Anfänger-Review Tadafusa Aogami Santoku 165mm

Danieru

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So, ich hab den Säbel nun etwas über ein halbes Jahr und dachte mir ich kenn das Messer jetzt mal langsam gut genug um meinen Senf dazu abzugeben :hehe:.

Material und Verarbeitung

Insgesamt ist das Messer schon sehr auf rustikal getrimmt bzw. belassen. Wer einen schön abgerundeten Kehl, polierten Rücken oder allgemein eine Politur sucht, wird sie nicht finden. Die Rückenkanten sind auch recht scharf belassen. Persönlich hatte ich damit als Freizeitkoch kein Problem, wer damit aber regelmäßig die Großfamilie oder Kundschaft bekochen will, sollte vermutlich zu Schleifpapier greifen und nachhelfen.
Die Schneide und der Rücken sind ziemlich gerade, da kann man nicht meckern. Die Klinge ist schön fest in den Griff eingelassen, die Öffnung ist halbseitig versiegelt/verklebt. Die Öffnung und der Erl liegen allerdings sichtlich offen, so das hier ohne weiteres Wasser und ähnliches eintreten kann. Der Griff liegt mir gut in der Hand und hat mir bisher keine Probleme bereitet, wobei ich nach den ersten Testschnitten sofort mehrfach Kamlienöl aufgetragen habe. Die Zwinge erfüllt ihren Job bislang auch tadellos, ich halte den Griff als ganzes aber allgemein von Feuchtigkeit fern - soweit möglich.

Die Aogami Schneidlage zeigt sich als relativ Rost resistent, ich habe die Klinge einmal 4 Tage ohne Öl allerdings im beiliegenden Kunststoff-Klingenschutz gelagert. Mittlerweile lasse ich das Messer schon mal öfter 10 - 20 min auf nem feuchten Lappen liegen :irre: - ohne Probleme. In Sachen Patina sieht das schon anders aus, wer in eine Tomate oder Zwiebel schneidet hat eigentlich schon verloren :glgl:, die Patina fängt sofort an sich zu bilden. Ein verfärben des Schnittguts oder ein verfälschen des Geschmacks lässt sich aber sehr gut durch regelmäßiges abwischen mit einem feuchtem Tuch verhindern (siehe "working with carbon steel knives" von japanese knife imports).

Schärfbarkeit und Schneidhaltigkeit

Der aogami lässt sich meines erachtens sehr gut schleifen, ich meine dafür sogar eher weniger Zeit zu benötigen als bei den Billigmessern die ich vorher hatte. Auch finde ich das der Grat sich leichter entfernen lässt als bei billigem rostfreiem Stahl. Schärfe nimmt das Messer extrem dankbar an, mit jedem weiterem Schleifmittel das ich bis jetzt verwendet habe lässt sich eine deutliche Steigerung spüren. Einzelne Haare spalten und glatte Unterarmrasur ist gar kein Problem, wer den Säbel über Chromoxid zieht kriegt bestimmt auch echte Rasurschärfe.

Im vergleich zu meinen alten Billigmessern ist die Schneidhaltigkeit phänomenal, als ich es mal ne Zeit lang nicht sehr intensiv benutzt habe, hat das Messer 6 Wochen lang keinen Stein gesehen (aber Zeitungspapier). Da hat das Messer vorher aber auch nur die 3000er Seite vom economy stone gesehen. Allgemein ist der Stahl meiner Erfahrung nach nicht allzu empfindlich und man kann damit auch leicht Choppen. Wer die Schneide allerdings mit einer gewissen Wucht gegen die Kante vom Schleifstein oder Schneidbrett krachen lässt, muss mit Ausbrüchen rechnen.

Geometrie

Leider habe ich keinen Messschieber, daher müsst ihr mit qualitativen Aussagen vorlieb nehmen :teuflisch.

Das Messer hat einen deutlich wahrnehmbaren "distal taper" (gibt's hier ein deutsches Wort?) und wird relativ dünn zur Spitze hin. Direkt hinter der Schneide ist die Klinge schon ziemlich dünn, nimmt aber ziemlich schnell wieder zu. Der Anschliff ist - vom optischen mal abgesehen :hehe:- relativ subtil, beim ersten Blick auf den Kehl könnte er glatt durchgehen.

