Angel-/Fischmesser aus D2 ??

glienko

Mitglied
Beiträge
76
Hallo Leute,
ist es klug, ein Fischmesser aus D2 zu fertigen.
Da der Stahl nicht als rostfrei einzustufen ist,
kommen mir da Zweifel.
Mich würde interessieren, ob ihr diesen Zweifel mit mir
teilt.

Gruß Achim
 
Die "Rostträgheit" dürfte weniger ein Problem darstellen.

Gibt genügend Küchenmesser, die aus Kohlenstoffstahl und somit überhaupt nicht rostträge sind.
 
glienko schrieb:
Hallo Leute,
ist es klug, ein Fischmesser aus D2 zu fertigen.
Da der Stahl nicht als rostfrei einzustufen ist,
kommen mir da Zweifel.
Mich würde interessieren, ob ihr diesen Zweifel mit mir
teilt.

Wo willst Du das Verwenden, draußen?. Ich würde mir kein Outdoor Messer, und dann est recht kein Fischmesser, das die ganze Zeit nass rumliegen kann, aus D2 machen/kaufen. Da interessieren mich Überlegungen zur Schneidenstruktur, Schneidkantenstabilität und Zähigkeit eher weniger. So hart ist Fisch nicht ;)
Das Ding muss dünn sein, flach ausgeschliffen und zumindest einigermassen korrosionsbeständig. Und nicht allzuhoch gehärtet, brauchts bei Fisch nicht, dafür ists biegsam und stabil.

Oder soll das was für die Küche werden, für so Mikrometerfein geschnittete Zahnlückenfüller? Dann ists egal, kann man ja regelmässig abtrocknen. So schnell rostet kein D2.

Nebenbei, der D2 ist für bestimmte Sachen ein guter Kompromiss. Viele mögen ihn nicht, ich kann bei den Messer, die ich aus D2 habe, nicht klagen. Aber er ist halt weder so rostbeständig, wie typische Chromstähle, hat keine so aggresiven Karbide, wie die CPMs, und ist nicht so fein und stabil wie Kohlenstoffstähle. Irgendwie so mittendrin.

Grüße
Pitter
 
1.4034; 1.4116, 12C27, 13C26, AEB-L bieten sich hier als sehr gute Wahl an.

Unter der Vorraussetzung der richtigen WB ausreichend rostträge, verhältnismäßig zäh und sehr feinschneidig.

Heist kannst das Ding schön dünn und flexibel machen bei noch recht guter Zähigkeit, leicht zu schärfen, scheidhaltig und zudem günstig.

Ist Flexibilität nicht so wichtig, kann man gerne mit dem C -Gehalt und den Karbidmengen hoch gehen und mit eine recht rauhen Schneide arbeiten, das begünstige das durchtrennen der Gräten im Zugschnitt dann sind Stähle wie 4111, 4112, 4125 wegen ihrer groben Karbide vorteilhaft.

Kommt es nicht auf die Rostträgheit an, sodern auf hohe Schneidleistungen bei sehr guter Zähigkeit, dann kannst Du C-Stähle wie 2552, 2510, 2519 auch nehmen, siehe auch die japanischen Fischmesser.

Schick wäre ein Hyridlaminat eines der C-Stähle mit Außenlagen aus einem korrosionsbeständigen Stahl wie 4301 (V2A), 4305
 
Zuletzt bearbeitet:
roman schrieb:
Schick wäre ein Hyridlaminat eines der C-Stähle mit Außenlagen aus einem korrosionsbeständigen Stahl wie 4301 (V2A), 4305
@roman: Was bitte schön ist ein ein Hyridlaminat? :confused:
Geht auch 1.4404? 1.4571 vermeidest du vermutlich wg. Ti?
 
Naja, ein Anglermesser soll ja nicht flexibel sein, zumindest ich wüsste nicht warum. Was man häufig als Anglermesser antrifft sind ja eher Filetiermesser mit Notschlachtfunktion.
 
HankEr schrieb:
Naja, ein Anglermesser soll ja nicht flexibel sein, zumindest ich wüsste nicht warum. Was man häufig als Anglermesser antrifft sind ja eher Filetiermesser mit Notschlachtfunktion.

Der Angler muss sich hierzu mal auslassen, weil ich über das Wort "Notschlachtfunktion" grinsen musste. Ich denke wir sollten hier zwischen "Anglermesser", also zum Astgabel für Rutenhalter schneiden, Schnur durchtrennen, Fisch abstechen und auswaiden usw. evtl. Wurst schneiden und Brötchen schmieren (auch Angler haben Hunger) und zwischen einem "Filetiermesser" unterscheiden, denn dann hättest du ungefähr recht. Das eine muss nicht flexibel sein, dass andere besser schon.

