Ambossbahn härten

ja ich lasse mal den Boss so sein, wie er ist, und schau, wie sich adamit arbeitet.

Es gibt von Böhler den Schweisszusatz A7, wird aber erst beim Hämern hart und von UTP den A73 für Werkzeugstähle, muss aber nachvergütet werden.

ich werd mal den Wetterrost etwas abbürsten und das Teil mit einem geeigneten ÖL tränken.

Zur Diskussion stehen Motorenöl, Kriechöl, Rostwandelöl oder Leinöl.

hab hier schon par mal motorenöl gehörrt?

Hab beim Forsten im Iternet noch einen gesehen, der hat seinen Amboss mit Antirutschfarbe von Westfalia bepinselt. werd ich nicht machen, hab aber hier im Forum von Leuten gelesen, deren Ambosse tönnen wie Kirchenglocken. So ne Gummierung tät da abhelfen.
 
Es gibt mehrere Möglichkeiten, mit dem Amboß umzugehen:

1. Die Finger davon lassen und ihn so benutzen, wie er ist.
Das ist die vermutlich beste, weil effektiv und billig.

2. Eine neue Bahn aufziehen und härten lassen. Der Name Refflinghaus ist schon gefallen. Da wird der Amboß professionell in Ordnung gebracht.
Das ist effektiv, aber nicht billig.

3. Die Dellen in der Bahn zuschweißen lassen.
a) mit den üblichen Elektroden. Das ist noch nicht einmal billig, geschweige denn gut.
b) mit Elektroden aus Manganhartstahl.
Das ist nicht völlig verfehlt. Manganhartstahl zeigt eine große Verfestigungsfähigkeit bei Druckbeanspruchung-die beim Amboß gelegentlich auftritt- bei guter Zähigkeit.
Wirklich gut ist das meiner Ansicht nach nicht, da sich um die aufgeschweißten Stellen Zonen befinden, die durch die Schweißhitze ausgeglüht, also weich werden. Billig ist es auch nicht.

4. Die gesamte Bahn eben schleifen lassen und mit einer Spiegelpolitur versehen. Die gehärtete Stahlbahn wird dadurch weitgehend abgeschliffen. Der Amboß sollte dann nur noch mit Blei- oder Holzhämmern benutzt werden. Ein großer Vorteil ist der satt-gedämpfte Klang, der kein Gehör mehr schädigen kann.
Billig ist das auch nicht.

5. Zum Rostentfernen:

a) auf der Bahn nichts machen. die wird beim Arbeiten blank genug.
b) am corpus abbürsten und so lassen = wirksam und billig.
c) 14 Tage in Öl einlegen, dann mit dem Schweißbrenner abflämmen, danach schön lila anmalen.
d) rundum blank schleifen, dann zum Feuerverzinken geben, danach für die christliche Seefahrt als Ballast spenden, für etwas anderes ist er dann nicht mehr zu gebrauchen.

Die Härte kann man mit einem sehr einfachen "Schätzeisen" abschätzen, indem man eine gehärtete Kugellagerkugel aus einer bestimmten Höhe auftreffen lässt. Von sehr hartem Material springt die Kugel fast ohne Höhenverlust zurück, bei sehr weichem bleibt sie nach einem matten "Plobb" liegen.
Als "Schätzeisen" könnte man auch Feilen einsetzen, mit denen man über die Kante feilt. Greift die Feile leicht und ohne Druck, ist die Bahn zu weich, greift eine neue Feile mit Druck überhaupt nicht, ist sie zu hart. Das dürfte aber äußerst selten sein. Die richtige Arbeitshärte liegt zwischen den Extremen.

Freundliche Grüße

U. Gerfin
 
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ich hab nen Kumpel, der Schweisst Baggerzähne auf. von dem könnt ich den Draht und die MIG für n Bier kriegen. hat mir sogar angeboten selbst zu schweissen für umme. ich müsst nur die 5 Kilo Draht zahlen.

danach ordentlichverfetigen mit dem Hammer. macht in etwa HRC 58

Anderer Kumpel hat ne Schleifmaschine, der würd mir die gehämmerte Bahn für nen hunderter schleifen.

Aber wie gesagt, ich hörr auf die erfahrenen Leute hier und versuche mal mit den Teil, we es ist zu Klopfen.
 
.....Aber wie gesagt, ich hör(r) auf die erfahrenen Leute hier und versuche mal mit dem Teil, wie es ist zu klopfen.
Eine traditionelle Methode der Restaurierung Deines Ambosses ist noch nicht genannt worden. Ich meine das sog 'Aufnageln'. Bei diesem Verfahren bleibt die Bahn erhalten und ohne Schweißnähte, und dem Amboss ist die Überholung nicht anzusehen, er wird fast wie neu.

Beim Aufnageln wird der ganze Amboss gut warm gemacht und von der Seite werden kalte Stahlnägel unterhalb der Bahn eingeschlagen, bis sich diese so weit hebt, wie es erforderlich ist. Im gleichen Arbeitsgang kann die Bahn vorgeplant und der Amboss wieder vernünftig gehärtet werden.

Diese nicht ganz billige Methode setzt voraus, dass die Bahn noch ausreichend dick ist.

Gruß

sanjuro

P.S. Ich würde zum Vergleich auch die Fa. August Refflinghaus (ebenfalls in Ennepetal) kontaktieren
 
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