Das Tadafusa schneidet im Prinzip alles was vergleichsweise klein ist wie der Teufel. Problematisch wird es häufig sobald das Schnittgut etwas grossflächigeren Kontakt mit der Klinge hat und nicht nur hauchdünnste Scheiben geschnitten werden sollen :(. So lassen sich Möhren sehr gut in bis zu 2 mm (vielleicht 3 mm) dicke Scheiben schneiden, bei dickeren Scheiben oder dem Zerteilen der Möhre der Länge nach hat man nicht so viel Spaß. Es gibt einen Spürbaren Widerstand, das Messer wird regelmäßig abgebremst. Das Problem tritt aber auch bei mittleren bis großen Zucchini und Zwiebeln auf. Im letzteren Fall nervt dies insbesondere beim einschneiden der Zwiebel für Würfel. Wer feine Würfel machen will muss damit leben, dass das Tadafusa einige grobe Würfel aus der Zwiebel herausdrückt :mad:.

Bilder

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Fazit

Ich bereue es nicht das Tadafusa gekauft zu haben, für den Einstieg finde ich es durchaus empfehlenswert. Der Stahl bringt eine gute Mischung aus Schärfe, Schärfbarkeit und Schneidhaltigkeit und die relativ dünne Schneide verzeiht kleinere Fehler und nimmt Brettkontakt relativ gelassen. Das Messer hat mir definitiv ein Schärfeerlebnis beschert, aber ein echtes Schnitterlebnis vermisse ich noch etwas. Auch muss ich sagen das ich nun tendenziell von der Santoku Form weg tendiere und mir wohl sobald es der Geldbeutel erlaubt etwas längeres, schmaleres mit feinerer Spitze zulegen werde.
 
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Hi Danieru,
Gratuliere zu Deinem Premieren Review, lass doch noch ein Paar Bilder folgen.
So wie es aussieht hat es dich also auch gepackt und wir werden noch das eine oder andere Messer von dir sehen.
Gruß Klaus
 
So Bilder sind da. Qualität ist leider trotz Retusche nicht sehr berauschend, hab leider nur die Kamera vom Handy :(
 
Ein sehr schöne Review mit vielen interessanten Beobachtungsdetails. Danke!

SEin verfärben des Schnittguts oder ein verfälschen des Geschmacks lässt sich aber sehr gut durch regelmäßiges abwischen mit einem feuchtem Tuch verhindern (siehe "working with carbon steel knives" von japanese knife imports).

Das habe ich mir auch angewöhnt, ist wirklich hilfreich, vor allem, wenn man parallel arbeitet und mehrere Sachen auf der Flamme hat. Dann kann man das Messer auch mal etwas liegen lassen, ohne dass es sofort stark anläuft oder sich Flugrost bildet, und erst am Ende richtig abspülen.
 
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Wobei Tomaten und Zwiebeln einfach echte Patina Killer sind - zumindest beim Tadafusa. Da hilft auch noch so schnelles abwischen danach nicht :D. Vielleicht wenn man innerhalb von 15 Sekunden es zur Spüle schafft und sofort mit Spülmittel rangeht :glgl:?
 
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Servus,

das Tadafusa wird häufig und zu Recht als "Bargain" im Bereich zwischen 80,- und 100,- Euro (auch noch deutlich darüber) genannt. Es freut mich das du im Großen und Ganzen damit zufrieden bist! ;)

Direkt hinter der Schneide ist die Klinge schon ziemlich dünn, nimmt aber ziemlich schnell wieder zu.

Hier ein Kehlvergleich Masakage Yuki Gyuto versus Tadafusa SAN-Serie. Der Anschliff ist sehr gleichmässig, ein schnelles Erreichen der max. Klingenstärke wie bei vielen anderen Dreilagen-Santoku' s kann ich hier nicht erkennen?

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So lassen sich Möhren sehr gut in bis zu 2 mm (vielleicht 3 mm) dicke Scheiben schneiden, bei dickeren Scheiben oder dem Zerteilen der Möhre der Länge nach hat man nicht so viel Spaß. Es gibt einen Spürbaren Widerstand, das Messer wird regelmäßig abgebremst. Das Problem tritt aber auch bei mittleren bis großen Zucchini und Zwiebeln auf. Das Messer hat mir definitiv ein Schärfeerlebnis beschert, aber ein echtes Schnitterlebnis vermisse ich noch etwas.

