So, ich hab den Säbel nun etwas über ein halbes Jahr und dachte mir ich kenn das Messer jetzt mal langsam gut genug um meinen Senf dazu abzugeben .
Material und Verarbeitung
Insgesamt ist das Messer schon sehr auf rustikal getrimmt bzw. belassen. Wer einen schön abgerundeten Kehl, polierten Rücken oder allgemein eine Politur sucht, wird sie nicht finden. Die Rückenkanten sind auch recht scharf belassen. Persönlich hatte ich damit als Freizeitkoch kein Problem, wer damit aber regelmäßig die Großfamilie oder Kundschaft bekochen will, sollte vermutlich zu Schleifpapier greifen und nachhelfen.
Die Schneide und der Rücken sind ziemlich gerade, da kann man nicht meckern. Die Klinge ist schön fest in den Griff eingelassen, die Öffnung ist halbseitig versiegelt/verklebt. Die Öffnung und der Erl liegen allerdings sichtlich offen, so das hier ohne weiteres Wasser und ähnliches eintreten kann. Der Griff liegt mir gut in der Hand und hat mir bisher keine Probleme bereitet, wobei ich nach den ersten Testschnitten sofort mehrfach Kamlienöl aufgetragen habe. Die Zwinge erfüllt ihren Job bislang auch tadellos, ich halte den Griff als ganzes aber allgemein von Feuchtigkeit fern - soweit möglich.
Die Aogami Schneidlage zeigt sich als relativ Rost resistent, ich habe die Klinge einmal 4 Tage ohne Öl allerdings im beiliegenden Kunststoff-Klingenschutz gelagert. Mittlerweile lasse ich das Messer schon mal öfter 10 - 20 min auf nem feuchten Lappen liegen - ohne Probleme. In Sachen Patina sieht das schon anders aus, wer in eine Tomate oder Zwiebel schneidet hat eigentlich schon verloren , die Patina fängt sofort an sich zu bilden. Ein verfärben des Schnittguts oder ein verfälschen des Geschmacks lässt sich aber sehr gut durch regelmäßiges abwischen mit einem feuchtem Tuch verhindern (siehe "working with carbon steel knives" von japanese knife imports).
Schärfbarkeit und Schneidhaltigkeit
Der aogami lässt sich meines erachtens sehr gut schleifen, ich meine dafür sogar eher weniger Zeit zu benötigen als bei den Billigmessern die ich vorher hatte. Auch finde ich das der Grat sich leichter entfernen lässt als bei billigem rostfreiem Stahl. Schärfe nimmt das Messer extrem dankbar an, mit jedem weiterem Schleifmittel das ich bis jetzt verwendet habe lässt sich eine deutliche Steigerung spüren. Einzelne Haare spalten und glatte Unterarmrasur ist gar kein Problem, wer den Säbel über Chromoxid zieht kriegt bestimmt auch echte Rasurschärfe.
Im vergleich zu meinen alten Billigmessern ist die Schneidhaltigkeit phänomenal, als ich es mal ne Zeit lang nicht sehr intensiv benutzt habe, hat das Messer 6 Wochen lang keinen Stein gesehen (aber Zeitungspapier). Da hat das Messer vorher aber auch nur die 3000er Seite vom economy stone gesehen. Allgemein ist der Stahl meiner Erfahrung nach nicht allzu empfindlich und man kann damit auch leicht Choppen. Wer die Schneide allerdings mit einer gewissen Wucht gegen die Kante vom Schleifstein oder Schneidbrett krachen lässt, muss mit Ausbrüchen rechnen.
Geometrie
Leider habe ich keinen Messschieber, daher müsst ihr mit qualitativen Aussagen vorlieb nehmen :teuflisch.
Das Messer hat einen deutlich wahrnehmbaren "distal taper" (gibt's hier ein deutsches Wort?) und wird relativ dünn zur Spitze hin. Direkt hinter der Schneide ist die Klinge schon ziemlich dünn, nimmt aber ziemlich schnell wieder zu. Der Anschliff ist - vom optischen mal abgesehen - relativ subtil, beim ersten Blick auf den Kehl könnte er glatt durchgehen.
Das Tadafusa schneidet im Prinzip alles was vergleichsweise klein ist wie der Teufel. Problematisch wird es häufig sobald das Schnittgut etwas grossflächigeren Kontakt mit der Klinge hat und nicht nur hauchdünnste Scheiben geschnitten werden sollen . So lassen sich Möhren sehr gut in bis zu 2 mm (vielleicht 3 mm) dicke Scheiben schneiden, bei dickeren Scheiben oder dem Zerteilen der Möhre der Länge nach hat man nicht so viel Spaß. Es gibt einen Spürbaren Widerstand, das Messer wird regelmäßig abgebremst. Das Problem tritt aber auch bei mittleren bis großen Zucchini und Zwiebeln auf. Im letzteren Fall nervt dies insbesondere beim einschneiden der Zwiebel für Würfel. Wer feine Würfel machen will muss damit leben, dass das Tadafusa einige grobe Würfel aus der Zwiebel herausdrückt .
Bilder
Fazit
Ich bereue es nicht das Tadafusa gekauft zu haben, für den Einstieg finde ich es durchaus empfehlenswert. Der Stahl bringt eine gute Mischung aus Schärfe, Schärfbarkeit und Schneidhaltigkeit und die relativ dünne Schneide verzeiht kleinere Fehler und nimmt Brettkontakt relativ gelassen. Das Messer hat mir definitiv ein Schärfeerlebnis beschert, aber ein echtes Schnitterlebnis vermisse ich noch etwas. Auch muss ich sagen das ich nun tendenziell von der Santoku Form weg tendiere und mir wohl sobald es der Geldbeutel erlaubt etwas längeres, schmaleres mit feinerer Spitze zulegen werde.
