Aluminiumbronze - Wer hat damit Erfahrung?

painless potter

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Bist auf einen Uraltbeitrag, in dem AchimW kurz beschreibt, das das Material sehr hart ist, habe ich nichts darüber gefunden.

Ich interessiere mich dafür, weil ich für Zwingen und Folderbacken ein Gold/Messingfarbenes Material suche, welches nicht an anläuft. In einer Materialbeschreibung habe ich diesen Text gefunden:

"Hohe Festigkeit auch bei höheren Temperaturen. Gute Korrosions- beständigkeit. Gute Beständigkeit gegen Verzunderung, Erosion und Kavitation. Stoßartig, schwingend oder verschleißbeanspruchte Teile im Motoren- und Getriebebau. Bolzen, hochfeste Schrauben und Muttern, Wellen, Spindeln, Schnecken- und Zahnräder, Radkränze, Lager und Gleitelemente"

Sogar von Seewasserbeständigkeit wird gesprochen.
Eine Bezugsquelle habe ich schon, dort werden Preise von 40 Euro/kg aufgerufen.

Hat jemand Erfahrung mit dem Material oder kann mir evtl. sogar mal einen Materialrest zukommen lassen?

Viele Grüße

Nils
 
hi nils, ich habe aus dem zeug schon mal gleitlager gemacht. schön zäh war die legierung cu al 10 ni . ich glaube die lässt sich auch schmieden. an deiner stelle würde ich es mit einem probestück versuchen, schon wegen der farbe. hier noch eine bezugs quelle für rund und vierkant genannter legierung. www.wilmsmetall.de
bei den leuten kann man auch kleinere stücke ordern, die schneiden dir jede gewünschte länge zu.

grüße uwe:)
 
Nils, ich habe das auch schon verarbeitet. Sehr hart für Bronze, keine Frage: Hat mir ein frisches Metall-Sägeband der Bandsäge ( 410cm lang) in kürzester Zeit plattgemacht.

Patinieren lässt sich das Zeug auch nicht wirklich gut, spricht für die Korrosionsbeständigkeit.
 
Ich kann nur bestätigen, dass dieses Zeug sehr schwer zu bearbeiten ist. Sägen sowie schleifen ist äusserst schwierig und von feilen wollen wir mal nicht sprechen. Optisch ist es kaum von "normalem" Messing zu unterscheiden. Weshalb ich auch eher zu Messing rate.

Gruss T
 
Hallo
Ich habe bei einem meiner ersten Messer den Fingerschutz aus Ampco18 gemacht. Mit neuen Feilen lässt sich das Material ähnlich wie Werkzeugstahl feilen. Gebrauchte Feilen mit denen bereits Stahl gefeilt wurde, rutschen nur darüber. Die Korrosionsbeständigkeit ist um einiges besser als bei Messing oder Bronze. Nach einiger Zeit wird es nur etwas dunkler. Durch die Härte ist es etwas beständiger gegen Kratzer. Hartlöten lasst es sich schlecht bis gar nicht. Dies bezieht sich auf das genannte Ampco18. Es gibt die verschiedensten Legierungen welche für den speziellen Einsatzzweck wie Korrosionsbeständigkeit oder Härte legiert sind.
 
Hier mal alles was du wissen willst :D

Ich hab es jetzt für meine ersten Bronzeguss Versuche verwendet.
Beim zerteilen des verwendeten Zahnkranzes dachte ich erst meine Flex spinnt:eek:

Frisch gegossen ohne weitere Wärmebehandlung ist das Zeug echt fies.
Aber für meine Zwecke genau richtig.

@Nils Brauchst du noch ein paar Kilo?

Ciao Sven
 
Guude!

Ampco 18 wird auch im Werkzeugbau verwendet. In der Firma verarbeiten wir ab und an für einen Kunden dieses Material.

Auf jeden Fall sollte das Werkzeug superscharf oder neu sein (Feile).

HSS-Werkzeuge (zB. Bohrer) sollten auch nur neu oder neu geschliffen sein. Schnittgeschwindigkeit wie bei Werkzeugstahl (ca. 18-25m/min), Vorschub etwas höher als bei Werkzeugstahl. Freiwinkel kann auch ein bißchen größer sein. Was sehr wichtig ist: sehr gut kühlen und schmieren, der Werkstoff neigt beim Bearbeiten zum klemmen.
Beim Gewindeschneiden nur neue Werkzeuge und Kernloch etwa 3-5% größer bohren.

Hartmetallwerkzeuge sollten natürlich auch scharf sein und am besten einen etwas größeren Freiwinkel als normal haben.

Ansonsten läßt sich das Material einigermaßen bearbeiten.

Von Hand, also Feilen, Ständerbohrmaschine usw. geht es natürlich etwas schwerer.

Je höher der Wert (zB. Ampco 21), desto spröder und schlechter bearbeitbar wird es.

Für mehr Info kannst Du hier http://www.ampcometal.com/de/ mal reinschauen unter Legierungen und Anwendungen.


Gruß aus Mittelhessen,

Holger
 
Last edited:
Erst mal Danke für die vielen qualifizierten Antworten.

Da das Material offenbar nicht ohne ist bei der Verarbeitung, bin ich jetzt doch etwas skeptisch geworden, ob es den Versuch wert ist.

Mir ging es eigentlich genau um den von siebenstern angesprochenen Effekt, dass es eben keine Patina annimmt. Wenn ich mir dadurch aber etliche Bohrer und Sägeblätter ruiniere, finde ich auf einmal die Patina bei normaler Bronze oder Messing gar nicht mehr so übel.

PP
 
Hallo der Beitrag ist ja schon 13 Jahre her und meine Frage wäre, ob ich daraus messer machen kann und wie funktioniert das härten? Ich habe 5 Kilo Aluminiumbronze geschenkt bekommen in Form eines Kloben.
 
Hallo,

mal auf die Schnelle: Was genau meinst du mit Messer daraus machen? Bronze/Kupferklingen gab es bereits vor denen aus Stahl, das ist wesentlich weicher un funktioniert bedingt auch. Die Schneide kann man durch Kaltschmieden etwas härten, also "dengeln", wie wir hier in Bayern sagen!:steirer:
Als kleines Probestück könntest du die "gelben" Centstücke nehmen, ist nordisches Gold, also auch Kupfer und Aluminium legiert.
(Liebe Kinder, begeht keine Währungszerstörung!)
Klassiche Wärmebehandlung bei Buntmetallen läuft anders als bei Stahl, also so ca. 100K unter Soliduspunkt, dann seeehr langsam abkühlen lassen auf Raumtemperatur, fertig!

Für ein schickes modernes Keltenmesser ideal!
 
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