So unterschiedlich wird oft Schneidfähigkeit empfunden. Nach meiner Erfahrung kann das Tadafusa von der Schneidfreude her, vor fast der gesamten Konkurrenz bestehen. Ich betone das nur, weil ich schon vielfach teurere Messer in der Hand hatte, die nicht so schnittig waren, besser verarbeitet mit ausgesuchten Hölzern und schön gezeichneten Hornzwingen, das ja, aber wenn es um nur um den Schnitt geht, dann muss sich die Konkurrenz schon anstrengen.

Den Klingenrücken, den Kehl und die Klingenflanken lassen sich mit einem gröberen Stein und Mikro-Mesh etwas pimpen, das schaut dann so aus:

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"Zitat von krassi

Aber was du da von der Santoku form sagst stimmt schon und bei einem Petty hat man eine erstaunlich dünnere Geometrie und das merkt man auch beim Schneiden von Möhren etc..

So pauschal lässt sich das nicht einfach sagen, das würde ja bedeuten "jedes" Petty ist Aufgrund von Länge und schlankerem Profil schneidfreudiger als ein Santoku, was keinesfalls stimmt! :argw:

Hier mal zur Ansicht ein Tosa Zakuri Petty 135mm..... gut schneidet das nicht! Möhren werden gespalten!

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Hier ein Wakui Warikomi Migaki 160er Petty, ausgezeichneter Stahl, wunderbare Verarbeitung aber eine robuste Geometrie....

links ein Global Jubiläumspetty, rechts das Warikomi Wakui Petty:

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Ich denke das zeigt recht gut, das ein Petty nicht gleich Petty ist und ein schlankes Profil nix mit Schneidfähigkeit zu tun hat!

Gruß, güNef
 
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Servus,

heheh jaa "dieses" Zakuri was du da auch mal wieder rausholst und eigentlich ausser der Größe nix mit nem ordentlichen Petty gemeinsam hat, ausser man will damit Holzfiguren schnitzen ;)

zugegeben, das ist ein Extrembeispiel, spiegelt aber das Auf-und Ab der Seríe aus der es stammt, wieder. Das Gleiche gilt für das Wakui. Das Petty einer Serie hat in der Regel (Ausnahmen lass ich aussen vor) den gleichen Geometrieverlauf der größeren Messer, mit dem Nachteil eines steileren Anschliffes aufgrund der geringeren Klingenhöhe. Ist die Geometrie einer Serie nicht auf max. Schneidfreude ausgelegt, wie bei einem Ashi, Takamura, Kotetsu oder anderen dieser Klasse, dann hat ein Petty in der Regel die nachteiligste "Möhreneignung" einer Messerreihe aus den oben genannten Gründen.

Also ein Großteil der Pettys ist schon deutlich dünner und das gute bei den Dingern ist, das die recht günstig sind im Vergleich zu langen Messern und das Risiko dabei dann Geld vor die Wand zu setzen ist deutlich geringer..

Günstig und dünn sind individuell interpretierbare Eigenschaften, für dich sind 200,- für ein Kotetsu-Petty noch locker zu löhnen, für andere ein Grund für zu Berge stehende Haare! :D


Gruß, güNef
 
Hier ein Kehlvergleich Masakage Yuki Gyuto versus Tadafusa SAN-Serie. Der Anschliff ist sehr gleichmässig, ein schnelles Erreichen der max. Klingenstärke wie bei vielen anderen Dreilagen-Santoku' s kann ich hier nicht erkennen?

So unterschiedlich wird oft Schneidfähigkeit empfunden. Nach meiner Erfahrung kann das Tadafusa von der Schneidfreude her, vor fast der gesamten Konkurrenz bestehen. Ich betone das nur, weil ich schon vielfach teurere Messer in der Hand hatte, die nicht so schnittig waren, besser verarbeitet mit ausgesuchten Hölzern und schön gezeichneten Hornzwingen, das ja, aber wenn es um nur um den Schnitt geht, dann muss sich die Konkurrenz schon anstrengen.

