Anfängerfragen, Schneidendicke und Leinöl einbrennen

mops66

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Hallo,
nachdem ich auf der Suche nach einem einfachen EDC (ist ein Spyderco Tenacious geworden) im Messerforum vom "Virus Messerittis" befallen wurde, stehe ich jetzt vor meiner Werkbank, einer Bohrmaschine, einigen Feilen und einem Stück C60.:hehe:
Um einmal zu sehen wie mir das Selbstbauen so liegt will ich zuerst einmal etwas "einfaches" im Stil eines CRKT-MAK 1 zurechtfeilen.
Ein paar kleine Gimmicks bekommt es auch noch aber dazu später mehr .....
Das Ding soll ca.30cm lang werden, 6mm stark, einseitig geschliffen, Schneidwinkel 30°, also was fürs Grobe.
1. Wie dick soll die Schneide vor dem Härten bleiben? Die Suchfunktion und viel Recherche hier im Forum hat Werte zwischen 0,2 und 1mm ergeben.
Wieviel ist dafür ein sinnvoller Wert ?
Den Grundschliff nach dem Härten will ich mit einem Lansky Schärfsystem anbringen (jeder muß mal klein anfangen :rolleyes:)
2. Würde ich das Ding gern vor dem Härten mit eingebranntem Leinöl schwärzen, nach möglichkeit will ich auf die Chemiekeule Schnellbrünierung verzichten. Wieviel bleibt vom Leinöl nach dem Härten übrig ? Brennt es weg, gibt es in der Härterei Probleme mit Rauchentwicklung oder ähnlichem ??
Vorab schon mal vielen Dank für eure Antworten
Gruss
Claus
 
Hallo, die Schmeide 2 Zehntel also 0,2 mm vor dem Härten ist gut, wenn Du mehr drauflässt tust Du Dich schwer beim Schleifen.
Schwarzbrennen mit Leinöl ist keine Alternative zum Brünieren würde zwar beim Härten nichts ausmachen, aber so wie ich es verstanden habe willst Du eine schwarze Klinge haben dafür ist das nicht geeignet. Da kommt wohl nur brünieren in Frage.
Evtl. auch Anodisieren nur kann ich Dir dazu nichts sagen das hab ich selbst noch nie gemacht. Viele Machen das bei den Platinen für Klappmesser obs für die Klinge geeignet ist weiss ich nicht, da können Dir andere hier im Forum mehr helfen.

Gruss schakaa
 
Evtl. auch Anodisieren nur kann ich Dir dazu nichts sagen das hab ich selbst noch nie gemacht.
Wenn die Klinge aus Titan ist....

Schneidenstärke: Kommt drauf an, wozu das Messer gedacht ist und wie verzugsanfällig die Klinge ist (Geometrie, Bearbeitungsmethoden). Ein sinnvoller Wert ist 0,2-1mm ... deshalb wurd's des öfteren so geschrieben.... :rolleyes:
Lässt Du spannungsarm glühen? Dann kann sie eher dünner ausfallen. Einseitiger Anschliff ist verzugsanfällig.

Wenn Du die Klinge in einer Härterei härten lassen willst, dann muss sie blank sein. Andere Sachen werden normalerweise gar nicht angenommen.
 
Das Schwärzen/Schwarzbrennen soll in erster Linie dem Rostschutz und weniger der Optik dienen. Außerdem hat der Gedanke an Stahl, Feuer und alte "Techniken" schon etwas faszinierendes :D
Gibt es noch andere, möglichst Chemiefreie, Verfahren die ich anwenden könnte?
 
Wenn die Klinge aus Titan ist....

Schneidenstärke: Kommt drauf an, wozu das Messer gedacht ist und wie verzugsanfällig die Klinge ist (Geometrie, Bearbeitungsmethoden). Ein sinnvoller Wert ist 0,2-1mm ... deshalb wurd's des öfteren so geschrieben.... :rolleyes:
Lässt Du spannungsarm glühen? Dann kann sie eher dünner ausfallen. Einseitiger Anschliff ist verzugsanfällig.

Wenn Du die Klinge in einer Härterei härten lassen willst, dann muss sie blank sein. Andere Sachen werden normalerweise gar nicht angenommen.

ist nur schnödes c60 ;)
Geometrie = Schneidwinkel soll 30° betragen und im Prinzip einer angeschliffenen Brechstange gleichen
Bearbeitungsmethode = Feilen
zum Härten wird die Klinge wegegeben, wird das Spannungsarm glühen nicht automatisch nach dem Härten gemacht ?
 
