Amerikanisch oder deutsch?

Arnulf

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Hallo erstmal...

bin noch relativ neu hier. Habe da mal eine Frage (vielleicht ist sie auch dumm, ich weiß nicht): Sind die Messer deutscher Firmen nicht so gut wie die der amerikanischen? Denke da jetzt besonders an die Messer von Böker.
Mir gefällt nämlich von Böker das A.F.D. ganz gut. Kann da jemand was zu sagen? Der Text auf der Homepage von Böker ist ja nicht besonders... Vor allem das Flippersystem finde ich sehr nett.
Hoffe, meine Fragen sind nicht zu bescheuert...
 
Hallo Arnulf,

bzgl. deiner Frage zum „Herstellervergleich Deutschland / USA“: Da ich denke, daß eine objektive Beantwortung dieser Frage nur bedingt möglich ist, aufgrund des Fehlens von allgemeingültigen Kriterien, hier bloß meine persönliche, subjektive Meinung.
Die US-Hersteller produzieren die besseren Messer. Das Design ist zeitgemäßer, die Innovationsbereitschaft höher, die Produktpalette umfangreicher und hochwertiger (im Besonderen das „High End“-Angebot), (in der Regel) die Verarbeitungsqualität besser und sie bieten das günstigere Preis- / Leistungsverhältnis.

Zum A.F.D. kann ich dir keine Auskunft geben. Hast du die Suchfunktion benutzt?

Willkommen im Forum!

Thomas
 
Die Deutschen Marken wären im Amerikanischen Markt wohl eher in der unteren Mitte angesiedelt. (Herbertz eher am untersten Ende) Von den Preisen und der Qualität her gesehen.

Fertigungsschwankungen speziell bei Böker kann ich ganz subjektiv :D bestätigen. Ich hab mir für mein großes Speedlock ne ATS34-Klinge gekauft, die ein schlechter Witz ist. Von der Schnitthaltigkeit keine Spur besser als die Standardklinge aus 4034. Eher schlechter! Gleichzeitig ist diese Klinge die einzige mit der ich regelmäßig Probleme mit Rost habe. Ich vermute, daß bei der Härtung irgendwas schiefgelaufen ist. Vom inzwischen gewaltigen Klingenspiel mal abgesehen...

Ganz allgemein: Für einen fixen Preis läßt sich bei amerikanischen Herstellern in der Regel etwas finden, daß besser (auf die persönlichen Bedürfnisse zugeschnitten) ist.
 
Ich mag mich meinen Vorrednern anschließen. Möglich, dass eine Firma wie Puma noch eine Ausnahme bildet und daher eher im Mittelfeld anzusiedeln wäre.
 
Sicherlich haben die Ami-Firmen eine grosse Vorsprung gehabt. Viele deutsche Firmen habe neue Trends in Messern völlig ignoriert - z.B. Tactical knives - bis es fast zu spät war. Dazu haben die meisten wenig oder gar nicht in neuen CNC- und andere Maschinen investiert. Voll daneben. Schaue mal bei Microtech's Werkstatt Tour in Netz vorbei! Du sieht's keine Filzradpoliermaschinen. US-Firmen wie Spyderco (obwohl die meisten Spydercos nicht in den USA hergestellt sind!), Benchmade, Microtech u.a. brachte Design und Herstellungstechnologie in eine Art und Weisse zusammen, welche grosse Mengen an Käufen fand. Alte US Firmen wie Buck haben ihre Produktpalette und Herstellungstechnik radikal und rasch überarbeitet.

Viele deutsche Firmen sind dadurch pleite gegangen. Andere wie Böker und Eichhorn sind etwas später dazu gekommen, haben jedoch inzwischen mächtig investiert und versuchen mit neuen Produkten, Fuß zu fassen bzw ihre Marktanteil zu verstärken und / oder wieder zu gewinnen. Die Produktions Qualität viele deutsche Firmen ist inzwischen radikal gestiegen.

Über Jahrzehten steht "Solingen" für beste Qualität. Dieser "Brand" bleibt auch extrem wertvoll. Leider hatten aber die Bruder da in der gegend ein bischen zu viel Ruhm und Ehre genossen und zu wenig aufgepasst als die Weltmarkt sich geänderrt hat und andere Fimen in den USA und Japan die Nächte durch gearbeitet hatten. Als Marktanteil schrumpft, dachte die, Ach, es kommt wieder. Aber es kam nicht. Die Kunden kauften bereits woanders. Es muß alle schon klar sein, "Solingen" darauf ist nicht genug. Das produkt muß von sich überzeugen. Viele deutsche Firmen schaffen es mittleweile auch und ich freue mich darüber, da Sie sind gute Leute, gute Firmen und wir brauchen die arbeitend und erfolgreich. Also, an die Maschinen Jungs! Nicht aufgeben!
 
