte neben der Transparenz (Ochsenhorn wurde für Scheiben von Lampen verwendet) ein Indiz dafür sein.
Der Hinweis mit dem Prägen führt m.E. nicht zum Ziel. Klar: Horn wurde definitiv geprägt. Ich habe erst kürzlich in meiner Werkstatt eine Restauratorin bei ihrer Diplomarbeit zu dem Thema unterstützt.
Aber die Fischhaut hätte Hinterschnitte und das Material müsste quer zur Druckrichtung in die Form fließen. Ich bezweifle, dass Horn das mitmacht.
Die Fischhaut wurde vermutlich von Hand geschnitten und weist altersbedingte Gebrauchsspuren (Verwundungen) auf.
Was für mich nicht horntypisch aussieht, wäre die abgebrochene Ecke und der löchrige Ausbruch. Horn besitzt eine sehr ausgeprägte Faserstruktur. Das ist für mich an dem Bruch nicht zu erkennen. Da könnten weitere Makroaufnahmen helfen!

Ein sehr früher Kunststoff wäre Kunsthorn (Galalith). Kunststoffe aus Kasein wurden wohl bereits vor 500 Jahren in der Literatur erwähnt. Daraus könnte der Messergriff auch gemacht worden sein. Die Farbe und Transparenz könnten hinkommen. Das würde dann keine ausgeprägte Faserstruktur zeigen. Auch in diesem Fall würde ich auf eine geschnittene Fischhaut tippen, obwohl die Masse viel einfacher zu Pressen ist. Aber da sind die Hinterschnitte an den Rundungen … und die starke Schrumpfung im Herstellungsprozess sprechen eher für eine spanende Verarbeitung von Plattenware.
Der Haken: bei einer Brennprobe riecht Kunsthorn genau so wie Horn.

Bakelit (Phenol- oder Resorcinharz) habe ich noch nicht so transparent und ohne Füllstoffe zur Verringerung der Sprödigkeit gesehen.
Wäre der Griff nicht transparent, hätte ich das oder Ebonit (Hartgummi, Klarinettenmundstück) in Erwägung gezogen.

Bernstein? Da ist mir der Charakter des Messers nicht repräsentativ genug. Es wirkt nicht wie ein Schmuckgegenstand, sondern wie ein Werkzeug. Damit will ich jetzt aber das Stück in kleinster Weise geringschätzen!!

Ist der Griff möglicherweise lackiert? Oder mit Leder bezogen? Da müssten die abgenutzten Rauten entsprechend aussehen … Bei der einen Nahaufnahme scheint man ein Kante zu erkennen...

Bin gespannt, was da rauskommt. Und:
BITTE NICHTS MIT LÖSEMITTELN MACHEN!
Herzliche Grüße,
Jost
 
hallo Peter ,
könntest du bitte den Durchmesser des Bolzens und wenn möglich die Gewindegänge/ Steigung messen ?
Aus welcher Gegend Frankreichs ist es ?

Es sieht so aus als wäre es ein Vorgänger des Balisong , zuerst wurde es 1710 im französischen Buch "Le Perret" erwähnt .
Fotos davon bin ich gerade am recherchieren .

Gruß,
lefty
 
Bei Kunststoff und goldbraun fallen mir Platinen aus Pertinax ein. ( Faserverbundwerkstoff aus Papier und einem Phenol-Formaldehyd-Kunstharz / Hartpapier) Allerdings müssten die Griffe dann auch den typischen Geruch nach Phenol und Formaldehyd haben.
 
… bei dem Alter riecht das Zeug nicht mehr, es sei denn man kokelt an einem Span rum.
Und auf dem Foto seh ich kein Papier oder andere Füllstoffe …
Wie bereits geschrieben: Phenolharz, Resorcinharz und Melaminharz sind ohne Füllstoffe unpraktisch spröde.
Beispiele ohne sind mir noch nicht untergekommen.

Die Frage nach dem Gewinde ist in der Tat interessant!

Herzliche Grüße,
Jost
 
Tach Zusammen,

Das Messer ist leider Keines. In Wirklichkeit war es mal eine kleine Forstsäge die Jemand zum Messer umgebaut hatte. Der Tip kam aus dem BladeForum, wo ich auch mal nachgefragt habe. Trotzdem ist es für mich eine tolle Konstruktion und erstmal lasse ich die Finger von einem Zitronensäurebad, obwohl es danach sicher wie Neu aussehen würde.

Tschüss Peter
 
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