Material und Verarbeitung
Insgesamt ist das Messer schon sehr auf rustikal getrimmt bzw. belassen. Wer einen schön abgerundeten Kehl, polierten Rücken oder allgemein eine Politur sucht, wird sie nicht finden. Die Rückenkanten sind auch recht scharf belassen. Persönlich hatte ich damit als Freizeitkoch kein Problem, wer damit aber regelmäßig die Großfamilie oder Kundschaft bekochen will, sollte vermutlich zu Schleifpapier greifen und nachhelfen.
Die Schneide und der Rücken sind ziemlich gerade, da kann man nicht meckern. Die Klinge ist schön fest in den Griff eingelassen, die Öffnung ist halbseitig versiegelt/verklebt. Die Öffnung und der Erl liegen allerdings sichtlich offen, so das hier ohne weiteres Wasser und ähnliches eintreten kann. Der Griff liegt mir gut in der Hand und hat mir bisher keine Probleme bereitet, wobei ich nach den ersten Testschnitten sofort mehrfach Kamlienöl aufgetragen habe. Die Zwinge erfüllt ihren Job bislang auch tadellos, ich halte den Griff als ganzes aber allgemein von Feuchtigkeit fern - soweit möglich.
Die Aogami Schneidlage zeigt sich als relativ Rost resistent, ich habe die Klinge einmal 4 Tage ohne Öl allerdings im beiliegenden Kunststoff-Klingenschutz gelagert. Mittlerweile lasse ich das Messer schon mal öfter 10 - 20 min auf nem feuchten Lappen liegen - ohne Probleme. In Sachen Patina sieht das schon anders aus, wer in eine Tomate oder Zwiebel schneidet hat eigentlich schon verloren , die Patina fängt sofort an sich zu bilden. Ein verfärben des Schnittguts oder ein verfälschen des Geschmacks lässt sich aber sehr gut durch regelmäßiges abwischen mit einem feuchtem Tuch verhindern (siehe "working with carbon steel knives" von japanese knife imports).
Schärfbarkeit und Schneidhaltigkeit
Der aogami lässt sich meines erachtens sehr gut schleifen, ich meine dafür sogar eher weniger Zeit zu benötigen als bei den Billigmessern die ich vorher hatte. Auch finde ich das der Grat sich leichter entfernen lässt als bei billigem rostfreiem Stahl. Schärfe nimmt das Messer extrem dankbar an, mit jedem weiterem Schleifmittel das ich bis jetzt verwendet habe lässt sich eine deutliche Steigerung spüren. Einzelne Haare spalten und glatte Unterarmrasur ist gar kein Problem, wer den Säbel über Chromoxid zieht kriegt bestimmt auch echte Rasurschärfe.
Im vergleich zu meinen alten Billigmessern ist die Schneidhaltigkeit phänomenal, als ich es mal ne Zeit lang nicht sehr intensiv benutzt habe, hat das Messer 6 Wochen lang keinen Stein gesehen (aber Zeitungspapier). Da hat das Messer vorher aber auch nur die 3000er Seite vom economy stone gesehen. Allgemein ist der Stahl meiner Erfahrung nach nicht allzu empfindlich und man kann damit auch leicht Choppen. Wer die Schneide allerdings mit einer gewissen Wucht gegen die Kante vom Schleifstein oder Schneidbrett krachen lässt, muss mit Ausbrüchen rechnen.
Geometrie
Leider habe ich keinen Messschieber, daher müsst ihr mit qualitativen Aussagen vorlieb nehmen :teuflisch.
Das Messer hat einen deutlich wahrnehmbaren "distal taper" (gibt's hier ein deutsches Wort?) und wird relativ dünn zur Spitze hin. Direkt hinter der Schneide ist die Klinge schon ziemlich dünn, nimmt aber ziemlich schnell wieder zu. Der Anschliff ist - vom optischen mal abgesehen - relativ subtil, beim ersten Blick auf den Kehl könnte er glatt durchgehen.
Das Tadafusa schneidet im Prinzip alles was vergleichsweise klein ist wie der Teufel. Problematisch wird es häufig sobald das Schnittgut etwas grossflächigeren Kontakt mit der Klinge hat und nicht nur hauchdünnste Scheiben geschnitten werden sollen . So lassen sich Möhren sehr gut in bis zu 2 mm (vielleicht 3 mm) dicke Scheiben schneiden, bei dickeren Scheiben oder dem Zerteilen der Möhre der Länge nach hat man nicht so viel Spaß. Es gibt einen Spürbaren Widerstand, das Messer wird regelmäßig abgebremst. Das Problem tritt aber auch bei mittleren bis großen Zucchini und Zwiebeln auf. Im letzteren Fall nervt dies insbesondere beim einschneiden der Zwiebel für Würfel. Wer feine Würfel machen will muss damit leben, dass das Tadafusa einige grobe Würfel aus der Zwiebel herausdrückt .
Bilder
Fazit
Ich bereue es nicht das Tadafusa gekauft zu haben, für den Einstieg finde ich es durchaus empfehlenswert. Der Stahl bringt eine gute Mischung aus Schärfe, Schärfbarkeit und Schneidhaltigkeit und die relativ dünne Schneide verzeiht kleinere Fehler und nimmt Brettkontakt relativ gelassen. Das Messer hat mir definitiv ein Schärfeerlebnis beschert, aber ein echtes Schnitterlebnis vermisse ich noch etwas. Auch muss ich sagen das ich nun tendenziell von der Santoku Form weg tendiere und mir wohl sobald es der Geldbeutel erlaubt etwas längeres, schmaleres mit feinerer Spitze zulegen werde.
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