Mein "Anglermesser" ist aus 1.2510 und schneidet wie der Teufel, ich trockne es aber auch nach Gebrauch. Früher hatte ich auch schon mal ein Opinel aus Kohlenstoffstahl, das ist dafür auch super. Also wieder Richtung CK75, 1.2842; 1.2510 oder so. Hybridstähle:z.B. kannst du dir wenn die Eigenherstellung nicht möglich ist von Helle das Fjording 50 als Klinge kaufen, da außen Rostfrei, innen Kohlenstoffstahl) und selbst ein Messer draus machen. Oder selbst laminieren, was bei manchen Stählen nicht ganz so einfach ist. Das ist dann zwar ein rostfreies Anglermesser aber kein Filetiermesser.

Für reine Filetiermesser würde ich mir wegen der Flexibilität dann doch eher einen "mittelweichen" rostfreien Stahl besorgen, aber mit denen kenne ich mich nicht so aus. Hier habe ich mir von Burgvogel welche gekauft, da gut+günstig und auch in versch. Ausführungen (von relativ Steif bis superbiegsam) erhältlich. Siehe www.burgvogel.de.

Um zur Eingangsfrage "Messer aus 1.2379 (D2) zurückzukommen:
Als Filetiermesser nicht wirklich geeignet und als Anglermesser wäre es mir auch zu grobkörnig das Stahlgefüge. Eher dann als "Angler-Zusatzmesser" zum Äste durchhacken, Feuerholz machen und ähnliche Dinge. 4 Stunden am Salzwasser lassen dein D2-Messer nähmlich arg "rot" aussehen und D2 schneidet nicht wirklich. Er sägt...

PS: Burgvogel verkauft die Klingen auch so ohne Logo. Kannste dir auch schön selbst ein Messer machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
roman schrieb:
Na gerade das sind mal nicht die Kernfähigkeiten von 1.2379 würd ich mal sagen

Das denke ich grds. auch, Roman. Aber der Verfasser wollte ja eines aus D-2 und ich als Angler wüsste nicht, wofür ich diesen Stahl sonst überhaupt nutzen sollte. Für mich ist das ein Stahl, der an Messern nichts zu suchen hat und das wäre für mich die einzige Verwendung überhaupt (wenn's sein müsste) :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Blade,

für Schlagende Beanspruchung ist das gute Zeug halt nix der ist gmacht als Stahl für Stanzen Schermesser usw. 90° Geometrien.

Bei einem Hacklmesser willst Du neben dem gut verteilten gewicht besonders hohe Schocfkbelastbarkeit und das bei möglichst feinen Geometrien.
Da ist der 1,2379 einfach der falsche Stahl hier sind C75 1.2520 und Co einfach in einer anderen Dimension.
 
The Blade schrieb:
Das denke ich grds. auch, Roman. Aber der Verfasser wollte ja eines aus D-2 und ich als Angler wüsste nicht, wofür ich diesen Stahl sonst überhaupt nutzen sollte. Für mich ist das ein Stahl, der an Messern nichts zu suchen hat und das wäre für mich die einzige Verwendung überhaupt (wenn's sein müsste) :)


ich denke man kann die verwendung für ein brotmesser (habe eines aus D2) durchaus bejaen.

die monsterkarbide unterstüzen sie welle und steigern die abrasivität, ausserdem ist ein brotmesser nicht soo dünn geschliffen.

und zäh genug, sodass es diese "schärfe" nicht gleich weg ist (die brotkruste ist ganz schön hart).
 
roman schrieb:
für Schlagende Beanspruchung ist das gute Zeug halt nix .

Ja, Roman... du hast ja recht...
hier mal die Story von meinem ersten Messer:

Bruder hatte 1 Meter "Werkzeugstahl" in der Firma geliehen und kam ganz begeistert um die Ecke mit dem Stück. Ich hatte zur gleichen Zeit dein Buch gekauft und darin geschmökert... als ich dann 1.2379 las habe ich ihm gesagt, dass ich daraus eigentlich kein Messer machen wollte und hab's dann aber dennoch getan. Es hat einen sehr balligen Schliff und zieht zwar wie ein Messer aus, aber das Aha-Erlebnis beim schneiden hatte ich nicht wirklich... Es schneidet, ist sehr hart und wird kaum stumpf, aber es geht halt nicht so durch's Material wie 1.2510...

Hier im Bild rechts:


Ich jedenfalls habe diesen Stahl ad acta gelegt...
 
Zurück