Den Klingenrücken, den Kehl und die Klingenflanken lassen sich mit einem gröberen Stein und Mikro-Mesh etwas pimpen, das schaut dann so aus:

Also soweit ich das sehen kann scheint dein Tadafusa etwas gradueller dicker zu werden als meins, ich hab leider kein besonders gutes Foto vom Kehl hinbekommen. Ich muss dazu sagen das ich das Messer schon des öfteren auf dem Stein hatte und mich jetzt kürzlich auch gezwungen sah das Messer aufm groben Stein was auszudünnen damit ich wieder ne schön dünne Schneide bekomme.
Allerdings bin ich auch der Meinung das dein Tadafusa trotzdem eine graduelleren Anschliff hat als meins OOTB, die Anschlifflinie scheint bei dir auch prägnanter am Kehl ausgeprägt zu sein. Ich schätze ich sollte das Messer nochmal auf den groben Stein schmeißen und gucken wie es danach ausschaut, aber das ändert natürlich nichts an der Länge der Klinge und der nicht sonderlich filigranen Spitze :)
 
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Servus,

Ich muss dazu sagen das ich das Messer schon des öfteren auf dem Stein hatte und mich jetzt kürzlich auch gezwungen sah das Messer aufm groben Stein was auszudünnen damit ich wieder ne schön dünne Schneide bekomme.

also ausdünnen war an einem Tadafusa hier bis dato kein Thema! :staun: Alle hier vorgestellten, ob Santoku, Nakiri oder die Arata-Reihe, alle Besitzer waren durch die Bank mit der Schneidfähigkeit und auch insgesamt zufrieden.

Vielleicht hat du ja ein "schwaches" Exemplar erwischt.

..aber das ändert natürlich nichts an der Länge der Klinge und der nicht sonderlich filigranen Spitze...

Tja, das stimmt. Länger schleifen geht schwer und das Profil jetzt in Richtung filigranerer Spitze abzuändern nur mit einer kräftigen Portion gutem Willen. :D

Auch muss ich sagen das ich nun tendenziell von der Santoku Form weg tendiere und mir wohl sobald es der Geldbeutel erlaubt etwas längeres, schmaleres mit feinerer Spitze zulegen werde.

Auch diese Erfahrung muss man machen. ;) Vielleicht mag es dir dann wie mir gehen, nach einigen (vielen) anderen Messern, greife ich immer wieder gerne zum Tadafusa, aber nicht aus verklärten Gründen, sondern weil es sich beim Tadafusa nach meiner Ansicht um ein wirklich gutes Messer handelt.

Gruß, güNef
 
also ausdünnen war an einem Tadafusa hier bis dato kein Thema! :staun: Alle hier vorgestellten, ob Santoku, Nakiri oder die Arata-Reihe, alle Besitzer waren durch die Bank mit der Schneidfähigkeit und auch insgesamt zufrieden.

Vielleicht hat du ja ein "schwaches" Exemplar erwischt.

Ich denke mal, dass Danieru gemeint hat, dass nach mehrfachem Schleifen der Schneide diese natürlicherweise hochgezogen worden ist, so dass, um das normale Klingenprofil wieder herzustellen, die Seiten von der Shinogi-Linie aus abwärts ausgedünnt werden mussten - das Standarprodzedere eben. (Stimmt's, Danieru?)

Das vorgestellte Tadafusa sieht mir nicht nach einem schwachen Exemplar aus...

Deine Bearbeitung der Flanken deines Tadafusas finde ich übrigens optisch sehr gelungen, Günef, macht richtig was her. Hat sich dadurch eigentlich der food release verändert oder fällt das nicht ins Gewicht?
 
Ich denke mal, dass Danieru gemeint hat, dass nach mehrfachem Schleifen der Schneide diese natürlicherweise hochgezogen worden ist, so dass, um das normale Klingenprofil wieder herzustellen, die Seiten von der Shinogi-Linie aus abwärts ausgedünnt werden mussten - das Standarprodzedere eben. (Stimmt's, Danieru?)

