Anfängerfrage zu Backen

Flaming-Moe

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Erfüllen Backen eigentlich auch eine Funktion oder dienen sie "nur" der Optik?

Klebt ihr sie gemeinsam mit den Griffschalen auf oder eins nach dem anderen?

Wie forme ich Backen aus zäheren Materialien (titan, Edelstahl) am besten aus? (Abrunden, in eine schöne Form bringen...)
Auch erst wenn sie aufgeklebt sind oder vorher schon so weit wie möglich?

Ich habe bis jetzt noch kein Messer mit Backen gemacht, habe aber momentan eins in Arbeit, daß damit sicher "vollkommener" aussehen würde...
 
Hallo Flamig-Moe,

Backen gibt es in sehr unterschiedlichen Formen, wie Du weißt. Je nach Ausführung erfüllen sie verschiedene Funktionen. Sie dienen als Parierelement-wenn denn ein solches ausgeformt ist oder als Handschutz beim Schneiden. Backen in Form von zwei Blechen, die auf einem Flacherl befestigt werden verändern in erster Linie die Optik eines Messers. Allerdings kann dadurch auch der Schwerpunkt je nach Klingenlänge und Backengewicht entscheidend verschoben werden.

Backen fertigen:
Stücke mit Aufmaß aussägen,
soweit wie möglich auf der Klinge ausrichten
( meist gibt es ja eine gerade Kante am Backenmaterial als Bezugkante),
Klemmen und Stiftlöcher ( Dm 0,2 mm größer als Stiftdurchmesser) bohren. Werden die Backen verstiftet hat das den Vorteil, daß man sie während der folgenden Bearbeitung immer wieder anpassen kann.
Jetzt die gewünschte Form feilen.
Feilen ist hier unschlagbar, ist gut zu kontrollieren und ermöglicht viele Formen.
Anschließend ein wenig Epoxy zwischen Backen und Klinge, damit keine Feuchtigkeit eindringt,
und dann mit kontrollieren Schlägen die Stifte vernieten. Stifte vor dem Vernieten etwa 1,5 mm aus dem Loch gucken lassen.

Das ist natürlich nur eine Richtlinie, viele Leute machen das sicherlich ganz anders.

Grüße
Norbert
 
Hi Flaming-Moe,

also ich find schon daß Backen einen Sinn machen, schließlich schützen sie ja das Griffholz vor dem Schnittgut.

Ich mach es immer so, daß ich auch die Backe grob aussäge, dann runde ich sie vorne etwas ab ( das Teil, das zur Messerpitze zeigt ) weil man da ja später wenn sie verklebt sind nicht mehr gut rankommt und ich es nicht mag wenn es zu klotzig ausschaut.

Dann werden die Backen mit der Klinge verklebt und mit einem Steckstift gesichert. Den kleb ich nur ein, das hält auch.

Anschließend alles schon den Konturen des Griffes anpassen und Griffschalen aufkleben.

Ich hoff ich hab mich halbwegs verständlich ausgedrückt ;)
 
Ja ich mache das auch wie Nidan,
die Backen sind fertig gefeilt, ein wenig poliert (besonders an den Stellen, die ich nicht mehr gut erreiche) und mit Bohrungen auf der Rückseite versehen aber nicht durchgehend, sondern nur die Fläche, die auf die Klinge geklebt wird. Die Klinge ist durchbohrt und dann kommen Stifte in der nötigen Länge durch die Löcher in der Klinge in die Sackbohrungen der beiden Backen. Ordentlich Kleber und schön pressen. Durch die nicht durchgehenden Stifte sieht man hinterher davon nichts mehr und doch hält das richtig gut. Das Finish erfolgt dann mit Sandpapier (bis 2400) und Polierscheibe.

Paulus
 
Backen

Jaja, Norbert, Backen sind echt vielseitig! Ich benutze sogar welche zum Pusten, Essen und auf'm Klo sitzen!!:hintern:

Hehe.

Nein im Ernst, wenn man bei Norbert's Methode darauf achtet, daß Backen- und Nietmaterial identisch sind, dann sind nach dem Vernieten auch die Nietstellen nicht mehr zu sehen. Andererseits bietet die Benutzung unterschiedlicher Niet- und Backenmaterialien je nach Geschmack natürlich auch noch optische Möglichkeiten. Ich persönlich mag's aber lieber homogen. Und noch eins: richtig vernietete Backen sitzen wirklich unverrückbar fest. Ich mache mittlerweile viele Messer, bei denen ich für Griffschalen etc komplett ohne Kleber auskomme. Richtig gemacht wackelt da nix und es fällt auch auf jahrzehnte hinaus nichts ab. Allerdings erfordert das ein wenig Erfahrung im Umgang mit dem Hammer beim nieten.

Achim
 
Danke schonmal für die Antworten! Ich werd mir eine passende Methode raussuchen und mal ausprobieren...
 
wäre es möglich zwischen die Backen und dem Rohling eine Lage aus Fiber zu legen? Könnte ja somit gewisse unebenheiten egalisieren...wäre aber ein Problem, wenn Fiber wasseranziehend wäre.
 
Hallo

Wenn Du sauber arbeitest, sollte die Planheit der Klinge und der Backen kein Problem darstellen.
Fiberzwischenlagen nehmen keine Feuchtigkeit auf, sehen aber sehr gewöhnungsbedürftig aus, wenn man sie zwischen Klinge und Backen montiert.
Meiner Meinung nach.

Stefan
 
Noch ein Zusatz zum Vernieten:
Ich habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht, die Bohrungen mit einer Handreibahle leicht konisch aufzureiben. Wenn man dann den Stift hineinstaucht ergibt sich eine formschlüssige Verbindung die absolut sicher hält. Epoxy kommt da bei mir nicht mehr zwischen, da ich sowieso irgendwie eine Abneigung gegen Klebstoffe habe. Finde ich irdgendwie unelegant und technisch häufig die zweitbeste Lösung.

viele Grüße, Jan
 
Hallo

Wenn Du sauber arbeitest, sollte die Planheit der Klinge und der Backen kein Problem darstellen.
Fiberzwischenlagen nehmen keine Feuchtigkeit auf, sehen aber sehr gewöhnungsbedürftig aus, wenn man sie zwischen Klinge und Backen montiert.
Meiner Meinung nach.

Stefan
ich habs leider noch nicht gesehen, deshalb die frage...aber rein technisch dürfte es da keine probleme geben, hab ich das richtig verstanden?
 
Hallo

Rein technisch keine Probs.
Schaue es Dir vorher mal an. Doppelseitiges Klebeband usw.

Stefan
 
Nun, ich dachte, Du bist am Selbermachen, dann mußt Du auch am eigenen Objekt probieren.

Insgesamt habe ich den Eindruck, daß wir uns gerade nicht richtig verstehen.

Stefan
 
Hallo jfive,
bei Wolf Borger gibt es Lötzinn und Lötwasser mit dem kann man Edelstahlbacken und Klinge Weichlöten.
Ich habe es selber schon getestet auch größere Unebenheiten lassen sich damit recht gut vertuschen.

Gruß Link
 
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