Einschlägige Veröffentlichungen beschreiben mit dem Begriff "Tanto" praktisch einheitlich japanische "Kampfmesser", die eine besondere Klingenform aufweisen.
Offenbar bestehen bei den Anbietern von Tantomessern keine Zweifel an der Zweckbestimmung, andernfalls hätten sie sicherlich eine Klärung beantragt.
Wenn ich Texte wie Deinen lese, cut, setzt bei mir unwillkürlich ein starkes Kopfwiegen ein.
Tanto ist nicht gleich Tanto. Das japanische Tanto, das traditionelle hat eine ganz andere Klingenform als das moderne amerikanische. Wenn jemand von Tanto-Kampfmessern palavert meint er wohl die kantige ameriknaische Variante, nicht die japanische. Traditionelle japanische Tantos gibt es ja noch nicht mal mehr bei den Deko-Schwertsets für den Kaminsims.
Warum jetzt bei den amerikanischen Tantos dieser harte Knick an der Klingenspitze aus einem Messer gleich ein "Kampfmesser" macht, ein Messer, das seinem Wesen nach dazu bestimmt ist, ... Verletzungen beizubringen, erschließt sich mir nicht. Da schwirrt wohl was in den Köppen einschlägig belasteter Mitmenschen herum. Für mich ist ein Tanto ein Bastelmesser, die Ecke vorne erlaubt einen guten ziehenden Schnitt, beispielsweise beim Ausschneiden von Konturen aus Papier, wenn die Klinge nicht zu dick ist --- wie kämpferisch martialisch
"Offenbar besteht ... andernfalls hätten ..." mehr konjunktiv geht nicht. Es gibt zu dem Thema keinen Feststellungsbescheid das ist die Tatsache. Und nicht nur weil die Anbieter kalte Füße haben. Im Zweifel gibt es dafür auch von Amts wegen einfach keinen Grund. Ebenso wenig gibt es für den Messernutzer einen Grund für vorauseilenden Gehorsam.
Für mich bleibt das "böse" Tanto einfach nur ein Messer mit speziell geformter Spitze, die genauso wie viele andere Messerformen auch, geeignet sind, Verletzungen beizubringen u.s.w.
Setzt Du Klingenschliff mit Klingenform gleich?
Nein, selbstverständlich nicht.
Viele Grüße,
Haebbie