Ja das war der wesentliche Grund fürs ausdünnen, ich hab es jetzt noch mal weiter ausgedünnt um zu sehen ob es die Probleme behebt, ergebnis wie folgt:
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Ich denke wir können uns darauf einigen das es direkt hinter der Schneide und auf den ersten 5mm definitiv "ausreichend" dünn ist :D. Das Problem tritt aber auf wenn man Schnittgut bearbeitet was ca. 2,5 cm höhe erreicht oder überschreitet und nicht gnadenlos weich ist alla Tomate. Folgende Zwiebel wurde z.b. zickig als ich nah an der Mitte war
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Und das war nach dem ausdünnen oben, was eine leichte aber keine signifikante Verbesserung in der Beziehung gebracht hat. Ich meine aber auch jetzt festgestellt zu haben das der Anschliff möglicherweise nicht ganz korrekt ist. Auf der Innenseite lässt sich eine ballige shinogi linie erfühlen, auf der Außenseite hingegen ist's praktisch glatt.
 
Servus,

Ich denke mal, dass Danieru gemeint hat, dass nach mehrfachem Schleifen der Schneide diese natürlicherweise hochgezogen worden ist, so dass, um das normale Klingenprofil wieder herzustellen, die Seiten von der Shinogi-Linie aus abwärts ausgedünnt werden mussten - das Standarprodzedere eben. (Stimmt's, Danieru?)

darauf wäre ich nach einem halben Jahr privatem Gebrauch nicht gekommen. Aogami hat ja bei korrekter WB eine solide Standzeit und nach abschwächen der höchsten Schärfe pendelt sich das ja auf hohem Niveau ein und bleibt dann auch eine ganze Weile. Ein so weites zurückschleifen der Schneide, das wieder auf der Shinogi-Linie angesetzt werden muss, passiert nach einem 1/2 Jahr nach meiner Erfahrung erst, wenn es zu deutlich sichtbaren Ausbrüchen gekommen ist und diese vollständig rausgeschliffen wurden und die Schneide im Millimeterbereich zurückgesetzt werden musste, davon war aber nichts zu lesen...:confused:

Das vorgestellte Tadafusa sieht mir nicht nach einem schwachen Exemplar aus..

Jetzt nach dem aktuellen Kehlbild zu urteilen, gebe ich dir recht. Die Linie wirkt zwar sanft "verwackelt" aber trotzdem schön schnittig und dünn!

Deine Bearbeitung der Flanken deines Tadafusas finde ich übrigens optisch sehr gelungen, Günef, macht richtig was her. Hat sich dadurch eigentlich der food release verändert oder fällt das nicht ins Gewicht?

Danke, am wirkungsvollsten ist jetzt der ordentlich angefaste Klingenrücken, da zwackt jetzt nichts mehr. Wenn es eine Verbesserung der "food relase" Eigenschaft gibt, dann in einer homöopathischen Größenordnung oder es ist Selbstsuggestion. :D

Insgesamt ist das Messer aber gefälliger geworden, eine Eigenschaft an der es laut Meinung vieler ja ordentlich mangeln soll! :argw:

"Zitat von Danieru

Ich denke wir können uns darauf einigen das es direkt hinter der Schneide und auf den ersten 5mm definitiv "ausreichend" dünn ist . Das Problem tritt aber auf wenn man Schnittgut bearbeitet was ca. 2,5 cm höhe erreicht oder überschreitet und nicht gnadenlos weich ist alla Tomate. Folgende Zwiebel wurde z.b. zickig als ich nah an der Mitte war

Hast du mit einer Schiebelehre schon mal nachgemessen ob die Klinge im vorderen Drittel über der Schneide deutlich "dicker" gegenüber der restlichen Klinge ist? Das kann schon vorkommen und hinterlässt einen solchen Eindruck beim längshalbieren einer Möhre.

Was für ein Messer hast du zum Vergleich, das dies deutlich besser kann?

Ich meine aber auch jetzt festgestellt zu haben das der Anschliff möglicherweise nicht ganz korrekt ist. Auf der Innenseite lässt sich eine ballige shinogi linie erfühlen, auf der Außenseite hingegen ist's praktisch glatt.

Leg ein Lineal über die ganze Klingenflanke und schau dann gegen das Licht, da sieht man jede Ungleichmässigkeit!

