Anfänger Messer selberbauen

Mechanic84

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Hallo, ich habe kein Anderen Bereich gefunden. Also fange ich hier mal an.

Ich spiele schon seit längerem mit dem Gedanken mir ein Messer selber zu machen. Da ich wie gesagt erst Anfänger bin möchte ich auf den Prozess des Härten verzichten und gleich mit einem Werkstoff anfangen der ca. >60 HRC hat.

Ich hatte mir da 1.3207 oder 1.3355 herausgesucht also ein hoch W-Legierter Stahl.

Ist das herangehen empfehlenswert?

Weis jemand wo ich den Werkstoff bekomme?

Anschließend noch ein Bild von meinem zukünftigen Messer

17414306ad.jpg
 
Ich spiele schon seit längerem mit dem Gedanken mir ein Messer selber zu machen. Da ich wie gesagt erst Anfänger bin möchte ich auf den Prozess des Härten verzichten und gleich mit einem Werkstoff anfangen der ca. >60 HRC hat.

Ich hatte mir da 1.3207 oder 1.3355 herausgesucht also ein hoch W-Legierter Stahl.

Ist das so? Würde ich spontan bezweifeln.
Mir hat zwar mal jemand einen Werkstoff gezeigt der ohne Härtung Glas ritzen konnte,
aber der bestand soweit ich mich erinnere zu deutlich größeren Teilen aus Wolfram und war sehr teuer - und auch beinahe unbearbeitbar.
Deshalb hab ich dankend abgelehnt.

Ich würde dir raten: Verzichte auf das Härten - und lasse härten. Und nimm einen Werkstoff der auch gut für Messer geeignet ist.
Muss er wirklich Wolframlegiert sein, nimm beispielsweise den 1.2562.


Grüße,
Eisenbrenner
 
1.3207 hat 9,5% Wolfram und 10% Cobalt. Das sorgt für eine hohe Zähigkeit bei hoher Härte. Ich finde das für Messer sehr passend.

1.3355 hat zwischen 17,5 und 18% Wolfram. Der hat eine sehr schöne Härte, wird aber schwer zu bearbeiten sein.


Härten ist nicht das Problem. Ich will mir sowieso eine Esse bauen und Anlassen und Abschrecken ist wirklich nicht schwer.

Ich finde nur die beiden Werkstoffe als Grundlage für ein Messer sehr interessant. Bis jetzt sieht es aber schlecht aus mit den Bezugsquellen. Ich habe morgen noch die Möglichkeit mich bei Lohmann zu melden. Ich befürchte aber, dass ich mich von den beiden Werkstoffen verabschieden kann.
 
… du hast dir HSS-Stähle ausgesucht … ok. Aber warum sollen die im Lieferzustand hart sein?
In der Regel werden Stähle im geglühten Zustand geliefert. Da misst man die Härte meist in HB(rinell), weils für HR(ockwell)C etwas weich ist.

Aber mal gesetzt den Fall Du hast ein Stück in den richtigen Dimensionen, gehärtet und angelassen auf 63 HRC - wie willst Du den klein bekommen?
Hast Du eine Flachschleifmaschine oder einen professionellen Bandschleifer mit den entsprechenden Bändern?

Erst schreibst Du
Da ich wie gesagt erst Anfänger bin möchte ich auf den Prozess des Härten verzichten
und dann
Härten ist nicht das Problem
… also was denn?

Nimm 1.2842, gibt es als Blech in der richtigen Dicke, ein neues Sägeblatt auf die Handsäge, eine neue Feile etwas Schleifpapier und los geht's.
Wenn Du dann im Herbst so weit bist, nimmst Du es zu einem Härtekurs mit und machst die WB.
Dann hast Du ein schickes Messer - den Entwurf finde ich gut!

Und zwischendrin immer mal die SuFu zu den anstehenden Themen befragen und lesen.

Viel Erfolg,
Jost
 
1.3207 hat 9,5% Wolfram und 10% Cobalt. Das sorgt für eine hohe Zähigkeit bei hoher Härte. Ich finde das für Messer sehr passend.
1.3355 hat zwischen 17,5 und 18% Wolfram. Der hat eine sehr schöne Härte, wird aber schwer zu bearbeiten sein.
Härten ist nicht das Problem. Ich will mir sowieso eine Esse bauen und Anlassen und Abschrecken ist wirklich nicht schwer.

Ich finde nur die beiden Werkstoffe als Grundlage für ein Messer sehr interessant. Bis jetzt sieht es aber schlecht aus mit den Bezugsquellen. Ich habe morgen noch die Möglichkeit mich bei Lohmann zu melden. Ich befürchte aber, dass ich mich von den beiden Werkstoffen verabschieden kann.

Trotz des vielen Wolfram hat der 1.3355 im Auslieferungszustand trozdem "nur" 30 Hrc.
Der Stahl ist hauptsächlich auf eine lange Standzeit bei hohen Temperaturen ausgelegt.
Eine Eigenschaft die du bei einem Messer nicht benötigtst, eher einer feinen Struktur bei guter Schnitthaltigkeit.
Die Hohe Zähigkeit ist relativ, wahrscheinlich gut zu einem D2. Im Vergleich zu einem niedrig legierten Arbeitsstahl sollte sie deutlich schlechter sein.
In der Kohleesse ist er beinahe unmöglich zu härten.

Die Härte bekommst du auch noch mit niedrig legierten Werkzeugstählen hin aber bei einer besseren Zähigkeit.

Wenn du unbedingt seltene Metalle verschleudern möchtest schau dich lieber nach Pulvermetalurgisch hergestellten Stählen um, da sollte wenigstens die Korngröße ok sein.

Den Entwurf finde ich auch gut, mit welcher Software wurde er erstellt?

Grüße,
Eisenbrenner

PS: Eine sehr gute Literatur zum Einstieg in das Thema stellt Roman Landes "Messerklingen und Stahl da".
 
Hallo danke für eure Hilfe und eure Komplimente.

Ich hoffe das Messer sieht am Ende auch so aus.

Ich habe mich bereits von dem HSS verabschiedet. Ich habe mal an einem 64 HRC Stahl per Hand geschliffen....Nunja sagen wir es mal so ich hätte euch nächstes Jahr die Fortschritte zeigen können.

Ich werde jetzt erstmal den empfohlenen Stahl verwenden und diesen dann Härten lassen. Ich habe keine Lust meinen Professor zu Fragen ob ich an die Öfen darf. Außerdem will ich meine Klinge nicht zerstören.

Die Software die ich verwende ist Autodesk Inventor 2014 in der Studentenversion. Funktioniert alles sehr gut aber Rendern OHNE entsprechende Grafikkarte ist sehr langwierig. Problem des Entwurfes war die Messerschneide, die wollte nicht so wie ich und ich musste mir Hilfe im Cad Forum suchen.
Einen gewaltigen Vorteil hat eine CAD Software, sie kann den Mittelpunkt ausrechnen wenn man den Teilen die entsprechenden Werkstoffeigenschaften gegeben hat. Dann kann man ein bisschen denn Schwerpunkt verschieben indem man etwas Stahl aus dem Griff nimmt.

Ich hoffe ich kann nächste Woche schon mal wenigsten mit dem Rohling anfangen.
 
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