Das Schwärzen/Schwarzbrennen soll in erster Linie dem Rostschutz und weniger der Optik dienen. Außerdem hat der Gedanke an Stahl, Feuer und alte "Techniken" schon etwas faszinierendes :D
Gibt es noch andere, möglichst Chemiefreie, Verfahren die ich anwenden könnte?

Wie wärs mit Nixmachen?
Wenn Du die Klinge in Öl härten lässt kommt sie eh schwarz zurück.
 
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Zuletzt bearbeitet:
Guten Morgen mops66,
0,2 mm vor dem Härten sind bei C 60 wohl ausreichend, bei einer Härterei kann man davon ausgehen, daß die Herren wissen was sie tun;

"den Grundschliff anbringen", Du kannst das Lansky-System benutzen, ich würde einen schweren Bankstein aus Siliziumkarbid vorziehen, dann ein Schärfsystem oder eben feinere Steine;

Der C 60 wird wohl nach dem Härten zum Teil schwarz zurückkommen, wenn Du ihn dann sauber gemacht und geschliffen hast leg ihn z. B. in Essigessenz ein über Nacht und wisch die Klinge dann morgens sauber unter fließendem Wasser, dann ist sie gräulich-schwarz oder greulich-gräulich-schwarz, je nachdem wie es Dir gefällt, ein wenig Rostresistenz ist dann eingetreten, Senf kann man natürlich auch benutzen;

Leinöl brauchst Du vorher nicht auf die Klinge einzubrennen, es verflüchtigt sich sowieso beim Härten, wenn es Dich interessiert, Leinöl entwickelt zwar bei Kontakt mit heißem Eisen ein nicht unbeträchtliches Qualmpotential, aber im Feuer brennt es fast ohne Rauch mit lustiger gelber Flamme weg;

nach dem Härten wird die Klinge angelassen, dadurch wird die Vollhärte des Härteguts auf Arbeitshärte eingestellt, weitere Ausführungen dazu erspare ich mir hier, alles Wissenswerte, übrigens hervorragend erklärt, ist hier im Forum nachzulesen;

Ich persönlich habe noch eine Bitte, nenn C 60 nicht schnöd, das hat er nicht verdient. Aus C 60 kann man formidable Klinge fertigen die eine hervorragende Schneide haben. Von ihrem Belastungspotential sind sie so ausgestattet daß sie sich hinter keiner Klinge aus einem Stahl den man normalerweise für Triebwerksteile oder ähnliches benutzt verstecken müssen. Was die Qualtiät von C 60 usw. betrifft mußt Du dir einmal die Ausführungen von U. Gerfin und anderen Forumsmitgliedern durchlesen, dann werden sich zwar keine Abgründe auftun, aber der Blickwinkel bezüglich dieser "gewöhnlichen" Stähle wird sich dann verändern.

Ich hoffe deine Arbeit mit dem C 60 macht Dir trotzdem Spaß, ansonsten würdest Du ja nicht mit dem Willen daran gehen aus einer Schiene C 60 ein Messer herauszufeilen. Übrigens, wenn Du keine sehr guten neuen Feilen hast wirst Du deinen C 60 bald verfluchen, er ist zwar keiner dieser Superhyperstähle (seltsamerweise kommen regelmäßig neue bessere Messerstähle auf den Markt, das erinnert mich an das jährlich neue Erfinden der Zahnbürste von einer amerikanischen Firma), aber feilen läßt auch dieser Stahl sich nicht wie eine Mohrrübe, ich hoffe für dich daß er weichgeglüht ist.

Viele Grüße
Roman M.
 
Der C 60 wird wohl nach dem Härten zum Teil schwarz zurückkommen, wenn Du ihn dann sauber gemacht und geschliffen hast leg ihn z. B. in Essigessenz ein über Nacht und wisch die Klinge dann morgens sauber unter fließendem Wasser

Du kannst Essigessenz auch schon direkt nach dem Härten bzw. vor dem Säubern und Schleifen verwenden um den Öllack "aufzuweichen".
 
Vielen Dank für die umfassenden Antworten :super:
Dann bleibt für mich nur noch
- An die Feile - Fertig - Los
Über das Ergebniss werde ich euch selbstverständlich wieder berichten.
Gruss
Claus
 
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