Gruß, güNef
 
Servus,



darauf wäre ich nach einem halben Jahr privatem Gebrauch nicht gekommen. Aogami hat ja bei korrekter WB eine solide Standzeit und nach abschwächen der höchsten Schärfe pendelt sich das ja auf hohem Niveau ein und bleibt dann auch eine ganze Weile. Ein so weites zurückschleifen der Schneide, das wieder auf der Shinogi-Linie angesetzt werden muss, passiert nach einem 1/2 Jahr nach meiner Erfahrung erst, wenn es zu deutlich sichtbaren Ausbrüchen gekommen ist und diese vollständig rausgeschliffen wurden und die Schneide im Millimeterbereich zurückgesetzt werden musste, davon war aber nichts zu lesen...:confused:

Ich hatte mindestens zwei größere (sprich nicht mikro) Ausbrüche, daher mein Anmerkung mit dem wuchtigen Aufprall auf Schleifstein- und Schneidbrettkanten ;). Explizit habe ich dies nicht erwähnt da man von einem Messer (und keiner geschärften Brechstange) nicht erwarten kann das einfach so zu quittieren. Zudem habe ich den Korin Schärfvideos sei dank vor relativ kurzer Zeit festgestellt das meine Druckkontrolle beim Schleifen der Außenseite in der Vergangenheit gelinde gesagt bescheiden war. Ich habe genau wie in dem common mistakes beschriebenen Video die Finger meiner linken Hand nur auf der Spitze des Messers gehabt. Zwischen schlechter Schleiftechnik und Ausbrüchen kann es deshalb durchaus sein, das ich einen guten Millimeter oder vielleicht sogar noch etwas mehr abgetragen hab.

Hast du mit einer Schiebelehre schon mal nachgemessen ob die Klinge im vorderen Drittel über der Schneide deutlich "dicker" gegenüber der restlichen Klinge ist? Das kann schon vorkommen und hinterlässt einen solchen Eindruck beim längshalbieren einer Möhre.

Was für ein Messer hast du zum Vergleich, das dies deutlich besser kann?

Ich habe kein Messer das das besser kann, bin mir aber sicher das das besser geht. Das basiere ich zum einem darauf wie das Tadafusa selbst dünnere Scheiben weglasert und zum anderen guck ich ja hier auch ab und zu mal was sich die Leute so für Säbel anschaffen ;) und ich fresse nen Besen wenn man z.B. mit einem von diese Kotetsu Bunkas hier irgendwas merkt wenn man längs durch die Möhre geht. Die sind gefühlt 3 cm hinter der Schneide noch so dünn wie mein Tadafusa 7 mm dahinter :glgl:.
Das ist für mich jetzt aber auch kein so arger Punkt, Möhren schnippel ich eh nicht viel. Viel Schlimmer ist für mich das ich nicht absolut widerstandslos meine Zwiebeln auf Molekül große Würfel reduzieren kann :irre:. Und einen Messschieber hab ich halt nicht wie in der Review erwähnt. Ich hab mich schon mal umgeguckt nach den Dingern, aber bei den Preisen von Vernünftigen Exemplaren investiere ich lieber in Schleifutensilien oder spare aufs nächste Messer :).

Ergänzung:

Vielleicht reduziert sich das ganze auch auf Unterschiede in der Schnitttechnik? Ich arbeite hauptsächlich mit flotten Zugschnitten und da geht viel mit nur minimalem Druck durch. Und wenn ich dann halt mit so minimalem Druck in so ne Region vom Schnittgut komme wo beide Seiten 2,5 cm ca. Kontakt haben, reicht dieser minimale Druck nicht mehr um zu einer vollständigen Durchtrennung zu führen.
Ich kann mir sehr gut vorstellen das man meine Erfahrung möglicherweise nicht teilt falls man jeden einzelnen Schnitt mit großem Bedacht ausführt oder hauptsächlich im Druckschnitt arbeitet.
 
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Servus,

Ich hatte mindestens zwei größere Ausbrüche, Zwischen schlechter Schleiftechnik und Ausbrüchen kann es deshalb durchaus sein, das ich einen guten Millimeter oder vielleicht sogar noch etwas mehr abgetragen hab.

da kann es natürlich sein, das ein gutes Stück zurückgeschliffen werden muss!

Ich habe kein Messer das das besser kann, bin mir aber sicher das das besser geht.

Das Tadafusa ist gewiss nicht das Ende der Fahnenstange, da hast du schon recht, aber deine Kritikpunkte beziehen sich auf eine vom Profil unvorteilhafte und wohl auch im ersten 1/3 der Klinge, zu "dicke" Geometrie. Das können fein ausgeschliffenen Gyutos/Petty's sicher besser.

