(Anfäger)Frage zu SB1 und Stabilität

noah

Mitglied
Beiträge
18
Hallo Zusammen,

ich habe leider von Stahl nicht so sehr viel Ahnung und würde gerne die Meinung der Experten einholen. Da es sich vor allem um SB1 dreht, hoffe ich, dass ich hier richtig bin.
Es geht um folgendes:

Ich beschäftige mich seit einiger Zeit mit historischem Schwertfechten und lese/höre dabei immer wieder den Ratschlag, dass Schwerter auf keinen Fall aus rostfreiem / rostträgem Stahl gefertigt werden sollen, da diese Klingen eher dazu neigen, zu brechen. Leider habe ich bisher nur selten herausfinden können, welcher Stahl genau verwandt wird und auf welche Stahlsorten sich dieser Ratschlag bezieht. Daher meine Frage: Wenn man z.b. die Klinge eines Rapiers als Beispiel nimmt, sagen wir 1100mm lang, 35mm Breite an der Basis, 6mm (Basis) bis 2mm (Spitze) dick - wie sieht es hier mit der Stabilität einer Klinge aus SB1 im Gegensatz zu einer Klinge aus Kohlenstoffstahl?

Vielen Dank schonmal für die Hilfe,
Liebe Grüße,
Noah
 
Federstahl bekommt man recht günstig, kann man ganz normal schmieden und wärmebehandeln und man kann damit ein wirklich gutes Ergebnis erzielen.
Das ist der Grund warum die meisten vernünftigen Schaukampfwaffen sinnvollerweise aus Federstahl bestehen.

Das bedeutet nicht, das es nicht geht, wenn man weiß was man tut. Es ist halt nur viel aufwendiger.
oder anders ausgedrückt:
Bei allem was über Federstahl hinausgeht (egal ob Damast oder z.B. SB1) steigt der Preis direkt Exponentiell ;) an, ohne dass das Ergebnis (wenn überhaupt) nennenswert besser wird.

Des weiteren sind Federn die dauerhaft belastet werden (z.B. Auto) eigentlich nie aus "Edelstahl Rostfrei" sondern eigentlich immer aus rostendem Federstahl...
 
SB 1 ist ein toller Stahl für Klingen, die schneiden und dabei rostfrei sein müssen. Für alles, was Schlagbelastungen standhalten und insbesondere kerbschlagzäh sein muss, Finger weg von ALLEN rostfreien Klingenstählen. Der hohe Chromgehalt macht sie zu zerbrechlich für solche Anwendungen. Was geht, wenn es denn unbedingt ziemlich rostbeständig sein muss, ist Ultrafort.
 
Vielen Dank Achim. Ich muss mich wirklich mal ein wenig in die Stahlkunde einlesen :)
Liebe Grüße,
Noah
 
Zur Veranschaulichung, was Cr macht, wenn ein Stahl auf Biegung beansprucht wird, kann man in Beitrag 11 ein Bild sehen. Und das ist bei langsamer Beanspruchung. Bei dynamischer Beanspruchung (hacken, schlagen) treten verschlimmernde Effekte in den Vordergrund, da hat man mit Kerbschlagzähigkeit und - bei Vorliegen von Anrissen - mit Rißzähigkeit zu kämpfen, dass es eine Pracht ist.
Zur Unterstützung von AchimW's Antwort.

http://www.messerforum.net/showthread.php?43861-D2-f%FCr-Haumesser-ver%E4nderte-Sicht
 
Vielen Dank an Alle.
Das Video ist ja schonmal ziemlich beeindruckend.

Ich habe mir auch den Thread von Herbert mal durchgelesen. Mir ist dabei vor allem aufgefallen, wie viel ich noch zu lernen habe :)

Schönen Sonntag,
Gruß,
Noah
 
Zurück