Zuletzt bearbeitet:
Produkte wie manche Herbertzmodelle gibt es in USA auch. Die kommen genauso aus China und Pakistan. Ist nicht so, daß in USA die hier bekannten Markten den großen Markt unter sich ausmachen.

Die in USA gefertigten Klappmessermodelle von ColdSteel sind ganz bestimmt nicht hochwertiger als ähnliche Modelle aus dt. Fertigung und für Buck-Modelle gibt es hier auch genügend vergleichbares. Microtech und viele Benchmades und Spydercos spielen preislich zum Großteil ein Stockwerk höher und CRK&T kommt aus Taiwan.
 
Ich habe 7 Jahre unter Amerikanern gelebt (wenn auch in Europa). Viele von denen waren ganz heiß darauf, sich ein Puma Messer zuzulegen. Das Angebot in den USA war ihnen offenbar nicht gut genug. Das war Anfang/Mitte der Achziger, ich habe selber ein paar Pumas aus der Zeit, die Qualität ist gleichbleibend hoch. Später hat sich das geändert, und aus USA kamen innovative Produkte, während die Deutschen in Tradition erstarrten. Das wurde ja weiter oben schon erörtert.
Ich habe aber auch eine Reihe von US-Produkten in der Hand gehabt und besessen, (Buck, Gerber, Imperial Western, Schrade ) die indiskutabel schlecht waren: wacklige Klingen, herausfallende Griffschalen, lockere Nieten, etc. Erst in den letzten Jahren hat sich das geändert, und daher tendiere ich bei Serienware auch seither zu US-Fertigung. Aus D sind mir eigentlich fast nur Messermacherprodukte geheuer - aber ich hoffe, daß sich das mal wieder bessert. Die CNC-gefrästen Stücke von Böker sind wirklich gut, und die drei Böker Integralmesser, die ich habe, gehören zu meinen besten Stücken.
arno
 
Obwohl ich keineswegs ein Böker Fan bin: das AFD, was ich inspizieren, konnte war sauber verarbeitet. Der zugegeben etwas dünne eingelegte Edelstahlliner stand aber gut und verriegelte ohne Spiel. Insgesammt finde ich den Griff aber im Verhältnis zu der schlanken Fighterklinge als zu klobig.
 
Irgendwie ist das mit der Qualität wie mit der Aussage:"Bei WalMart kann man nicht einkaufen, weil alles so mies ist, bei Toom aber ist alles immer super".
Ich denke ALLE Pauschalaussagen( ja,ich hab´s gemerkt!) sind wohl etwas zu pauschal um ernstgenommen zu werden.
Es gibt wohl überall gute und schlechte, billige und teure Ware, man muß einfach ein wenig aufpassen und nicht blind nach Namen kaufen.
Und letztlich: was dem einen gerade gut genug für den Mülleimer ist, ist dem anderen genau das was er gesucht hat.
 
Verallgemeinern kann man hier gar nichts. Ich habe z.B. fast immer nur sehr gute Erfahrungen mit Böker-Messern gemacht. Böker hat einiges im Programm was für 70 - 150 Euro wirklich nicht schlecht ist. Was in dieser Preisklasse aus den USA kommt, ist z.g.T. nicht dort gefertigt. Bsp. wären CRKT oder Spyderco, die in Fernost fertigen lassen. Schau dir am besten die Messer im Geschäft an.

Auf dem letzten Messertreffen gab´s z.B. ein Microtech Amphibian zu bestaunen, dass den Schlagtest nicht bestanden hat. Ich selbst hatte schon 2 andere MT´s mit deutlichem Klingenspiel. Also nur weil etwas teuer ist, und aus den USA kommt, ist das noch lange nicht gut.

Allerdings würde ich mir wünschen, dass die dt. Firmen mehr "High-End-Messer" ins Programm nehmen.
 
Erst einmal vielen Dank für die zahlreichen Antworten...
@ Kevin Wilkins: "Die Produktions Qualität viele deutsche Firmen ist inzwischen radikal gestiegen." Welche Firmen meinst du da? Böker und Eichhorn? Oder auch Puma?
Wahrscheinlich habt ihr recht damit, dass man es nicht pauschalisieren darf, aber im gehobenen Bereich scheinen die US-Messer besser zu sein als die deutschen.?
Hab zum AFD doch noch was gefunden. Scheint ja nicht besonders alltagstauglich zu sein. Schade! Gefiel mir so gut... Kennt da jemand was Ähnliches, das man besser als EDC nehmen könnte?
 
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