Vielleicht reduziert sich das ganze auch auf Unterschiede in der Schnitttechnik? Ich arbeite hauptsächlich mit flotten Zugschnitten und da geht viel mit nur minimalem Druck durch. Und wenn ich dann halt mit so minimalem Druck in so ne Region vom Schnittgut komme wo beide Seiten 2,5 cm ca. Kontakt haben, reicht dieser minimale Druck nicht mehr um zu einer vollständigen Durchtrennung zu führen.
Ich kann mir sehr gut vorstellen das man meine Erfahrung möglicherweise nicht teilt falls man jeden einzelnen Schnitt mit großem Bedacht ausführt oder hauptsächlich im Druckschnitt arbeitet.

Über die Schnitttechnik lassen sich sicher Vorteile oder eben Nachteile an einem Messer rausarbeiten, aber in Summe gilt es zu beurteilen ob der Geometrieverlauf einer Klinge zum Schneiden von hartem und weichem Schnittgut gleichermassen taugt, ohne jetzt explizit eine Schnitttechnik als nötige und notwendige Ergänzung der Schneidfähigkeit anzuführen und zwingend einhalten zu müssen. Das würde den Rahmen jeder Beurteilung sprengen.

Aber mir ist jetzt klar, warum dir was an diesem Messer weniger gefällt und das ist ja völlig in Ordnung. Das nächste muss um diese gewünschte Eigenschaft mehr mitbringen, ohne all die positiven Eigenschaften vom Tadafusa zu unterbieten und ich schätze das wird etwas mehr als zwischen 80,- und 100,- Euro kosten und so ist schon mal eine positive Eigenschaft vom Tadafusa aufgehoben ! :D

Gruß, güNef
 
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Vielleicht reduziert sich das ganze auch auf Unterschiede in der Schnitttechnik? Ich arbeite hauptsächlich mit flotten Zugschnitten und da geht viel mit nur minimalem Druck durch. Und wenn ich dann halt mit so minimalem Druck in so ne Region vom Schnittgut komme wo beide Seiten 2,5 cm ca. Kontakt haben, reicht dieser minimale Druck nicht mehr um zu einer vollständigen Durchtrennung zu führen.
Ich kann mir sehr gut vorstellen das man meine Erfahrung möglicherweise nicht teilt falls man jeden einzelnen Schnitt mit großem Bedacht ausführt oder hauptsächlich im Druckschnitt arbeitet.

Du hast bereits im ersten Post geschrieben, daß Du eher von der Santoku-Form wegtendierst. Mit meinem Herder Santoku konnte ich mich auch nie anfreunden. Ich arbeite grösstenteils im Druckschnitt mit leichter Vorwärtsbewegung und hatte mit dem bauchigen Profil meines Santokus ohne wirklichen "flat spot" immer Probleme komplett durchzuschneiden. Mir passt da ein Nakiri um Welten besser. Auch mein kürzlich angeschafftes 24er Gyuto ist im griffnahen Klingendrittel flach genug, um damit schnell und sauber im Druckschnitt zu arbeiten. Und die ausgeprägtere Spitze beim Gyuto bzw. Petty fühlt sich im Zugschnitt leichtgängiger an als das Santoku mit seiner schnell zunehmenden Klingenhöhe im Bereich der Spitze. Wenns um Allrounder-Eigenschaften geht, halte ich ein Gyuto für die bessere Wahl.
 
Wenns um Allrounder-Eigenschaften geht, halte ich ein Gyuto für die bessere Wahl.

Das hat man mir in der Kaufberatung damals auch gesagt, aber ich war beratungsresistent :teuflisch. Ehrlich gesagt tendiere ich jetzt aber zum anderen Extrem und liebäugele damit mir ein sujihiki als Alltagsmesser zuzulegen wenn es der Geldbeutel zulässt :p. Der Katalog von ashi zumindest wird derzeit täglich "inspiziert" :steirer:
 
Na denn , schöne Grüsse an Herrn Takada und viel Spaß mit dem Ashi:D

Na das wird noch ein Weilchen dauern und in Stein gemeißelt ist das auch noch nicht :). Wenn es soweit ist mache ich vermutlich nochmal nen Beratungsfred auf und hör mir auch mal an was die Leute so zu sujihiki als Alltagsmesser zu sagen haben :D.
 
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